Angelerlebnisse -  Zweiter Septemberansitz mit meinem Jahresbest Schuppi

Red Twister

bayrischer Berliner
Servus zusammen!

So, da bin ich mal wieder!

Es hat sich wieder einiges getan und das werde ich nutzen, um einen der letzten Berichte, für dieses Jahr, zu schreiben.
Die Karpfensaison neigt sich ja mal wieder dem Ende entgegen.
Die ersten Blätter fallen und die Nächte werden auch schon spührbar kälter.
Aber grade diese Jahreszeit birgt für mich meist die schönsten Angelstunden und Tage am Wasser.
Es wird alles etwas ruhiger.
Das Gewässer ist nicht mehr so sehr von Anglern und Badegästen überlaufen und die Karpfen werden nach dem Sommer noch einmal so richtig aktiv.

Horst, Markus und ich fuhren von Freitag bis Sonntag zu einem Ansitz.
Zielfisch waren natürlich die Karpfen.
Nach dem Aufbau kehrte so langsam Ruhe ein.
Jeder hatte seine Bojen, an den für ihn wohl besten Stellen, gefunden und gesetzt.
Schon kurz nach dem Füttern und Rausschaffen der Ruten bekam Markus seinen Biss.
Ich bekam es nicht mit, denn ich kämpfte grade noch gegen den Wind und die Wellen an.
Bei meiner Rückfahrt sah ich Markus schon an der Abhakmatte.
Ein wunderschöne Schleie von gut und gerne 4 Pfund hatte seinen Boilie genommen.

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Ein toller Start für unseren Ansitz.

Es dauerte auch nicht lange, bis es bei Horst das erstemal knallte.
Nach einem kurzen heftigen Drill konnte auch er seinen ersten Fisch von diesem Ansitz verbuchen.
Ein schöner Spiegler nahm seinen Köder und lag auf der Matte.

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Einen besseren Start kann man sich kaum wünschen.
Die ersten Fische wurden gefangen, das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und zum Essen gab es Hot Dog´s.

Aber kurz vorm Essen kam es noch besser.
Auch bei mir kam der erste Biss.
Da der Fisch sich versuchte hinter einer Boje zu verstecken, fuhren Markus und ich mit dem Boot raus.
Nach einigen Fluchten unter das Boot konnte Markus den Kugelrunden Spiegler keschern.

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Er war nicht grade lang, aber dafür rund und brachte es auf 28 Pfund.

Meine Karpfen war grade versorgt, als es bei Markus schon wieder los ging.
Ein schöner Schuppi konnte gelandet werden.
Es war nicht der Größte, aber dafür machte er ganz schön radau an der Rute.

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Das blieb dann auch der letzte Fisch des Tages.
Wir saßen noch gemühtlich am Feuer und versuchten die kommende Nacht einzuschätzen.
Ich lag aber total falsch mit meiner Einschätzung, dass bestimmt etwas ginge, in der Nacht.
Keiner von uns bekam auch nur einen Biss.
Aber was solls, so kann man wenigsten in aller Ruhe schlafen.

Morgens war ich als Erster wach, trank meinen Kaffee und überlegte, wie ich den Tag vorgehen würde.
Lege ich eine Rute auf Graser?
Das Wetter überzeugte mich aber es nicht zu tun.
Also schaffte ich meine Ruten neu raus und hoffte nur, dass meine zweite Boje nicht zu nah am Schlamm lag. Die feste Stelle wo der Köder liegt oder liegen sollte hatte grade mal ca. 1 qm.
Der einzige Vorteil, den diese Stelle meiner Meinung nach hat war der, dass wenn ein Karpfen dort entlang kommt, dann sollte er eigentlich recht schnell auf meinen Köder stoßen.

Bis zum Mittag blieb es aber ruhig.
Markus bekam einen Biss, der sich aber hinter einigen Steien festsetzte.
Selbst mit dem Boot konnten wir ihn dort nicht rausbekommen.
Der Fisch blieb in diesem Fall Sieger.

Erst gegen Nachmittag bekam ich einen ganz leichten Biss.
Ich dachte zuerst an einen Brassen, doch zum vorscheien kam diese Schleie.
Sie hatte etwas über 1300 g

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Kurz darauf konnte auch Horst noch einmal zuschlagen.
Ein weiterer Spiegler landete auf seiner Matte.

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Für den Abend und die Nacht machten wir alles Wetter und Sturmfest, denn laut Wetterbericht sollte es ganz schön ruterhauen.
Am Abend kamen noch schnell die Rindersteaks auf den Grill und nach 4 Steaks fühlten Markus und ich uns erhlich gesagt ein wenig übersättigt.
Horst schwächelte schon nach zwei Steaks.
Etwas schwerfällig und träge schafften wir die Ruten für die nacht raus.
Unsere Erwartungen und Hoffnungen schraubten wir irgendwo in Richtung Null zurück.
Letzte Nacht ging nichts, warum sollte es diese Nacht anders werden.
Das einzige woran ich meine Hoffnung auf einen Biss festsetzte war, dass die Temperaturen einfach nicht fiehlen.
Wir saßen lange am Feuer und beobachteten den Himmel.
Überall um uns herum konnte man Blitze oder auch Wetterleuchten beobachten.
Nur direkt über uns blieb es ruhig.
Allerdings spührte man, dass der Luftdruck immer mehr stieg.
Und wo in der letzten Nacht schon alles mit Feuchtigkeit bedeckt war, war es nun trocken.
Das sind ja immer die Momente, wo sich das Beissverhalten Fische schlagartig ändern kann.
Ob es sich nun vom Guten zum Schlechten oder auch anders herum ändert, kann man nie so genau sagen.
Aber da es in der letzten Nacht mehr wie schlecht gelaufen war, keimte nun doch ein wenig Hoffnung in mir auf.

Markus und ich saßen länger am Feuer wie Horst.
Während Horst schon im Reich der Träume war, besprachen Markus und ich unser Vorhaben, im nächsten Jahr einen Trip nach Marokko zu machen.
Dort mal auf Karpfen angeln!
Da freue ich mich jetzt schon wie ein kleines Kind, obwohl die Planungen noch gar nicht abgeschlossen sind.
Und vielleicht bekommen wir ja auch Horst dazu, mal in einen Flieger zu steigen.

Irgendwann gingen auch wir in unsere Behausungen.
Schlafen konnte ich nicht so richtig.
Mit Schlafsack war es zu warm und ohne zu kühl.
Also drehte ich mich nur von einer Richtung in die Andere und hoffte, dass nun endlich mal eine Aktion an einer unserer Ruten kam.

Um 00.30 Uhr bekam ich einen Fallbiss.
Jedoch hing der Fisch nicht und ich musste meine Rute erneut rausschaffen.
Grade als ich am Einschlafen war, bekam ich erneut einen Biss.
Diesesmal hing der Fisch.
Kurz darauf lag ein ca. 10 - 12 Pfund Spiegler auf meiner Matte.

Nachdem der Fisch wieder schwamm beschloss ich, die Rute nur an meine Reserveboje zu werfen.
Nachdem ich das getan hatte und wieder in der Koje lag, kam in mir so etwas wie ein schlechtes Gewissen auf.
Draussen war meine Boje und der Futterplatz, wo ich in dieser Nacht nun schon zwei Bisse hatte.
Und was mache ich, aus Faulheit werfe ich die Rute nur aus.
Nach einem kurzen Streitgespräch mit mir selber stand ich wieder auf, machte Futter zurecht und schaffte die Rute an ihre richtige Stelle.
Ob das was brachte wusste ich nicht, aber ich war wenigstens wieder mit mir selber im Reinen.

Um ca. 03.00 Uhr kam an dieser Rute erneut ein Biss.
Erst war es nur ein einzelner Piepser.
Als ich mich von der Liege erhob, jagte der Freilauf richtig los.
Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe und stolperte zur Rute.
Der Fisch machte am Anfang keinerlei Anstalten sich zur Wehr zu setzen.
Meine Gedanken waren nun schon bei einem Graser.
Aber irgendwie fehlten mir für einen Graser die ruhigen Bewegungen nach links oder rechts.
Als noch ungefär 20 m zum Ufer fehlten, setzten die ersten Fluchten des Fisches ein.
Erst waren es nur kurze Fluchten, doch je näher er dem Ufer kam, um so länger und härter wurden seine Fluchten.
Nachdem er mir schon zweimal in meine andere Rute geschwommen war und ich ein weiteres mal verhindern wollte, musste nun also doch Hilfe her.
Mit der Rute in der Hand bewegte ich mich rückwärts zu meinem Schirmzelt und suchte mit einer Hand nach dem Funkgerät.
Als ich es hatte setzte ich meinen Hilferuf an Horst und Markus ab.

Schon wenig später sah ich den ersten Schatten in der Nacht.
Hoppla ..... jetzt war der Schatten wieder weg.
Kurz darauf kam der Schatten wieder zum Vorscheinen.
Horst war in seiner Eile in ein Loch getreten und hatte der Länge nach die Wiese umarmt.
Als er wieder stand hörte ich nur: "Stefan .... ich bin gleich da, bin nur auf die Schnauze geflogen"

Als Horst bei mir war tauchte auch Markus auf.
Er meinte: "Sorry, hat etwas gedauert! Habe mal kurz die Orientierung verloren."
Nee, schon klar! Kommt schon mal vor, in einem Dome mit gut und gerne 100 qm!

Horst schnappte sich den Kescher
Der Fisch zeigte so langsam schon die ersten Ermüdungszeichen.
Horst streckte sich um den Fisch zu keschern.
Als ich zu ihm meinte, dass er dazu doch ein paar Schritte ins Wasser machen solle, da das Wasser sehr flach war, tat er es.
Ich dachte ja, dass er Gummistiefel an hätte, hatte er aber nicht!
Also stampfte er auf Socken in das Wasser :respekt
Der Fisch setzte nun zu seinen letzten Fluchten an.
Kurz darauf konnte Horst ihn keschern.
Ihm war es auch völlig egal, dass seine hose und die Socken nun nass waren.
Das ist doch mal voller Einsatz! Also noch einmal :respekt :respekt :respekt

Und was nun auf meiner Abhakmatte lag konnte sich wirklich sehen lassen.
Ein Schuppi mit etwas über 42 Pfund, bei einer Länge von 109 cm.
Was für ein Klasse Fisch.

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Und noch einmal das ganze von vorne!

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Also hatte es sich doch gelohnt, die Rute erneut an ihren Platz zu schaffen.
Viele Karpfenangler werden es kennen, man ist müde und es ist kalt oder regnet.
Die Lust die Rute wieder rauszuschaffen und das mitten in der Nacht ist nicht wirklich da.
Aber grade diese Bemühungen werden manchmal belohnt.
In dieser Nacht auf jeden Fall!
Und das entschädigt wieder für all die Mühen die man auf sich nimmt.

Schlafen konnte ich natürlich nach diesem Fisch nicht mehr.
Am Vormittag, kurz vorm zusammenpacken konnte Markus und ich noch jeweils einen Karpfen landen.

Bei mir war es dieser Spiegler mit 24 Pfund

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Und bei Markus war es dieser Spiegler mit ca. 13 - 15 Pfund

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So und nun bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich den nächsten Ansitz im golden Herbst kaum noch erwarten kann.
Diesen Fisch erneut zu toppen wird zwar kaum klappen, aber bestimmt läuft da noch so einiges in diesem Jahr.
Und wenn nicht, dann hat man doch meist auch so eine Tolle Zeit am Wasser.

Allen weiterhin ein dickes Petri Heil



Gruß Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Dickes Petri an euch drei. Was du/ihr für Fische fangt ist echt Wahnsinn, viele Angler brauchen Jahre dafür oder schaffen es vielleicht gar nicht! Bei jeden Bericht von dir kann man nur mit dem Kopf schütteln, also im positiven Sinne. Respekt und weiterso, denn solche Berichte liest man gern.

Gruß Andi
 
Servus!

Danke an alle!

@ Jack

Der Schuppi war wirklich wie gemalt.
Hatte selten einen großen Schuppi, wo alles so gepasst hat.

@ Andi

Ich muss dazu sagen, dass wir aber auch eine Menge Aufwand betreiben.
Ich / wir studieren die Gewässer und versuchen die Strukturen des Gewässers für uns arbeiten zu lassen.
Jedes Gewässer hat seine Sonderheiten und wenn man die erkannt hat, dann steigen die Chancen auf kapitale Fische enorm.

Gruß Stefan
 
Ich muss dazu sagen, dass wir aber auch eine Menge Aufwand betreiben.
Ich / wir studieren die Gewässer und versuchen die Strukturen des Gewässers für uns arbeiten zu lassen.
Jedes Gewässer hat seine Sonderheiten und wenn man die erkannt hat, dann steigen die Chancen auf kapitale Fische enorm.

Gruß Stefan

Hi Stefan,

genau das ist der springende Punkt, den die meisten (jungen) Leute heutzutage vergessen!

Es ist ja einfacher die anderen die Arbeit zu überlassen und dann nach fängigen Stellen zu fragen, als sich mal selbst die Mühe der Suche zu machen.

Für die meisten zählt ja heute nur noch, möglichst schnell, ohne wenig Aufwand einen oder mehrere große Fische zu fangen, die wichtigsten und ausschlaggebensten Gesichtspunkte vergessen sie allerdings.

Aus eben den von dir genannten Gründen sind mir auch die diversen Fänge in meinem Gewässer möglich.

Tja, wer seine Gewässer, die Fressruten und bevorzugten Standplätze der Fische kennt, wird immer mit Fischen belohnt werden, der Zielfisch und die Köder sind dann meist Nebensache.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Jack

So ist es!
Es sind meist die Kleinigkeiten, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Bei neuen Gewässer müssen wir experimentieren.
Da halten sich die Fänge auch stark in Grenzen.
Aber von Ansitz zu Ansitz wird es besser.
Du lernst die Macken der Gewässer recht schnell kennen und damit arbeitet man dann.

Ich muss aber auch sagen, dass ihr hier ja nur meine erfolreichen Ansitze seht!
Die vielen Tage, wo ich nur schlecht fange oder auch mal schneider bin, tauchen hier ja nicht auf.
z.B. läuft bei mir in diesem Jahr so gut wie nichts bei meinen Spinntouren.
Es kommen zwar immer wieder mal ein paar Hechte, doch über 74 cm bin ich dieses Jahr noch nicht gekommen.
Und bei Zandern ist die Ausbeute gleich Null.
Ich hoffe mal, dass sich das ganze im Herbst noch ändert.

Aber im Moment liegt mein Hauptinteresse noch bei den Karpfen.
Und das bis ende Oktober.
Danach geht es nur noch auf Raubfisch.


Gruß Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Jack

So ist es!
Es sind meist die Kleinigkeiten, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Bei neuen Gewässer müssen wir experimentieren.
Da halten sich die Fänge auch stark in Grenzen.
Aber von Ansitz zu Ansitz wird es besser.
Du lernst die Macken der Gewässer recht schnell kennen und damit arbeitet man dann.

Ich muss aber auch sagen, dass ihr hier ja nur meine erfolreichen Ansitze seht!
Die vielen Tage, wo ich nur schlecht fange oder auch mal schneider bin, tauchen hier ja nicht auf.
z.B. läuft bei mir in diesem Jahr so gut wie nichts bei meinen Spinntouren.
Es kommen zwar immer wieder mal ein paar Hechte, doch über 74 cm bin ich dieses Jahr noch nicht gekommen.
Und bei Zandern ist die Ausbeute gleich Null.
Ich hoffe mal, dass sich das ganze im Herbst noch ändert.

Aber im Moment liegt mein Hauptinteresse noch bei den Karpfen.
Und das bis ende Oktober.
Danach geht es nur noch auf Raubfisch.


Gruß Stefan

Schneidertage poste ich auch nicht, was soll man darüber auch berichten, eventuelle Fotos ohne Fische werden dann in anderen Sparten gepostet, aber sonst nichts.

Hecht war der Größte bis jetzt eine Dame mit 92cm , dieses Jahr im Frühjahr, ob ich die magischen 100cm noch packe , mal sehen, sind ja noch drei Monate.
Die Touren mit der Fliege und der Spinnrute waren hier am Erfolgreichsten, während Ansitze nur beim Feedern was nennenswertes brachten, auf Karpfen habe ich dieses Jahr keinen einzigen Ansitz verbracht, habs aber auch irgendwie nicht vermisst.
Die aktive Anglerei, Spinn- und Fliegenfischen, ebenso das Wanderangeln mit der Posen- oder Grundrute, brachte mir irgendwie mehr, jetzt nicht nur auf die Fische bezogen, sondern allgemein betrachtet, also auch Entspannung und Erholung und so weiter.

Zander mögen mich dieses Jahr auch nicht, aber egal, Salmoniden, Barsche und Hechte sind auch toll!

Wünsche dir noch weiterhin Petri in dieser Saison!!
 
Servus!

Danke an alle!

@ Jack

Der Schuppi war wirklich wie gemalt.
Hatte selten einen großen Schuppi, wo alles so gepasst hat.

@ Andi

Ich muss dazu sagen, dass wir aber auch eine Menge Aufwand betreiben.
Ich / wir studieren die Gewässer und versuchen die Strukturen des Gewässers für uns arbeiten zu lassen.
Jedes Gewässer hat seine Sonderheiten und wenn man die erkannt hat, dann steigen die Chancen auf kapitale Fische enorm.

Gruß Stefan


Ja ich würde auch gern meine Gewässer genauer studieren, aber mir fehlt einfach die Zeit dazu. Aber wer solch einen hohen Aufwand betreibt, der sollte auch belohnt werden oder besser gesagt er wird belohnt:). Also weiterso;-)

Gruß Andi
 
Hallo!

War mal wieder ein klasse Ansitz, trotz meiner nächtlichen Flugstunde!
Der Schuppi war echt der Wahnsinn!
Petri Heil noch einmal auf diesem Wege.

Der Bericht einfach nur Top!


Gruß Horst
 
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