Gewässerökologie -  Staudenknöterich

Andreas_s

Kaulbarschangler
Hallo an euch,
habt ihr evtl. eigene Erfahrungen mit Staudenknöterichgewächsen an euren Gewässern, ist die Art wirklich so dominant, wenn sie denn da ist?
Danke voraus!
Gruß Andreas
 
Hallo,

also ich kenne ihn von der Spree und der Schwarzen Elster. Kommt hier schon vor solange ich denken kann (und auch schon davor:)). Wirklich dominant ist die Art nicht. Es gibt zwar hier und da mal ein paar Meter Ufer die zugewachsen sind, jedoch kann sich der Staudenknöterich nur durchsetzen wenn die Konkurrenz ihrerseits nur aus Gräsern oder Kräutern besteht. Sobald Gehölze (Erle, Weide,...) am Gewässer vorkommen oder es etwas schattig ist, hat der Staudenknöterich keine Chance mehr. Ich kann mir vorstellen, dass offene Flächen schnell in Besitz genommen werden. Er lässt sich aber meiner Meinung nach gut kontrollieren, da man ihn nicht übersehen kann und er auch keine nennenswerte Selbstaussaat hat (wie wir es ja von anderen invasiven Pflanzen kennen).
 
Hallo an euch,
habt ihr evtl. eigene Erfahrungen mit Staudenknöterichgewächsen an euren Gewässern, ist die Art wirklich so dominant, wenn sie denn da ist?
Danke voraus!
Gruß Andreas

huhu,
Welche Knöterichart meinst du genau?gibt da viele Pflanzen,die im deutschen Sprachraum als Knöterich bezeichnet werden...

wenn du den "Fallopia sachalinensis" meinst, das ist ein Teufelszeug...kaum bekämpfbar.....und glaub mir,als Gärtner weiß ich,wovon ich rede...
Bildet ausläufer ohne Ende,unterdrückt alles andere,Abgeschnitte äste wachsen in windeseile wiederan......
und die Pflanzen sind resistent gegen die meisten Pflanzenkrankheiten und Schädlinge......
Das einzige,was hilft,ist FEUER.....oder die ganz harte chemische Keule....das sollte dann aber ein Fachmann machen,gerade in der nähe von Gewässern
 
Er wird wohl entweder F. sachalinensis oder F.japonica meinen.
P.s. zur Not gibts ja noch RoundUp per Direktinjektion ;)
 
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Rounup hilft nur,wenn es auf grüne pflanzenteile trifft.....und da das zeug verholzt,hilft es eh nicht soooo gut......selbst mit dem neuen roundup ultra brauchst du 2 spritzgänge....und dann kann es sein,das die wurzeln trotzdem wieder austreiben.....und bei roundup ist das problem,das es wirklich megagiftig im gewässer ist....da reicht ein falscher spritzer....bei uns in der gemeinde haben die das mal geschreddert und in den beeten verteilt.....war wie aussaat....schöne ******e
 
Wikipedia zum Staudenknöterich:

Invasive Pflanze

Der Sachalin-Staudenknöterich gehört zu den invasiven Pflanzen und bildet in europäischen Auwäldern und Hochstaudenfluren sehr dichte Bestände, die die Verjüngung der Gehölze und krautiger einheimischer Pflanzen unterbinden. Die Bekämpfung gilt als sehr aufwändig. Mehrmaliges Mähen ist nur dann erfolgreich, wenn das Mahdgut entfernt wird, da liegende Stängel sich wieder bewurzeln können.
 
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@Aalspezi: deshalb hab ich ja auch die Möglichkeit der Direktinjektion genannt ;)
Ich denke der Staudenknöterich verhält sich je nach Konkurrenzsituation unterschiedlich und setzt sich bei weitem nicht gegen alle einheimischen Pflanzen und an allen Standorten durch. Wenn man natürlich eine offene Fläche am Gewässerufer hat oder man sich bei der Bekämpfung etwas trottelig anstellt (wie in deinem Beispiel dargestellt), dann hat er natürlich leichtes Spiel. Ein weiterer Grund warum an Spree und Elster keine Massenbestände auftreten, vermute ich im exzessiven Vorkommen von Wildschweinen, die gern mal nach den Rhizomen graben. Kenne hier wirklich kein extremes Vorkommen von Staudenknöterich, so wie es in der Literatur beschrieben wird.

P.s.
Also fischgiftig ist RoundUp (Glyphosat) ja angeblich nicht, wird ja in den Tropen teilweise gegen Wasserpflanzen eingesetzt:
http://www.roundup.de/690.php
 
Zuletzt bearbeitet:
ja,ultra max,da ist etwas mehr wirkstoff drin.die formulierung soll besser sein.
also das wirkt suuuper gegen wasserpflanzen....und damit kippt meist das ökosystem...fischgiftig ist es nicht,aber das dann egal....
der wirkmechanismus funktioniert über phytohormone,glaube kaum,das das injezieren großartig wirkung hat,auser verätzung an der stelle.ich kenne stellen,wo das zeug krass wächst,bei uns gerne an entwässerungsgräben,wo es sonnig ist.....so schlimm wie bärenklau ist es aber nicht
 
Meines Wissens wirkt es über die Blockade des Produktionsweges für essentielle Aminosäuren. Das mit den Phytohormonen sind dann andere Herbizide (z.B. 2,4-D ).
Probier es mal aus. Wird ja übers Phloem in der gesamten Pflanze transportiert, wie beim spritzen auch. Vorteil der Injektion ist ja, dass kein Wirkstoff neben den Zielort gelangt. Nachteil, der höhere Arbeitsaufwand.
Das mit dem Ökosystem ist wohl auf den Reisfeldern und Wasserstraßen in den Tropen ziemlich wurscht:zwinkernd.
 
Schon die Möglichkeit,dass dieser Versuch(Anpflanzung) voll nach hinten losgehen könnte,verbietet eben solches.
Da hilft es auch nicht zu wissen...das ,,RoundUp''etc.der Pflanze den Rest geben.Und auch nicht,auf welche Weise dies dann geschieht.

Gruß Jörg
 
Jörg, es geht ja um die Bestände die schon vorhanden sind! In diesem Fall kann es schon hilfreich sein, zu wissen wie man die Pflanze bekämpfen kann:zwinkernd.
Übrigens hab ich letztens gelesen, dass Staudenknöterich jetzt auch als Energiepflanze/ nachwachsender Rohstoff angepflanzt wird/ werden soll. Es gibt auch schon Versuchsfelder. Soll auch nen ziemlich hohen Brennwert haben und sich auch gut fermentieren lassen. Die Produktivität ist ja einschlägig bekannt.
Das kann ja dann heiter werden:hahaha:.
 
Meines Wissens wirkt es über die Blockade des Produktionsweges für essentielle Aminosäuren. Das mit den Phytohormonen sind dann andere Herbizide (z.B. 2,4-D ).
Probier es mal aus. Wird ja übers Phloem in der gesamten Pflanze transportiert, wie beim spritzen auch. Vorteil der Injektion ist ja, dass kein Wirkstoff neben den Zielort gelangt. Nachteil, der höhere Arbeitsaufwand.
Das mit dem Ökosystem ist wohl auf den Reisfeldern und Wasserstraßen in den Tropen ziemlich wurscht:zwinkernd.
Hehe,hab gerade im Gewächshaus probeweise nen alten Oleander mit der Spritze bearbeitet........bin ich mal gespannt......hab mal in meinen Unterlagen nachgeschaut,wenn man es genau sieht,Ist es Ein Enzym,was vom Glypostat ersetzt wird,und da durch können sich wichtige Aminosäuren nicht mehr bilden....
Siehe Wikipedia....ist ganz gut da erklärt.
Mal ne Frage interessenshalber.....Wofür verwendest du die Methode mit er Spritze? wenn ich selektiv Pflanzen töten will,hab ich so einen Tupfer....das geht im Verhältnis zu injezieren doch sehr schnell.
Ich kenne ein beispiel aus meinem Heimatdorf,da hat ein Landwirt seine Feldspritze an nem Bach ausgewaschen....und der war innerehalb von ein paar Tagen Pflanzenleer,trotz Strömung.war damals große ******e,weil da viele jungfische und Brut drinwaren....
 
Achso.....roundup wirkt systemisch,das ist mir schon klar,hab aber oft festgestellt,das z.b bei jungen Birken und wilden Brombeeren die Blätter zwar absterben,aber die Pflanze neu austreibt.Bei dem ollen Knöterich ist das genauso,die Rizome sind hartnäckig....fast so schlimm wie Bambus...
 
Schon die Möglichkeit,dass dieser Versuch(Anpflanzung) voll nach hinten losgehen könnte,verbietet eben solches.
Da hilft es auch nicht zu wissen...das ,,RoundUp''etc.der Pflanze den Rest geben.Und auch nicht,auf welche Weise dies dann geschieht.

Gruß Jörg

Hi..das ist sehr löblich von Dir....wenn solche Pflanzen als Energiepflanzen angebaut werden,kann das große Probleme geben,denke ich.....
aber die Landwirtschaft hat da so eine starke Lobby,die machen das einfach....
 
Hallo,

Die Pflanzen sollten sich im Trieb/ Wachstum befinden. Ich nehme an, dass dies dein Oleander gerade nicht tut. Dann kann ich dir auch schon sagen was passieren wird:). Bei holzigen Pflanzen ist darauf zu achten, dass man nicht ins Holz spritzt sondern direkt unter die Borke, da wo sich das Phloem befindet. Bei krautigen Pflanzen funzt es natürlich besser und der Staudenknöterich ist beispielsweise im Frühjahr noch nicht verholzt.
Größere Pflanzen kann man leider nicht so gut betupfen:zwinkernd.

P.s. ja die Landwirtschaft: die bekommen ja, nach dem Atomausstieg, momentan unendlich viele Fördergelder zum Anbau von Energiepflanzen. Lustigerweise konnte Deutschland im letzten Jahr, zum ersten mal in der Nachkriegsgeschichte seinen Bedarf an Getreide nicht vollständig selbst decken. Weil ja alles mit den tollsten Energiepflanzen (Weide, Pappel, Robinie, Getreide und Mais wird in der Milchreife fermentiert, Staudenknöterich, etc.) besetzt ist. Hinzu kommen die ökologischen Probleme durch hunderte oder tausende Hektar Neophyten und Monokulturwälder. Oh man.
Ob sich das die Grünen so richtig überlegt haben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob sich das die Grünen so richtig überlegt haben?

Auch in der Landwirtschaft geht es um Profit.
Wollen ja immer weniger einen ordentlichen Preis für heimische Erzeugnisse zahlen.
Da paßt sich der Landwirt eben an.
Was das jetzt unbedingt mit den Grünen zu tun hat.:nixweiss:
Übrigens können die Grünen überlegen wie sie wollen...zum Verändern brauchen sie Wählerstimmen!Und da sieht es momentan ja nicht so schlecht aus. :)

Zum Thema Wald(Monokulturen).Hier findet seit geraumer Zeit ein Umdenken statt.Ist aber logischerweise ein sehr langer Prozeß.


Gruß Jörg
 
Hallo,

Die Pflanzen sollten sich im Trieb/ Wachstum befinden. Ich nehme an, dass dies dein Oleander gerade nicht tut. Dann kann ich dir auch schon sagen was passieren wird:). Bei holzigen Pflanzen ist darauf zu achten, dass man nicht ins Holz spritzt sondern direkt unter die Borke, da wo sich das Phloem befindet. Bei krautigen Pflanzen funzt es natürlich besser und der Staudenknöterich ist beispielsweise im Frühjahr noch nicht verholzt.
Größere Pflanzen kann man leider nicht so gut betupfen:zwinkernd.

P.s. ja die Landwirtschaft: die bekommen ja, nach dem Atomausstieg, momentan unendlich viele Fördergelder zum Anbau von Energiepflanzen. Lustigerweise konnte Deutschland im letzten Jahr, zum ersten mal in der Nachkriegsgeschichte seinen Bedarf an Getreide nicht vollständig selbst decken. Weil ja alles mit den tollsten Energiepflanzen (Weide, Pappel, Robinie, Getreide und Mais wird in der Milchreife fermentiert, Staudenknöterich, etc.) besetzt ist. Hinzu kommen die ökologischen Probleme durch hunderte oder tausende Hektar Neophyten und Monokulturwälder. Oh man.
Ob sich das die Grünen so richtig überlegt haben?
Na,im gewächshaus hat es so 10grad,das müsste gehen...mit dem unter die rinde spritzen ist mir klar,ins tote holz bringt ja nix....für größere pflanzen hab ich ja meine kettensäge oder freischneider(-:
Landwirtschaft ist halt industrie,aber eine industrie mit enormer macht in Deutschland,leider......und über die gigantischen subventionssummen redet niemand.....neuerdings kann man sich ja im internet angucken,was welcher bauer an förderungen bekommt......zu blöd,das wir gärtner zwar der landwirtschaft zugerechnet werden,aber kaum förderungen oder subventionen bekommen können......die kunst liegt halt im jammern und klagen,selbst,wenns einem gut geht....
meiner meinung nach dürften biogasanlagen nur noch gebaut werden,wenn die wärme auch sinnvoll genutzt wird......und nicht einfach weggeblasen wird,wie bei einem großteil der anlagen.....
stimmt mich echt traurig,was die landwirte da mit zustimmung unserer ach so grünen und ökohaften regierung tun.....
 
@ Jörg: Ach ja, sorry hab mich ungenau ausgedrückt. "Grüne" nutze ich gern als Überbegriff für ökologisch oder naturschutzmäßig übermotivierte politische Aktivisten oder "Vordenker" mit mangelnder Weitsicht. Muss nicht auf die Partei gleichen Namens beschränkt sein.
Die Fördergelder für Energiepflanzen haben ja wohl kaum die Landwirte angekurbelt, denn denen ist es im Endeffekt egal mit welchem Grünzeug sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Es muss da also Kräfte geben, die der Meinung sind, dass überall Energiepflanzen anstatt Nahrungsmittel angebaut werden müssen. Hinzu kommen noch die Ausgleichsflächen,... Und das sind wohl dieselben Kräfte, die auch für den Atomausstieg oder die Förderung der Wasser- und Windkraft mit allen Folgen verantwortlich sind. Anscheinend möchte es auch ein großer Teil der Bevölkerung so und hier ist wohl auch die Lobby begründet (eine andere Erklärung hätte ich dafür nicht:confused:).
Soll nicht heißen, dass das angestrebte Ziel falsch ist, aber der Weg, der momentan eingeschlagen wird geht etwas daneben.
 
Auch in der Landwirtschaft geht es um Profit.
Wollen ja immer weniger einen ordentlichen Preis für heimische Erzeugnisse zahlen.
Da paßt sich der Landwirt eben an.
Was das jetzt unbedingt mit den Grünen zu tun hat.:nixweiss:
Übrigens können die Grünen überlegen wie sie wollen...zum Verändern brauchen sie Wählerstimmen!Und da sieht es momentan ja nicht so schlecht aus. :)

Zum Thema Wald(Monokulturen).Hier findet seit geraumer Zeit ein Umdenken statt.Ist aber logischerweise ein sehr langer Prozeß.


Gruß Jörg
Also ich denke,wenn sich die landwirtschaft einem freien markt stellen müsste,würden sich einige probleme erledigen,wie in vielen anderen ländern zu sehen.(Sandinavien z.b)dann würden sich nach der marktbereinigung auch gute preise einstellen.dann würde sich bei den verbauchern auch wieder ein reales wertgefühl für lebensmittel einstellen.
subventionen verschleppen oder verhindern so einen prozess nur,und halten die preise im keller.(siehe Milchpreis)
Klar tun veränderungen weh,aber so ist unser marktwirtschaftliches system nunmal.wäre halt schön,wenn es für alle gleich wäre.

und mit den grünen,mal ganz ehrlich.....früher hatten die ja vielleicht mal ideale,aber heute ist das ne ganz normale partei......guck mal ,von wem die sich alle als berater bezahlen lassen(z.b Fischer=RWE und BMW)
geld und macht verderben den carakter,das ist aber wohl bei allen politikern ein problem.
Ich denke,die profitieren von dem effekt"das geringste Übel wählen...."
und das könnte ja durchaus stimmen.

Ich hoffe das du beim wald recht hast,muss aber sagen,das was ich so bei uns im Wald beobachte,sind eher anpflanzungen von schnellwachsenden nutzhölzern(Fichte,Tanne)meist in Harvestergerechter anordnung....naja,und die krummen bäume,die sonst fürs sägewerk nich taugten,gehen jetzt in die brennholz-oder pellettproduktion teilweise sind bei uns gerade die buchenwälder richtigt "aufgeräumt" nix mehr mit totholz oder unterholz.....
bei uns liegt der rauhmeterpreis für gutes brennholz bei gut 90€ da lohnt sich das schon.
 
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