Fischereischein -  Fischreischein ohne Fischerprüfung in Bayern durch §11 Sachkunde?

Bzgl. der reinen Prüfung stimme ich zu ... anspruchslos, viel zu leicht. Den Vorbereitungskurs zur Prüfung erachte ich als sinnvoll, er könnte dennoch deutlich anspruchsvoller gestaltet werden. Letztlich liegt es aber am (Neu-)Angler, ob er sich ernsthaft mit der komplexen Materie "Angelfischerei" in Theorie und Praxis beschäftigt, oder es auf den reinen "Fischfang" reduzieren möchte.
Ich verstehe ganz sicher,wie du dir so eine ,,moderne''Fischereiprüfung samt Vorbereitungskurs vorstellst. :) Aber warum? wir in Deutschland haben doch schon sehr hohe Anforderungen. Anforderungen wie sie in unseren Nachbarländern nicht gestellt werden. Hier sei mal Holland genannt.Angeln ist sehr leicht möglich...aber wehe du hälst dich nicht an die Regeln,da ist hier schnell Ende mit lustig! Man vertraut hier also dem normalen Angler, sich durch,,Eigeninitiative''die notwendigen Kenntnisse anzueignen. Wer jenes nicht schafft(warum auch immer),kann sich auch hier in Vereinen Hilfe holen. Sind wir Deutsche nicht in der Lage dazu?

PS: da sich ja auch in D die Gesetze ändern,wäre doch auch eine Wiederholung der Fischereiprüfung aller 2-3Jahre sinnvoll?Verstehst du worauf ich hinauswill? Nur weil etwas sinnvoll ist,muß man es noch lange nicht als Bestandteil der Fischerei machen.
PPS: jenes waidmännische Verhalten,welches ich uneingeschränkt befürworte...ist durch noch so deutsche Prüfungswut NICHT zu erreichen!

Gruß Jörg
 
Ich verstehe ganz sicher,wie du dir so eine ,,moderne''Fischereiprüfung samt Vorbereitungskurs vorstellst.
Ich habe keine konkreten Vorstellungen zur Prüfung und zum Kurs.

Aber warum? wir in Deutschland haben doch schon sehr hohe Anforderungen.
Sehr hohe Anforderungen an den Geldbeutel, an Wissen und Verhalten wohl eher nicht.
Beim Gespräch am Wasser oder beim Mitlesen im Internet drängt sich mir häufig der Verdacht auf, um das Wissen und die Motivation dieses Wissen zu erweitern ist es nicht sonderlich gut bestellt.
Angeln ist hierzulande teuer und das fördert wohl den Gedanken, erst mal Fische fangen und anschließend vielleicht noch weiterdenken.

Man vertraut hier also dem normalen Angler, sich durch,,Eigeninitiative''die notwendigen Kenntnisse anzueignen.
Wer jenes nicht schafft(warum auch immer),kann sich auch hier in Vereinen Hilfe holen. Sind wir Deutsche nicht in der Lage dazu?
Die von den Holländern erhoffte und von mir erwartete Eigeninitiative begegnet mir lediglich bei einem Bruchteil der Angler.
Vielleicht trügt der Schein, aber vom oft beschworenen "waidmännischen, verantwortungsvollen, respektvollen" Verhalten gegenüber Fisch und Umwelt
lese ich mehr z.B. hier im Forum, als dass es mir am Wasser begegnen würde.

Nur weil etwas sinnvoll ist,muß man es noch lange nicht als Bestandteil der Fischerei machen
Wenn etwas wirklich sinnvoll ist, sollte es auch umgesetzt werden. Ansonsten war es nicht sinnvoll, sondern lediglich einer Überlegung wert.
Eine Wiederholung der Fischerprüfung halte ich nicht für sinnvoll.
Eine Auffrischung bzw. Aktualisierung der eigenen Kenntnisse hingegen würde Sinn machen.
Diese Auffrischung zur "Pflicht" machen wäre durchaus überlegenswert.
Wie könnte das aussehen?
Meinetwegen in einem Zeitfenster von 3-5 Jahren muss der Nachweis über die Teilnahme an einem Auffrischungskurs erbracht werden.
Für den Teilnehmer möglichst günstig - besser noch kostenlos -, mit Einweisung in die aktuellsten Entwicklungen, wohnortsnah an einem Tag durchführbar, mehrere Termine zur Auswahl.
Vereine und Verbände wären hier selbstverständlich gefordert, aber auch die Länderregierungen müssten zur Seite stehen.
Dann wären umstrittene Novellierungen der bestehenden Gesetze bestenfalls sogar unnötig.
Die Angler hätten den Status einer fachlich gut ausgebildeten Gemeinschaft und würden somit den Angelgegnern weniger Angriffsfläche bieten.
Eine ähnliche Vorgehensweise könnte ich mir übrigens beim Thema "Erste Hilfe" sehr gut vorstellen.

Lieber wäre mir eine Lösung auf freiwilliger Basis (Eigeninitiative), aber - mit Verlaub - es funktioniert einfach nicht.
Und schon "muss" der Gesetzgeber wieder nach allen Richtungen für Ordnung sorgen.

PPS: jenes waidmännische Verhalten,welches ich uneingeschränkt befürworte...ist durch noch so deutsche Prüfungswut NICHT zu erreichen!
Nein, ist es nicht. Durch die Hoffnung auf Eigeninitiative aber auch nicht. Jedenfalls nicht in einem angemessenen Umfang.

Vor die Wahl gestellt, einem notfalls vorgeschriebenen Auffrischungskurs beizuwohnen, oder die aktuelle Situation inklusive fragwürdiger Gesetzgebung beizubehalten ... hmm.
 
Vielleicht trügt der Schein...

Hi Casa,

ich glaube sogar fest daran, dass der "Schein" trügt. Den Schein zu erlangen und tatsächlich Sachkunde zu besitzen, sind oft zwei verschiedene Paar Schuhe. Die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer ist ausschließlich daran interessiert, endlich den Formalien zu genügen um legal mit dem Angeln loszulegen. Sachkundig zu sein bedeutet nicht die Antworten zum Fragenkatalog auswendig zu lernen um sie unmittelbar nach der Prüfung wieder zu vergessen. Ohne sich selbstständig weiter mit dem Thema zu beschäftigen kann kein Angler behaupten, alle Zusammenhänge die mit der Angelei einhergehen zu verstehen.

Klar ist, dass jemand der sich im Vorfeld eines Vorbereitungslehrgangs nie mit dem Thema beschäftigt hat, durch die Einführung ins Thema dazulernen kann. Ob das aber ausreicht um danach von "Sachkunde" zu sprechen, wage ich zu bezweifeln.

Aber mal ein Stück weit weg vom direkten Thema:
Jeder über 16 Jahre kann in einen Baumarkt gehen und sich dort Kleintiere wie Hamster und Kaninchen kaufen. Sachkundenachweis für die richtige Haltung? Fehlanzeige!
Oder noch krasser - jeder kann Kinder in die Welt setzen ohne jegliche Vorkenntnisse über Hege und Pflege. Da frage ich mich, warum ausgerechnet bei wechselwarmen Schuppenträgern so ein "Tanz" veranstaltet wird. Es muss offenbar andere Gründe für einen Sachkundenachweis ausgerechnet zum Angeln geben. Ich habe dazu zwar meine eigenen Theorien, bin mir aber nicht sicher, ob ich da richtig liege...

Gruß Thorsten
 
Darf ich auch mal....

1. maaße ich mir in keinster Art und weise an NUR durch die §11 TSG Sachkunde den Fischreischein zu bekommen.

2. Eine verantwortungsvolle Person die schon Jahrelange Erfahrung in Sachen Umngang mit dem Fisch bezüglich Angeln hat, weiß wie man sich am Gewässer, den dort lebenden Tieren und dem Fisch gegenüber verhält und zudem diese Sachkunde hat könnte man hier nicht den hohen Kosten des üblichen Weges aus dem Weg gehen und dies mittels einer "Kurzprüfung" bewerkstelligen ???

3. Wiederholungsprüfungen halte ich für sinnlos. Führerschein alle 2-3 Jahre neu eine Prüfung ablegen, Gesellen oder Meisterbrief alle paar Jahre neue Prüfung ablegen..... wer soll denn das bitte bezahlen (Das ist mit Kosten verbunden).
Fakt wäre, keiner würde mehr Angeln, keine hätte nen vernümftigen Jop und niemand würde sich ein Auto leisten können... Volge die Wirtschaft geht Pleite


Zu Holland:
Ich war selber 3 Jahre in Holland und das was man da erlebt is alles ander als "Waidgerecht" jedenfalls nahe der Grenzen wo nicht Holländer zum Angeln rüber fahren was ich dort alles gesehen hab is nicht zu beschreiben....
Anders allerdings die Holländer die >Verhalten sich größtenteils sehr verantwortlich und professionell.

Wer nicht weis wie das in Holland geht.....:
Man geht zur Post oder zum Tackledealer und kauft sich eine Lizenz (Fishvergünning) zu meiner Zeit 15 Euro und schon darf man Angeln gehen.... dazu bekommt noch einen Schonzeitenkalender, Gewässerkarten und eine Knotenfibel im Taschenformat.
Ich hatte aber keine Ahnung vom Fischen und hab mich mit nem bekannten zusammengeschlossen und mir einiges Zeigen lassen. 1. mal allein am gewässer natürlich nix gefangen nicht mal was gesehen.... Hab mich dann beim örtlichen Fischereiverein gemeldet und ein Termin zur Forellenjagd bekommen (hier wird ein bestimmter Kanal oder Flussteil durch die Staumauern gesperrt und Forellen eingesetzt und darf nur von Vereinsmitglidern beangelt werden) da bin ich hin und hab zugeschaut. Einer dortigen Forellenjäger hat mich dann des öfteren zum Fischen mit genommen (learning by Doing) nach 3 Jahren Angelpraxis zwar kein Profi aber dennoch im Stande sich vernümftig zu verhalten und mittlerweile sinds über 10 Jahre und ich fahr jedes Jahr nach Holland....

Die Holländer machen es Vor, die deutschen müssen alles verkomplizieren.
Warum nicht einfach Vereinsprüfungen.... Im Verein Anmelden und von Vereinsmitgliedern Learning by doing unter Aufsicht eines Fischereiberechtigten und nach gewisser Zeit im Verein vor dem Vorstand eine Prüfung ablegen....
Diese ganze Theorie is ja schön recht und gut doch viele können noch nicht mal einen Biber oder eine Ringelnatter in natura erkennen weils sie es nur von Bildern her kennen und nie Live gesehen haben...

In diesem sinne
 
Da frage ich mich, warum ausgerechnet bei wechselwarmen Schuppenträgern so ein "Tanz" veranstaltet wird. Es muss offenbar andere Gründe für einen Sachkundenachweis ausgerechnet zum Angeln geben. Ich habe dazu zwar meine eigenen Theorien, bin mir aber nicht sicher, ob ich da richtig liege...
selbst bei Wechselwarmen wird ein Unterschied gemacht.Die Stellnetze etc.der Berufsfischer,alles ok und im Sinne des deutschen TG.Der Angler, welcher seine Fische bis zum Ende des Angeltages im ca.4m Setzkescher hältern möchte,sollte in gewissen BL schön aufpassen! Karnickel und Hühnerbatterien,alles ok.Karpfen schwimmen hier beim Händler über mehrere Tage-Wochen in Becken...da erscheint so ein Setzkescher als Ozean.Alles in Ordnung. Und dann lese ich,gerade der VDSF hat jene Reglungen als Vorreiter mit auf den Weg gebracht. :eek: Schöne heile Welt,allerdings nur für Träumer. Gruß Jörg
 
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