Tierschutzgesetze -  Titelthema "C&R" in der aktuellen Fisch & Fang

Guten Morgen!
Wie so mancher andere Angler bin auch ich der 'Auffassung, daß man viel zu viel Geschrei um C&R oder Verwerten macht. Unsere Gegner lesen hier u. in anderen Angelforen fleißig mit u. verwerten solche unfruchtbaren Diskussionen für ihre Zwecke.
Nebenbei ist es m. E. vollkommen wurscht, auf welchen Fisch sich der Einzelne spezialisiert hat. Was spielt es für eine Rolle, ob einer am liebsten Karpfen, Hecht oder meinetwegen auch Lauben (auch das gibt es) fängt? Und wenn er seine Fische zum essen mitnimmt oder wenn er sie grundsätzlich releast, so soll er das doch tun, aber er muß das nicht öffentlich breit treten. Ein Foto sagt nichts darüber aus, ob ein Fisch releast oder mitgenommen wurde. Deshalb liegt es doch an jedem Einzelnen selbst, was er damit macht. Pech haben kann sowohl ein C&R-ler wie auch ein Verwerter. Der eine wird vielleicht von einem extremen Tierschützer dabei beobachtet, wie er einen Fisch releast, der andere wird beobachtet, wie er einem Fisch auf den Kopf haut u. dann den Rundschnitt macht. Das eine hat seine Gegner so gut wie das andere. Beides kann, wenn jemand sich bewogen fühlt, Anzeige zu erstatten, den Angler zumindest in Schwierigkeiten bringen. Deshalb, Freunde, erst schön umschauen, ob niemand zusieht. Dann erst entweder releasen oder abschlagen. Und keinen geht das was an. Deshalb stellt möglichst den Streit über C&R oder Verwerten ein, denn Ihr spielt unseren Gegnern damit nur in die Hände.
Gruß
Eberhard
 
...Arbeitet doch bitte NABU und Co. nicht in die Hände!...

Als angelndes NABU-Mitglied lese ich hier mit. ;-)

...Deshalb stellt möglichst den Streit über C&R oder Verwerten ein, denn Ihr spielt unseren Gegnern damit nur in die Hände.

nein, ich finde, man kann nur zu einem allgemeinen Konsens über eine Diskussion finden. Diese sollte sachlich erfolgen. Themen die uns Angler bewegen, einfach unter den Teppich zu kehren kann nicht die Lösung sein. Und man muss ja wirklich feststellen, dass das gezielte Angeln auf Fische jedweder Art, um sie zu fotografieren und anschließend wieder schwimmen zu lassen, in keinster Weise der aktuellen Rechtslage entspricht. Das ist ja nun mal im Moment wirklich Fakt.
 
Deshalb stellt möglichst den Streit über C&R oder Verwerten ein, denn Ihr spielt unseren Gegnern damit nur in die Hände.

Hallo Eberhard,

das halte ich für völlig falsch - im Gegenteil sollte die Diskussion endlich mal richtig geführt werden. Mit "richtig" meine ich nicht ständig am eigentlichen Thema vorbei.
In der Überschrift zum Titel in der F&F heißt es ergänzend "was Recht und richtig ist." Das ist nämlich ein riesen Unterschied.

Tatsächlich wird sogar regelmäßig am Thema Fangen und Zurücksetzen vorbeigeredet. Tatsache ist, dass das Zurücksetzen von Fischen grundsätzlich nicht verboten ist, sondern unter festgelegten Voraussetzungen (Schonzeiten und Mindestmaße) sogar eine Pflicht darstellt. Außer in der Bayrischen Fassung der Fischereiverordnung gibt es (soweit ich weiß) nirgends ein generelles Gebot jeden fangfähigen Fisch auch abzuschlagen. Zwischen dem Passus "Der Fänger hat unmittelbar nach dem Fang zu entscheiden, ob der Fisch entnommen oder zurückgesetzt wird" und "Jeder fangfähige Fisch ist zu entnehmen" liegt ein himmelweiter Unterschied.

Das bspw. ausgedehnte Fotosessions mit einem gefangenen Fisch dessen "Leiden" verlängert ist wohl unstrittig. Aber auch wenn ich einen Fisch entnehme kann durch unsachgemäßes Verhalten dessen "Leid" verlängert werden. Das Entnehmen oder Zurücksetzten alleine ist also nicht entscheidend. So weit mir bekannt ist, wurde auch noch kein Angler verurteilt weil er einen Fisch zurückgesetzt hat, sondern immer wegen der Begleitumstände.

Gruß Thorsten
 
Hallo Thorsten,
die Landesverbände, wie der von Dir genannte Bayrische Landesverband, sind ganz sicher meist nicht der Ansicht des VDSF. Dieser versteht Angeln nämlich ausschließlich als Mittel zur Nahrungsbeschaffung und hat das auch schriftlich festgelegt. Danach muß tatsächlich jeder maßige Fisch entnommen werden. Nun haben ja zum Glück die VDSF-Direktiven keine Gesetzeskraft, aber in der Rechtsprechung ist man sich ja selbst nicht einig, ob ein Zurücksetzen strafbar ist oder nicht. Und so lange da nicht unbedingte Klarheit geschaffen wird, halte ich persönlich es eben für besser, wenn jeder so handelt, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Und um dabei keine Probleme zu bekommen, tut man das besser in aller Stille. Vor allem kann man noch so lange diskutieren, ob C&R der richtige oder der falsche Weg ist. Man kommt doch nie auf einen gemeinsamen Nenner. Das bewies doch der 1. C&R-Thread, der sich, soweit ich mich erinnere, über 125 (!!!) Seiten hinzog, ohne daß überzeugte C&R-ler u. ebenso überzeugte Verwerter sich auch nur um einen Zentimeter näher kamen.
Diese Endlosdiskussionen, die zu nichts führen, werden aber von unseren Gegnern gelesen u. gegen uns verwendet.
Gruß
Eberhard
 
Hallo,

ich hab in all meinen Angeljahren noch nie erlebt, dass sich jemand beschwert hat, wenn ich einen Fisch zurückgesetzt habe. Klar muss man dabei das Tier mit Respekt behandeln, dazu gehört eine vernüftige, der Situation angepasste, Landung, kürzeste Drilldauer und schonendes Zurücksetzen. Wenn man dann nur den Fisch mitnimmt, auf den man auch Appetit hat, ist doch alles in Ordnung.

Petri
 
Als angelndes NABU-Mitglied lese ich hier mit. ;-)

:schmatz

Hallo Buzz - und das ist gut so ...

Ich sehe das wie folgt: C&R, NABU, PETA und Co - das ist wie ISLAM, CHRISTENTUM, usw. - eigentlich alles gute Dinge SOLANGE KEINE FANATIKER auftauchen.

Zuviel des Ganzen ist immer schlecht - die richtige Dosis hingegen ist was Gutes.

In der Medizin übrigens genauso - die Dosis entscheidet über Gesundung oder Vergiftung ...

Petri
 
Nur leider sind die Fanatiker überall. Und da sie den meisten Lärm um ihre sog. Ideale machen, werden sie auch von der Öffentlichkeit eher gehört. Das ist die Gefahr daran.
Gruß
Eberhard
 
Nur leider sind die Fanatiker überall. Und da sie den meisten Lärm um ihre sog. Ideale machen, werden sie auch von der Öffentlichkeit eher gehört. Das ist die Gefahr daran
.

Ach so ist das nicht. Bei mir in "meiner" Berliner NABU-Ortsgruppe bin ich als Angler "geoutet". Die meisten sehen das ganz normal. Was wirklich eher kritisch gesehen wird, ist das gezielte Angeln auf Fische, nur um sie zu fotografieren und ähnliches. Bisher hat mir keiner dort einen Kopf abgerissen wenn ich erzählte, dass ich auf Karpfen geangelt habe und die beiden 50 cm Karpfen mitgenommen habe, den 70er und 40er aber wieder schwimmen gelassen habe, weil ich den eben nicht verwerten konnte.
 
.

Ach so ist das nicht. Bei mir in "meiner" Berliner NABU-Ortsgruppe bin ich als Angler "geoutet". Die meisten sehen das ganz normal. Was wirklich eher kritisch gesehen wird, ist das gezielte Angeln auf Fische, nur um sie zu fotografieren und ähnliches. Bisher hat mir keiner dort einen Kopf abgerissen wenn ich erzählte, dass ich auf Karpfen geangelt habe und die beiden 50 cm Karpfen mitgenommen habe, den 70er und 40er aber wieder schwimmen gelassen habe, weil ich den eben nicht verwerten konnte.

So sollte das ja auch sein!
 
... deshalb finde ich es gut, dass Buzz hier ist.

Er ist Angler -kommt sozusagen aus der Praxis und kann somit sicherlich viele Missverständnisse zuw. Anglern und NABU aufklären helfen.

Es ist immer gut zu wissen, wovon man spricht. Buzz kennt beide Ansichten - wenn wir jetzt hier einen "Klassensprecher" wählen würden, so wäre er daher mein Kandidat.
 
die Landesverbände, wie der von Dir genannte Bayrische Landesverband, sind ganz sicher meist nicht der Ansicht des VDSF.

Hi Eberhard,

der Vorsitzende des LFV Bayern ist Herr Manfred Braun. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des LVF ist er der Vertreter im VDSF und gilt als Antreiber der Fusion mit dem DAV. Gleichzeitig ist er der für Fischereirecht zuständigen Referatsleiter des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Bei einer derartigen Verquickung von Amt und Würden ist es kein Wunder wenn bei Gesetzänderungen Meinungsvielfalt nicht vertreten ist. Der VDSF macht zwar keine Gesetze, wird aber gehört und wird wohlmaßgeblich den Inhalt diktieren.

Und so lange da nicht unbedingte Klarheit geschaffen wird, halte ich persönlich es eben für besser, wenn jeder so handelt, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann.

Damit habe ich - und wie man so hört auch viele andere Angler große Probleme. Denn in jedem Einzelfall wirst du zwar auf dein Gewissen hören, ggf. auch eigenes Wissen über den Bestand und die Notwendigkeit ausgewählte Fische zu schonen in die Entscheidung mit einfließen lassen - in jedem Fall verstößt du gegen geltender Recht. Da hilft auch der gut gemeinte Ratschlag vor jeder Aktion (egal ob Entnahme oder Zurücksetzen :augen) über die Schulter zu schauen nichts.

Diese Endlosdiskussionen, die zu nichts führen, werden aber von unseren Gegnern gelesen u. gegen uns verwendet.

Das diese Diskussionen "zu nichts führen" glaube ich nicht - vorausgesetzt, man diskutiert nicht fröhlich aneinander vorbei...
Unsere Gegner -also die, die unser Hobby erschweren oder unmöglich machen wollen - sitzen längst nicht mehr nur bei der PETA und anderen sektiererischen Gruppierungen. Durch das sture Festhalten an völlig überkommenen "Grundsätzen" und dem permanenten Verleugnen der anglerischen Realität schaden "unsere" Verbandsvertreter dem Angeln insgesamt mehr, als das Tierrechts-Ayatollahs vermögen.

Gruß Thorsten
 
... deshalb finde ich es gut, dass Buzz hier ist.

Er ist Angler -kommt sozusagen aus der Praxis und kann somit sicherlich viele Missverständnisse zuw. Anglern und NABU aufklären helfen.

Es ist immer gut zu wissen, wovon man spricht. Buzz kennt beide Ansichten - wenn wir jetzt hier einen "Klassensprecher" wählen würden, so wäre er daher mein Kandidat.

Hübsch geschrieben.:)

Ich wollte ja nur drauf hinweisen, dass zumindest beim NABU nicht nur "Hardcorenaturschützer" vertreten sind. Klar gibts da auch welche, die zum Beispiel als reine Veganer mein Hobby ihrer Ansicht nach verständlicherweise nicht gutheißen.
Und genauso, wie eine undifferenzierte "Hetze" der Naturschützer gegen die Anglerschaft nicht gut bei uns ankommt, kommt natürlich eine allgemeine "Hetze" gegen die Naturschützer
...das eine Tierschutzpartei hinter der Anzeige steht war mir schon im vorhinein klar wie Kloßbrühe!!!

Diese Hardcorefaschisten stürzen sich auf jede grafisch abgebildete Publikation, welche nicht ihren ethischen Grundsätzen entspricht....
durch uns Angler auch nicht gut an.
Ich bin immer der Meinung, man sollte Gleiches nicht mit Gleichen vergelten, man sollte besser als der "Gegner" argumentieren, sachlich bleiben, auch mal einsehen, was bei uns nicht rund läuft. Wir betreiben nun mal nen Hobby an der Kreatur, was uns zur besonderen Verantwortung zwingt.


P.S. Auch ich bin nicht der perfekte, naturschützende, alle Regeln kennende und beachtende Angler. Aber ich werde immer besser.:)
 
Guten Abend!
Meiner Ansicht nach wäre es höchst wünschenswert, wenn die Angler u. die Naturschutzvereinigungen zusammen arbeiten würden. Das könnte eine höchst produktive Kooperation geben. Aber leider gibt es auf beiden Seiten viele Fanatiker.
Daß ein NaBu-Mitglied sich als Angler bei seiner Truppe outet und dann noch akzeptiert wir, ist nämlich nicht die Regel. Leider!!! Wenn es bei ihm so ist, so kann man das wirklich anerkennen u., wenn man so will, als Fortschritt ansehen. Aber ich habe auch (und nicht nur einmal) anderes erlebt. Vor Jahren beispielsweise hatte der Stadtverband der Angler in Duisburg eine Uferreinigungsaktion an der Sechs-Seen-Platte organisiert, an der sehr viele teilnahmen u. bei der auch jede Menge Unrat geborgen u. entsorgt wurde. Der damalige Stadtverbandsvorsitzende hatte die Leute von NaBu (oder BUND) ebenfalls dazu eingeladen. Die Antwort wörtlich: "Wir machen mit Euch doch keine gemeinsame Sache." Noch Fragen?? Natürlich gibt es auch in Anglerkreisen solche Betonköpfe, aber das ist der Grund, warum es m. E. niemals zu einem wirklichen Konsens kommen kann.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Thorsten,
die Landesverbände, wie der von Dir genannte Bayrische Landesverband, sind ganz sicher meist nicht der Ansicht des VDSF. Dieser versteht Angeln nämlich ausschließlich als Mittel zur Nahrungsbeschaffung und hat das auch schriftlich festgelegt. Danach muß tatsächlich jeder maßige Fisch entnommen werden. Nun haben ja zum Glück die VDSF-Direktiven keine Gesetzeskraft, aber in der Rechtsprechung ist man sich ja selbst nicht einig, ob ein Zurücksetzen strafbar ist oder nicht. Und so lange da nicht unbedingte Klarheit geschaffen wird, halte ich persönlich es eben für besser, wenn jeder so handelt, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Und um dabei keine Probleme zu bekommen, tut man das besser in aller Stille. Vor allem kann man noch so lange diskutieren, ob C&R der richtige oder der falsche Weg ist. Man kommt doch nie auf einen gemeinsamen Nenner. Das bewies doch der 1. C&R-Thread, der sich, soweit ich mich erinnere, über 125 (!!!) Seiten hinzog, ohne daß überzeugte C&R-ler u. ebenso überzeugte Verwerter sich auch nur um einen Zentimeter näher kamen.
Diese Endlosdiskussionen, die zu nichts führen, werden aber von unseren Gegnern gelesen u. gegen uns verwendet.
Gruß
Eberhard

Ich gebe Dir recht, dass die VDSF Direktiven keine Gesetzeskraft haben...aber ich weiß nicht was ich von einem Landesverband halten soll, der bewußt gegen die Direktiven seines übergeordneten verbandes wäre, wenn es gleichzeitig einen Verband gibt, der auf seiner Wellenlänge schwimmt.
Erst Recht ist mir der Landesverband suspekt, wenn er eine Verschmelzung der beiden Verbände vorantreibt/unterstützt, wo dann die VDSF Direktive noch übernommen wird.....
Wenn die Landesverbände des VDSF wirklich gegen das C&R-Verbot wären, wäre es ein leichtes für sie, geschlossen das Thema anzugehen....
 
Zurück
Oben