Allgemein -  Zeltlager, welch ein Ärgerniss

angelhoschi76

Tinca-Fan
Gutachter-Kollegium
Hallo Zusammen,

Ich muß hier auch mal ein weinig Dampf ablassen.
An meinem Hausgewässer finden im Sommer immer mehrere Zeltlager und Jugendfreizeiten statt. Das ist ja normalerweise alles in Ordnung und für mich kein Problem, da der See so groß ist, dass es immer noch genügend ruhigere Ecken gibt.

Lezten Montag ging ich mit meinen beiden Töchtern abends los und wir hatten vor, die ganze Nacht zu bleiben. Um die Lage zu peilen waren wir mittags schon mal kurz an unserer Angelstelle und sahen, dass am gegenüberliegenden Ufer ein Zeltlager war. Es handelte sich schon um das dritte dieses Jahr, und die anderen haben uns bislang auch nicht von unseren Ansitzen und Fangerfolgen abgehalten.

Alos waren wir abends um 18:00 zur Stelle, haben unser Gerät aufgebaut und uns einen schönen Abend gemacht, der durch 2 fette Schleien und 2 Karpfen nahezu perfekt war.

Um 21:30 verzogen wir uns ins Bett, im Zeltlager herrschte noch das eigentlich normale Halli Galli. Um 22:30 schliefen die Mädels und ich setzte mich neben meine Ruten, um noch etwas die nächtliche Stimmung zu genießen.

Die halbstarken Jugendlichen gegenüber waren mittlerweile vom Singen abgekommen und grölten umher, schlugen mit dem Geschirr auf den Tischen rum und es wurde wie blöd durch ein Megaphon gerufen. Dazwischen waren immer wieder Parolen zu hören, die mich sehr zweifeln ließen, dass es sich dabei um ein Ministrantenzeltlager und nicht um den Nachwuchs der NPD handelte!

Um 23:45 kontrollierte ich zum letzten Mal meine Köder und ließ die Schreihälse gegenüber gewähren. Bis 2:00 ging es dort aber so zu, dass an Schlafen für mich kaum zu denken war. Die 200m Luftlinie zu dem Krach war einfach zu gering. Wenigstens konnten meine Mädels schlafen.

Um 2:00 zog schließlich ein heftiges Gewitter auf, und ich dachte, das wird jetzt endlich für Ruhe sorgen. Doch weit gefehlt! Nach dem Unwetter ging es drüben erst richtig los. Es wurden Böller und Feuerwerkskörper in de Luft gejagt, mit Taschenlampen geleuchtet und geschrien, dass man meinen konnte es ginge um Leben oder Tod.

Die Krönung war dann, als ich um 3:10 eine Schleie landete und meine Kopflampe anmachte: Drüben wurde etwas angeschaltet, das sich am ehesten mit einem Suchscheinwerfer eines Gefängnisses vergleichen lässt. Es war taghell, und die ganze Bande stand am Wasser und brüllte: "He Leute, da angelt so ein Trottel". Ich rief dann auch mal zurück, ob es eigentlich noch ganz gut geht, morgens um 3:15 so ein Spektal zu veranstalten, und bekam zur Antwort: "Herr Angler, hier handelt es sich um ein Zeltlager, da gehts halt auch mal lauter zu!" Resultat war, dass es wieder losging und Böller gezündet wurden.

Meine Rute ließ ich unbeködert am Ufer, damit ich mich nicht noch mehr aufregen müsste, wenn ich nochmal einen Biss bekommen sollte. Erst gegen 5:30 wurde es im Zeltlager langsam ruhig.

Wenn es nicht so ein Aufwand gewesen wäre, hätte ich am Liebsten nachts noch alles gepackt und wäre nach Hause gefahren. Auch der gute Fang mit gesamt 5 Schleien und 2 Karpfen war nur wenig Trost.

Mittlerweile habe ich mich beim Besitzer der Wiese, auf der das Zeltlager stattfindet beschwert. Letzes Jahr war mir nämlich schon einmal aufgefallen, dass es dort zielich zugeht. Ich frage mich nur, wo waren denn die Betreuer?

Ich habe nichts gegen Zeltlager, mit Lagerfeuerromatik, Lieder singen, Nachtwanderungen, etc. solange alles im Rahmen bleibt und man einigermaßen Rücksicht nimmt. Ich als Angler verhalte mich am Wasser so, dass man von mir möglichst wenig bemerkt, und nur halb so viel Respekt vor der Natur würde manchen Kindern und Jugendlichen gut tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Angelhoschi ,

ich denke die Werte , die früher gezählt haben , gelten bei der heutigen Jugend leider kaum noch was , zumindest bei wenigen.

Ich hätte ganz trocken die Polente angerufen , denn anscheinend wurde hier gegen mehrere Gesetze verstoßen , wie zum Beispiel dem Sprengstoffgesetz , Feuerwerkskörper dürfen nur zu Sylvester verkauft und gezündet werden , wer danach welche zurückbehält verstößt gegen geltende Gesetze .

Unterlassene Aufsichtspflicht würde hier anscheinend auch noch greifen , denn wenn es so zugeht , haben die Betreuer anscheinend auch gut getankt gehabt und waren nicht mehr fähig die Meute unter Kontrolle zu halten .
 
Hi Jack,

Ich war auch schon so weit, die Polizei zu verständigen. Habe aber leider keinen Empfang gehabt und als ich wieder Netz hatte, war ich schon nicht mehr so in Rage, dass ich die Polizei verständigen wollte. Eigentlich sollte die Polizei sich nicht mit so was beschäftigen müssen. Traurig, dass es schon so weit ist.

Ich versuche es jetzt erst mal über den Besitzer des Grundstücks, ev. auch die Verantwortlichen zu greifen. Der Vorteil ist, dass ich den Besitzer sehr gut kenne und er mich auch. Er ist nämlich auch auf meiner Seite!
 
Moinsen!
Es gibt wohl mehrere bayrische Seen, wo genehmigte Zeltlager stattfinden. Auch am Grüntensee in Wertach / Oberallgäu befindet sich eine Stelle, wo Zeltlager stattfinden. Probleme hat es meines Wissens dort nie gegeben, zumindest nicht, wenn wir dort urlaubten.
Daß es in einem Jugendzeltlager auch mal etwas lauter zu geht u. auch mal etwas später wird, ist jedem klar. Ist das Gewässer groß genug, würde ich persönlich meinen Platz so wählen, daß weitaus mehr als 200 Meter zwischen dem Zeltlager u. meiner angelstelle lägen.
Was dort jedoch abging, ist m. E. nicht zu tolerieren. Es muß sich ja auch im Nachhinein feststellen lassen, wer die Genehmigung zum Zeltlager zu dem Zeitpunkt erhalten hat. Dann kann man weitere Schritte erwägen. Wie Jacky nämlich schon schrieb: es gab dort mehrere Gesetztesübertretungen, welche zur Vermeidung von Wiederholungen angezeigt werden sollten. Der Genehmigungsempfänger hat sich ganz sicher nicht als Anführer einer Neonazitruppe geoutet, aber sein Name muß ja feststehen.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard,

gegen einen "normalen" Zeltlagerlärm gibt es ja sicher auch nichts einzuwenden. Man war ja selber auch mal jung und das ist bei mir noch nicht so lange her, von daher habe ich schon Verständniss dafür.

Bislang war es auch kein Problem bei nur 200m Luftlinie Entfernung, da auch im Zeltlager irgendwann Bettruhe einkehrt, jedenfalls wenn die Betreuer darauf achten. Und bis dahin habe ich mich auch gerne zu meinen Ruten gesetzt.

Ich möchte nur verhindern, dass sich das jedes Jahr wiederholt. Außerdem bin ich mir sicher, dass sich viele Jugendliche gar nicht bewusst sind, was Sie da so lustig in der Gruppe für Parolen mitgrölen. Die Betreuer müssen es aber wissen! Und da werde ich ansetzen.
 
hi,

persönlich kenn ich das auch noch vom zelten das es etwas laut wurde, zwar wurden bei uns keine parolen gebrüllt oder feuerwerkskörper gezündet aber krach gab es trotzdem.
ich hätte mir an deiner stelle eine andere ecke gesucht, schon um eine konfrontation zu vermeiden denn es hätte auch leider anders ausgehen können.
 
Genau solche berichte stimmen mich immer traurig, welche Erziehung haben den solche Personen genossen. Auch wenn ich erst 17 bin, frag ich mich immer wieder, warum muss so etwas sein??
Heutzutage lernt man genug über die finstersten Jahre Deutschlands, aber mache kapieren das einfach nicht.

Wenn ich noch lese das dies Ministranten sein wollen, dann stimmt da irgendwas nicht.

Ich schämme mich persöhnlich im Namen vieler Jugendlicher für so etwas!!:nein

Ihr könnt mich nun als Spieser oder sonnst etwas betiteln, aber ich bleibe bei meiner Meiung.


mfg Hadl
 
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