Fischbiologie -  Das Vermögen der Fische, die Hautfarbe zu wechseln

perikles

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servus
die färbung der fische hängt von der umgebung ab, ein kumpel hatte mal einen blinden hecht gefangen, der fast schwarz war, helles wasser helle färbung, dunkle umgebung dunkle färbung, wenns falsch ist was ich sage bitte berichtigen, ich habe irgendwo mal gelesen, das fische ihre farbe durch ihr sehvermögen anpassen, d.h das auge nimmt die umgebung war, und irgendwie setzt des der fisch dann um,
gruss
 
@fangtnix

wenn des wasser sehr klar ist(frühjahr), sehen die fische anders aus, wie im sommer, wo die algenblüte am höhepunkt ist, ich sehe das an den barschen,

wenn du des net weisst, dieser begriff nennt man
Homochromie
es gibt die passive anpassung durch die genetik, und dann noch die aktive anpassung

lies bitte, wenn du weiterhin der meinung bist ich schreibe anglerlatein^^

http://www.peter-hug.ch/lexikon/Fische?Lvoll=1

oder jetzt hier
Das Vermögen der Fische, die Hautfarbe zu wechseln, indem sich sternförmig verästelte Farbstoffzellen (Chromatophoren, s. d., Bd. 4) bald bis in ihre Ausläufer füllen und dadurch der Haut eine dunklere Farbe erteilen, bald kugelförmig zusammenziehen und den Farbstoff dadurch dem dicht unter der Haut gelegenen Gewebe [* 29] entziehen, ist durch Lode in Wien [* 30] einer erneuten Untersuchung unterzogen worden. Er fand zunächst die ältern Beobachtungen Pouchets bestätigt, nach denen der Anreiz zur Zusammenziehung und Hellerfärbung in heller Umgebung vom Auge ausgeht, weshalb auf dem einen Auge geblendete Fische halb dunkel und halb hell erscheinen; seine neuen Untersuchungen beschäftigten sich namentlich mit den Bahnen des Reizes. Er bediente sich dabei des Induktionsstromes als Erregungsmittels, wobei man unter dem Mikroskop [* 32] sieht, wie die vorher zierlich verzweigten sternförmigen Pigmentzellen allmählich ihre Fortsätze einziehen und zur Kugelgestalt zurückkehren, während die gereizten Hautstellen heller werden. Dieses Hellerwerden kann man auch dem bloßen Auge am lebenden Tiere, z. B. einer Forelle, demonstrieren, nämlich durch schwache Ströme, die man mittels breiter Lederbausch-Elektroden auf bestimmte Hautstellen wirken läßt.


* 34 Nerven.
Die so erzeugten hellern Stellen kehren erst nach einer halben Stunde zur allgemeinen Körperfarbe zurück. Daß diese Wirkungen durch Nervenreiz zu stande kommen, wies Lode dadurch nach, daß er die Ströme durch Nadeln [* 33] dem Rückenmark zuführte, worauf die in der Ruhe dunkel gefärbte Forelle unter Krämpfen eine hellgraue Färbung annahm, außer an den Stellen, wo vorher die Hautnerven durchschnitten wurden; solche Stellen blieben dunkel. Wurde das Rückenmark an einer Stelle durchschnitten, so wurde bei der Reizung des unversehrten Teiles der Krampf nur in den nichtgelähmten Teilen, die Entfärbung jedoch über den ganzen Körper beobachtet, woraus hervorgeht, daß die Nerven, [* 34] welche die Farbstoffzellen regieren, nicht im Rückenmark verlaufen, obwohl sie mit demselben in Verbindung stehen. Es ist, wie schon Pouchet nachwies, der sympathische Nerv, von dem diese Reize weiter verbreitet werden.

An der allgemeinen Entfärbung nahmen die über den ganzen Körper verteilten roten Flecke der Forelle keinen Anteil; die roten Farbstoffzellen sind also nicht kontraktil und reizbar. Da ähnliche Ergebnisse bei verschiedenen Fischarten erhalten wurden, so ist der Schluß gestattet, daß diese Ergebnisse für Fische allgemein gelten, daß bei ihnen allen die Farbstoffzellen in der Ruhe ausgedehnt sind, und daß sie durch Reize, mögen es nun das auf das Auge wirkende Licht [* 35] oder elektrische Reize sein, die man vom Rückenmark oder von außen her lokal zuleitet, kontrahiert werden. Es gelang Lode, nach einem besondern Verfahren den Eintritt von Nervenfasern in die Chromatophoren zu verfolgen.


* 36 Sonne.
Darin, daß die Pigmentzellen der Fische in der Ruhe ausgedehnt sind und durch Reize zusammengezogen werden, stimmen sie mit denen des Chamäleons überein und unterscheiden sich von denen der Kephalopoden, die umgekehrt in der Ruhe zusammengezogen sind und durch Reize ausgedehnt werden. Vom Chamäleon unterscheiden sich die Fische aber wieder durch die umgekehrte und unmittelbare Beziehung zum Lichte. Das Chamäleon wird umgekehrt wie die Fische in dunkler Umgebung hell; bei ihm wirkt die Dunkelheit als Reiz, und dieser Retz wirkt unmittelbar auf die Haut, so daß man auf einem in die Sonne [* 36] gesetzten Chamäleon durch einen beschattenden Stanniolgürtel einen hellen Streifen hervorbringen kann. Bei den Fischen wirkt dagegen das Licht unmittelbar auf die Haut gar nicht erregend, sondern nur durch das Auge. (»Berichte der Wiener Akademie der Wissenschaften«, 1890.)











Ich denke eher, dass diese "blassen" Hechte eine Laune der Natur sind, die - wie zum Beispiel Farbanomalien - ab und zu vorkommen.
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servus,
des stimmt nicht, fische versuchen sich immer möglichst dem gewässer anzupassen, z.B satzforellen die einige zeit im bach sind, passen sich der gewässer farbe an, rainbows z.B zuerst noch blau, nach einem jahr grünlich silber, oder bachforellen bei besatz bräunlich, nach gewisser zeit im klaren wasser werden auch sie heller, meine erfahrung, sogar nach jahreszeit können die fische ihre farbe anpassen,
petri
 
Zuletzt bearbeitet:
el hechti, lies doch mal den ganzen beitrag komplett durch, wiedermal nur überflogen und nicht ganz gelesen, ein klassiker im forum. so entstehen missverständnisse, wenn das ganze durchlesen zu schwierig ist,hier nochmals die wichtige passage,
sorry wenn ich es so hart schreibe, :)
wenn ein hecht auf dunkelen untergrund liegt, dann wird er sich dunkel färben, wenn ein hecht mitten im freiwasser steht, was wird dann wohl die beste farbe zur tarnung sein? schwarz oder eher heller? was meinst? jetzt wirds ein bisserl abstrakt, klares wasser weite sichtweite, was erkennt man besser? dunkle seite? oder eher silbrige seite?

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"An der allgemeinen Entfärbung nahmen die über den ganzen Körper verteilten roten Flecke der Forelle keinen Anteil; die roten Farbstoffzellen sind also nicht kontraktil und reizbar. Da ähnliche Ergebnisse bei verschiedenen Fischarten erhalten wurden, so ist der Schluß gestattet, daß diese Ergebnisse für Fische allgemein gelten, daß bei ihnen allen die Farbstoffzellen in der Ruhe ausgedehnt sind, und daß sie durch Reize, mögen es nun das auf das Auge wirkende Licht [* 35] oder elektrische Reize sein, die man vom Rückenmark oder von außen her lokal zuleitet, kontrahiert werden. Es gelang Lode, nach einem besondern Verfahren den Eintritt von Nervenfasern in die Chromatophoren zu verfolgen."
 
Zuletzt bearbeitet:
Da dieses Thema der Farbanpassungen bei Fischen recht interessant ist und im Bereich der Angeltechniken wohl eher untergeht, habe ich mir erlaubt die entsprechenden Beiträge in ein eigenes Thema im richtigen Unterforum zu verschieben.
 
Hi


Fische passen sich definitiv ihrem Lebensraum an!
Ein Fisch der im Kraut steht,bekommt aber logischerweise nicht gleich ein Camouflage- oder Realtree Muster und der Freiwasserhecht blasst auch nicht komplett aus...aber gewisse Tendenzen bemerkt man einfach wenn man an entsprechend unterschiedlichen Gewässern (Gewässerteilen) unterwegs ist!

Von links nach rechts:
Kleiner flacher Gumpen aus der Nahe (bräunlicher Untergrund),2x Rhein Herbst und Winter (der Rhein ist relativ klar).Ich hab auch schon von Bildern Döbel gesehen die noch viel dunkler waren!


Hechte im Rhein (selbst kleine) haben eine eher verblasste Farbe,da an den Stellen wo ich unterwegs bin/war kaum Kraut ist.In einem sehr Krautreichen See in Meck-Pomm habe ich direkt vor einem großen Seerosenfeld einen richtig dunkel-grünen Hecht gefangen! Der Bauch war natürlich noch hell...
Und das sind keinesfalls die einzigen Fälle wo ich schon Farbunterschiede bemerkt habe...Brassen (bräunlich-gold bis silbrig ("Moorteich" vs. Rhein-/Pobrassen (große relativ klare Flüsse),Barsche (kleine "Krautbarsche" mit "Grünstich" vs. große blasse Freiwasserfische)...


Gehälterte Fische (z. B. Plötzen) sind nach relativ kurzer Zeit heller, als zum Zeitpunkt des Fangs...innerhalb eines dunklen Setzkeschers ist es aber dunkler, als in der normalen Umgebung - das hieße, nach Deiner Auffassung muüssten die Fische auch dunkler werden.

Und wie kommt es, dass diejenige Seite von getöteten Hechten super schnell hell wird, auf die der Fisch liegt?


1.Schockfärbung
z.B. bei Aquarienfischen die neu gekauft sind ist das zu beobachten.

2.Dafür habe ich grad keine Erklärung parat,aber das hat garantiert nichts damit zu tun,dass sich Fische in einem gewissen Maße an die Umgebung anpassen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe zuhause ein Becken mit Malawi-Cichliden,
wenn diese z.B. ihr Revier verteidigen oder auch in Balzstimmung sind können sie in Bruchteilen von Sekunden die Itensität der Färbung ändern; heißt die Farben werden viel kräftiger.
Das gleich passiert umgekehrt, wenn ein Männchen den Revierkampf verliert.
Außerdem habe ich bei meinen Antennenwelsen beobachtet, dass diejenigen, die in meinenm Becken sind eine hellere Farbe haben und ihre Geschwisterchen aus dem gleichen wurf in einem anderen Becken, dass wesentlich dunklere Element hat, auch dunkler gefärbt sind.
Die Aussage von Lorenz kann ich nur bestätigen, es kann sogar vorkommen dass die Fische, die transporiert werden nahezu keine Farbe beim Transport haben, setzt man sie jedoch wieder ins Becken haben sie schon nach wenigen Minuten die gewohnte Färbung.

MfG Felix
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Zusammen!

Perikles hat absolut Recht. Fische(alle Fische) passen sich Ihrer Umgebung an. Z.T. ist das eine Entwicklung der Koerperform hochrueckig oder schlanker, was aber ueber Generationen entsteht. Im Gegenteil dazu kann sich die Faerbung eines Fisches ganz schnell aendern, einfach aufgrund der Umgebung bzw. subjektiven Wahrnehmung des Fisches(Stichwort blinder Fisch).
Das ist auch keine Vermutung oder eigene Erfahrung, sondern in empirischen Texten nachlesbar.

regards
 
Hi Zusammen!

Perikles hat absolut Recht. Fische(alle Fische) passen sich Ihrer Umgebung an. Z.T. ist das eine Entwicklung der Koerperform hochrueckig oder schlanker, was aber ueber Generationen entsteht. Im Gegenteil dazu kann sich die Faerbung eines Fisches ganz schnell aendern, einfach aufgrund der Umgebung bzw. subjektiven Wahrnehmung des Fisches(Stichwort blinder Fisch).
Das ist auch keine Vermutung oder eigene Erfahrung, sondern in empirischen Texten nachlesbar.

regards

fangt mal einen kräftig gefärbten barsch und setzt ihn für ca. 30 min in einen weissen oder hellen behälter und schaut was passiert...er nimmt ein helleres muster an und das in einer sehr kurzen zeit.
 
fangt mal einen kräftig gefärbten barsch und setzt ihn für ca. 30 min in einen weissen oder hellen behälter und schaut was passiert...er nimmt ein helleres muster an und das in einer sehr kurzen zeit.

Das stimmt,sowas ist mir auch schon aufgefallen. Wenn ich Barsche aus dem Köfi Eimer hole sind sie viel heller als vorher.

lg
 
Hi,

Fische passen sich ganz klar den aeusserungen Bedingungen an. Da gibt es keinen Grund Vermutungen aufzustellen. Fakt ist je nach Umgebung aendern Fische Ihre Farbe!

regards
 
Im sogenannten Freiwasser gibt es kaum Versteckmöglichkeiten wie Bäume Äste usw..daher hat es der Hecht nicht nötig sich diesbezüglich farblich oder durch Muster zu Tarnen!!
 
fangt mal einen kräftig gefärbten barsch und setzt ihn für ca. 30 min in einen weissen oder hellen behälter und schaut was passiert...er nimmt ein helleres muster an und das in einer sehr kurzen zeit.

Fragt sich nur ob das an der Schock-/Schreck-/Stressfärbung liegt oder wirklich an der Umgebungsfarbe... :augen:augen:augen
In der Natur wird die Anpassung wohl ein bissel länger dauern als nur ~30min!?? oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Lorenz,
lies dazu bitte nochmal den Beitrag von "FelixTheCat". Ich pflegt die gleichen Fische und was man da zu sehen bekam bzgl. Schreck-/Schock-/Balzfarben war wirklich unglaublich. Klar, das hat jetzt nichts mit dem gemeinen Flussbarsch zu tun, soll aber nochmal verdeutlichen zu was unsere schuppigen Freunde faehig sind.

@Perikles
Nach dem Freiwasser-Hecht-Thema, gibts nix besseres als das hier. Boese Zungen wuerden von Klug***erei reden, aber in diesem Thema hast Du einfach mal auf wilde Spekulationen reagiert. Mein Respekt von hier....

regards
 
Voll cooler Bericht und ich muss sagen, könnte 100 pro stimmen.
Ein Anglerkumpel von mir hat in ein und demselben Gewässer zwei total unterschiedlich gezeichnete Hechte gefangen. Zudem waren die beiden vom Körperbau auch unterschiedlich. Der Eine länglichere Schnauze und kleiner FDlecken, auch insgesamt braunerere Färbung. Der Andere grüner, größere Flecken und bulligere Schnaue.
 
Kann auch noch vereinzelt der Fall sein, dass Fische gerade im Sommer nen Sonnenbrand bekommen; ist zwar nochmal was ganz anderes, sollte aber auch mal gesagt sein! :-)
 
Im sogenannten Freiwasser gibt es kaum Versteckmöglichkeiten wie Bäume Äste usw..daher hat es der Hecht nicht nötig sich diesbezüglich farblich oder durch Muster zu Tarnen!!

Ja ich finde es wirklich ne interessante sache, aber.
Denkt ihr das die hechte nach einigen jahren wenn sie vll 80cm sind, oder da wir von groß hechten reden noch später einfach so von nem schönen und deutlichen grünen muster zu nem hellen unauffälligem wechseln?

Kann ich mir nicht vorstellen.
Ich halte es auch für ne Laune...
So wie ich aus ein und dem selben schwarm unterschiedlich stark u schwach gezeichnet Barsche fange...

gruß
 
Denkt ihr das die hechte nach einigen jahren wenn sie vll 80cm sind, oder da wir von groß hechten reden noch später einfach so von nem schönen und deutlichen grünen muster zu nem hellen unauffälligem wechseln?
So wie ich aus ein und dem selben schwarm unterschiedlich stark u schwach gezeichnet Barsche fange...

gruß

ja das denke ich, ich bin mir ziemlich sicher, da ich des öfteren freiwasserhechte-uferzonen hechte fange,
bei den barschen, ist es so, das sie nicht immer schwarm bleiben, sondern es finden sich immer zuzügler und wegzügler^^ ausserdem geht aus dem bericht hervor, das fische releativ schnell die farbe verändern können
 
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