PLZ64 Walldorfer Badesee bei Mörfelden-Walldorf

PLZ64 Walldorfer See bei Mörfelden - Walldorf

Ergänzungen:


Größe: 17,3ha

Mittlere Tiefe: ca. 5m

Max. Tiefe: ca. 14m

Gewässergüte: mesotroph



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Untersuchungsrahmen:
Im Rahmen der Überwachung von Oberflächengewässern wird der Walldorfer See in der
Gemeinde Mörfelden-Walldorf alle zwei Jahre - einmal während der Frühjahrszirkulation und
dreimal innerhalb der sommerlichen Vegetationsphase - untersucht. Die letzte Untersuchung
wurde 2004 durchgeführt.

Trophie-Bewertung:
Der Walldorfer See wird als stabil geschichteter Kiessee entsprechend der LAWA-Richtlinie
„Baggerseen“ bewertet. Er kann aufgrund seiner Morphometrie potentiell den bestmöglichen
trophischen Zustand (Oligotroph) erreichen. Diesen Idealzustand hat er im Mittel der Jahre
und auch 2004 - wenn auch knapp - verfehlt. Somit hat dieser See mit einem mesotrophen
Zustand die zweitbeste Bewertungsstufe 2 erreicht. Der Grund für den guten Zustand könnte
aber auch der hohe Makrophyten-Bewuchs im See sein. Makrophyten dominierte Seen mit
einem Bewuchs bis zur Wasseroberfläche von mehr als 50 % der Wasserfläche zeichnen sich
generell durch ein Verdrängen der Algen aus und werden dann nicht mehr bewertet. Diesen
Zustand hatte der Walldorfer See jedoch zum Zeitpunkt der Untersuchungen noch nicht erreicht.

Tiefenprofil-Untersuchungen:
Während der sommerlichen Stagnationsphase konnte anhand von vertikalen Messungen im
Walldorfer-See erst ab einer Tiefe von 6 Metern ein Sauerstoffdefizit festgestellt werden. In
einer Tiefe von 8 bis 10 Metern beginnt die, in den meisten Seen übliche, praktisch sauerstofflose
Zone. Die Temperatur-Sprungschicht (Metalimnion) befand sich ungefähr in einer Tiefe
zwischen 6 und 10 m. Der pH-Wert steigt von pH 7,3 in 6 m Tiefe auf pH 9 in 3 m Tiefe an.

Besonderheiten, Empfehlungen:
Der Walldorfer See hat trotz intensiver Freizeitnutzung besonders durch Badegäste im Sommer,
aber auch durch Angler und Taucher, eine fast sehr gute Wasserqualität. Der relativ kleine
Wasserkörper müsste, bei einer mittleren Tiefe von nur 5 Metern, eigentlich recht anfällig
für Wasserbelastungen sein. Dies wird im Walldorfer See besonders durch den hohen Bestand
an submersen Makrophyten (Unterwasserpflanzen) ausgeglichen. Die in letzter Zeit vermehrten
Anstrengungen die Pflanzen aus dem Wasser durch Schnitt und mit Graskarpfen zu entfernen,
könnten sich zukünftig als schwerwiegendes Problem für den See erweisen. Bei der in
früheren Jahren erfolgten behutsamen Entfernung der Makrophyten im Badebereich konnten
sich die Bestände problemlos erholen. Durch den Entzug an Biomasse aus dem See, kam es
hierbei zu einem positiven Begleiteffekt. Bei einer verstärkten Entfernung könnte sich das
Gleichgewicht jedoch zugunsten der Algen verschieben. In dem Fall kann eine starke, unkontrollierbare
Algenblüte nicht ausgeschlossen werden.
Zudem ist es ratsam das Zu- bzw. Anfüttern der Fische und das Einsetzen von Friedfischen
durch die Angler zu überwachen und ggf. zu beschränken oder ganz zu verbieten, um einer
möglichen Verschlechterung des bisher sehr guten Zustandes vorbeugend entgegenzuwirken.

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Quelle: Hess. Landesamt für Umwelt und Geologie, Hess. Gütemessprogramm - Seenuntersuchungen 2004
http://www.hlug.de/medien/wasser/badegewaesser/dokumente/Seen_2004Jahresbericht_060828.pdf

Mit freundlicher Genehmigung des HLUG. Dafür unseren Dank ... :)
 
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