Euer Anglerwerdegang

ypk5

Petrijünger
Servus,

ich eröffne hier mal einen neuen Thread in dem Jeder erzählen kann, wie er mit dem Fischen begonnen hat und wie man sich im Laufe der Jahre entwickelt hat.

Ich persönlich bin durch meinen Vater zum Angeln gekommen, der mich mit 9 Jahren das erste mal an den Vereinsee mitgenommen hat. Der See war mehr oder weniger ein FoPu mit ein paar schönen Karpfen und Hechten. Ich weiß noch, dass ich voller Begeisterung neben meinem Vater und seinem Kollegen saß und die Augen nicht von den Posen abwenden konnte und jedes mal aufgesprungen bin, wenn die Pose im Wasser verschwunden ist.
Irgendwann im Laufe des Tages ging mein Vater dann mit mir zu dem Großen Steg, damit ich etwas Blinkern konnte. Er erklärte mir was ich zu tun hatte und wie alles funktioniert und siehe da bereits nach dem vierten Wurf hatte ich einen kleinen Hecht am Haken. Nach diesem atemberaubend schönem Tag und meinem ersten Fang war es natürlich klar, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte, als wieder an den See zu fahren und Fischen zu gehen.

Also gut. Ein paar Tage später Stand ich das erste mal in einem Angelladen und war kurze Zeit später stolzer Besitzer einer Allrounderrute, einem Kescher und meinem eigenen kleinen Angelkoffer mit dem notwendigem Zubehör. Nun hieß es ab an den See und lernen. In den kommenden Monaten habe ich nach und nach die Grundlagen des Fischens von meinem Vater und den netten Vereinsmitgliedern gelernt. Als dann der erste Winter kam und die Schonzeiten es nicht möglich machten Fischen zu gehen, bin ich fast gestorben....

Der nächste Schritt kam dann, als mein Vater aus beruflichen Gründen kaum mehr zum Fischen gekommen ist. Also hat man beschlossen mich in einem größeren Verein mit Jugendgruppe anzumelden. Zu diesem Zeitpunkt war ich etwa 11-12 Jahre alt. Zu Beginn war ich etwas geschockt von den Dimensionen, da ich von meinem kleinem FoPu (nicht mal 1ha, max. 25 Mitglieder) kam und auf einmal an Seen mit 10ha stand und die familiäre Atmosphäre eher unfreundlichen und missgünstigen Anglern wich.

In der Jugengruppe entwickelte ich mich dann schnell vom Forellenliebhaber zum Karpfenangler. Im Nachhinein sehe ich das ziemlich negativ, da einfach jedes Kind dort auf Karpfen abgestimmt wurde, da diese einfach zu fangen sind und Spaß beim Drill machen. Und mit den größeren Fischen kamen dann auch die größeren Geräte. Neue Angelruten mit größeren Rollen, größere Angelkoffer und Zubehör wie RodPods, Funkbissanzeiger, etc....
Mittlerweile war ich auch Stammkunde im örtlichen Angelladen und habe mein komplettes Taschengeld für nette Spielerein rausgehauen. Der Laden war einsame Spitze, da ich dort oft ein paar Haken, Boilies oder ein paar Maden geschenkt bekommen habe.

Als dann mit 14 Jahren die Pubertät langsam Überhand bekommen hat und man Ecken und Kanten gezeigt hat, war die Jugengruppe schnell kein Thema mehr. Ich muss lachen, wenn ich daran denke, da ich mit 14 wirklich gedacht habe ich weiß bereits alles und keiner kann mir mehr Ratschläge geben. Wenn ich heute an solche Kinder gerate würde ich sie am liebsten ins Wasser schmeißen und weiterlaufen :)
Aus dem Verein bin ich dann schließlich auch ausgetreten aufgrund verschiedener Ereignisse (Selbstmord am See, Unstimmigkeiten im Verein,...) und bin einem kleineren lokalen Verein beigetreten.

Mit ca. 16 Jahren kam dann der legale Bierkauf, die Frauen und die Feste und das Angeln geriet mehr und mehr in den Hintergrund, da es als "uncool" abgestempelt wurde. So kam es, dass ich die darauffolgenden 2 Jahre vermutlich keine 10 mal Angeln war.

Mit dem Abitur kam dann allerdings auch ein gewisser Stress und ich habe mit 18 den Ausgleich im Angeln wiedergefunden. Ich denke zu diesem Zeitpunkt habe ich den größten Schritt gemacht, da es mir nun weniger um die fetten Fänge ging, sondern vielmehr um die Ruhe und die idyllische Umgebung. Es war einfach das größte an den See zu fahren und mal alles zu vergessen und wenn sich dabei noch ein Fisch zum Biss überreden lies war das natürlich auch nicht schlecht.

Ich hab mich dann entschlossen meine doch recht ansehnliche Karpfenausrüstung zu Geld zu mahcen und mir eine Raubfischausrüstung zuzulegen. Das war eine Entscheidung die ich bisher keine Sekunde bereut habe, da Hecht und Zander nicht nur schöner anzuschaun sind und besser schmecken, sondern auch schwerer zu überlisten sind und man richtig schön experimentieren kann.


Joa, und das bin ich heute. 19 Jahre alt und "spezialisiert" auf Raubfische an ein paar kleineren lokalen Seen.
Ich werde mich die Tage mal auf die Suche nach Bildern machen um dieses Zeitraffer auch visuell darstelln zu können ;)

Ich bin zwar erst 19 Jahre, was mit Sicherheit kein Alter für einen Angler ist, aber ich denke gerade die ertsen 10 -15 Jahre sind die wichtigsten, da man in dieser Zeit die größten Entwicklungen macht.

PS: Sollte es schon so ein Thema geben, dann entschuldige ich mich und bitte die Moderatoren darum meinen Beitrag zu verschieben.
 
Schönes Thema ,na da werde ich mal loslegen.

1978 war ich das erste mal in Storkow - dort fing alles an.Der Betrieb meiner Eltern hatte am Großen Storkower See eine Bungalowsiedlung und es ging wieder mal im August dort hin.Es gab eigene Ruderboote,einen eigenen Steg und zu jedem Bungalow gehörte auch eine kleine Angelausrüstung-eine Vollglasrute 2,40 m aus Sebnitz,dran war eine Ora-Leierspass und dazu ein bissel Kleinzeug.Ich nervte meinen Papa so lange bis er mit mir eines morgens auf den Steg ging.Und da saßen wir nun und es wurden munter Bleien,Plötzen u.s.w. gefangen.Seit diesem Morgen saß ich an jedem Tag während des Urlaubs am Steg und angelte.Andere Kinder badeten-ich hab geangelt.

Wieder zu Hause angekommen ist mein Vater sofort bei der Betriebssportgruppe/Sektion Angelsport vorstellig geworden und hat mich angemeldet.Er hat wahrscheinlich geahnt das diesmal keine Flause war.
Ab sofort durfte ich offiziell und alleine angeln.Zuerst an kleinen Teichen mit Teig und Würmern,dann wurden die Gewässer größer und natürlich auch die Ausrüstung.Mit 15 habe ich mich dann mehrmals wöchentlich auf´s Moped geschwungen und habe die Gewässer rund um Dresden unsicher gemacht.

Die Angelerfolge wurden größer die Ansprüche auch.Mittlerweile habe ich mich fast ausschließlich auf´s Raubfischangeln mit Naturködern spezialisiert,habe ca.20 Ruten im Keller stehen und fahre bis in die norwegischen Gewässer.Geangelt wird aber immer noch ca.2-3 mal die Woche.
Und das wird auch so bleiben.........:angler:
 
Was darf ich mir darunter vorstellen?
In der DDR (Gott, hab sie selig) hatte jeder größere Betrieb eine Betriebssportgemeinschaft (ähnlich wie z.B. Bayer Leverkusen :grins). Die Betriebssportgemeinschaften waren nach Sektionen gegliedert - Fußball, Volleyball, Handball, etc. und natürlich Angelsport! Der DAV galt als Sportverein, das mit dem Naturschutz kam dann später. Abgesehen von den normalen Anglern, gab es in jeder Angelsportsektion auch noch das was man jetzt Castingsport nennt.
 
jo, dann will ich auch mal !

ich habe 1987 nach dem schulabschluß meine heimat verlassen um eine lehre als kunst- und bauschlosser in hallbergmoos bei freising zu machen.
einer meiner neuen kumpels dort war angler. als ich ihn eines tages besuchen wollte sagte man mir, daß er angeln ist und so machte ich mich auf den weg zum see. dort angekommen kam er mir auch schon entgegen und beklagte sich, daß die fische heute nicht beißen wollten. "ich zeig dir mal wie das geht" spöttelte ich und schnappte mir eine seiner ruten. da er keine köder mehr hatte, nahm ich eine von den braunen nacktschnecken die da zu tausenden rumkrochen, steckte sie auf den haken und warf die posenmontage aus.
nach ca. 10 min. gequatsche sagte er plötzlich "ey, die pose is weg"! ungläubig schaute ich auf´s wasser und...sie war weg ! wärend ich mir die rute schnappte schoß mir das adrenalien durch die adern und ich drillte meinen ersten fisch. zum vorschei kam ein fetter döbel zwischen 40 & 50 cm und ich war vom angelvirus infiziert !
von diesem tag an war ich bei jeder gelegenheit wärend meiner dreijährigen lehre mit meinem kumpel am see angeln.
der see war privatbesitz und der besitzer ließ uns dort ohne schein angeln, mit der begründung "dann, lauft ihr wenigstens nicht in der gegend rum und baut blödsinn"! "DANKE"
nach meiner lehre kam ich zurück in meine heimat und von da an war´s dann erst mal aus mit angeln ohne schein. doch, das virus schlummerte in mir bis mich ein bekannter vor sechs jahren mit nach tschechien an einen privatteich nahm. dort braucht man auch keinen schein, ist aber recht kostenintensiev (20€/tag) !
deshalb hab ich mich im herbst 2010 dazu durchgerungen, mich zu einem kurs und zur prüfung anzumelden und hab im frühjahr 2011 miene prüfung als kursbester mit null fehler abgelegt !
bin dann auch gleich einem verein beigetreten und seit diesem jahr sind meine zwei mädels ebenfalls im besitz des jugendfischereischeins und auch im verein, mit jahreskarte !
jetzt geht´s bei uns meistens so ab ! mädls:"was machen wir heute ?" ich:"keine ahnung!" mädls:"angeln?" ich:"hm...ok!" meine frau:"oh man!!!" ;)
 
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In der DDR (Gott, hab sie selig) hatte jeder größere Betrieb eine Betriebssportgemeinschaft (ähnlich wie z.B. Bayer Leverkusen :grins). Die Betriebssportgemeinschaften waren nach Sektionen gegliedert - Fußball, Volleyball, Handball, etc. und natürlich Angelsport! Der DAV galt als Sportverein, das mit dem Naturschutz kam dann später. Abgesehen von den normalen Anglern, gab es in jeder Angelsportsektion auch noch das was man jetzt Castingsport nennt.

interessante info,danke dafür :):respekt:prost
 
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