Amur -  Was schaffen Graser?

Siermann

Super-Profi-Petrijünger
Gesperrte(r) User(in)
Wir haben seit diesem Jahr in unserem Vereinsgewässer (0,5ha) ca. 15 Graser zwischen 40 und 70cm drin. Seit dem die drin sind ist der Schilfgürtel um ca. 1 Meter zurückgegangen auf ca. 25Meter Länge.

Nun liegt ja die Vermutung nahe das der Grund die Graser sind weil die Jahre zuvor der Schilfgürtel sich nur nach vorne in den Teich rein "gefressen" hat...

Irgendwie kann ich dies aber nicht richtig glauben...O.K das sie die jungen Triebe am Boden fressen aber die alten Stengel.?
Und dan noch in der Menge...das Sie viel fressen weiß ich ja aber wenn man sich das mal genau überlegt ist es doch eigentlich eine ganz schöne Menge...zumal auch nicht gerade wenig Futter(körbe) in den Teich fliegen :)

Nun will ich mal gerne bis zur nächsten Vereinsversammlung wo das Thema sicher wieder ein heißer Punkt wird, eure Meinung hören(lesen) :)


MfG Siermann
 
15 Graser schaffen eine unglaubliche Menge an Kraut und auch Schilf weg. Ich kann mir das schon gut vorstellen, dass die das alles auffuttern, grade wenn vielleicht sonst nicht so viel Kraut vorhanden ist.
 
Gelegentlich hört man „schlaue“ Ratschläge, die besagen, man solle zur Niederhaltung unerwünschten Pflanzenwuchses, besonders aber gegen Fadenalgen im Teich, Graskarpfen einsetzen. Davon ist unbedingt abzuraten. Graskarpfen fressen erst sämliche Pflanzen im Teich ab einschließlich der (unter Naturschutz stehenden) Seerosen. Ganz zuletzt, wenn keine anderen Pflanzen mehr vorhanden sind, fressen Graskarpfen auch die Fadenalgen.

Ich glaub ihr habt da jetzt ein wenig zu tun!

Nicht umsonst wird geraten - Vor Besatz mit dem Amur ist allerdings immer der Rat eines Biologen einzuholen, damit für das Gewässer keine Schäden entstehen.

Und was sagt das sächsische Fischereigesetz dazu:
§ 12
Hegepflicht, Fischbesatz

(1) Im Rahmen der guten fachlichen Praxis ist der Fischereiausübungsberechtigte zur Hege
des Gewässers verpflichtet. Der Fischbestand ist nachhaltig gesund und zahlenmäßig so zu
erhalten, dass dieser sich nicht negativ auf das Gewässer auswirkt. Maßnahmen hierzu können
sowohl der Besatz mit Fischen als auch der Fischfang sein.
(2) Der Besatz der Gewässer mit nicht heimischen Fischarten ist grundsätzlich zu unterlassen.
Ausnahmen hiervon und der erstmalige Fischbesatz in bisher fischereilich nicht genutzte
Gewässer bedürfen der Erlaubnis der Fischereibehörde. Die Genehmigung kann erteilt
werden, wenn fischereifachliche Gründe nicht entgegenstehen und das Benehmen mit der
höheren Naturschutzbehörde hergestellt ist.

Kannst damit was anfangen zur Vereinssitzung?
 
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Hallo Siermann,

ähnliche Beobachtungen hab ich an meinen Hausgewässer (See 70ha) auch gemacht.
Schilf ist wesentlich weniger, Seerosen nur ein Bruchteil dessen.....dafür wächst "Unterwasserkraut" ohne Ende. Graser wurden definitiv keine besetzt und sind meines Wissens auch keine vorhanden.

Ich frage mich nun schon das ganze Jahr, ob dies klimatische Gründe hat bzw. zyklische.

Grüße Thomas
 
Alle hatten nur gemeckert und gemeckert....aber naja die die da was zu sagen haben sind alle für die Graser....naja mir soll es recht sein....sollen sie doch schön wachsen :) Ich warte :)
:angler:
 
Alle hatten nur gemeckert und gemeckert....aber naja die die da was zu sagen haben sind alle für die Graser....naja mir soll es recht sein....sollen sie doch schön wachsen :) Ich warte :)
:angler:
Und über den Zustand Eurer Gewässerflora macht Ihr Euch keine Gedanken? Die Pflanzen im und am Wasser sind immens wichtig für ein gesundes Gewässer!
 
....mal langsam mit die Pferde....15 Graser fressen ja nicht nur Seerosen und Schilf, sondern z.B. auch Wasserpest.....und die vermehrt sich auch zu gut in unseren Gewässern.......ganz im Gegenteil, wenn "weiches" Kraut vorhanden ist, fressen sie das eher als "hartes"......

Und was viele vergessen: Krautfreie Stellen erschaffen auch Karpfen z.B. und zwar durch das auf- und durchwühlen des Bodengrundes...grad wenn dort immer wieder angefüttert wird...was dann heufig zur schnellen Verbreitung eben grad der Wasserpest führt.

Ich wäre im Leipziger Raum froh wenn Graser in einigen Gewässern wären....haben wir doch hier meist das Problem, das die Gewässer im Sommer völlig zugewachsen sind, oder fast gar keine Pflanzen drinnen sind.....
Auch führt ein zu hoher Pflanzenbestand im Winter schnell zu Problemen, denn wenn Schnee auf dem Eis liegt entziehen die Pflanzen dem Wasser Sauerstoff...was dann , gerade in kleineren Gewässern schnell mal zu Fischsterben wegen Sauerstoffmangel führt.
Das hatten wir in den letzten Jahren hier massiv!
 
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Ein Graskarpfenbestand von 100kg und mehr pro Hektar Wasserfläche (nachzulesen in meiner Ausarbeitung zu Grasfischen; wo auch zu entnehmen ist welche Pflanzenarten sie bevorzugen; evtl. Ausrucken und dem Vorstand vorlegen) kann das Gewässer ohne Weiteres zum "umkippen" bringen!

Bei einem halben Hektar würde also schon 50kg Graskarpfen die absolute Obergrenze sein. Nehmen wir an Eure 40er bis 70er haben derzeit im Schnitt 4kg, so sind das bei 15 Stück schon 60kg zusammen und das ist klar zuviel! Graskarpfen sind Fressmaschinen wenn die Temperaturen stimmen. Nächstes Jahr haben sie evtl. schon zwei/drei Kilo mehr und dann wird es wirklich kritisch! Sobald die Gewässertemperatur ansteigt und den Höchststand ggf. im August erreicht, könnte das im nächsten oder übernächsten Sommer der Tod aller Fische im Gewässer bedeuten. Das geht wirklich von einem Tag auf den nächsten und Ihr seht die Fischbäuche oben schwimmen. Du schreibst leider nicht wie Eure Entnahmepolitik im Verein ist. Doch würde ich empfehlen etwa die Hälfte der Fische baldmöglichst zu entnehmen und die Wasserwerte regelmäsig zu kontrollieren.
 
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Mal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen.
Was schaffen Graser
Graskarpfen nehmen am Tag Nahrung ihrem Körpergewicht entsprechend auf, an warmen Tagen bis zu dem Doppelten ihres Körpergewichts.
ein 60cm grosser Graser ist ca. 4kg schwer. ca. 4kg x ca. 15 Fische = mind. 60kg Pflanzenmasse am Tag
an warmen Tagen das Doppelte!
wenn wir das auf 200 Tage im Jahr hochrechnen sind wir bei 12.000kg!

Das ist schon nicht ganz wenig

Links:
http://www.graskarpfen.com/
http://www.gw-forum.de/angeln.php?797-Graskarpfen-(Ctenopharyngodon-idella)&


Hab den Beitrag von Ralf erst nach meinem Beitrag gesehen!
 
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Ich bedanke mich für alle Antworten. Vor allem vom Spezi und Andreas :)

Was die Entnahme angeht....
Die Graser nimmt ja leider kaum jemand mit weil die keiner essen will.....

Und da es wirklich fast die Hälfte ist an Mitgliedern die sagen....lasst die doch schwimmen...ist es auch nicht möglich das ich sage....Wir (Ich 2-3 Kumpels, mien Dad und unser Nachbar sowie der Vater meiner Freundin) setzen sich dort mal nen Sommer hin und fangen alle Graser raus....sofort wäre man sicherlich bei vielen der Buh.Mann....

Allerdings werde ich (vorrausgesetzt ich darf) die Mail vom Spezi mal weiterleiten zu unserem Vorstand. Vielleicht hilft solch eine Mail mit klaren Fakten mal das etwas gemachtwird.

Danke
 
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