Spezielle Techniken -  Amerikanische Techniken Teil 1 : Twitchen !

Raubfischfischer1997

Profi-Petrijünger
Servus Leute ,
Ich Bekomme oft Fragen wie diese zu geschickt bekommen : du kennst dich doch mit diesem Neumodischen , amerikanischen Technickgewusel aus . Kannst du mir das Bitte nochmal erklären ?
Also will ich das hier nochmal allen erklären ;)

Das Wort:

Das Wort twitchen kommt von dem Englischen Wort " to twitch" und heißt soviel wie zucken . Der Name beschreibt dabei eine Führungsart des sogenannten Twitchbaits , wobei der Wobbler langsam mit Schlägen zu Seite "zuckt" und dabei ein krankes Fischchen imitiert .

Was ist so toll am twitchen ?

Beim Twitchen wird ein Wobbler mit kurzen Rucken Durch das Wasser gezogen . Er imitiert perfekt ein krankes Fischchen und wird deshalb ohne Argwohn genommen . Ausserdem macht es viel Spaß ;)

Wie geht das twitchen ?

Wie schon oben beschrieben wird der Wobbler mit kurzen , kleinen Rucken durch das Wasser " getwitcht ". Aber im Detail : Man wirft den Wobbler ins Wasser und kurbelt ihn auf die gewünschte Tiefe . Man haucht dem Köder mit Schlägen aus dem Handgelenk Leben ein . So lange , bis der Wobbler entweder unter der Rutenspitze angekommen ist , oder , wenn ein gieriges Fischmaul ihn eingesaugt hat . Dann heißt es aber nicht warten , bis der Räuber den Köder schluckt , sondern sofort und Hart anschlagen , den nur so ist gewärleistet , das der Wobbler auch wirklich im Maulwinkel sitzt .

Was brauche ich zum twitchen ?

Was man braucht ist natürlich immer stark davon abhängig , auf welche Fischart und wo man angelt . Generell gilt aber , eine Twitchrute sollte nicht über 2.10 sein und bretthart sein . Sie sollte eine ausgeprägte Spitzenaktion besitzen und einen kurzen Griff besitzen , um beim rucken nicht am Ellenbogen anzustoßen.

Baitcaster oder Stationär ?

Zu erstmal muss ich sagen : Ich bevorzuge Stationärrollen , aber warscheinlich nur , weil ich leider noch nie das Vergnügen hatte , mit einer guten und hochwertigen Baitcaster zu angeln . Fakt ist aber , das man mit der Baitcaster weiter werfen kann , vorausgesetzt , man hat den Umgang schon gelernt . Fakt ist aber auch , das das Werfen mit der kleinen Multi viel schwerer zu erlernen ist . Aber egal wie man sich entscheidet , muss man darauf achten , die richtige Ausführung der bevorzugten Rute zu kaufen . Bei einer Baitcasterrolle ist das die Cast Version , die sich durch einen Trigger-oder Pistolengriff und nah am Blank anliegenden Ringen auszeichnet .

Gibt es Unterschiede zwischen dem Angeln in Winter und im Sommer ?

Jau , die gibt es . Im Sommer sind die Räuber auf Hochtouren , sie rauben aktiv und aggressiv . Im Winter liegen sie dagegen meist nur noch faul am Grund . Fische werden nur gefressen , wenn sie sozusagen vor ihrer Nase sterben , das heißt , das sie nur wenig Energie aufwenden müssen , um den Fisch zu schnappen .

Köderführung im Sommer :

Hier wird der Köder stetig eingeholt , und während man kurbelt , werden die
"twitches " Gesetzt . Der Wobbler bricht daraufhin zur Seite weg .

Köderführung im Winter :

Der Köder wird nur auf Tiefe gekurbelt , und dann im Wasser "stehen" ge-
Lassen .Hierzu sind Suspenderwobbler (-> siehe : Ködertypen) von Nöten .
Dem Wobbler wird dann durch Zittern mit der Rutenspitze Leben eingehaucht

Wo stehen die Fische ?

Da man beim twitchen flach laufende Wobbler einsetzt , fischt man meistens in den flacheren Abschnitten des Sees . Einen Wobbler über 20 Meter tiefes Wasser zu führen , bringt meist Frustration mit sich . Um erfolgreich zu sein , sucht man sich am Gewässerufer Strukturen wie versunkene Bäume , Schilf oder Abbruchkanten .

Was für Wobbler brauche ich zum twitchen ?

Zum Twitchen ideal sind schlanke , langgezogene Wobbler mit einer kleinen , schräg abstehenden Tauchschaufel . Die Minnows . Beim normalen Einziehen Flanken sie schön und haben manchmal auch einen leichten Links -rechtslauf .
Keine Frage , einfach eingezogen fangen diese Wobbler ihre Fische , doch twitchen ist meist effektiver ;)

Meine Geräteempfehlungen :

WFT Penzill . Diese Rute hat einen superschnellen und sehr straffen Blank . Sie hat eine ausgeprägte Spitzenaktion und ist in Längen um die 2 Meter erhältlich . Vergleichbar mit der mindestens doppelt so teuren Tailwalk del Sol .
Shimano Rarenium : tolle , erstklassig verarbeite Stationärrolle mit einer tollen , ruckfreien Bremse .
PowerPro : Abriebsstarke und knotenfeste Geflochtene .
Wobbler :
Rapala Original Float : Auch mit geschätzt hundert Jahre alten Ködern kann man twitchen , man braucht nicht immer das neuste aus Japan ;)
Rapala X-Rap : Klasse Wobbler mit schönem Flanken , Vorallem auf Barsch und Forelle eine Bank !
Illex Squirell & Lucky Craft Pointer : Zu denen muss ich hier glaube ich nicht mehr viel schreiben ;)
Hart Pixel Minnow : Gut verarbeiteter und vorallem preiswerter Wobbler ;)
Und noch viele weitere ...

Ein kurzer Nachtrag :

Jerken , der Große Bruder des twitchen
ist eigentlich das Gleiche wie das twitchen , nur eben eine Nummer größer .
Ohne Lahnfischer gefragt zu haben , poste ich jetzt mal seine kleine Jerkfibel , dort wird das Jerken wirklich erstklassig und kompetent erklärt https://www.fisch-hitparade.de/angeln.php?t=59445&highlight=Lahnfischers+Jerkfibel

Falls jetzt einer Lust hat , das twitchen einmal zu testen und im Raum München wohnt , kann er sich gerne bei mir melden und ich werde ihm ( natürlich kostenfrei) an einem Gewässer das twitchen beibringen.

Mit freundlichen Grüßen
 
Zuletzt bearbeitet:
Toller Beitrag.
Ich will dir jetzt keine Vorwürfe machen, aber könnte es sein, dass du das meißte sinngemäß aus dem Magazin "Der Raubfisch" hast ? :)

Bitte nicht böse nehmen.

MFG Denny
 
Da ich den Raubfisch als Magazin fast nicht kenne und keine einzige Ausgabe des Magazins besitze , habe ich es da nicht bewusst abgekupfert . Da es zum twitchen aber sinngemäß eigentlich immer das gleiche zu sagen gibt wie oben , werden auch die Berichte der Fachpresse sich nie stark unterscheiden ;)
Gruß
 
Nun , du kannst das twitchen an jedem Gewässer ausführen , es sei den , es geht gleich 10 Meter tief runter . Twitchen geht sowohl vom Boot Als auch vom Ufer , doch mit einem Boot kann man die "Hotspots" meist besser anwerfen und befischen .
Gruß
 
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