Tja, der Karpfen wurde schon im späten Mittelalter in Klöstern u. sonstigen Gütern in Teichen gezüchtet. Auch wenn er mal nicht heimisch in Deutschland war, so lebt er doch bereits rund 500 Jahre hier. Es gibt andere Fischarten, welche nicht so lange in unseren Gewässern sind u. doch gelten sie bereits als hier heimische Fische. Es ist übrigens ein Irrglaube, daß sich der Karpfen bei uns nicht vermehrt. Richtig ist, daß er sich nicht jedes Jahr vermehrt, denn er benötigt eine Wassertemperatur um 20 Grad Celsius zum Ablaichen. Das reicht aber noch nicht aus, denn die Temperatur muß auch lange genug so hoch bleiben, damit die Brut auch hochkommt. Diese Bedingungen gibt es in manchen Teilen Deutschlands überhaupt nicht, in anderen Teilen nur recht selten. Aber sowie die Bedingungen stimmen, vermehrt sich der Karpfen auch u. oft stärker, als uns lieb sein kann. Ich habe ein Gewässer erlebt, wo der Karpfen infolge von uferloser Vermehrung schon Kümmerformen hatte u. zum Verbutten neigte. Die kleinen Burschen bissen sogar auf einen blanken Goldhaken. Sie wurden auch nicht größer als ca. 30 cm. Jedenfalls haben wir keine größeren gefangen, obwohl das Angeln dort in Arbeit ausartete.
Gruß
Eberhard