Naturschutz -  Kormoran - Vogel des Jahres 2010

Bollmann

Super-Profi-Petrijünger
vorerst ohne weiteren Kommentar ...

Pressemitteilung von NABU und LBV

NABU und LBV: Kormoran ist Vogel des Jahres 2010
Fischfressende Vogelart ist natürlicher Bestandteil unserer Gewässer

Berlin – Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Die beiden Verbände wollen sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu tausenden geschossen und vertrieben wird. „Unter dem Vorwand eines „Kormoran-Managements“ haben nahezu alle Bundesländer spezielle Kormoran-Verordnungen erlassen, die den bestehenden Schutz der Vögel untergraben“, erklärte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Diese Verordnungen erlauben die flächendeckende Tötung von Kormoranen unabhängig von einem Schadensnachweis an Fischbeständen selbst in Naturschutzgebieten, teilweise sogar ausdrücklich während der Brutzeit. „Die Bilanz ist beschämend: Jedes Jahr werden in Deutschland wieder rund 15.000 Kormorane getötet“, so Opitz.
Jahrzehntelang war der Kormoran (Phalacrocorax carbo) aus Deutschland so gut wie verschwunden – das Ergebnis intensiver Verfolgung durch Fischer und Angler. Erst nach konsequentem Schutz durch die EG-Vogelschutzrichtlinie (1979) leben in Deutschland heute wieder rund 24.000 Brutpaare, davon mehr als die Hälfte in großen Kolonien nahe der Küste. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren stabilisiert. „Die Rückkehr des Kormorans ist ein Erfolg für den Vogelschutz, auf den wir stolz sein können“, betonte der LBV-Vorsitzende Ludwig Sothmann. Berufsfischer und Angler versuchten jedoch, die Vertreter von Politik und Behörden von angeblich massiven wirtschaftlichen Schäden und der Bedrohung einzelner Fischarten durch den Vogel zu überzeugen. „Doch Kormorane vernichten keine natürlichen Fischbestände und gefährden langfristig auch keine Fischarten. Vielmehr kommt es darauf an, sich für die ökologische Verbesserung unserer Gewässer einzusetzen – damit alle Fische und Wasservögel Raum zum Leben haben“, so Sothmann. Aus Sicht von NABU und LBV sollten fischfressende Vogelarten wie der Kormoran als natürlicher Bestandteil unserer Gewässerökosysteme akzeptiert werden.
Die 80 bis 100 Zentimeter großen und zwischen zwei bis drei Kilo schweren Vögel fangen bevorzugt Fische, die sie ohne großen Aufwand erbeuten können – sie sind Nahrungsopportunisten. Darum stehen vor allem häufige und wirtschaftlich unbedeutende „Weißfische“ wie Rotaugen, Brachsen und andere Kleinfische auf ihrem Speiseplan, die besonders in nährstoffreichen Gewässern in großen Mengen vorkommen. „Edelfische“ wie Felchen oder Äschen machen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge nur geringe Anteile ihrer Nahrung aus.
NABU und LBV lehnen eine flächendeckende Regulierung der Kormoranbestände grundsätzlich ab. Denn es gibt Alternativen. Eine zeitgemäße Strategie ist die Schaffung von Ruhezonen. So werden die Wasservögel an Orte gelenkt, an denen sie sich von reichhaltigen Fischbeständen ernähren können – dazu zählen größere Stillgewässer und Flüsse ebenso wie die Küste. Dadurch verringert sich der Druck auf Fischzuchtanlagen oder die Rückzugsräume seltener Fischarten. An Fischzuchtanlagen bzw. in Zentren der Teilwirtschaft können gebietsweise Probleme durch den Kormoran auftreten. Dort müssen gemeinsam vor Ort Lösungen gefunden werden, wirtschaftliche Schäden durch Kormorane zu verhindern, ohne den natürlichen Bestand der Vogelart erneut zu gefährden. Fischteiche können z.B. durch das Überspannen mit weitmaschigen und gut sichtbaren Drahtnetzen sowie durch optisches und akustisches Vertreiben wirksam geschützt werden.
„Wir möchten zeigen, was getan werden kann, um Kormoranen und Fischern eine Zukunft an unseren Gewässern zu sichern. Der Umgang mit dem Kormoran ist ein Prüfstein für einen umsichtigen Artenschutz in Deutschland und Europa“, so die Verbände.
Der Kormoran, dessen grüne Augen an Edelsteine erinnern, ist ein Meistertaucher Bis zu 90 Sekunden lang und 30 Meter tief kann er tauchen. Sein mit Wasser vollgesogenes Gefieder lässt er von Wind und Sonne trocknen – ein einzigartiges Verhalten in der Vogelwelt. Dazu breitet er die Flügel in der charakteristischen Haltung auf einem Ruheplatz aus. Abgesehen von Südamerika ist der Kormoran in allen Erdteilen zu Hause.
 
Also soetwas kann wirklich nur vom NABU und LBV kommen. :mad:

Und das sich der Komoran hauptsächlich nur von kleinen Fischen wie Rotaugen und Brassen ernährt ist doch wohl der allergrößte Schwachsinn, letztes Jahr habe ich erst gesehen wie ein Komoran ein stattlichen Aal verspeist hat und gerstern erst habe ich einen 30cm Barsch gefangen mit einer großen klaffenden Wunde am Rücken und der Verursacher war kein Hecht oder Zander.

Also ich finde die Komorane sollten weiterhin kontrolliert dezimiert werden.

Gruß Basti
 
Oh Mann , da bekommt der Kormoran noch einen Heiligenschein. Mit allen Mitteln wird versucht, Fischbestände wieder hin zu bekommen und da kommen diese Ignoranten und sagen einfach Danke für das Vogelfutter und tut blos dem Verursacher nichts. Glauben die denn ernsthaft, dass sich Vögel in einen Futterkäfig (Zitat: Ruhezone) zwingen lassen?
Sollen die Vogelheimer doch mal Gelder für die (lächerlichen) Netze zum überspannen von Zuchtanlagen locker machen. Sie wollen doch den Kormoran schützen, ergo können Sie auch dafür bezahlen, wie wir mit unserer Fischereiabgabe. Wozu brauchen die Herrschaften einen Schadensnachweis? Ein Kormoran frisst halt 500g Fisch am Tag, egal wo er gerade rumdümpelt.
Dann sollte man den Seeadler ( seit 1900 ausgerottet) oder den (Waschbären wie in Brandenburg und Meck-Vorp.) "wieder" heimisch machen, die regulieren schon die Kormoranbestände, wenn Schrotblei zu brutal ist.

Grummel !!

Gruß und Schrot

Micha
 
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Pressemitteilung von NABU und LBV

NABU und LBV: Kormoran ist Vogel des Jahres 2010
Fischfressende Vogelart ist natürlicher Bestandteil unserer Gewässer

Berlin – Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Die beiden Verbände wollen sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu tausenden geschossen und vertrieben wird. „Unter dem Vorwand eines „Kormoran-Managements“ haben nahezu alle Bundesländer spezielle Kormoran-Verordnungen erlassen, die den bestehenden Schutz der Vögel untergraben“, erklärte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Diese Verordnungen erlauben die flächendeckende Tötung von Kormoranen unabhängig von einem Schadensnachweis an Fischbeständen selbst in Naturschutzgebieten, teilweise sogar ausdrücklich während der Brutzeit. „Die Bilanz ist beschämend: Jedes Jahr werden in Deutschland wieder rund 15.000 Kormorane getötet“, so Opitz.
Jahrzehntelang war der Kormoran (Phalacrocorax carbo) aus Deutschland so gut wie verschwunden – das Ergebnis intensiver Verfolgung durch Fischer und Angler. Erst nach konsequentem Schutz durch die EG-Vogelschutzrichtlinie (1979) leben in Deutschland heute wieder rund 24.000 Brutpaare, davon mehr als die Hälfte in großen Kolonien nahe der Küste.Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren stabilisiert.


Ich halte ja eigentlich nichts von Stammtischgelaber, aber wenn ich solch unrealistische Sachen lesen krieg ich einen Brechreiz.

Ich habe mal ein paar Punkte hervorgehoben, welche mir kopfzerbrechen machen.
Es gibt also 24.000 Paare = 48.000 Tiere.
Wenn "Jedes Jahr" (übrigends finde ich keine Angaben auf welchen Zeitraum er sich bezieht) 15.000 Tiere geschossen werden, dann müssten also die restlichen 33.000 Tiere im Jahr 15.000 zeugen um dem Bestand zu halten, nicht schlecht!!

Wenn sich die Bestände also stabilisiert haben, dann versteh ich nicht warum der Hr. Opitz sich dann aufregt das 15.000 Tiere geschossen werden. Reichen dem keine 50000 Tiere in Deutschland???

Wenn die Kormorane nur Weisfische fressen frage ich mich, wie Bilder wie das im Anhang entstehen.

mfg
 

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@jaykay2003
Mußt Dich nicht entschuldigen und ja Du hast Recht, denn es fehlen dem Waschbären noch 25 Jahre, um als heimische Tierart bezeichnet werden zu dürfen. Vieleicht wird ja noch was draus, dann kann er meinetwegen auch auf die rote Liste.

Wegen des Vogels rege ich mich nicht auf, sondern wegen der Argumente der Fürsprecher.

Gruß Micha
 
...„Doch Kormorane vernichten keine natürlichen Fischbestände und gefährden langfristig auch keine Fischarten.“...

Die natürlichen Fischbestände sind -sofern überhaupt noch vorhanden- ziemlich klein.
Das ist einfach nicht der geeignete Zeitpunkt einen weiteren Fischfänger zu etablieren.
Und mit den Fischereiabgaben und Vereinsbeiträgen Vogelfutter zu kultivieren ... da bin ich eher eigennützig und fang den Fisch selber.

Was würde geschehen, wenn von Vereinen und Verbänden keine Gewässer mehr fischereiwirtschaftlich betreut werden?
Was wäre, wenn die Kormorane sich von den 'natürlichen Fischbeständen' ernähren müssten?
Könnten sie sich dann dauerhaft halten, oder würden beide -Fisch und Vogel- einfach verschwinden?

Die ganze Pressemitteilung wirkt seriös, verständig, wissenschaftlich ... ist sie aber nicht.
Für mich ist das nicht konsequent zu Ende gedacht.
 
@Tschensen

Na und? Ob er jetzt 1 mal einen 3-pfündigen Hecht verputzt, oder 3 mal eine Pfundforelle, das gibt sich nichts.

@Casagrande

Wenn niemand mehr bewirtschaften würde, dann würde es sich schon einpendeln. Keine Sorge. Weder Fischarten, noch der Kormoran sterben aus. Der Mensch nimmt sich eh viel zu wichtig.

@akpromotion

Den Kormoran (einheimisch) mit dem Waschbär (Immigrant) zu bekämpfen ist wirklich keine Lösung, zumal der Waschbär ziemliche Schäden anrichtet. Und er gehört nicht zur einheimischen Tierwelt. Wenn ich einen in meinen Revieren vor die Flinte kriege, dann schick ich ihn in die ewigen Jagdgründe.
 
Tag der Schwarzen

Hallo zusammen,

tja muß man wohl als Tag der Schwarzen bezeichnen, Barak Obama erhält den Friedensnobelpreis und der Kormoren wird Vogel des Jahres.
Bevor sich einer aufregt, habe absolut nichts gegen maximal pigmentierte Mitmenschen, aber was Obama in seinem bisherigen Leben für den Frieden getan hat, müßte mir schon mal einer erklären. Ok, zu gegeben, er hat noch keinen Krieg angefangen in seiner bisherigen Amtszeit, was für einen amerikanischen Präsidenten schon mal einen Leistung ist, aber das kann es ja wohl nicht sein.
Insofern ist mir die Verleihung ebenso unverständlich wie beim Kormoran.
Hier ist es also endgültig soweit, das mit der Ernennung zum Vogel des Jahres politischer Druck gemacht werden soll, denn er ist weder gefährdet, noch steht er stellvertretend für ganze Unterart, die gefährdet sein könnte oder ist vom Erscheinungsbild und Gesang (lol) ein Sympathieträger und somit prädestiniert.
Gruß Fairbanks
 
Ja, ja, der böse Kormoran.

Der Mensch hat viel meht Unheil in der Natur angerichtet, als es überhaupt ein Tier tun könnte.

Rettet die Bäume, eßt mehr Biber,lol.

Fliege 2
 
@Fairbanks

Obama hat schlichtweg nichts gemacht. Es ist wahrscheinlich eine reine Konzessionsentscheidung, weil die Olympiade nicht nach Chicago geht.
Er bekommt den Friedensnobelpreis, während die USA gleichzeitig an neuen Superbomben gegen Iran arbeiten.

Herzlichen Glückwunsch, Nobelpreis-Kommittee. Mein Tag ist hiermit versaut!!!

Sorry, soviel off-topic mußte sein!:mad:
 
Servus an alle,

für alle die es interressiert:
http://kormoranfreunde.de
Der Nabu sammelt online Freunde für den schwarzen Vogel.Es gibt auch ein Diskussionforum, bei dem man auch als Gast teilnehmen kann.
Allerdings sollten Fischer dabei den guten Ton wahren, sonst richten wir mal wieder mehr Flurschaden als Nutzen an.
Wir haben alle sachllichen Argumente auf unserer Seite, soll doch der Nabu ausfällig werden, wir können es uns leisten, ruhig und sachlich zu bleiben.

Gruß RKFS
 
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