Tierschutz -  Anleinen von Fischen

manni.l

Profi-Petrijünger
Gesperrte(r) User(in)
Anleinen von Fischen
Keiner sollte diesen Titel überbewerten.
Es geht eher um die Abspaltung eines Aspektes, der dem ursprünglichen Thema oder der aufgeworfenen Fragestellung nicht mehr gerecht wird und gesondert behandelt werden sollte.
Deshalb komme ich der logischen Bitte von dem User Thorsten (Thunfisch) nach.
Hi, bevor wir uns jetzt wiedermal in eine Richtung verlaufen, die mit der ursprünglichen Frage des TE nicht mehr viel zu tun hat
Darum ein extra Thema.
Ich entzündete ja diesen Nebenbereich.

https://www.fisch-hitparade.de/showpost.php?p=388906&postcount=44

Dann folgte eben eine Reaktion.

https://www.fisch-hitparade.de/showpost.php?p=388915&postcount=45

https://www.fisch-hitparade.de/showpost.php?p=388963&postcount=46

Nach Eberhard seinem letzen Beitrag war mir klar eine gesonderte Antwort in diesem Thema zu geben.
Wenn die Rubrik oder der Titel falsch ist, bitte ich um Änderung des Seitenbetreibers oder der berechtigten Personen (Moderatoren).
Auf diesen Beitrag von Eberhard gebe ich meine Antwort.
Hallo Eberhard
Du triffst folgende Aussage.
Wo es aber nicht verboten ist, da ist es legitim.
Zeige mir in Deutschland eine Landesgesetzgebung-, Verordnung-, Gewässerordnung, die das „Anleinen „ erlaubt?
Du wirst keine finden.
Muss auch nicht extra angeführt werden. Warum wohl nicht?
Und einen Waller dieser Größe, der sich noch dazu infolge illegalen Besatzes in einem Salmonidensee befand, wieder zurückzusetzen, ist schon mehr als fragwürdig.
Das Freilassen dieses Wallers ist mit Sicherheit ebenso unsinnig wie der Besatz mit Forellen in diesen Gewässern.
Dem stimme ich zu. Kann aber auch den vielleicht logischen Gedanken dieses „Aktivisten“ verstehen, wenn es um diese völlig irrsinnige Hälterung des Wallers geht.
Der machte sich vielleicht keine Gedanken um Auswirkungen auf den Fischbestand, sondern wollte den Fisch aus dieser völlig idiotischen Lage befreien.
Also, lieber Manni, da ich aus Deinem Post entnehme, daß Du den Waller zurückgesetzt hättest, so gebe ich Dir mal folgenden Denkanstoß:
Du brauchst mir keinen Denkanstoß geben!
Auch hätte ich diesen Waller nicht zurückgesetzt. Da kannst Du dir sicher sein.
Aber dieser Quälerei hätte ich ihn bei einer Entnahme auch nicht ausgesetzt.
Welche Auswirkungen falscher Wallerbesatz in Gewässern hat, brauchst Du mir auch nicht erklären.
Die Konsequenzen sind in Deutschland überall sichtbar.
Ein Verein bewirtschaftet mit wahrscheinlich hohen Kosten u. viel persönlichem Einsatz ein Forellengewässer
Ist für dich, jedes Gewässer, wo Forellen als Besatz reingehauen werden, ein Forellengewässer?
Den Rest deiner Aussagen kommentiere ich lieber nicht.
Wer schon Gewässer dieser Klasse und Besatz von Forellen als „Forellengewässer“ bezeichnet, hat einiges verschlafen.
Da sie dort vorher nicht heimisch waren, ist es für mich völlig normal, daß man sie entnimmt, wenn man sie fängt.
Aber „Forellen“ waren dort heimisch?
Völlig logisch, wenn man diese Gewässer sieht und den Radiokommentar des Vereinsvorstandes hört!
Hier ein Zeitungsartikel.

http://www.br-online.de.varnish.gl-...ionalnews-schwaben-waller-ID1282145660090.xml
Der Radioartikel.

http://www.br-online.de.varnish.gl-...ionalnews-schwaben-waller-ID1282218319232.xml
Und nun noch ein paar Bilder dieser Salmonidengewässer.

http://www.fischereiverein-aislingen.de/
Absolut nachvollziehbar die Aussagen des Vereinsvorsitzenden?
Das Anbinden mußte nicht sein, aber weder Du noch ich kennen die Gründe. Die aber müßte man kennen, wenn man das Verhalten des Anglers beurteilen wollte.
Dafür gibt es weder eine Begründung , noch eine rechtliche Grundlage.
Wenn eine rechtliche Bestimmung diese rechtfertigen würde, müsste die Staatsanwaltschaft nicht aktiv werden.
Das Anleinen eines Fisches überhaupt zu rechtfertigen oder zu akzeptieren, zeugt von völligem Desinteresse und Respektlosigkeit gegenüber der Kreatur Fisch.
Davon distanziere ich mich zutiefst.
Meine klare Meinung.
Auch wir Angler und ich bin einer, sollten Respekt gegenüber Fischen haben.
Eine grundsätzliche Einstellung von mir.
 
Hallo Manni,

da hast Du das Messer in ein Geschwür gesteckt und ich drück da mal nach.
Habe mir die Gewässer auf der HP und den Besatz angeschaut, da fällt mir nichts mehr ein.
Die Diskrepanz zwischen den VDSF-Dachverband als Hüter und Heger der Gewässer und Fischzönose, vom Hervorheben als Naturschutzverband schweig ich mal, und die Besatzpraktigen von Vereinen mit Duldung der Landesverbände schreit zum Himmel.

Vor über 10 Jahren hat der Gewässerwart Wilhelm Reitzle aus BWberg
schon vor Besatzpraktiken nach Gutdünken und den Verlust von Gewässern an Umweltverbände gewarnt.

Da braucht sich Eberhard nicht wundern, das sich Organisationen um uns Angler kümmern, wie in einem anderen Forum beschrieben und von Eberhard genannt.

Mir ist es vollkommen schnuppe, was andere User bei meinen Zeilen denken.
Habe heute früh beim Angeln Fangmeldungen von Mitgliedern von Regenbogenforellen in gewichtiger Größe an meinem Fluss erhalten,
Kann nur der VDSF-Landesverband eingesetzt haben.
Und unser benachbarter Verein eines Kiessees setzte große Kois in ihr 4,5 ha Gewässer. Von dem Koi als latenten Wirt von Koi-Herpes-virus haben die ja nie was gehört.
Mich ko... das alles an, und ich fange an, den unzähligen Freizeitstunden nachzutrauern, in die ich als GW so gern investierte.
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Wenn der Wels im Morgengrauen biss und über Nacht warscheinlich freigelassen wurde, liegen mindestens 16 Stunden dazwischen.
Sollte wirklich ein Loch ins Maul zum Seildurchziehen geschnitten wurden sein ?:eek:

http://www.augsburger-allgemeine.de..._arid,2218242_regid,2_puid,2_pageid,4496.html


Hier mal eine fundierte Rechtfertigung::mad:

Leserbrief Josh:
Ist doch haltloses Geschwätz.
a) ein 2m Waller abzuschlachten verstößt streng genommen gegen den
Tierschutz, denn eine sinnvolle nichtkommerzielle Verwertung kann es gar
nicht geben
b) ist der viel zu wertvoll bzgl Genpotential, ein 2m Waller ist in der Lage,
seinen Nachwuchs so zu verteidigen das der nachhaltig erhalten bleibt
c) wenn schon freilassen dann richtig, dem Spinner der das Seil einfach
durchgeschnitten hat, gehört das Handwerk gelegt. Der Waller wirds nicht
ganz so einfach haben, sich weiter zu ernähren, wenn der noch paar Meter
Seil fest am Mauleingang hat - nächste Baumverwicklung läßt grüssen und
wer die Ernährungsweise des Wallers kennt, weiß, das der mit jedem Einsaugen das Seilende mitsaugt - bis in den Magen/Darmtrakt - feine
Tierschützer sind das die sonen Blödsinn machen
d) ist zweifelsfrei erwiesen, das das Anleinen bis zur Erholung eines grossen
Wallers nach einem erschöpfungsintensiven Drill zur Regenerierung beiträgt -
wenn man vorhat, den wieder freizulassen (und hier sag ich gleich energisch,
es gibt kein Gesetz, das verbietet, für die Populaton wichtige Fische wieder
freizulassen, das Abschlachtgebot der sogenannten Tierschützer ist Nonsense und juristisch nicht haltbar)

Der Vorsitzende des Fischereivereins Aislingen ist auch ein merkwürdiger
Kandidat, wenn er denn richtig zitiert wurde: ein Waller nimmt per
Körpergewicht Fleischzuwachs wesentlich weniger Futterfisch auf als ein
Hecht und trägt wesentlich sinnvoller zur Weißfischbestands-Austarierung
bei. Aber hier steht wohl das kommerzielle Interesse des Vereins im
Vordergrund , warum er so unglücklich ist - Hechte werden öfter gefangen
und garantieren zahlende Mitglieder...traurig traurig
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Manni,
Das hier in Rede stehende Gewässer kenne ich nicht. Ich kann mir daher kein Urteil erlauben über berechtigten oder unberechtigten Besatz. Nein, für mich ist ein Gewässer, in welches Forellen hinein gekübelt wurden, ohne daß sie dort heimisch waren, kein Salmonidengewässer. Mein früherer Verein war selbst in einen solchen Fall von Fehlbesatz verwickelt. Seither bin ich dort kein Mitglied mehr. Soweit mir aber bekannt ist, muß der Besatz von Fischen (egal. welcher Art) von der Unteren Fischereibehörde genehmigt werden, wenn diese Fischart dort vorher nicht heimisch war. Diese Genehmigung wird normalerweise nicht erteilt, da dem Antrag ein Hegeplan beigefügt werden muß u. von Hege kann in einem solchen Fall wohl eher nicht die Rede sein. Da der Verein offen in der Presse über im Gewässer eingesetzte Forellen referierte, muß ich davon ausgehen, daß der Besatz genehmigt war u. das wäre er nie worden, wenn es nicht bereits ein Salmonidengewässer wäre.
Ich muß daher davon ausgehen, daß es sich um ein Salmonidengewässer handelt. Was solche Welse dort bedeuten, weißt auch Du. Da der Angler ganz offen in der Presse zugab, den Wels angebunden zu haben, müßte er ja bekloppt sein, davon öffentlich zu reden, wenn es dort nicht erlaubt wäre.
Er würde sich ja dadurch selbst ans Messer liefern. Nebenbei müßte noch geklärt werden, ob der Fisch die ganze Nacht angebunden war. Dann ließe sich die Notwendigkeit kaum begründen. Ein paar Minuten, um die Kamera schußbereit zu machen u. alles für eine Fotosession vorzubereiten, würde ich aber dort, wo es erlaubt ist, gelten lassen, was nicht heißt, daß ich es befürworte.
Ich glaube zwar nicht, daß ich mich für meine Auffassung hier rechtfertigen muß, aber ich hoffe, daß dieser Post nun alles erklärt hat.
Gruß
Eberhard
 
Hallo zusammen,

ich muss ja wirklich zugeben, dass ich das in meiner noch jungen
" Angelkarriere " noch nie gehört habe, dass Welse auf diese Art und Weise angeleint werden.
Loch ins Maul und Seil durch.

:respekt

Was reden wir denn überhaupt noch über ein Verbot des angelns mit lebendem Köderfisch ?
Haken durchs Maul und fertig.
Hälterung in Setzkeschern, na und ? :spass

Also das ist ja wohl das letzte.
In meinen Augen gehört das mit dem Entzug der Angelerlaubniss bestraft und fertig.

Grüße
Andreas
 
@ Anlein-Gegner:
Das Anleinen eines Rindes überhaupt zu rechtfertigen oder zu akzeptieren, zeugt von völligem Desinteresse und Respektlosigkeit gegenüber der Kreatur Rind.

Merkt ihr was?

Wenn der Fänger den Fisch tatsächlich verwerten wollte, sehe ich es durchaus als sinnvoll an, die Beute so lange am Leben zu halten, bis geklärt ist, wie die Verwertung konkret vor sich gehen soll.

Angenommen, ich wäre in der Situation des Fängers. Da angelt man auf Zander und 'raus kommt ein Waller.
Das Erste wäre für mich, dem Verein bescheidzugeben. Im Morgengrauen gefangen? Also frühestens am Vormittag den Vorstand erwischt. Palaver, Pläne machen. Beim Metzger anrufen, mittlerweile ist es Nachmittag, ob der Platz im Kühlhaus hat. Klappt, aber erst morgen.

So stelle ich es mir praktisch vor.

Was also tun? Im Fischereigesetz (Bayern) steht: "Das Hältern von Fischen im Fanggewässer ist auf die geringstmögliche Dauer zu beschränken."
In meinem beschriebenen Fall wär die geringstmögliche Dauer nun mal ein Tag. Wo ist das Problem?

Ganz anders würde ich den Fall sehen, wenn es dem Fänger nur darum gegangen wäre, den Fisch tagsüber fotografieren zu lassen um ihn anschließend wieder zurückzusetzen.
Da hätte er sich meiner Meinung nach genauso mit einem Handy-Bild bei Nacht begnügen können.

Zu der Besatz-Kritik:
Baggerseen mit Forellen zu besetzen, muss so falsch gar nicht sein.
Diese sind meistens sehr tief, zu Anfang nährstoffarm und kühl. Da passen Regenbogner schon ganz gut rein.
Wenn der See, was eher selten sein dürfte, genug Sauerstoff im Wasser ist, kann sogar mit Seeforellen besetzt werden.

Außerdem sind Baggerseen i.d.R. geschlossene Gewässer, da muss der Besatz nicht so stark reglementiert werden wie bei einem Fließgewässer.
Ohne nähere Informationen z udem konkreten See sollte man sich mit Kritik also eher zurückhalten.

Amanita
 
Seien wir doch mal ehrlich....
Nehmen wir ein Pferd. Das Pferd wird seit Jahrhunderten zur Fortbewegung genutzt, es wird gehalten, bewirtet und geschlachtet.
Meist alle diese Zuchtpferde werden irgendwann einmal an ein Halfter und Strick gewohnt. Dabei liegt kein Problem.
Selbiges geht beim Hund von statten und anderen "Haus- und Hoftieren"

Beim Fisch sehe ich das anders. Einen Fisch an eine Leine zu binden, ist für mich persönlich, moralisch absolut nicht zu vertreten, da es die Natur nicht so vorsieht.
Genauso wie mit anderen Lebewesen die sich ohne die Hilfe des Menschen fortpflanzen können.
Kois in einen See einsetzen der nicht täglich bewirtschaftet wird... NEIN. Natürlich können Kois sich auch verstecken und sich auch ernähren, aber jede Art von Zuchttier wird irgendwo ein gewisses Defizit an natürlichem und ursprünglichem Futter- und Schutzverhalten haben.

Beim Mensch ist das im übrigen auch so.
Die Natur sieht auch nicht vor, dass man uns anleint und hältert bis man uns schlachten kann.
Von Fetisch-Liebhabern mal ganz abgesehen...
 
Beim Mensch ist das im übrigen auch so.
Die Natur sieht auch nicht vor, dass man uns anleint und hältert bis man uns schlachten kann.
quote]


Nichts gegen deinen Beitrag, der ist sicher gut gemeint! Aber ich glaube nicht das es der Plan der Natur war Pferde, Hunde oder Kühe aus der Evolution hervorzubringen nur um sie anzuleinen oder zu hältern bis sie vom Obergeschöpf Mensch geschlachtet werden...

Ich persönlich hasse diese Unterteilung von "das ist ein Wildtier" und das ist ja nur ein "Nutztier"...

aber wie gesagt nichts für ungut, war nur ein guter Aufhänger für mich! :trost
 
Moin!
Jetzt komme mir bitte keiner mit Moral. Wenn ein Waller mit einem speziell dafür hergestellten Seil, das größtmögliche Schonung gewährleistet, für kurze Zeit angebunden wird, schreit alles Zeter u. Mordio. Ich bin persönlich auch nicht dafür, aber es kann Gründe geben, die man akzeptieren muß. Amanita hat einige genannt. Gilt natürlich nur, wo es erlaubt ist. Zu den diversen, hier angeführten Vergleichen mit anderen Tieren: Warum hier die ganze Emporung, aber wenn in einem Grünlandbetrieb, der von der Milcherzeugung lebt, die Kälber sofort nach der Geburt der Mutter weggenommen u. in eine winzige Box gesteckt werden bis sie allein stehen können u. sodann mit einem Halsriemen so kurz angebunden werden, daß sie sich kaum bewegen können, sagt kein Mensch was. Ich habe das selbst gesehen u. es ist gängige Praxis, also sage mir jetzt keiner, daß das nicht stimmt. Auch Kälber sind nicht dazu geschaffen worden, angebunden auf total engem Raum zu stehen. Manche Bauernhöfe haben immer noch den sog. "Kettenhund". Auch der ist nicht dazu geboren, an kurzer Kette, möglichst noch ohne Streu u. Regenschutz, sein gesamtes Leben angebunden zu verbringen. Von Ausnahmen abgesehen, sagt kein Mensch was dazu. Wenn bei "Hegefischen":-)mad:) 300 Rotaugen in einem Setzkescher sich gegenseitig erdrücken, wird das auch für normal gehalten. Es gab sogar mal einen Thread, in welchem einige (zugegeben: wenige) das Wettfischen glühend verteidigten. Das Anbinden eines Wallers, ob zum Zwecke des Frischhaltens oder zum Vorbereiten der Fotosession, erzeugt aber Riesenempörung. Leute, denkt mal nach!!
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard,

Erst genauer informieren: nicht "Loch ins Maul u. Seil durch", sondern Seil durch Maul u. angehobenen Kiemendeckel!

beim Lesen des Threads kommt man aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus! Man könnte fast meinen, es sei ein Wettbewerb um die beste Steilvorlage für PETA & Co. entbrannt ... :frusty: Es ist egal, welche aberwitzigen Rechtfertigungen hier formuliert wurden und werden. Die mögen für einige Leute hier plausibel klingen. Entscheidend ist aber, wie solche Nummern in der Öffentlichkeit und zuständigen Behörden gesehen werden. Ich möchte nie in die Verlegenheit kommen, einem Tierschutzbeaftragten erläutern zu müssen, wozu jemand einen Waller mit einem durch die Kiemen gezogenen Strick anleint, um ihn so zu hältern. Auch die Suche nach einem Gutachter, der diese Prozedur für vertretbar hält und das in ein Gutachten schreibt, dürfte sich schwierig gestalten.

Es gibt kein Seil, mit dem man einen 2-Meter-Waller in der von Dir beschriebenen Weise anbindet, ohne ihn dabei zu verletzen. Das Kiemenepithel von Fischen ist ein Gewebe, dass aus nur wenigen Zelllagen besteht. Sein einziger mechanischer Schutz ist ein Film aus Sekreten und lebenden Zellen ("Schleim"), der über die Kiemen "fließt" und ständig an der Basis der Kiemenlamellen neu gebildet wird. Zwischen den Kiemenbögen fummelt man deshalb keinen Gegenstand wie ein Seil durch, ohne dort strukturelle Schäden zu machen.

Zudem vernindert ein Seil das vollständige Schließen der Maulspalte und des Kiemendeckels. Das setzt die die "Pumpleistung" beim Atmen herab. Wie man auf den Trichter kommt, dass ausgerechnet einem durch den Drill ausgepowerten Fisch eine solche "Anlein-Nummer" auch noch bei der Erholung hilft ... ich begreif's nicht! :tocktock:

Fremdkörper wie ein Seil in den Kiemen sind für Fische ähnlich "angenehm", wie für unsereinen ein Kuchenkrümel in der Luftröhre. Beim Versuch, sich aus der misslichen Lage zu befreien und den Fremdkörper aus der Kiemenreuse zu bekommen, werden mit dem Seil im Kiemenbereich Strukturen beansprucht, die nicht dafür gebaut sind, derartige Belastungen zu ertragen. Seid froh, dass Fische nicht schreien können! :eek:

Kommt mir bei einer Kontrolle mal jemand unter, der einen Waller in der hier beschriebenen Weise "hältert", hatte derjenige die längste Zeit einen Fischereischein, versprochen!

angefressene Grüße

Lars
 
Fremdkörper wie ein Seil in den Kiemen sind für Fische ähnlich "angenehm", wie für unsereinen ein Kuchenkrümel in der Luftröhre.

Lars

Hallo Lars,

wie immer ein sehr guter Beitrag. Den Kuchenkrümel würde ich jedoch durch eine Fischgräte ersetzen wollen.

Den restlichen Teil kann man treffender nicht ausdrücken.


Grüße

Bastian
 
Moin!
Jetzt komme mir bitte keiner mit Moral.
Leute, denkt mal nach!!

Erst genauer informieren: nicht "Loch ins Maul u. Seil durch", sondern Seil durch Maul u. angehobenen Kiemendeckel!

Eberhard, ist ja ok, Viehhaltung und Hund permanent angekettet, das treibt schon Blüten.
Aber durch den Kiemendeckel ? ist das nicht fatal.
Wie bekommst Du das Seil durch den Kiemendeckel, ohne das das empfindlichen Kiemenkappillarsystem und die Lammellen nicht geschädigt/zerstört werden?
Die merokrin schleimproduzierten Becherzellen als Schutz (Mucus) werden natürlich auch überhaupt nicht geschädigt.
Muss ich da nachdenken?
Gasaustausch O² CO² ? Übersäuerung ?
Jetzt komm mir nicht mit den intakten Kiemen auf der anderen Seite.
 
Hallo Amanita
Was also tun? Im Fischereigesetz (Bayern) steht: "Das Hältern von Fischen im Fanggewässer ist auf die geringstmögliche Dauer zu beschränken."
In meinem beschriebenen Fall wär die geringstmögliche Dauer nun mal ein Tag. Wo ist das Problem?
Hättest Du dir unabhängig von anderen absolut logischen Erklärungen, die hier aufgeführt wurden, einmal die Gewässerordnung des Vereines durchgelesen, verlinkt habe ich ja diese Seite, wäre auch Dir die „geringstmögliche Dauer“ dort aufgefallen!
Ich zitiere aus der Gewässerordnung des Vereines.
Gefangene Fische sind sofort nach dem Fang waidgerecht zu töten.
Als Krönung kommt noch Folgendes.
Wer den Bestimmungen dieser Gewässerordnung zuwiderhandelt, hat mit der Einziehung des Erlaubnisscheines zu rechnen außerdem ist strafrechtliche Verfolgung und Ausschluss aus dem Verein möglich.


Ansonsten kann ich dieser Aussage nur absolut zustimmen.
Zitat:Bollmann
Ich möchte nie in die Verlegenheit kommen, einem Tierschutzbeaftragten erläutern zu müssen, wozu jemand einen Waller mit einem durch die Kiemen gezogenen Strick anleint, um ihn so zu hältern. Auch die Suche nach einem Gutachter, der diese Prozedur für vertretbar hält und das in ein Gutachten schreibt, dürfte sich schwierig gestalten.

Darüber sollten wir Angler auch in anderen Bereichen einmal nachdenken.
 
Nichts gegen deinen Beitrag, der ist sicher gut gemeint! Aber ich glaube nicht das es der Plan der Natur war Pferde, Hunde oder Kühe aus der Evolution hervorzubringen nur um sie anzuleinen oder zu hältern bis sie vom Obergeschöpf Mensch geschlachtet werden...

Ich persönlich hasse diese Unterteilung von "das ist ein Wildtier" und das ist ja nur ein "Nutztier"...

aber wie gesagt nichts für ungut, war nur ein guter Aufhänger für mich! :trost


Nun ist es aber eben so, dass es Wildtiere und Nutztiere gibt. Und Nutztiere haben sich im Laufe der Zeit eben dazu entwickelt. Das ist der Lauf der Dinge, zumindest sehe ich das so.


P.S: Hat nicht auch jeder irgendwie seine eigenen Moral- und Wertvorstellungen ? Wenn Nein, dann bin ich im falschen Film!
 
Würde es den Menschen nicht geben (und ja natürlich bin ich froh das es mich gibt:klatsch) würde es nur Tiere geben und nicht "Tiere und Nutztiere" Klar es hat sich nun mal dahin entwickelt und das wird sich auch nie wieder ändern solange es uns noch gibt. Dem einen ists egal, wie Dir Michelle, der andere sieht es eben kritischer...

Aber zum Waller, ich bin auch gegen das anleinen muss aber im gleichen Atemzug mal eine Unterstellung in den Raum werfen. Mir ist nämlich aufgefallen das gerade die Leute die ihren Karpfen küssen oder den Hecht liebevoll wieder schwimmen lassen oder eben einen Waller möglichst schonend behandelt wissen wollen ein 10cm langes Rotauge achtlos ins Wasser feuern oder gar ins Gebüsch...

Eigentlich sollte doch jeder Fisch auch gleich viel wert sein und so behandelt werden und nicht nur die großen schönen oder?!

Ich glaube wenn man sich mal ehrlich selber hinterfragt können sich locker 50% von so einem denken sei es bewußt oder unbewußt nicht freisprechen....

Gruß Ron
 
Nun ist es aber eben so, dass es Wildtiere und Nutztiere gibt. Und Nutztiere haben sich im Laufe der Zeit eben dazu entwickelt. Das ist der Lauf der Dinge, zumindest sehe ich das so.


P.S: Hat nicht auch jeder irgendwie seine eigenen Moral- und Wertvorstellungen ? Wenn Nein, dann bin ich im falschen Film!


Danke für den Beitrag. So habe ich wieder etwas dazugelernt. Im Laufe der Evolution haben sich also Tiere von ganz allein zum Nutztier mit Anleingarantie entwickelt. Der Mensch mit seinen eigenen Moral- und Wertvorstellungen hatte also keinen Einfluß ?

:respekt
 
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