Tierschutz -  Wie viele Biber verträgt ein Gewässer?

Spaik

Super-Profi-Petrijünger
Von Donnerstag bis Samstag lief ich ein recht großes Gewässer ab.
Es hat 118ha und liegt in einem Landschafts Schutzgebiet.
Was mir dabei aufgefallen ist, der Biberverbiss.
Überall lagen Bäume, von 5 bis ca.40cm Stammdurchmesser.
Ich traf mehrere Einheimische Angler und man begann ein Gespräch, alle meinten....es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.
Seit 2005 besuche ich das Gewässer, da gab es diese "verbisse" noch nicht.
Selbst der Campingplatz ist mit betroffen.
Müsste/sollte man da nicht eingreifen?
Man kann die Tiere ja lebend fangen und umsetzen.
Oder sollte man alles der Natur überlassen?
Den Bäumen tut der Bestand nicht gut, meine Meinung.
 
Hi

die Vorstellung der meisten Menschen von einem schönen/gesunden Landschaftbild/Lebensraum ist m.M. nach ein bissel daneben.


Der Biber trägt auf natürliche Weise zu einer Verzahnung des Gewässers mit der umgebenden Landschaft bei, trägt Totholz ein etc. . Ich würde das positiv sehen!
Wenn dadurch ein paar Angelplätze ruiniert werden, man ein bisschen umdenken muss und sich deswegen der Befischungsdruck verringert, dann seh ich das auch nicht negativ.


Wo konkret siehst du denn das Problem?
Ertragseinbussen für den Waldbesitzer? Zusätzliche Arbeit/Schäden für/bei den Anliegern?
 
Ich sehe da kein Problem, war einfach nur so ein Gedanke.
Ob da nun ein Baum im Wasser liegt oder nicht, ist für mich kein Unterschied.
Mich interessiert nur;
- wie viele Biber verträgt so ein Gewässer?
- sollte man alles so lassen wie es ist und kommt?
- kann er zum richtigen Problem werden?

Ich selbst finde es schön wenn ich Tiere sehe, beobachten kann.
Da macht der Biber keine Ausnahme.
 
Da der Biber ein Revierverhalten zeigt, dürfte doch irgendwann mal eine Grenze erreicht sein, die nicht überschritten wird.
Oder seh ich das falsch?

Als ich die Frage gelesen habe, fiel mir ganz spontan ein: Wieviel Angler verträgt ein Gewässer?

Gruß Thomas
 
Da der Biber ein Revierverhalten zeigt, dürfte doch irgendwann mal eine Grenze erreicht sein, die nicht überschritten wird.
Oder seh ich das falsch?

Als ich die Frage gelesen habe, fiel mir ganz spontan ein: Wieviel Angler verträgt ein Gewässer?

Gruß Thomas

Die kommt später :hahaha:

Ich glaube die Frage ist nicht so einfach zu beantworten.
Wenn der Biber einen Unterstand/Bau/Burg oder so hat, zeiht er weiter und legt davon mehrere an?
Wenn nicht, dann sind dort mindestens 6-8 Biber am werkeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, aber dieser Thread erinnert mich an das Thema "Kormoranmanagement" und ich hoffe, es driftet nicht in diese Richtung ab...!

Ansonsten sehe ich es ähnlich wie Thomas (Schweyer), die natur wird den Lebensraum eines Bibers reglemtieren und daher wird die Anzahlö nach oben begrenzt sein (müssen).
An Flüssen oder Bächen gibt es auch Biber und dennoch kann man in der Regel normal fischen.
Ja, die Angelplätze sehen anders aus und man wird je nach Anlage der Bauten auch Rücksicht nehmen müssen.
Was wollen wir denn?
Wir wollen Angeln in der Natur und der Biber gehört elementar dazu. Ich würde mir da keinen Kopf machen und eher interessiert die Tiere beobachten.
Angeln muss ich dann halt woanders.

Die Frage nach der Anzahl der Angler je Gewässer ist jedoch gut... in dem Verein, in den ich möchte, stellt man sich diese Frage auch gerade!
 
Ertragseinbussen für den Waldbesitzer?

Aus forstwirtschaftlicher Sicht wären mir keine nennenswerten Schäden durch Biber bekannt. Auch wurde davon in der einschlägigen Fachpresse noch nichts berichtet.

Der Baumbestand der Uferregionen spielt für die Forstwirtschaft eine eher unbedeutende Rolle....von Birke und Erle mal abgesehen.....und auch diese kommen durch die speziellen Wuchsbedingungen dann eher nur als Brennholz in Frage.

Grüße Thomas
 
Sorry, aber dieser Thread erinnert mich an das Thema "Kormoranmanagement" und ich hoffe, es driftet nicht in diese Richtung ab...!

Ansonsten sehe ich es ähnlich wie Thomas (Schweyer), die natur wird den Lebensraum eines Bibers reglemtieren und daher wird die Anzahlö nach oben begrenzt sein (müssen).
An Flüssen oder Bächen gibt es auch Biber und dennoch kann man in der Regel normal fischen.
Ja, die Angelplätze sehen anders aus und man wird je nach Anlage der Bauten auch Rücksicht nehmen müssen.
Was wollen wir denn?
Wir wollen Angeln in der Natur und der Biber gehört elementar dazu. Ich würde mir da keinen Kopf machen und eher interessiert die Tiere beobachten.
Angeln muss ich dann halt woanders.

Die Frage nach der Anzahl der Angler je Gewässer ist jedoch gut... in dem Verein, in den ich möchte, stellt man sich diese Frage auch gerade!

Warum?
Er stört mich nicht und ich versuche ihn nicht zu sehr zu stören.
Es geht mir nicht um Angelplätze, angeln usw., lediglich um die Eingangsfrage.
 
Von Donnerstag bis Samstag lief ich ein recht großes Gewässer ab.
Es hat 118ha und liegt in einem Landschafts Schutzgebiet.
Was mir dabei aufgefallen ist, der Biberverbiss.
Überall lagen Bäume, von 5 bis ca.40cm Stammdurchmesser.
Ich traf mehrere Einheimische Angler und man begann ein Gespräch, alle meinten....es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.
Seit 2005 besuche ich das Gewässer, da gab es diese "verbisse" noch nicht.
Selbst der Campingplatz ist mit betroffen.
Müsste/sollte man da nicht eingreifen?
Man kann die Tiere ja lebend fangen und umsetzen.
Oder sollte man alles der Natur überlassen?
Den Bäumen tut der Bestand nicht gut, meine Meinung.

Hallo Spaik,
schön, dass Du Dich für die Biber an Deinem Campinggewässer interessierst. Du hast recht, Biber lichten ein Ufer ordenlich aus. Aber eigentlich sind alle Tätigkeiten der Biber für einen guten Fischbestand unterstützend. Die Biberdichte richtet sich nach dem Nahrungsangebot.
Wenn das Nahrungsangebot knapper wird, sind auch wieder weniger Biber Vorort. Man muß sich erst wieder an solche natürlichen Zusammenhänge gewöhnen. In Schweden oder Kanada wird das als Selbstverständlich angesehen.

Sie schaffen im Gewässer, speziell in Ufer und Flachwasserzonen sehr viel Struktur. In manchen Regionen gibt es manches Gewässer erst sogar durch die Tätigkeit des Bibers.

Was aber sicherlich auch richtig ist, dass Angeln dadurch, dass hie und da ein Baum liegt, zu einer größeren Herausforderung wird.

Natürlich passt das Fällen von Bäumen und Schlafen in Zelten auch nicht wirklich in den selben räumlichen Zusammenhang. Hier sollte der Campingplatzverantwortliche sich im Kontakt mit der Umweltbehörde nach Lösungen umsehen.

Biber dürfen übrigens nicht einfach gefangen werden. Sie stehen unter Schutz.

Für weitere Infos habe ich Dir den Titel eines sehr guten Buches herausgesucht. Hierin findest Du viele weitere Infos zum Biber.

Die Säugetiere Baden-Württembergs 2: Insektenfresser, Hasentiere, Nagetiere, Raubtiere, Paarhufer: BD 2


mfG
Johannes02
 
@Johannes02

1. Es ist kein Campingplatz Gewässer. Der liegt ca. 100m entfernt ( andere Straßenseite) und hat einen eigenen See/Badesee.
2. Finde ich deine Antwort bisher am besten.
3. Kann man davon ausgehen, dass der See unter den Bibern aufgeteilt wird?
 
Hallo Zusammen,

Eine sehr rasche Zunahme der Biberbestände kann ich auch bei uns verzeichnen. Einen Baum ohne Biberverbiss gibt es an meinen Haussee nicht mehr. Momentan lebt dort ein Elternpaar mit 4 Jungtieren von Anfang dieses Jahr. Das scheint mir so der Bestand zu sein zu sein, der sich an unserem See mit 12ha gut ernähren kann. Die Größe des Biberreviers hängt nämlich wesentlich von dem Aufkommen an Nahrung ab. An der Iller leben auf einer ziemlich kurzen Strecke von vielleicht 2km Länge in einem Auenwald 3 Biberfamilien mit Jungtieren. Sicher ist allerdings auch, dass der Kollege Biber sich über kurz oder lang selber regulieren wird. Im Klartext: Wenn die Naturnahrung für den Biberbestand knapp wird, dann werden Tiere abwandern.

Dass es momentan teilweise viel Arbeit bedeutet, dass die Biber so aktiv sind, ist aber auch unbestritten. Um meinen Haussee führt eine Straße, und leider haben die Biber keinen Kurs über Holzfällung belegt. Es landen immer wieder Bäume auf der Straße und die müssen natürlich entfernt werden. Es handelt sich zwar um für den öffentlichen Verkehr gesperrte Straßen, aber Land- und Forstwirtschaftlicher Verkehr muss durchfahren können. Das Wegerecht liegt bei der Gemeinde, also bezahlt das quasi die Öffentlichkeit.

Es ist natürlich schön, dass sich der Biber bei uns wieder heimisch fühlt, allerdings geht meiner Meinung nach die Vermehrung in gewissen Landstrichen zu schnell von statten, da es ja komplett an den natürlichen Feinden fehlt. Von richtigen Schäden durch den Biber kann aber meiner Meinung nach noch nicht gesprochen werden.

Aber das sagt sich auch leicht, so lange einen kein direkter Biberschaden betrifft. Mir hat der Biber z.B. schon einen kleinen Teich angestaut, so dass Nachbargrundstücke überschwemmt wurden und ich den Teich im Endeffekt ablassen musste. Der Schaden am Fischbestand hielt sich in Grenzen, aber stellt Euch mal vor, mein Fischbestand verabschiedet sich aufgrund einer solchen Aktion komplett in den nächsten Bach. Bei mir handelt es sich dabei ja noch um ein Hobby und ich bin dann halt sauer, wegen der davongeschwommenen Euros und der vielen Zeit, die ich in den Aufbau eines guten Bestandes stecken musste. Aber wenn jemand mit Fischzucht seinen Lebensunterhalt verdienen muss und er sich solchen Schäden gegenüber sieht, dann sollte man auch Verständnis dafür haben, dass er den Biber nicht so gerne sieht.
 
Bisschen schwierig den Einstieg zu finden.
Als erstes sei erwähnt, dass es sich in Bezug auf rückläufige Biberpopulationen letztendlich um einen Verdrängungswettbewerb zwischen Mensch und Biber handelt.
Das heißt im Grunde nichts anderes, als dass der Mensch sich Gebiete erschlossen und gestaltet hat, in denen zuvor für ihn ein Leben nur sehr schwer möglich war. Dadurch erfolgte ein gewisser Selektionsdruck auf den Biber.
Nun ist aber die Spezies Mensch, in geringen Teilen, doch nicht so doof, sich selbst durch Raubbau und Intoleranz gegenüber anderen Arten, auszuselektieren. Also schrieb sie sich die Renaturierung von Flussläufen und die Wiederansiedlung von Bibern auf die Fahnen.
Dieses An sich sollte nicht das Problem darstellen, jedoch sind im Vorfeld auch einige Sachen abzuklären.

Sicherlich gibt es Regionen in denen Wiederansiedelungen weniger kompliziert sind als anderswo.

Jedoch ist es in einigen Landstrichen unabdinglich, um nicht zu sagen überlebensnotwendig, für die dort lebenden Menschen den Biber "kurzzuhalten". Der oben angeführte Verdrängungswettbewerb hätte sonst einen anderen Gewinner.

Anders gesagt: Wer den Biber z.B. im Oderbruch uneingeschränkt dulden möchte, wie es HTK, Schweyer und Lorenz andeuten, muss den rund 50.000 Einwohnern sagen, dass sie dort keine Zukunft haben.

Das soll jetzt mitnichten ein Plädoyer gegen den Biber gewesen sein, jedoch wäre hin und wieder eine differenzierte Sichtweise wünschenswert.

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/981189

http://de.wikipedia.org/wiki/Oderbruch#Biber_im_Oderbruch

http://de.wikipedia.org/wiki/Bibermanagement


Gruß VFA
 
Das soll jetzt mitnichten ein Plädoyer gegen den Biber gewesen sein, jedoch wäre hin und wieder eine differenzierte Sichtweise wünschenswert.
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Gruß VFA

Genau meine Meinung, man sollte beide Seiten der Medaille sehen und versuchen zu verstehen. Ich bin der Meinung, dass die Entwicklung der Biberbestände nicht nur aus der Sicht der Natuschützer (zu denen ich mich auch zähle) positiv, sondern auch aus Sicht der Land- Forst- und Fischwirtschaft etwas kritischer zu sehen ist.
 
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