Naturschutz -  Die Sünden unserer Väter...

Gessi schrieb:
Ich weiß, diese Fragen sind nicht populär aber stellen muss man sie, in Anbetracht der Müllmenge doch auch mal.

Sie sind durchaus populär.
Vor 3 Wochen war ich im Zoogeschäft in der Tschechei und wollte mir 6 Afr. Wüstenheuschrecken kaufen.
Die Verkäuferin holte eine Plastikdose , als ich meine eigene Dose über den Ladentisch reichte. Sie guckte mich an, als wäre ich vom Mars. Die sind es nicht gewohnt, daß man Verp. spart, wenn man seine eigene Verpackung mitbringt.
 
So etwas sieht man nicht gerne, und ehrlich gesagt, so etwas sieht man auch nicht so oft, und noch ehrlicher, so etwas sieht man nicht oft genug, weil die meisten alten Deponien nicht im Erosionsgebiet liegen.
Als Beispiel kann man einfach einmal den Landkreis Giessen nehmen. Dieser Landkreis hat eine Fläche von etwa 850 Quadratkilometer. Auf dieser Fläche befinden sich ca. 250 bekannte Deponien. Die Anzahl der ungenehmigten wilden Deponien ist unbekannt, aber auch bei den bekannten weiss so gut wie niemand, wo die genauen Grenzen liegen, und was dort drinnen schlummert. Seinerzeit (meinerzeit, 80er jahre) wurden von der Universität in Giessen (Institut für angewandte Geologie) Kartierungen und Inventierungen der Deponien durchgeführt, nicht immer ohne Wiederstand der Behörden oder gewisser Unternehmen (warum wohl?).
Das alles ist und bleibt ein grosses Problem, solange wir es nicht konsequent anpacken, leider wird das aber nicht getan, sondern man verlässt sich darauf, dass alles im Sediment des Vergessens versinkt, und man freut sich immer über die reine Weste, die wir Deutschen doch haben. Den Dreck machen nämlich immer die Russen, die Tschechen, die Engländer, die DDR (ach ja, die gibts ja nicht mehr).
Das Problem ist nicht alt, es ist aktuell. man weiss, dass Flussbegradigung mehr schadet als nützt. Uberall wird renaturiert. Trotzdem wird an anderer Stelle immer noch ausgebaut, begradigt, die Ufer befestigt, also Schäden verursacht, die man an anderer Stelle mühsam wieder beseitigt. Aus meiner Sicht als Geologe, der sich mit so etwas beruflich beschäftigt, hat man in den vergangenen 40 jahren Umweltdiskussion nicht viel gelernt.
 
Zurück
Oben