Angelstories -  Am Tufjord bei Rolvsøytourist sind die Fische(r) los!

SteinbitIII

Profi-Petrijünger
„Willst mit“? Ich halte inne, aber wie ferngesteuert entgegne ich meinen Freund Alex (besser bekannt als das „Kebu“) mit einem „na klar“.....Dann lass mal den Flug buchen....6 Wochen später sitzen wir zwei im Flieger gen Alta, unweit des nördlichsten Punkt Europas. Unser Ziel ist die Insel Rolvsøya, auf welcher dort Daniela Hintze mit ihrer Firma Rolvsøytourist.no




und ihrem Freund Kay Deutschland


vielen bekannt vom Film Norwegen 2.

Es gillt, ein paar neue Buttköder zu testen. Ich bin schon sehr gespannt, wie das Ding aussieht. Kay hat ihn nach seinen Erkenntnissen für die Heilbuttfischerei und Grossdorschfischerei gefertigt und dieser soll früher oder später nach erfolgreicher Testphase in den Handel.

Kay und Daniela wohnen nun schon einige Jahre hier auf Rolvsøya. Daniela betreut die Gäste und erfüllt nahezu alle Wünsche, welche täglich ausserhalb des Fischens hier anfallen.
Kay wiederum betreut die Gäste bei allen fischereilichen Angelegenheiten, arbeitet als Guide und als Fischer.

Aber zurück zur Hinreise. In Alta um 22:00 Uhr angekommen wartet Mathias Brockhaus, ein Bekannter von Daniela und Kay auf uns, und bringt uns mit seinem geräumigen Transporter nach Havoysund. Die Gegend hier oben auf Höhe des 71° Breitengrad ist irgendwie unwirklich. Ende Mai erleben wir hier noch Schneeschauer während der Fahrt, Rentiere laufen auf und abseits der Strassen,Schneehasen und wie Hamster aussehende Kleintiere huschen über die Strasse. Grad aus Alta raus, steht schon die erste Elchkuh abseits der Strasse...zum Greifen nah, aber als wir zum Fotoshooting ansetzen, ergreift sie flink mit ihrem Kalb im Gepäck die Flucht.








Wir übernachten in Havoysund, da wir eine ordentliche Brise aus West haben. Daniela hat fix was organisiert und ein paar Stunden ruhen Kebu und ich in einem Gästehaus.Perfekt, so hat man ein bisschen zum Ausruhen bevor es ein paar Stunden später mit der Fähre Richtung Rolvsøya geht.(Fährbilder) Nach einem Zwischenstop auf der Nachbarinsel Ingøya, legen wir am Kai an, und Deutschland himself empfängt uns herzlich.

Wir quatschen noch ein paar Minuten mit Michael Simon

http://www.fishattacks.com/wp/


, welcher vor uns hier 4 Tage zum Fischen verbracht hatte aber nun leider wieder abreisen muss, da er zuhause einiges zu erledigen hat....

Kaum am Tufjord angekommen geht’s gleich mit Kay zur Einweisung auf den geräumigen Arvor 215 Kabinenbooten (Bild Boot), danach beziehen wir unsere Rorbu, alles ist hier sehr ruhig, fernab der grossen Angelanlagencamps, ruhig und beschaulich.









Danach zeigt Kay uns gleich ein paar verdächtige Heilbuttspots und Dickdorschplätze, wo Gäste die letzten Tage gewaltige Fische bis über 1,30m gefangen hatten. Meterdorsche sind dort an der Tagesordnung und regelmäßig fallen Stückgewichte von 25kg und mehr an, welche sich dort inmitten von riesigen Köhlerschwärmen die Ranzen vollhauen....

Die Heilbuttfischerei hingegen sei momentan noch aufgrund des langen Winters schwierig. Zur Zeit unseres Aufenthaltes betrug das Wasser gerade mal etwas mehr als 3 Grad und gefühlt sei die Fischerei noch wie im April, die Butts stehen noch recht tief, i.d.R zwischen 60-100m, vereinzelt auch flacher

Nun aber genug Theorie, Kebu und ich setzen gleich in der Nachbarbucht bei ablaufenden Wasser zu einer Heilbuttdrift an, leider tut sich die erste Zeit nix. So beschließen wir, zum Warmmachen ein paar Dorsche zu ärgern, was auch ausgezeichnet funzt. Kurze Zeit später steigt der erste „gute“ Fisch ein, bei Längen der Fische von bis zu 1,15m schon das erste Highlight . Selbst ein paar der begehrten Skreis bekommen wir vor die Linse!







So endet der erste Angeltag und bei einem Bierchen mit unseren Vermieter und frischgebratenen Dorschfilet lassen wir es gemütlich ausklingen.

Den zweiten Tag verbringen wir vorerst mit Steinbeißerangeln.....ein Fisch nach dem anderen landet auf Deck, darunter ein paar schöne Exemplare mit Stückgewichten bis 6kg. Die werden hier noch weitaus größer, und das beste, sie sind das gesamte Jahr über zu fangen, also nicht nur zu den Topmonaten Mai und Juni. Aber da wir einen straffen „Zeitplan“ haben, stellen wir nach ein paar Driften das Fischen auf die Gesellen wieder ein. Beim Einkurbeln bekommen wir das erste „Büttchen“ zu sehen, welcher nach kurzem Fotoshooting wieder in seinem Element gelassen wird





Am Abend fahren wir mit Kay bei auflaufenden Wasser nochmals los, um den Butten nachzustellen. Die erste Stunde passiert nix, dann mit einem male ist es eine kurz Zeit wie verhext..... Kebu landet den ersten sportlichen Fisch mit 1,10m.





Danach ist Kay dran. Auch er erwischt keine Granate,aber dennoch ein schöner irgendwo bei 15-20kg.......

...ich bekomme wiederum eine schöne Attacke, doch nach kurzem Drill steigt der Fisch aus...schade...danach ist der Spuk wieder vorbei...
Kay berichtet, dass es hier vor Rolvsøya spezielle Plätze gibt, die zu bestimmten Zeiten Fische, spricht hier Heilbutte bringen. Das sind teils Plätze bei auflaufenden Wasser, andere Plätze fangen wiederum bei ablaufenden Wasser gut.

Am dritten Tag sind wir wieder draussen. Nach einigen Dorschen wollen wir eigentlich die Stelle wechseln. Ich lege die Rute noch mal ab, öffne leicht die Bremse um mein Geschäft nachzugehen als es mit einem Male vehement an der mit Gummifisch ausgelegten Rute ruckt...dann wird sie langsam zum Halbkreis gebogen...ich stürze an den 200er Jigging Master Blank und schlage voll durch...der Fisch am anderen Ende startet durch. Ein ordentlicher Butt hat den Gummi genommen.

Nach gefühlten 10 Minuten harten Drill halte ich nun endlich auch meinen Rolvsøyabutt im Arm.... schön dick und rund bei 20kg Lebendgewicht





Tagsdarauf wollen wir es mal vor Ingøya probieren, nach 20min. Fahrtzeit sind wir am Plateau angekommen. Dieser Platz hat es lt. Kay in sich, es ist alles möglich von grossen Steinbeißer,Seeteufel über kapitalen Dorschen und auch Heilbutte in guten Stückgewichten werden hier regelmäßig angelandet.
Wir lassen unsere Gummifischfische durch die Wassersäule laufen....nach einigen kapitalen Dorschen bis 1,20m...





bekommt Kebu wie aus heiterem Himmel mit einem Male bei 60m Wassertiefe kurz vorm Boot (geschätzte 10Meter Leine waren noch draussen) eine vehemente Attacke....der Fisch startet wie von der Tarantel gestochen gen Grund....die 50Pfundrute ist zum Halbkreis gebogen und Kebus JM gibt einiges an Schnur frei....am Grund unten angekommen stampft der Fisch ordentlich rum. Ich habe meine Angel bereits eingeholt und informiere Kay über Handy , dass ein guter Butt (von mir geschätzte 50-70kg) hier am Haken hängt. Nach kurzer Zeit gelingt es Kebu, immer mal wieder etwas Schnur zu gewinnen, doch der Butt quittiert dies wiederum mit einem direkten „Run“ gen Grund....nach gefühlten 10min schnellt mit einem Male Kebus Rute zurück....ausgeschlitzt....das gibt’s doch nicht.....ich setze mich hin, Kebu kann es auch nicht fassen......nicht sein erster „guter“ Butt, welcher ihm flöten geht......wir fischen weiter, aber irgendwie ist son bisschen die Luft raus....
Gegen Abend wollen wir es noch mal bei ablaufenden Wasser an einer neuen Stelle probieren, doch ausser „hunderten“ von halbstarken Dorschen bekommen wir nix buttmäßiges an den Haken...mit einem Male, wie aus dem Nix zieht dann Nebel auf. Wir beschließen, die Rückfahrt anzutreten, machen aber vorher noch ein paar Pics...






Der nächste Tag ist recht vom Winde verweht, wir schlafen erst mal aus und versuchen uns am Nachmittag an einen der hier auf der Insel zahlreich vorkommenden Saiblingsseen. Leider hat auch hier noch der Winter inne gehalten und bei unter 3 Grad Wassertemperatur können wir die nächsten 2 Stunden keinen Fisch ausmachen. Kay hat uns aber tagszuvor feine Bilder von seinen Kunden gezeigt, welche hier schon Fische bis ü 2kg gefangen haben. Als der Wind tagsüber noch auffrischt und es auch noch anfängt zu regnen, beschließen Kebu und ich, nicht mehr aufs Wasser zu fahren und den Kurztrip angeltechnisch zu beenden.

Die 4 Tage auf Wasser haben aber gezeigt, dass selbst bei schlechten Bedingungen, wie Kay uns anfangs schilderte , dennoch ein wahres Angelparadies hier vorhanden ist, jederzeit mit Chance auf den Fisch des Lebens. Wir sind von dieser „unwirklichen“ Landschaft wirklich begeistert und Rolvsøya mit seinen tollen Gastgebern Daniela und Kay haben mich bestimmt nicht das letzte mal gesehen.

Am Rückreisetag in Oslo schon angekommen bekomme ich dann noch eine SMS von Kay. Seine Gäste auf der Ostseite der Insel hatten den Tag über 4 ordentliche Heilbutte bis 30kg .....zum Schluß gabs bei denen auch noch nen Monsterbuttdrill, welcher nach ein
iger Zeit ausstieg....ich wusste nicht, ob ich mich für die Jungs freuen oder weinen sollte...aber ich beschließe für mich, dass es der Monsterbutt dort oben bei mir nicht so leicht haben wird J

Ha det bra, Hauke!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja Niklas, so ist das manchmal...ist nicht das erste mal, und wird nicht das letzte mal gewesen sein :)

Gruß, Hauke
 
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