Ich verstehe ganz sicher,wie du dir so eine ,,moderne''Fischereiprüfung samt Vorbereitungskurs vorstellst.
Ich habe keine konkreten Vorstellungen zur Prüfung und zum Kurs.
Aber warum? wir in Deutschland haben doch schon sehr hohe Anforderungen.
Sehr hohe Anforderungen an den Geldbeutel, an Wissen und Verhalten wohl eher nicht.
Beim Gespräch am Wasser oder beim Mitlesen im Internet drängt sich mir häufig der Verdacht auf, um das Wissen und die Motivation dieses Wissen zu erweitern ist es nicht sonderlich gut bestellt.
Angeln ist hierzulande teuer und das fördert wohl den Gedanken, erst mal Fische fangen und anschließend vielleicht noch weiterdenken.
Man vertraut hier also dem normalen Angler, sich durch,,Eigeninitiative''die notwendigen Kenntnisse anzueignen.
Wer jenes nicht schafft(warum auch immer),kann sich auch hier in Vereinen Hilfe holen. Sind wir Deutsche nicht in der Lage dazu?
Die von den Holländern erhoffte und von mir erwartete Eigeninitiative begegnet mir lediglich bei einem Bruchteil der Angler.
Vielleicht trügt der Schein, aber vom oft beschworenen "waidmännischen, verantwortungsvollen, respektvollen" Verhalten gegenüber Fisch und Umwelt
lese ich mehr z.B. hier im Forum, als dass es mir am Wasser begegnen würde.
Nur weil etwas sinnvoll ist,muß man es noch lange nicht als Bestandteil der Fischerei machen
Wenn etwas wirklich sinnvoll ist, sollte es auch umgesetzt werden. Ansonsten war es nicht sinnvoll, sondern lediglich einer Überlegung wert.
Eine Wiederholung der Fischerprüfung halte ich nicht für sinnvoll.
Eine Auffrischung bzw. Aktualisierung der eigenen Kenntnisse hingegen würde Sinn machen.
Diese Auffrischung zur "Pflicht" machen wäre durchaus überlegenswert.
Wie könnte das aussehen?
Meinetwegen in einem Zeitfenster von 3-5 Jahren muss der Nachweis über die Teilnahme an einem Auffrischungskurs erbracht werden.
Für den Teilnehmer möglichst günstig - besser noch kostenlos -, mit Einweisung in die aktuellsten Entwicklungen, wohnortsnah an einem Tag durchführbar, mehrere Termine zur Auswahl.
Vereine und Verbände wären hier selbstverständlich gefordert, aber auch die Länderregierungen müssten zur Seite stehen.
Dann wären umstrittene Novellierungen der bestehenden Gesetze bestenfalls sogar unnötig.
Die Angler hätten den Status einer fachlich gut ausgebildeten Gemeinschaft und würden somit den Angelgegnern weniger Angriffsfläche bieten.
Eine ähnliche Vorgehensweise könnte ich mir übrigens beim Thema "Erste Hilfe" sehr gut vorstellen.
Lieber wäre mir eine Lösung auf freiwilliger Basis (Eigeninitiative), aber - mit Verlaub - es funktioniert einfach nicht.
Und schon "muss" der Gesetzgeber wieder nach allen Richtungen für Ordnung sorgen.
PPS: jenes waidmännische Verhalten,welches ich uneingeschränkt befürworte...ist durch noch so deutsche Prüfungswut NICHT zu erreichen!
Nein, ist es nicht. Durch die Hoffnung auf Eigeninitiative aber auch nicht. Jedenfalls nicht in einem angemessenen Umfang.
Vor die Wahl gestellt, einem notfalls vorgeschriebenen Auffrischungskurs beizuwohnen, oder die aktuelle Situation inklusive fragwürdiger Gesetzgebung beizubehalten ... hmm.