Angelerlebnisse -  Und wieder ein unerwarteter Wahnsinns Drill

Red Twister

bayrischer Berliner
Servus zusammen!

Da bin ich mal wieder und habe wieder etwas zu berichten!

Gestern Abend startete ich einen Nachtansitz um mal wieder die Karpfen zu ärgern.
Stephan (S & S Carphunter) war noch nicht dabei, denn wer Vater wird, der hat manchmal auch noch andere Pflichten.
Gegen späten Nachmittag baute ich dann alles auf und hatte mir für dieses mal die gegenüber liegende Seite zu einen Landvorsprung ausgesucht.
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Um 17.00 Uhr war ich dann mit allem fertig. Schirmzelt stand, Ruten aufgebaut und die Stabbojie war auch gesetzt.
Also nichts wie raus mit den Ruten!
Da standen aber auch schon zwei Bekannte aus unserem Verein hinter mir und machten mich darauf aufmerksam, dass Heute Vereins Versammlung sei und somit ab 18.00 Uhr Angelverbot herscht!
So ein verdammter M...!
Was tun?
Alles wieder abbauen?
Nöö!
Also blieben die Ruten von 18.00Uhr bis 00.00Uhr draußen und ich verbrachte die Zeit damit Haken zu binden und mich zu langweilen. Kurz bevor es dunkel wurde fuhr ich dann raus und fütterte ein wenig an meiner ausgewählten Stelle an.
Fing ja gut an das Wochenende!

Um punkt 00.00Uhr warf ich meine Ruten aus und legte mich gleich hin um etwas zu schlafen.
Zwanzig Minuten später jagte mich mein Funk aber schon aus dem Schlaf.
Leicht verschlafen taumelte ich zu meiner Rute und konnte nach kurzem Drill einen immer hin 12 Pfündigen Spiegler landen.
Bevor ich aber wenigstens ein Bildchen machen konnte, hüpfte er schon ungeduldig von der Abhakmatte und beendete seinen Landgang vor dem Fototermin.
Danach blieb dann alles ruhig und ich wurde unsamft von meiner Frau mit einer SMS geweckt!:mad:
Schön, dass andere um diese Uhrzeit schon munter sind! Ich war es nicht! Na ja, jetzt schon!
Also wach bleiben und Kaffee machen!
:confused:wo ist mein Kaffee?
Hir nicht, dort nicht!
Mist, Kaffee vergessen!
Was für ein Wochenende wird das noch!?
Also Stephan schnell geschrieben, dass er Kaffee mitbringen soll, wenn er kommt!
So gegen 10.00Uhr kam er dann und brachte auch seinen Neffen Justin mit, der grade seine ersten Schritte in Sachen Angeln machte.
War mir aber alles egal, denn ich wollte nur endlich meinen Kaffee trinken! Ohne Kaffee bin ich nämlich nur schwer zu genießen!
Während endlich mein Zaubertrank in mich Floss, machte Stephan für Justin meinen Winkelpicker fertig.
Mit alten Semmel machte Justin sich dann auf um die Satzkarpfen ein wenig zu ärgern.
Anfangs ärgerten sie ihn noch, aber dann legte er los und zeigte ihnen, wer der Herr im Hause ist.
Auf meinen Winkelpicker nahm dabei allerdings keiner Rücksicht und so wurde er einige Male beim Drillen gegen den seitlich stehenden Baum geschlagen.
Was soll´s, wo gehobelt wird, da fallen auch Spähne!
Als Entschädigung bekamen wir dann ein breites Grinsen von ihm zu sehen als er mit seinem ersten Karpfen für ein Foto bereitstand.
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Petri Heil mein Freund!

Stephan hatte inzwischen auch ein Karpfenrute ausgelegt und wir sahen Justin zu, wie er weitere Karpfen dieser Größe fing.
Insgesammt kam er auf stolze sechs Karpfen.

Als ihn dann gegen Nachmittag die Lust ein wenig verließ und er mal kurz Pause machte, schnappte sich Stephan den Winkelpicker und betrieb ein wenig Spaßangeln.
Man sah aber gleich, dass solch eine Rute nichts für ihn ist, denn er versemmelte einen Biss nach dem Anderen. Dies wurde von Justin und mir natürlich mit höhnischem lachen bestraft.
Stephan gab aber nicht auf und machte immer weiter.
Und tatsächlich konnte er dann doch noch einen Biss verwerten.

Und hier fängt der eingentlich Bericht erst an!

Wie sich der Winkelpicker bog gingen wir davon aus, dass er nun einen ca. 40 - 45 cm Karpfen dran hatte.
Kurz vorm ufer trauten wir dann aber unseren Augen nicht!
ca. 5 m vom Ufer entfernt sah man plötzlich die Umrisse von einen großen Fisch!
Im nächsten Moment sah man es dann genauer!
Ein Graser zog nun leicht seitlich an uns vorbei.
Da ging auch schon die Bremse los und der Fisch zog mit riesen Schlägen ins Tiefe.
Stephan schrie nur zu mir rüber: " Mache das Boot klar "
Gesagt getan!
Wir kletterten zusammen ins boot und ich fuhr dem Fisch hinterher.
Im Kopf überschlug ich mal schnell die Fakten und teilte es Stephan dann mit.
Sein Gesicht bei meinen Worten verlor ein wenig an Farbe!
"Du angelst grade mit einem Winkelpicker und einer 0.18er Mono auf einen Graser! Und ich muss dir leider sagen, dass die Schnur schon seit 2004 auf der Spule ist. Ach ja, billig war die Schur übrigens auch:hahaha:"

Nichts desto trotz wollten wir aber unter allen Umständen unser Bestes geben, um diesen Fisch doch noch landen zu können.
Normaler Weise übernimmt ja der Mann die Führung beim Tanzen, aber in diesem Fall hatte ganz klar Frau Graser die Führung übernommen!
Der Fisch zog wie wild seine Fluchtbahnen und wir mussten auf jede noch so kleine Bewegung des Fisches mit den verschiedensten Manövern reagieren.
Zich Male mussten wir unsere Positionen im Wackel-Dackel (Boot) wechseln.
Stephan reagierte auf jede noch so kleine Bewegung des Fisches. Teilweise verschwand mein Winkelpicker dabei fast völlig im Wasser und unter dem Boot.
Ich war ständig dabei nur die Schur zu beobachten, um mit dem E-Motor seinen Fluchten zu folgen und ihn vom Ufer und somit von den Bäumen und Wurzeln fern zu halten.
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Wir beide versuchten unter allen Umständen Konzentriert zu bleiben.

Nach ca. 30 min. bekamen wir den Graser dann das erste Mal nah am Boot und der Wasseroberfläche zu sehen.
Wow, der war Kapital!

Rings rum um den See wurden wir nun auch von allen anderen Anglern genauestens beobachtet, was ich aber nur nebenbei mitbekam.

Nach weiteren ca. 15 min. startete ich dann die ersten Versuche den Graser zu keschern. Nach mehreren Versuchen gelang es mir dann den Kescher ganz vorsichtig unter den Graser zu führen.
Ohne Rücksicht auf den Karpfenkescher zog ich ihn schell hoch und der Graser lag völlig erschöpft im Netz des Keschers.
In diesem Moment fiehlen tausende von Steine von unseren Herzen.

Zurück am Ufer angekommen waren dort inzwischen schon einige Angeler eingetroffen und beglückwünschten uns und bestaunten den Fang. Als sie den Winkelpicker sahen schüttleten sie nur unglaubwürdig mit dem Kopf.
Wir waren allerdings auch überrascht, dass wir mit diesem Gerät solch einen Fisch landen konnten.

Und hier nun endlich das Bild für euch (Nach langem, langem Text von mir:engel)

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Petri Heil Stephan!
105 cm bei 27 Pfund

Nach dem Drill dauerte es dann gute fünf Minuten bevor der Graser wieder fit war und von selber im Tiefen veschwand.

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Machs gut du Prachtfisch!

Jup, das war es dann mal wieder von mir!
Hoffe, dass ich euch nicht mit zu viel Text genervt habe:shock!

Also bis zum nächsten Bericht dann!

Ach ja Stephan! Das Six-Pack das du für den Fisch zahlen musst, trinken wir dann nächstes Wochenende beim Ansitz gemeinsam!:prost


Gruß Stefan
 
Klasse Bericht undd super Fotos weiter so :). Und das mit dem winkelpicker :) Ich hau noch nach 10 jahren Angeln die Ruten an die Bäume aber sind noch alle ganz. Und wenn die Kinder früh fangen werden sie gefallen dran finden und später Richtig loslegen.

Wünsch dir weiterhin viel Fisch
 
Wow,das war ja mal was!! Der Bericht hätte auch in ein Karpfenmagazin gepasst so gut wie der geschrieben ist!! :respekt

Eine Frage:Warum darf man nicht Angeln wenn Versammlung ist ? Soll das die Mitglieder lieber zur Versammlung locken als zum Angeln?

PETRI
 
@ wuppi

Darüber regt sich fast jeder im Verein auf!
Sie meinen wohl, dass dann mehr zur Versammlung kommen!

Frage mich wie der Vorstand reagieren würde, wenn auf einmal alle Mitglieder dort auftauchen!? Im kleinen Gasthof! bei ca. 500 Mitglieder würde das wohl den Rahmen sprengen!


Gruß Stefan
 
Was ein toller Bericht. Richtig spannend geschrieben.
Beim Hochseeangeln gibt es ja Schnurklassenrekorde. Gäbe es dies im Süßwasser, wärt ihr ganz weit vorne.

Respekt und dickes Petri
vom Herbert
 
Echt ein klasse Bericht, war super zu lesen und die Bilder sing echt gut gelungen. Dickes Petri zum Erfolg. Daumen hoch und Weiterso;-)

Gruß
Andi
 
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