Döbel -  Döbel - wann Anhieb setzten?

Zen-Master8

Petrijünger
Hallo

Ich gehe ab und zu an einem Vereinsgewässer einem kleinen Fluss/Bach auf die Döbel jagt.
Letztens war ich mit der Fliegenrute unterwegs und habe einen neuen Spot gefunden an dem eine kleine Treppe zwischen Gebüsch ans Wasser ging

Und dann stand direkt vor mir ein Döbel mit ca 40-50cm hab dann einfach nur die Rute ins Wasser gehalten und die Trockenfliege auf die Oberfläche fallen lassen.

So jetzt zum Problem : Der döbel hat dann die fliege ca. 2 Sekunden angeschaut und sie vorsichtig in den mund genommen aber sofort wieder ausgespuckt, das war nicht mal eine Sekunde die er den Köder im Mund hatte.

Das selbe spielte sich dann ca. 7 mal auch bei anderen Döbeln ab.

Nun meine frage was mache ich Falsch? Spürt der Döbel den Haken so gut? Oder geht es nicht anders und ich muss versuchen in der halben Sekunde den Anhieb durchzusetzen?

Danke
 
Hallo,

grundsätzlich wird beim Fischen mit der Trockenfliege auf Döbel sehr lange mit dem Anschlag gewartet. Angeschlagen wird erst, wenn der Fisch abgetaucht ist.

Wenn, wie in deinem Fall, die Döbel Zeit haben um die Fliege so gründlich zu untersuchen, sind sie fast unfangbar.

Bei stehenden oder langsam fließenden Gewässern haben die vorsichtigen Döbel einfach zu viel Zeit für eine genaue Inspektion der Fliege.

Dein Problem ist nicht der richtige Zeitpunkt des Anschlages, vielmehr musst du erreichen, dass der Köder richtig genommen wird.

Dazu ist es erforderlich, die Zeit die der Döbel zum Prüfen des Köders hat, zu verkürzen. Entweder versucht man es an Stellen mit mehr Strömung oder man serviert die Fliege laut aufklatschend mitten im Schwarm.

Das zwingt den Döbel schnell zu handeln, damit die Kollegen nicht zum Zuge kommen.

Winde
 
Ih hab zwar absolut null Ahnung vom Fliegenfischen, aber sowas haett ich jetzt auch vermutet.

Klingt sehr schluessig.
 
Unter solchen Bedingungen , in denen die Döbel an Stellen mit wenig oder keiner Strömung "sich sonnen",halte ich die Trockenfliege nicht für die beste Methode.Die Gründe hat "Winde" schon genannt. Falls es an deinem Gewässer erlaubt ist ,würde ich diesen vorsichtigen Exemplaren eine Brotflocke oder einen lebenden Grashüpfer, der an der Oberfläche schön strampelt, servieren. Beides kann man mit der Fliegenrute anbieten
 
Hallo,

wenn du das nächste mal mit der Fliegenrute eine Brotflocke oder einen lebenden Grasshüpfer wirfst, sag Bescheid. :respekt

Das komme ich mir dann anschauen.

Es ist schlichtweg unmöglich, solche Köder mit einer Fliegenrute zu werfen.

Beim Vor- und Rückschwung treten im Schnurbogen so hohe Fliehkräfte auf, dass es diese Köder sofort vom Haken reißen würde.

Winde
 
Hallo,

wenn du das nächste mal mit der Fliegenrute eine Brotflocke oder einen lebenden Grasshüpfer wirfst, sag Bescheid. :respekt

Das komme ich mir dann anschauen.

Es ist schlichtweg unmöglich, solche Köder mit einer Fliegenrute zu werfen.

Beim Vor- und Rückschwung treten im Schnurbogen so hohe Fliehkräfte auf, dass es diese Köder sofort vom Haken reißen würde.

Winde


Kommt auf die Wurfweite an. Auf kurze Distanzen habe ich schon oft Naturköder mit der Fliegenrute geworfen, zb Grashüpfer Bienenmaden Würmer usw. Ich habe nicht gesagt es würde uneingeschränkt gehen wie mit einer Trockenfliege,aber um sie einem Döbel vors Maul zu servieren reicht es allemal. Man muß nur den Wurfstil etwas ändern,viele Vor-u. Rückschwünge sind natürlich nicht drin, und der eine oder andere Köder geht natürlich verloren, da gebe ich dir recht.Beim Fischen mit der freien Leine geht es ja auch und das was ich beschreibe ist im Grunde nichts anderes.Wenn du nicht so weit weg wohnen würdest würde ich es dir tatsächlich mal zeigen wie man auf diese Weise Döbel fängt.Gruß
 
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Guten Abend!
Die Döbel, vor allem die großen u. erfahrenen Exemplare sind allgemein sehr schwer zu überlisten, weil sie so ungefähr die mißtrauischsten Fische sind, die man in unseren Gewässern kennt. Das aber macht die Döbelpirsch so reizvoll.
Wie schon angedeutet wurde: hat ein Döbel Zeit, den Köder zu begutachten, ist es schon fast ein Wunder, daß er den Köder (hier: die Fliege) überhaupt ins Maul nimmt. Meist steigt er kurz zur Fliege u. wendet in dem Augenblick wieder ab, wenn man schon glaubt: jetzt !!! Wenn er die Fliege ausnahmsweise doch probehalber ins Maul nimmt, hilft eigentlich nur das, was man sonst beim Döbel nicht tut: ein blitzschneller Anhieb!! Meist gelingt es trotzdem nicht. An dieser sehr ruhigen Stelle würde ich zunächst einmal immer zur gleichen Tageszeit ein paar größere Stücke Toast auf die Döbel zu treiben lassen, ohne diese vorher anzufeuchten. Die Döbel werden sie vermutlich zunächst ignorieren, aber dann wird doch Neugier u. vor allem Futterneid sie dazu bringen, das Brot zu nehmen. Ich würde dazu nicht die Treppe benutzen, sondern das Brot aus einer gewissen Entfernung auf den Schwarm zu treiben lassen. Nach 1 - 2 Tagen, wenn die Döbel das Brot vorbehaltlos nehmen, legst Du eine sog. Brotfliege an der Schwimmleine mit langem Vorfach dazu und läßt sie mit abtreiben. Irgendwann wird diese sicher genommen. Dann mußt Du einige Zehntelsekunden warten, bevor Du den Anhieb setzt. Beim Karpfen ist es genau so. Wird die Brotfliege genommen, darf man nicht blitzschnell anschlagen, sondern den Anhieb etwas verzögert setzen. Dann wird der Fisch meist hängen.Auf diese Weise war ich seinerzeit auf Karpfen recht erfolgreich. Der Futterneid veranlaßt die Fische auch, die treibenden Brotstücke nicht mehr so kritisch zu mustern, wie sie es sonst täten. Da fällt dann eine gut gebundene Brotfliege aus Autoschwamm nicht auf.
Wünsche Dir viel Erfolg!
Gruß
Eberhard
 
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