Spezielle Techniken -  Führung der Finesse-Rigs

JP Live4Pikes

Stachelträger-Fan
hallo Leute,
Ich möchte hier mal fragen wie ihr eure Finesse Rigs führt, also Drop-Shot, Texas/Carolina und Wacky Rig.
Zum einen möchte ich mich mehr damit befassen, und zum anderen sollte es auch für spätere Anfäger nützlich sein, hier Tipps zu dem Thema zu finden.
 
Ich habe letztes Jahr meine ersten Erfahrungen mit dem Carolina-Rig gemacht und kann sagen, dass es sehr erfolgreich war!!!

Ich habe am Anfang fertige Monatgen gekauft, diese aber schnell wieder beiseite gelegt und selbst gebunden.

Meine Montage sah in etwa so aus:

Hauptschnur, dann ein ca. 20cm. langes Vorfach an dem ich die Perle und das Bullet Blei installiert habe (Hardmono). Dann ein Wirbel und ein Vorfach zwischen 1,20 - 1,60m (Flourocarbon).

Ich habe die Montage ausgeworfen und zu Grund sinken lassen. An einer feinen Rute merkt man das super. Dann warte ich 2-5 Sekunden, denn am langen Vorfach soll der Köder ja auch etwas sinken. Danach wieder 1-2 Kurbelumdrehungen oder mit der Rute gezupft und wieder ein paar Sekunden gewartet.

Wichtig ist, dass die Hauptschnur niemals schlaff hängt und man so einen direkten Kontakt zum "Blei" hat. Einen direkten Kontakt zum Köder wird man hier kaum haben, da das Vorfach von 1,60m doch frei im Wasser taumelt.

Die Bisse bemerkt man trotzdem und dann ist es wichitg einen guten Anhieb zu setzten und nicht nur einfach mal die Rute zu heben.

Ach so, das mit dem Zwischenvorfach Hardmono hört sich etwas komisch an, liegt aber daran, dass ich die Erfahrung machen musste, dass minderwertige Bullet-Bleie die Schnur ganz schön aufreiben und es ein paar mal vorkam, dass ich die Montage verloren habe.

Seit ich hochwertige Tungsten Bullet-Bleie verwende hat sich das mit dem Abrieb deutlich verbessert. daher rate ich, lieber mal 10€ für 2 Tungsten Bleie auszugeben, anstatt sich für 5€ 10 normale Bleie zu kaufen.

Dadurch, dass die Tungsten Bleie auch deutlich kleiner sind, der Köder fast nie ganz den Grund berührt, hat man dadurch auch deutlich weniger Hänger!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, da haben wir doch was ausführliches zum Carolina.
Nun fehlen noch Texas, Drop Shot und Wacky.
Schreibt Leute, schreibt!
 
Vielen Dank, da haben wir doch was ausführliches zum Carolina.
Nun fehlen noch Texas, Drop Shot und Wacky.
Schreibt Leute, schreibt!

Vielleicht ein kleiner Tipp:

Ich habe damals auch im Forum nachgefragt, aber die Antworten waren eher bescheiden. Also habe ich mir ein par Youtube-Videos angesehen und mich beim Angelhändler beraten lassen.

Dann bin ich mit dem etwas Wissen an den Fluß und habe durch learning by doing meine Erfahrungen gesammelt. Am Ende musste ich feststellen, dass diese Erfahrung kein Forum und kein Youtube-Video kompensieren können.

Zwar hat das am Anfang Geld gekostet, aber welche Weiterbildung kostet heute kein Geld? :angler:
 
Hallo JP,

einer der Hauptfehler beim Finess angeln bei meinen Schülern ist häufig das sie meinen man müsse den Köder immer einkurbeln oder sonst wie immer möglichst viel Strecke machen aber als "Sucher"-Montage eignen sich Finess-Techniken leider gar nicht.

Generell gilt für mich bei allen Finess Technicken bei der Führung eine Methode als Allgemeingültig:

Man wirft eine bekannte! Stelle an, und lässt den Köder auf Grund sinken.

Nun spannt man die Schnur (keine Slackline die macht viele Fehler aus) und stellt so den Kontakt zum köder her, anschliessend hebt man die Rute in etwa auf eine 10 Uhr Stellung.

von dieser Grundhaltung aus vollführt man nun mehre kurze zupfer von ca. 10-15cm aus dem Handgelenk so das blei und Perle unter wasser zusammen schlagen und sich so das typische "klack" ergibt anschliessend lässt man das blei wieder zu boden sinken (vorsicht jetzt nicht gleich wieder zupfen oder gar ein kurbeln sondern lieber noch etwas warten, denn genau jetzt ist der Köder "scharf" denn er fällt gerade jetzt fast schwerelos zu Boden und reitzt die Räuber zum Biss)

Tut sich nach einiger Zeit nix kurbelt man ein Stück schnur ein straft die schnur und beginnt das spiel von neuem, so werden bekannt Hotspots sauber ausgefischt und auch faule Räuber schonmal zum biss gerreitzt.

für's Droptshotten gibts noch eine weitere Methode die mir Dietmar Isaiasch mal gezeigt hat und die ich seit dem meinen Schülern als die "Isaiasch Methode" vorstelle:

Voraussetzungen: eine echte Drop-Shot Rute (weiche Spitze und hartes Rückgrad) maximal 12-14 geflochtene Schnur (muss geflochtene sein da sonst nicht die nötige Spannung zustande kommt)

als erstes werfen wir wieder einen unserer bekannten Spots an, jetzt allerdings heben wir die Rute bis die Spitze quasi senkrecht nach oben zeigt und straffen die Schnur.

wie bei der "Faulenzer Methode" kurbeln wie nun ein wenig schnur ein und stoppen dann wieder Effekt? Durch die weiche Spitze und den hohen anstell Winkel strafft sich nun unsere Schnur und lädt die Rute ein klein wenig auf, das Blei am Grund wird hinter her gezogen und vollführt beim stoppen einen kleinen Satz über Grund und versetzt so unseren Köder in leicht schwingende Bewegungen.

nach einer kurzen Pause kurbeln wir wieder ein und scanen so den gesammten bereich bis zum Boot/Ufer langsam ab...also immer Kurbeln,warten,kurbeln warten...

noch ein Tip:

häufig gelingt einem der Schwipp aus dem Handgelenk am anfang nicht richtig, Grund dafür ist meistens der Ruten Griff, genauer gesagt dessen Länge, wenn du den rollenfuss zwischen Mittel und Ringfinger hältst sollte der Griff deiner Rute niemals länger sein als dein Unterarm, sonst kommst du dir damit beim Zupfen und schwippen in den Weg und der Köder bekommt weniger aktion am ender der Schnur :)

Gruss

Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, Gooseman!
das hilft speziell mir sehr, da ich oft gelesen habe, das man die Schnur lose lassen sollte!! hat natürlich die Bißerkennung nicht gerade erleichtert.
Und wieder mal bin ich froh, Besitzer einer Drop Rute zu sein, bei der der Griff kurz ist, was mir sehr gefällt.
Ach ja, 10 Uhr?? so / oder andersrum?
 
Hi JP,

öhm 10Uhr so/ oder anderstrum? versteh ich nun nicht aber ich meins so:

Du stehst mit mit der schulter zum Mittelpunkt der Uhr, über deinem Kopf ist die 12 und du schaust nach links, 9 Uhr ist nun gerade vor dir in einer waagerechten Linie , so 10 Uhr mein ich^^

Gruss

Kai
 
das ist es. Danke für den lehrreichen Beitrag. So ne Methode von Dietmar ist schon was:klatsch Bis aufs Wacky Rig haben wir nun alles gut zusammen:)
 
wacky kannst du auch nach diesen Methoden fischen, Wacky funktioniert genau so wie Drop Shot (entweder klassisch oder nach Isaiasch) nur das durch die Anköderung im Rücken des fisches/wurms ein anderes laufmuster entsteht das nicht an einen verletzten oder futtersuchenden Fisch erinnert sondern an einen toten.

Durch die Rückenköderung wird der fisch beim zupfen oder ein Kurbeln zusammen gedrückt (vertikal also die beiden herunter hängenden enden drücken zu einander) und bei stoppen springt er zurück in die unsprungs form...

kleiner Tip von meinem Lieblings US-Profi Kevin van Dam:

sollten die Enden des Köders sich beim anködern nicht leicht nach unten neigen bei der wacky methode hilft es meistens einen Nagel (entsprechner grösse und gewichts) in den kopfbereich des Köders zu schieben und ihn so zu beschweren

Gruss

Kai
 
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