Besatzmaßnahmen -  Karpfen im Weiher

flo2010

Neuer Petrijünger
Hallo,

haben uns vor kurzem einen Weiher zur Pacht zugelegt, nun stellt sich die Frage, ob wir auch Karpfen in den Weiher beherbergen.
Nun gibt es zwei Meinung, die einen sagen, unbedingt Karpfen, da diese gegen Algen helfen, die anderen sagen keine Karpfen, damit das Wasser klarer bleibt. Könnt ihr uns hier helfen, was besser ist?

Gruß
Flo2010
 
Da musst du schon ein bisschen mehr über die Beschaffenheit deines Weihers sagen, um ne ordentliche Auskunft geben zu können.

Hat der Weiher einen Zufluss?
Ist das Wasser auch im Sommer eher kühl?
Ist der Weiher stark mit Wasserpflanzen bewachsen?
Sind schon Fische drinn und wenn ja welche?
Wie groß ist er den?
Wie ist der Grund beschaffen?

Ist das Wasser recht kalt und hat er einen Zufluss, und ist der Boden nicht zu schlammig dan würde ich zu Salmoniden tendieren.

Ist er aber warm, stark bewachsen, und ist er eher schlammig, dan würde ich Karpfen, Schleien, Grasfische und eventuell Hechte setzen.

Wichtig ist aber auch ob der Weiher ein Zuchtgewässer sein soll oder ein Naturbelassenes Mischgewässer zum Angeln.

Gruß, T.G.84
 
Der Weiher hat einen Zufluss und es kommt kühles Bachwasser an. Es sind nicht viele Wasserpflanzen vorhanden und momentan sind Forellen drin.
Weiher soll nachher als Angelgewässer dienen. Würden gerne einen klaren Weiher haben und daher auf Karpfen verzichten. Haben nur Angst, dass durch den Verzicht auf Karpfen, es zu einem Algenproblem kommt?
 
Würden gerne einen klaren Weiher haben
Wieso? Ich nehme an weils schöner aussieht, oder gibt es noch andere Gründe?

Wenn der Weiher eingetrübt ist sind die Fische besser vor Fischräubern (z.B. Reihern) geschützt. Wäre vllt. auch noch zu bedenken.
 
Hallo, Algenwuchs in Weiher aufzuhalten bzw unter Kontrolle zu halten ist relativ schwierig. Einerseits hängt es startk davon ab, was für einen Boden Du im Weiher hast. Weiter ist natürlich die Wassertemperatur vor allem im Frühling und Sommer entscheidend, wie sich die Algen im Weiher entwickeln. Die Grundlage für den Wachstum ist sehr vielfältig. Wassertemperatur, Sonneneinstrahlung, Wind, Nährstoffe und ganz einfach die Nahrungskette im Weiher selbst. Die Fische ernähren sich zum Teil von Wasserflöhen etc. diese wiederum von Algern. Die Nahrungskette müsste hier unterbrochen werden, doch das ist praktisch unmöglich, denn Du hast Fische im Weiher. Ich gehe davon aus, dass die Wassertemperatur trotz Zufluss auch im Sommer relativ warm sein wird. Ideale Voraussetzung für Algen. Und so viele Gegner gegen Algen gibt es nicht. evtl. mit gewissen Schnecken, wobei auch diese je nach Grösse vom Weiher machtlos sind.
Ich glaube, dass Du dieses Problem nicht so einfach in den Griff kriegen wirst.. aber ich bin leider nicht so der Spezialist dafür. Und mit Chemikalien würde ich das Wasser auch nicht beschmutzen.
Ich würde mich bei anderen Weiherbesitzer erkundigen. Es gibt doch spezielle Forellenweiher. Sorry, kann leider nicht so viel helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Dan setze neben den Salmoniden, doch einige wenige Graskarpfen ein.
So habe ich es in unserem Teich auch und es funktioniert ganz gut.
Aber wen dein Weiher kalt ist und ständig kaltes Wasser zufliest dan hält es sich mit den Algen auch stark in Grenzen da diese eher warmes Wasser brauchen. Das verzichten auf Karpfen wird deinem Weiher nicht schaden, aber 2-3 Graskarpfen um die 50-70cm halten die Wasserpflanzen in Grenzen und schaden auch nicht der Wasserqualität.

Gruß, T.G.84
 
Um Gottes Willen keine Graskarpfen. Die gehören definitiv NICHT nach Deutschland. Wasserpflanzen sind doch nicht schlimmes. Im Gegenteil. Und wenn Du zuviel Algen bekommen solltest, dann ist das immer ein Zeichen dafür, daß das biologische Gleichgewicht aus den Fugen geraten ist. Und sollte dies der Fall sein, dann bekämpfe die Ursachen und versuche nicht mit irgendwelchen eingeschleppten Arten dagegen anzugehen.
 
Um Gottes Willen keine Graskarpfen. Die gehören definitiv NICHT nach Deutschland. Wasserpflanzen sind doch nicht schlimmes. Im Gegenteil. Und wenn Du zuviel Algen bekommen solltest, dann ist das immer ein Zeichen dafür, daß das biologische Gleichgewicht aus den Fugen geraten ist. Und sollte dies der Fall sein, dann bekämpfe die Ursachen und versuche nicht mit irgendwelchen eingeschleppten Arten dagegen anzugehen.


Bist du Fischrassist?
Graskarpfen sind ja wohl keinesfalls mit Sonnenbarschen, Zwergwelsen oder Grundeln u.s.w. die ja Schädlinge sind, zu vergleichen!
Gesetzt dem Falle das ein Gewässer kurz vorm zuwuchern ist sind Graskarpfen meist die letzte Rettung, da bringt auch ein Unterwassermäher nur kurz Besserung! Es ist schon klar das man Graser mit Bedacht auf das ökologische System des Gewässers setzen sollte, also nicht in Massen sondern in einer angemessenen Stückzahl, manchmal reicht auch einer und manchmal braucht es auch garkeinen, das weis aber nur der Besitzer des Weihers Wen man Karpfen einsetzt dan ist der Weiher ruck zuck trübe wie es der Ersteller des Themas ja nicht will, bei den Grasern ist es nicht so schlimm. Was die Algen anbetrifft hast du natürlich vollkommen Recht.

Gruß, T.G.84
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Weiher hat einen Zufluss und es kommt kühles Bachwasser an. Es sind nicht viele Wasserpflanzen vorhanden und momentan sind Forellen drin.
Weiher soll nachher als Angelgewässer dienen. Würden gerne einen klaren Weiher haben und daher auf Karpfen verzichten. Haben nur Angst, dass durch den Verzicht auf Karpfen, es zu einem Algenproblem kommt?

Besser ist gründlich lesen TG 84 !
Jakay gebe ich völlig recht.
Bei nicht vielen Wasserpflanze einen "Gesetzt den Falle" zu konstruieren bringt den Themenersteller kaum weiter.

Ich wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, käme ich auf die Idee, Karpfen zu besetzen.
Bachzulauf, Kühles Wasser, da bringt ein Karpfenbesatz Problemfelder mit sich das man sich wünscht, den Zustand vorher wieder zu erreichen.

Algen mit Karpfen bekämpfen ? Klare Fehlanalyse und Wunschvorstellung.
Graskarpfenbesatz, auch wenige, was fressen die wenn keine Pflanzen mehr da sind?

Abgesehen davon wird bei Besatz mit Grasern die Insektenfauna extrem zurückgehen. Bestes Beispiel Libellen.
Aber der Blick kann über der Wasseroberfläche natürlich auch aufhören.
 
Hallo albigud.

Du hast Recht ich habe vergessen das der Verfasser des Themas sagte das wenig Pflanzen vorhande sind und habe es wohl mit den Algen "durcheinandergehauen".
Möchte aber daraufhinweißen das ich in einem vorigen Post schon geschrieben habe das Karpfen nicht die beste Wahl für diesen Weiher sind.
Auch habe ich geschrieben das man wen man es tud, die Graser mit bedacht auf das ökologische System des Weihers, einsetzen sollte. Ich habe nicht gesagt das man es muss, sondern das man es kann. Wen die Wasserpflanzen (wen zu viele da sind) zu stark durch die Graser dezimiert werden so das die Insektenpopulation geschädigt wird da fischt man sie ab.

Gruß, T.G.84
 
Hallo Flo 2010!

Da ich Dein Gewässer nicht kenne kann ich Dir natürlich nicht sagen, wie Du den Weiher besetzen solltest.

Ich würde Dir empfehlen erstmal einige Wasseranalysen zu machen und die Temperatur des Gewässers zu beobachten. Genau von diesen Parametern hängt Algenwachstum ab. Lichteinfall spielt auch eine große Rolle.
Dann brauchst Du noch die genauen Abmessungen des Weihers und hast Daten, mit denen Dir ein Experte fundierte Aussagen zu sinnvollem Besatz geben kann. Bei uns hat das der Kreisveterinär gemacht.

Vom ersten lesen klingt Dein Weiher nach einem passenden Gewässer für die Aufzucht und das Angeln von (Regenbogen-)Forellen, aber das kann nur eine Vermutung sein.

Zum klaren Wasser: Das ist neben den Algen stark wetterabhändig. Nach einem ordentlichen Regenguss ist kein kleines Gewässer mehr klar.

Wie gesagt: Am besten erstmal Daten sammeln, dann weißt Du schon mehr. Es funktioniert natürlich auch nach dem Prinzip: Versuch und Irrtum. Damit kanst Du Dir allerdings Scherereien einhandeln, die Du so schnell nicht mehr loswirst.
 
Moin!
Also, daß man mit Karpfen den Algenwuchs bekämpfen kann, habe ich auch noch nie gehört. Von daher wäre Karpfenbesatz ziemlich daneben, denn das bringt, was die Algen betrifft, überhaupt nichts. Flo hat ziemlich wenig über den Teich gesagt. Größe u. vor allem Tiefe wäre wichtig zu wissen. Ich tendiere dazu, daß das Wasser infolge des zuströmenden, kalten Bachwassers eine niedrige Jahres-Durchschnittstemperatur hat u. deshalb für Zucht und Aufzucht von Rainbows gut geeignet ist. Die Durchschnittstemperatur sollte aber ermittelt werden, wie schon Steffen schrieb. Wenn allerdings bereits bekannt ist, daß sich Forellen gut halten, kann man darauf verzichten. Sollte der Pflanzen - und Algenwuchs überhand nehmen, so würde auch ich dazu neigen, ein paar Graser einzusetzen. Wieviele, richtet sich nach der Teichgröße. Notfalls kann man sie später wieder heraus fangen.
Gruß
Eberhard
 
Ich tendiere dazu, daß das Wasser infolge des zuströmenden, kalten Bachwassers eine niedrige Jahres-Durchschnittstemperatur hat u. deshalb für Zucht und Aufzucht von Rainbows gut geeignet ist.
Wenn allerdings bereits bekannt ist, daß sich Forellen gut halten, kann man darauf verzichten. Sollte der Pflanzen - und Algenwuchs überhand nehmen, so würde auch ich dazu neigen, ein paar Graser einzusetzen. Wieviele, richtet sich nach der Teichgröße. Notfalls kann man sie später wieder heraus fangen.
Gruß
Eberhard

Mal im Ernst Eberhard, weißt Du wieviel Fischzüchter es noch in Deutschland gibt, die sich selbst reproduzierende Regenbogenforellen als Stamm halten?
Mach Dich mal kundig und dann kommst Du auf eine überschaubare Zahl wo Deine 10 Finger reichen um die aufzuzählen.

Es sind fast immer triploide Fische oder Aufzucht aus bestrahlten Eiern, wo die Fische ebenfalls unfruchtbar sind. Die kann man leicht beschaffen.
Zucht Fehlanzeige !
Falls sich dort Kleinfische ohne menschlichem Zutun angesiedelt haben, was folgt wohl bei einem solchen Besatz ?
Dazu kommt: Wo ein Bachzulauf, da ist auch ein Ablauf. Mal nachgedacht ?

Was sollen Graskarpfen in einem Weiher ?
Les mal bei Jaykay nach.
Was für Schaden die in weniger Zeit in einem Weiher (nicht nur in diesem Gewässertyp ) anrichten können, darüber solltest Du Dich mal informieren.

Sollte es wirklich die Norm sein, das ein Gedeihen von Molchen, Fröschen, Wasserinsekten aus Anglerinteresse ausgeknipst wird ?
 
Ich kann mich Albert und Jaykay nur anschließen,

will aber noch zusätzlich anmerken, dass die Graser erst ab 18 Grad anfangen überhaupt zu fressen, und erst bei deutlich über 20 Grad richtig gas geben. Das sind dann Temperaturen, die für die Forellen schon wieder problematisch werden können. Also alleine daraus ist der Sinn eines solchen Besatzes fraglich.
 
Hallo Flo,

gut dass Du fragst, bevor Du besetzt. Die Wirkung von Karpfen gegen (Faden-)Algen und höhere Wasserpflanzen beruht letztlich auf ihrer Leidenschaft für's Gründeln, wodurch das Wasser in einem stehenden Gewässer (!) eingetrübt wird. Je nach Frischwasserangebot wird das bei Deinem Weiher nur dann funktionieren, wenn Du entsprechende Karpfenmengen in das Gewässer kippst. Die brauchen dann Futter, die Wasserqualität leidet ... das führt in eine Sackgasse ...

Auch der hier schon empfohlene Besatz mit Graskarpfen ist ein mehr als zweischneidiges Schwert. Bei Wassertemperaturen unter 20°C hält sich deren Appetit in sehr engen Grenzen und auf Fadenalgen stehen sie generell nicht.

Grundsätzlich hast Du zwei Möglichkeiten:

a) Gewässer an Zu- und Ablauf absperren, übermäßig besetzen und füttern
b) Gewässer als Teil des Fließes eher naturnah gestalten und tatsächlich heimischen Arten die Ansiedlung ermöglichen

Ich würde Dir aus verschiedenen Gründen zu Variante b raten.

Erste Baustelle: Fischbesatz ist teuer, birgt Risiken für das Gewässersystem und eine unnatürlich hohe Dichte an Fischen lockt zwangsläufig andere Fischliebhaber an.

Zweite Baustelle: Ein Bachverbauungsteich wie der von Dir beschriebene stellt, sofern er keinen Umlaufgraben hat, ein Hindernis für die Fischwanderung dar. Laut EU-Wasserrahmenrichtlinie soll unter anderem die ökologische Längsdurchgängigkeit unserer Fließgewässer wieder hergestellt werden - auf deutsch: Fische sollen möglichst ungehindert in dem Fließgewässersystem wandern können. Im Übrigen eine der wichtigsten Forderung gerade der Anglerschaft seit Jahrzehnten. Man wird Dir deshalb in den kommenden Monaten auf die Schulter tippen und Dich fragen, wie es denn mit der Längsdurchgängigkeit an dem Weiher ausschaut und ggf. Abhilfe schaffen wollen.

Dritte Baustelle: Mit Deinem Weiher und von Dir eingebrachten Fischbesatz manövrierst Du Dich in den Geltungsbereich der Fischseuchen-Verordnung. Lies mal vorsichtig drüber und bitte nicht erschrecken. Dein Weiher wäre nach § 6 registrierungspflichtig. Warum das so ist, erklärt sich in den übrigen Ausführungen der Verordnung.

http://www.lfv-brandenburg.de/media/download_gallery/FischseuchenVO2008.pdf

Den ganzen Klamauk kannst Du umgehen, wenn Du Dir mal das Fließgewässer unterhalb des Weihers anschaust und abklärst, welche Arten dort natürlich vorkommen bzw. eigentlich vorkommen sollten. Danach richtet sich, ob Du überhaupt Besatz brauchst oder verschiedene Fischarten vielleicht von selbst Deinen Weiher als Einstand wählen, wenn Du sie lässt.

Wenn Besatz nötig ist, dann beziehe den möglichst aus dem Einzugsgebiet, in dass "Dein" Bach entwässert. Der erste Fischzüchter unterhalb wäre mein Ansprechpartner. Wenn der nicht auf den Kopf gefallen ist, wird er selbst ein elementares Interesse daran haben, dass Du die Fische bei ihm kaufst (siehe Fischseuchenrichtlinie ...). Bei der Auswahl des Besatzes wähle heimische Arten. Je nach Lage Deines Weihers im Gewässersystem sind Bachforelle oder Äsche um Welten interessanter als die elenden Refos. Wenn sich Bachforelle bzw. Äsche in Deinem Weiher bzw. Oberlauf allein vermehren, sparst Du Geld für zukünftigen Besatz und bekommst mit den Leuten unterhalb ganz sicher keinen Ärger. Bei der Regenbogenforelle sieht das ganz anders aus ...

Sofern das Gewässer geeignet ist, sind einheimische (!!!) Krebsarten übrigens dankbare Abnehmer für Fadenalgen und Wasserpflanzen. Geeignete Unterstände (Hohlziegel, alte Dachsteine ...) sind schnell eingebracht. Kläre ab, ob es Krebse im Gewässer gibt und wenn ja, dann welche Arten es sind. Sie werden dann auch von alleine Deinen Weiher besiedeln, wenn Du sie denn lässt - siehe ökologische Längsdurchgängigkeit ...

Solltest Du Krebse besetzen wollen, sei bitte besonders sorgfältig. Der Erreger der Krebspest ist schnell eingeschleppt und macht dann nicht nur in Deinem Weiher die Existenz von heimischen Krebsarten unmöglich. Erkundige Dich deshalb einfach mal bei Deiner Unteren Fischereibehörde, wer Dir sachkundige Infos zum Fisch-/Krebsbestand in dem Fließgewässersystem geben kann, in dem Dein Weiher liegt:

Kreisverwaltung des Westerwaldkreises - Untere Fischereibehörde
Peter-Altmeier-Platz 1
56410 Montabaur
Telefon: (+49)2602 / 124-282 oder -586

Wenn am Ende Krebsbesatz mit heimischen Arten sinnvoll und für Dich interessant ist, gilt hier das Gleiche, wie beim Fischbesatz: möglichst aus dem Gewässersystem und bitte keine Arten, die der Krebspest als Überträger dienen! Wenn es in Deiner Region keinen zuverlässigen Züchter mit Sachverstand gibt, kannst Du Dich hier schlau machen bzw. machen lassen und Krebse beziehen:
http://www.edelkrebs-niedersachsen.de/impressum/index.html

Viele Grüße

Lars
 
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