Angelerlebnisse -  Zwei erlösende Karpfen

Martin Kraft

Profi-Petrijünger
Am Freitag kam ich auf die Idee, am Abend auf die Zander zu angeln.

Um ca.15:45 Uhr entschloss ich mich am See ein paar Köfis zu stippen. Leider interessierte sich kein Fisch für das Maiskorn.:( Eigentlich wollte ich ja mit kleinen Würmern angeln, doch leider hatte ich den Eimer mit den Würmern vergessen. Darum kam mir der Einfal, meinen kleinen Bruder anzurufen. Normalerweise würde er mir den Eimer nicht nachtragen, doch konte ich ihn mit Schokolade locken ,die ich zufällig dabei hatte.:klatsch
Weiterhin konnte ich auch mit einem Wurm nur einen Zupfer verzeichen. Somit musste ich die Idee vom Zander verwerfen. Darum nahm ich den kleinen Boilieeimer und fütterte an den Seerosen mit Frolic und Frolicboilies an.

Als ich um 17:45 Uhr heimkam, sagte mir mein Mutter, dass ich noch eine Viertelstunde auf meine Karpfenfilets zu warten hätte.

Diese Zeit nutzte ich, indem ich mir ein paar Würmer ausgraben wollte, um vielleicht einen Waller zu erwischen. Wo ich mir gerade den Spaten aus der Werkstadt holen wollte meinte mein Vater:"So ich zeig dir jetzt mal wie mä Würmer fängt.":advokat::advokat::advokat: Was soll ich sagen, wir zusammen fanden wesentlich mehr große Würmer als ich alleine.

Nachdem ich mir die Karpenfilets schmecken gelassen hatte, machte ich mich mit folgender Ausrüstung auf den Weg:
Fahrrad
Anhänger
Karpfenrute
Bootsrute
Kescher
2 Rutenauflagen
2 elek. Bissanzeigen
Folicboiies und Frolic
Eimer mit noch mehr Würmern
Tüte mit Fertigfutter
Kleinteilkoffer
und vieles Weitere

Ich machte mich also um ca. 18:30 Uhr auf den Weg zum See. Dort angekommen baute ich die Karpfenrute auf, warf aus, mischte Futter an und feuerte noch einige Boilies und Frolic zum 15 Meter entfernten Köder. Des Weiteren baute ich an die mit 40er Monofiler bespulte Angel eine Grundbleimontage mit einem Wurmbündel.

Lange tat sich nichts, bis(s) mich um 21:45 Uhr der schrille Gesang des Bissanzeigers auf einen Fisch aufmerksam machte. Ich schlug an, doch leider blieb der Fisch nicht hängen.:(:(:(
Kurz nach 22:00 Uhr jaulte der Bissanzeiger wieder, ich schlug an: Widerstand...der Fisch zog direkt in die Seerosen. Das war nicht das Problem, denn die Serosen sind noch nicht voll ausgetrieben. Nach einigen Sekunden voll heftiger Gegenwehr erschlaffte die Schnur plötzlich. Bis auf ein paar "Pieps" tat sich nichts mehr. Um kurz nach 23:00 Uhr klingelte das Handy und mein Vater meinte es wäre an der Zeit heim zugehen.
Samstagfrüh schlif ich erstmal aus.
Abends wollte ich natürlich wieder an den See,um die ärgerlichen Geschehnisse zu vergessen, doch knüpfte ich nur noch weiter an:
Um 19:30 Uhr kam ich wieder am See an. Diesmal baute ich die Karpfenrute auf und für die Aale eine Hechtrute mit Pose und Wurm. Die Karpfenrute wurde ausgelegt und der Bissanzeiger scharf gestellt.
Bis ich die Posenmontage auslegte, wollte ich noch eine halbe Stunde spinnfischen. Ich lies mein Farrad und die Ausrüstung bei den Seerosen und lief ca. 100 m weiter ans "obere Rohr" an diesem Zulauf wollte ich erstmal schauen ob nicht doch auch ein Zander geht. Auf einmal heulte mein Bissanzeiger schonwieder und ich schnappte mir meinen Kescher. Ich rannte die 100m zur Rute um schneller da zu sein, fetzte ich durch den Schleichweg durchs Gebüsch. Ich rutschte aus un landete volle Breitseite auf de Boden, doch der Bissanzeiger heulte weiter. An der Rute angekommen setzte ich den Anhieb: Widerstand, der Fisch schoss nach rechts, weg von den Seerosen, doh auch jezt erschlaffte die Schnur wieder...Sch...eibenkleister.
Ich legte das Frolic wieder aus und lief zu meinem Spinzeug. Hecht und Zander bissen auch weiterhin nicht. Um 20:30 Uhr brach ich diese Aktion ab und legt einen Wurm aus. Zwischendurch lies sich ein kurzes "Piep" hören. Als ich um 23:00 Uhr dann dachte, dass ich jetzt wieder zusammen packen müsse, jaulte der Bissanzeiger schon wieder auf. Ich schlug an, Widerstand...der Fisch zog weg von den Seerosen, leider hatte ich die Bremse zu fest eingestellt, wie ich später feststellte: Der Fisch riss nach ein paar Sekunden ab. Ich montierte garnicht erst neu sondern belud meinen Fahrradanhänger.

Wie geplant stellte ich mir den Wecker auf 6:30 Uhr und schlief ein. Am nächsten Morgen wurde ich schon um 5:00 Uhr vom Sonnenlicht geweckt.
Ich schaltete also den Wecker ab und radelte zum See. Dieser Ansitz verlief wesentlich besser als die Vorigen. Um 5:45 Uhr war es soweit , der erste Biss, der erste Fisch... ein etwas größerer Satzkarpfen.
Zwischendurch dann wieder einige Male "Pieps".
Ich unterhielt mich mit einem anderen Angler. Eine Viertelstunde nachdem dieser Angler heimging, kam der nächste Biss: Einmal kurz gezogen, dann war der Bissanzeiger wieder ruhig. Ich wollte schon wieder wegschauen, doch glücklicherweise fiel mir die Schnur ins Auge. Der Punkt, wo die Schnur das Wasser berührt, wanderte langsam Richtung Seerosen. Ich schlug an, der Fisch blieb hängen.:super:
Allerdings zog er direkt in die Seerosen, er umschwomm ein Bündel Bltter und setz ich fest, ich befürchtete schon, dass er abreißt, doch durch abwechselndes Ziehen und Lockerlassen löste er sich Stück für Stück aus den Seerosen. Nach ein paar Minuten hin und her landete er im Kescher. Meine Arme schmerzten als ich den Karpfen das Ufer hochtrug.

In dem Karpfen erkannte ich einen alten Bekannten, da ich vermute, dass ich diesen Karpfen schon zum vierten Mal gefangen habe.:klatsch:klatsch:klatsch:klatsch
Eine so komische Körperform hat wohl selten ein Fisch, des Weiteren sind Karpfen dieser Größe in unserem Vereinsgewässer recht selten, darum bin ich mir ziemlich sicher.

Die vorigen Karpfen hatten alle 16-17 Pfund also kann ich auch ohne Waage sagen wie schwer dieser Karpfen war.
Die "Karpfenprofis" aus unserem Forum werden wohl nicht sonderlich angetan sein von einem 16-Pfünder, doch ist so ein Fisch für unseren kleinen Vereinssee schon groß.

Als er ein weiteres Mal davonschwamm, packte ich meine Sachen und fuhr heim.

Gruß Martin
 

Anhänge

  • Bild023.jpg
    Bild023.jpg
    465,4 KB · Aufrufe: 581
Hi toller Beitrag und Petri zu den schönen Fisch.
lg
Stefan
 
Der sieht aus, als wäre er überzüchtet!^^ Dennoch guter Bericht und weiterhin viel Glück!^^
 
würde auch auf überzüchtung bzw. massive inzest tippen. Der hat ja schleißlich ne krumme Wirbelsäule. Dennoch ein wirklich schönes Tier. So fett wie der aussieht wahrscheinlich nen Weibchen.
Respekt zu diesem Fang.

mfg Steffen
 
neuer PB

So heut...oh "gestern"...das gleiche Spiel wieder.
Die ersten Bisse blieben nicht hängen, aber als ich um 22:55 Uhr meine erste Rute zusammen packte, kam plötzlich ein Run an der anderen Rute. Der Karpfen zog sofort in die Seerosen, wie der vom letzten Mal, doch ich konnte ihn lösen.:)
Noch während er in den Seerosen steckte, rief ich meinen Vater an, der kam sofort mit dem Auto und konnte mir den Fisch raus keschern und Fotos machen.

Ergebnis: Karpfen fast 19 Pfund und 74cm.

Somit habe ich schon wieder einen neuen persönlichen Rekord.

Petri Heil und gute Nacht:winke:schnarch
 

Anhänge

  • Bild044.jpg
    Bild044.jpg
    319,5 KB · Aufrufe: 180
  • Bild046.jpg
    Bild046.jpg
    327,4 KB · Aufrufe: 152
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben