Naturschutz -  Internationales Jahr der Artenvielfalt 2010

Bernd Zimmermann

Im Norden zu Hause
Durch die Kormoranproblematik ist ein anderes wichtiges Ereignis noch gar nicht so ins Bewusstsein der meisten gerückt.
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2010 zum
"Internationalen Jahr der Artenvielfalt" erklärt.

Damit soll auf den akut drohenden Verlust von Tieren und Pflanzen, man spricht hier von "Biodiversität", weltweit aufmerksam gemacht werden.
Anläßlich eines Festaktes zur Eröffnung des UN-Jahres der biologischen Vielfalt im Naturkundemuseum in Berlin hat unsere Bundeskanzlerin dazu aufgerufen den weltweiten Artenschutz zu stärken, da in beängstigten Tempo Arten und Lebensräume verschwinden.
Sie unterstützt das Ziel der UN-Initiative, weltweit auf die bedrohte Lebensvielfalt der Erde aufmerksam zu machen.
Weltweit sind mehr als 16.000 Arten vom Aussterben bedroht, davon ein Viertel aller Säugetiere und ein Drittel aller Amphibien.
Jedes Jahr wird eine Waldfläche von 13 Millionen Hektar zerstört.

Durch die Zerstörung der Biodiversität wird die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Lebensgrundlage der Menschen zerstört.
Vor allen die Armen in den Entwicklungsländern sind die Leidtragenden.

Auf Naturheilmittel sind mehr al 70% der Weltbevölkerung angewiesen, weil ihnen nichts anderes zur Verfügung steht.
Desweiteren leben über 3,5 Milliarden Menschen von Lebensmitteln aus den Ozeanen.
Biologische Vielfalt ist auch die Grundlage von Forschung und Herstellung von Lebensmitteln, dieser Schatz geht unwiederbringlich verloren.

Der Mensch zerstört seine Lebensgrundlage durch Umweltverschmutzung, Raubbau an natürlichen Ressourcen, Abholzung und Kriege.

Wichtig ist es auch die Entwicklungsländer in den Prozeß mit ein zu beziehen, da die meisten biologischen Ressourcen aus diesen Ländern kommen, überwiegend von den Industriestaaten genutzt werden, ohne die Ursprungsländer an den Gewinnen zu beteiligen.
Wenn eine gerechtere Verteilung der Gewinne erfolgen würde, wäre dies ein wichtiger Beitrag zur Armutsbekämpfung.

Deutschland will sich stärker für den Schutz der Biodiversität einsetzen.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings.
Von der Gefährdung der "Fauna unter Wasser" insbesondere der Gefährdung der Fische in den Binnengewässern und Ozeanen die den größten Teil der Biomasse darstellen, hören und lesen wir wieder nichts.

Unerwähnt bleibt regelmäßig dieser wesentliche Bereich unserer Natur.

Das in den Naturschutz-Gesetzen eindeutig verankerte Staatsziel,
"Nachhaltige Nutzung der Natur und seiner Güter" wird im Zusammenhang "mit der Unterwasserfauna" insbesondere der "Fischfauna" von interessierter Seite gerne übersehen.

Deshalb muß der Öffentlichkeit "im Internationalen Jahr der Artenvielfalt" ins Bewusstsein gerufen werden das 74% der in Deutschland vorkommenden Süßwasser-Fischarten in der "Roten Liste" geführt werden.
In Bayern z.B. sind 80% der kieslaichenden Fischarten gefährdet oder stark gefährdet.
In anderen Ländern wie z.B. der Schweiz und Österreich sieht es auch nicht viel besser aus.
Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Gewässer, die Verbeserung der Lebensräume und damit bessere Überlebenschancen sollte oberstes Ziel
sein.

Die Unterwasserwelt ist bei vielen Menschen nicht gegenwärtig.

Unbesteitbar sind Fische ein wichtiger Bestandteil des äquatischen Ökosystems und ein Indikator für die Qualität unserer Gewässer, da sie sehr sensibel auf Veränderungen reagieren.

Nur ein ganzheitliches Denken in der umfaßenden Kategorie "biologische Vielfalt (Biodiversität) in der Natur" kann zur Lösung der anstehenden Aufgaben beitragen und sichert eine lebenswerte Zukunft für unsere Enkel und alle nachfolgenden Generationen auf der Erde.

Die Verantwortung für die Natur in Teilbereichen, einzelne Arten ohne Berücksichtigung des schädlichen Einflußes auf das Ökosystem, eine vermeintliche Schutzbedürftigkeit aus propagandistischen Gründen, wie die Wahl des Kormorans zum Vogel des Jahres 2010, steht offensichtlich im Widerspruch zu den Zielen der Vereinten Nationen.
Wie jeder weiß, setzt Artenvielfalt einen effektiven Schutz des Lebensraumes und Ökosystem voraus.

Wir alle brauchen einen Arten und Naturschutz mit ganzheitlichen Denken zum Wohle unserer Erde.


Gruß Bernd
 
Bernd damit wurde der Nagel auf den Kopf getroffen.
Das ganze Problem geht jeden etwas an, und hört weder vor der eigenen Haustüre auf wo jemand gefärdete Tiere in Terra / Aquarien züchtet, noch endet es unter der Wasserfläche der Gewässer für Vogelschützer.
Das selbe betrifft uns als Angler wo bei vielen Petrijüngern die Grenze außerhalb des Wassers liegt.
Doch seit wann kennt die Natur diese Grenzen ?
Daher ist Grenzübergreifendes Denken angesagt, wo man als Angler nicht nur an seine Nutzfische denkt.
NaBu , Vogelschutz, Tierschutzvereine, Vereine von Naturfreunden und Angler sollten sich endlich einmal die Hand reichen und sich nicht gegenseitig angreifen.
 
Schon recht, ich spreche mal das seit Jahren kaum beachtete Biensterben an
Seit geraumer Zeit verschwinden immer mehr Bienenvölker spurlos, nach der Bienenmilbe und anderen eingeschleppten Krankheiten ist dies die größte Katastrophe welche kaum beachtet wird.

Schon Einstein sagte, zuerst stirbt die Biene dann der Mensch!

Aber was will man auch schon erwarten, in einer Gesellschaft in der Profit und Reichtum über alles zählt und wo der mensch vor sich selber auch nicht halt macht.

Am Ende bleibt eigentlich nur ein Fazit das die Erde auf uns nicht angewiesen ist, wir aber auf die Erde und wir tun unser Bestes das wir uns auf Dauer nicht überleben.

So sind wir Menschen aber nunmal, dumme, gierige haarlose Affen die den Baum auf dem sie sitzen schon lange selber angezündet haben.

Selbst solche Ansinnen wie das Jahr der Artenvielfalt sind doch wieder mal Augenwischerei der nichtsnutzigen Politikerkaste, wir sollten uns lieber mal Gedanken um unseren Schutz machen

Nur frage ich mich ob der Mensch als Spezies es überhaupt wert ist.... :augen
 
Danke Peter, denn solche Problematik kannte ich von der Isar her.

Steve dein Beispiel passt genau :klatsch.
Gärten werden am liebsten mit Staubsauger gereinigt, und man wundert sich, wenn die Kirsche wenig trägt. Hornissennester werden aus Nistkästen geworfen, aber man regt sich auf, wenn man " Schädlinge " im Garten hat.
An den Ufern von Gewässern werden Erdwespenlöcher zugestampft , nur weil man schon immer auf den Fleck angelte und Angst vor den Wespen hat.
Angler füttern Neugierige Schwäne an, und sich am nächsten Tag sauer weil sie immer wieder kommen und in die Schnur schwimmen.
Dann werden sie mit Stöcken , Steinen und der Schleuder verjagd.
 
Denke den meisten ist es egal was mit der Natur passiert.
Das beste Beispiel ist die momentale Ölkatastrophe im Golf von Mexiko.
Man denkt mit der heutigen Technik ist alles möglich, doch weit gefehlt.
Wenn ich dann die Sprüche von BP höre, so schlimm ist es nicht wir bekommen es schon in den Griff, Geld ist genügend vorhanden, da gehen meine Nackenhaare hoch.
Den bedrohten Fischern hat man von Seiten von BP jetzt einen 5000 Dollarscheck in die Hand gedrückt, damit erstmal Ruhe ist.
Was das ganze für weitreichende Folgen für das Ökosystem hat interessiert eigentlich niemanden so richtig.
Irgenwie wird das schon wieder.
Man regt sich über das schlechte Wetter und den Klimawandel auf, im selben Atemzug werden täglich mehrere Hetar Regenwald abgeholzt.
Der Regenwald ist ja weit weg.....
Aber dass, das für unser Klima sehr entscheidend ist geht bei den meisten nicht in die Birne.
Aber man muß ja gar nicht so weit gehen, wenn man sieht wie in Deutschland teilweise mit der Natur umgegangen wird sträubt auch das die Nackenhaare.

Gruß Bernd
 
Anscheinend interessiert sich keiner so richtig für dieses Thama, das eigentlich alle etwas angehen sollte....
...Denke den meisten ist es egal was mit der Natur passiert....

Hi Bernd,

erstmal Danke für deinen Eingangsbeitrag.
Allerdings ist das Thema auch nicht ganz einfach und wird von allen möglichen Interessengruppen entsprechend ihrer Ausrichtung interpretiert und zurechtgedeutet. Es tut zwar weh, aber ich will das mal an einem Beispiel verdeutlichen, das hier in der FiHi grade diskutiert wird und diese Mentalität ganz gut beschreibt.

"Biodiversität" bedeutet zunächst mal lt. Wiki:

Biodiversität oder biologische Vielfalt bezeichnet gemäß dem Übereinkommen über biologische Vielfalt (CBD) die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter Land-, Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören. Dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten (Artenvielfalt) und zwischen den Arten und die Vielfalt von Ökosystemen.[1] Sie bezieht sich entsprechend auf alle Aspekte der Vielfalt in der lebendigen Welt.

Das Beispiel ist der Tröt "Ein kleines Paradies wurde platt gemacht".
Was hier als "Paradies" beschrieben wird, ist natürlich in den Augen jedes Anglers tatsächlich eins. Aus Sicht der Biodiversität hat aber die Artenvielfalt nach der "Renaturierung" zugenommen. Die vorher künstlich angelegte Wasserfläche hat mit Sicherheit nicht annährend so vielen Arten einen Lebensraum geboten, wie das jetzt der Fall ist. Schon 07 habe ich die Frage gestellt "So schön das erste Foto von Spaik für uns Angler auch aussieht, von einer "Naturlandschaft" (was auch immer das sein soll..) ist dieser Stausee doch noch etwas entfernt, oder? Sicher war das mal ein idyllisches Tal in dem ein kleiner Bach sich seinen Weg suchte, bevor dort der (künstliche) Damm errichtet wurde. Leider wurde dann durch den Dammbau der "Lebensraum anderer Lebewesen" zerstört. Oder interessiert uns - betriebsblind wie wir sind - nur alles was Flossen trägt?"

Biodiversität zu erreichen, kann nämlich auch mal gegen die eigenen Interessen gehen. Dann interessiert es plötzlich niemanden mehr, wie wertvoll eine Trockenwiese sein kann, dass die Rückkehr zuvor vertriebener Arten tatsächlich ein Erfolg ist, auch wenn es sich "nur" um Schmetterlinge handelt - schließlich ist ja ein Angelparadies zerstört worden.

Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: mich hätte es auch tief getroffen, wenn das mein Revier gewesen wäre. Auch ich hätte zuerst den Schaden an der Fischwelt beweint und auch die Tatsache, dass die Vielfalt nach dem Rückbau zugenommen hat, wäre da nur ein kleiner Trost gewesen. Aber so ist das nun mal, wir können nicht nur nach Renaturierung rufen und Appelle für den Schutz der Biodiversität beklatschen um dann, wenn wir plötzlich bei der Ausübung unseres Hobbys negativ betroffen sind, in Tränen auszubrechen und die Initiatoren als Idioten beschimpfen.
Nur mal so zum Nachdenken...

Gruß Thorsten
 
Ich verstehe Bernd Z.sein Anliegen und werde es bei unserem 1.Angeltreffen (was am 5.6.
bei Falkenrehde stattfindet) auch diskutieren.
 
Hi Thorsten,
über den Begriff "Biodiversität" könnte man bestimmt noch längere Diskussionen führen.
Zum Beispiel, was ist ein Moor oder ein Vogel usw. usw. in Euro wert.
Das sind z.B. Überlegungen die von politischer Seite ausgehen, es muß alles in Zahlen ausgedrückt werden.
Dabei ist Natur nicht mit Geld auf zu wiegen.
Ich sehe das ganze nicht nur aus anglerischer Sicht, sondern in der Gesamtheit.
Nur was mich immer ein bisschen in Erstaunen setzt, das was sich unter der Wasseroberfläche befindet sieht man einfach nicht (oder will es nicht sehen).
Aber wie es im Leben so ist, es gibt immer zwei Seiten und jeder sieht es aus seiner Sicht.

Gruß Bernd
 
Hi Bernd,

der reine Begriff "Biodiversität" ist zunächst völlig wertfrei. Es gibt keine wertvolle, teure oder gute bzw. schlechte Biodiversität.
Wie du ja schon ausgeführt hast, soll das "Internationalen Jahr der Artenvielfalt" auf den akut drohenden Verlust von Tieren und Pflanzen hinweisen und etwas die Sensibilität für das Thema wecken.

Aber natürlich kommt auch ganz schnell das Geld ins Spiel. Nehmen wir das Beispiel von Steve, die Bienen. In den USA gibt es mittlerweile einen riesigen Bienenmarkt. Dort werden Bienen tatsächlich als Zeit- und Leiharbeiter verkauft. In der Phase, in der große Monokulturen zwingend auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen sind, werden tausende von Bienenvölkern von Ort zu Ort gefahren um gegen gutes Geld einen Job zu verrichten. Früher, als es noch Wiesen gab, die Bienen über das ganze Jahr ernähren konnten, war das selbstverständlich nicht nötig.

Schon dieses eine Beispiel zeigt, dass wir den Verlust von Artenvielfalt u.U. teuer bezahlen müssen.

Nur was mich immer ein bisschen in Erstaunen setzt, das was sich unter der Wasseroberfläche befindet sieht man einfach nicht (oder will es nicht sehen).

Genau! Das hat dazu geführt, dass so etwa ab mitte der 70er Jahre fast nur noch Fische mit Geschwüren durch die Nordsee dümpelten. Man hat es halt einfach nicht gesehen, welche Konsequenzen das dumme aber billige Verklappen von sog. "Dünnsäure" auf die Umwelt hat. Erst als Naturschützer darauf aufmerksam machten und die Fischereiindustrie einfach zu viel Ausschuß produzierte (wer kauft schon Geschwürschollen) wurde darüber nachgedacht...
Gelernt haben wir seit dem nix. Auch heute noch denkt BP, sie könnten den Schaden im Golf mit Geld ausgleichen. Welche komplex zusammenhängenden Lebensgemeinschaften dort nachhaltig zerstört werden, wird sich erst nach und nach zeigen. Übrigens steht - nicht nur dort - der Mensch mittendrin in der Lebensgemeinschaft und ist damit natürlich auch betroffen vom Verlust der Artenvielfalt...

Gruß Thorsten
 
Hallo Thorsten,
irgendwann wird es auch der letzte Mensch verstanden haben das man Geld nicht essen kann.
Man muß die Menschen immer wieder für die Natur sensibilisieren.
Ich finde es gut, das auch wir als Angler einen kleinen Beitrag zum Erhalt unserer Natur beitragen können.

Gruß Bernd
 
Man hat es halt einfach nicht gesehen, welche Konsequenzen das dumme aber billige Verklappen von sog. "Dünnsäure" auf die Umwelt hat.
Gruß Thorsten

Hallo Thorsten,

das hast Du aber schön geschrieben. Ich würde eher sagen, man hat es nicht sehen wollen bzw. sogar bewusst verschwiegen. Genauso siehts oder sah es doch mit legaler Einleitung von Industrieabwässern in Flüssen wie den Rhein aus. Von den illegalen Mengen ganz zu schweigen.

Grüße Thomas
 
Hi Bernd
Da dein Thema etwas ins Abseits geraten ist, hole ich es hier aus der Schublade.
Seit einigen Wochen plane ich ein Insektenhotel, um Wildbienen, Schlupfwespen, Florfliegen,
Ohrwürmer usw , ein Platz zum nisten zu bieten. Dazu habe ich absichtlich viele
Mädesüßpflanzen (Filipendula ulmaria) vor der Motorsense verschont, da sie Bienen als Nektar dienen.
Weiter bin ich am Bau eines Eidechsenhügels.
Wie man auf den Fotos sieht, wurden die Steine aus dem Erdaushub ungewollt schon von Wald - Moor - Bergeidechsen besetzt. Aber den neuen Hügel werden sie sicher auch schnell annehmen.
In unserem privaten großen Weiher pflanzte mein Bruder dazu noch
Teichschachtelhalm (Equisetum fluviatile) Teichrosen (Nuphar lutea ) und Sumpfiris (Iris pseudacorus).
Es ist besser etwas für unsere Arten zu tun, denn man hat echt seine Freude daran.
Und eine der schönsten Großlibellen der Plattbauch und sein goldenes Weibchen.
 

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Die Vereinten Nationen haben also das Jahr 2010 zum "Internationalen Jahr der Biodiversität" erklärt.
Was bedeutet dies bei näherer Betrachtung?

Jeder Mensch - also die gesamte Menschheit - soll für die Vielfalt des Lebens in allen Erscheinungsformen sensibilisiert werden.
Im Fokus stehen der Wert und die Bedeutung dieser Vielfalt für uns Menschen.

Heftige Auseinandersetzungen, sowie gespaltene Meinungen und Zungen sind vorprogrammiert.
Bereits bei der Auslegung des Begriffes "Wert" und "Bedeutung" droht Ungemach.

Hat Biodiversität einen "Wert"?
Ist der ethische Wert oder eher ein finanzieller Wert für den Einzelnen relevant?
Welcher Wert ist dabei höher einzuschätzen?
Wie ist eine Erhöhung der Vielfalt eines Lebensraumes durch invasive Arten einzuordnen?
Immer nur minderwertig, weil unnatürlich oder punktuell sogar höherwertig?
Schließlich ist es zunächst einmal eine quantitative Erweiterung.
Mal abgesehen von der Wahrung der Interessen einzelner Gruppierungen.
Als Stichworte ... Schwarzmeergrundel und Regenbogenforelle.
Nicht immer sind alle Auswirkungen offenbar, aber doch stets mit einer persönlichen Wertigkeit behaftet.

Haben sogenannte Ökosystemdienstleistungen lediglich einen monetären Wert oder eine darüber hinausreichende existentielle Bedeutung?
Sind Bienen in Wald und Flur notwendig oder genügt uns ihr Erscheinen im Obstbaubetrieb?
Wie sind Aquakultur, pharmazeutische Produkte oder Gegenstände für Alltag und Komfort einzuordnen?

Welchen Wert oder Bedeutung hat biologische Vielfalt für einen Ozeanier?
Den selben wie für einen Mitteleuropäer ... einen Deutschen ... einen Bayern ... einen Allgäuer ... mich?
Welchen Stellenwert kann man Tradition, Kulturgut oder Hobby einräumen?
Schätzungsweise werden die unterschiedlichen persönlichen Einstellungen zur Biodiversität der Anzahl der einzelnen Menschen sehr nahe kommen.

Bleibt eine letzte Frage:
Wer wird für uns festlegen, welche Form der Biodiversität erstrebenswert ist und welche weiterhin rückläufig bleiben sollte?
 
Hi Bernd
Da dein Thema etwas ins Abseits geraten ist, hole ich es hier aus der Schublade.
Seit einigen Wochen plane ich ein Insektenhotel, um Wildbienen, Schlupfwespen, Florfliegen,
Ohrwürmer usw , ein Platz zum nisten zu bieten. Dazu habe ich absichtlich viele
Mädesüßpflanzen (Filipendula ulmaria) vor der Motorsense verschont, da sie Bienen als Nektar dienen.
Weiter bin ich am Bau eines Eidechsenhügels.
Wie man auf den Fotos sieht, wurden die Steine aus dem Erdaushub ungewollt schon von Wald - Moor - Bergeidechsen besetzt. Aber den neuen Hügel werden sie sicher auch schnell annehmen.
In unserem privaten großen Weiher pflanzte mein Bruder dazu noch
Teichschachtelhalm (Equisetum fluviatile) Teichrosen (Nuphar lutea ) und Sumpfiris (Iris pseudacorus).
Es ist besser etwas für unsere Arten zu tun, denn man hat echt seine Freude daran.
Und eine der schönsten Großlibellen der Plattbauch und sein goldenes Weibchen.



RESPEKT :respekt :respekt :respekt :respekt :respekt


Find ich einfach gut was du da machst :) Würd mich freuen wenn du immer wieder Bilder rein stellen würdest.
Weite so :klatsch
MFG
 

Zitat: Bis 2015 ist mindestens ein guter ökologischer und chemischer Zustand (WRRL) erreicht,
in Natura 2000-Gebieten ist der Erhaltungszustand signifikant verbessert.
Die Schadstoffbelastung der Fische (z. B. Aal) und Muscheln ist bis 2015 soweit reduziert, dass
diese (wieder) uneingeschränkt genießbar sind.


Also da bin ich äußerst skeptisch. Wenn man sich mit der Schadstoffproblematik als Einträge in Fluss,Bach,See und Ozeanen selbst nur oberflächlich beschäftigt, wird man verrückt im Kopf.

Zuviel Quecksilber und Cadmium in Meeresfischen, Endokrine Hormonaktive Stoffe welche für ein Verweiblichungspotential bei eur. Süßwasserfischen sorgen(Pille), sowie neuartige Nanostoffe mit Silberionen und brom. Flammenschutzmittel, welche laut schweizer EAWAG selbst Makrozoobenthos in Flüssen abtötet (Silber).

Daten von der American Chemical Society:
- 20 mill. chem.Verbindungen registriert
- 5oo.ooo kommen jährlich dazu

Das Problem lösen Klärwerke selbst auf neuesten Stand nicht. Es gibt kein Verfahren, chem. Verbindungen zurückzuhalten. Geht auf gut Deutsch alles den Bach runter. Und wird in Fischen und allen aquat. Lebensformen gespeichert.
Lieber nicht drüber nachdenken.


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