Gewässerökologie -  Signalkrebs

angelhoschi76

Tinca-Fan
Gutachter-Kollegium
Hallo zusammen,

ich habe seit ca. 3 Jahren in meinem Hausgewässer ein sehr starkes Aufkommen der Signalkrebse beobachten können. Das fing ganz langsam an, mit abgeknipsten Schwänzchen und aufgeschlitzten Bäuchen von toten Köderfischen auf Grund.

Mittlerweile haben sich die Krebse aber so verbreitet, dass Sie einem das Angeln richtig vermiesen können. Egal ob auf Wurm, Mais, Frolic oder Köfi, sogar Boilies haben Sie mir schon abgekniffen. Die Biester fang ich nicht nur nachts, die gehen auch tagsüber an den Haken.

Ein Erlebniss zur Verdeutlichung: War heute kurz los zu Rotaugenstippen. Angefüttert mit ner Handvoll Mais und Grundfutter. Eine Rute habe ich klassisch mit Waggler und 14er Haken gefischt. Wegen des starken Windes habe ich die 2. Rute mit einem leichten Grundblei auf dem Gewässerboden abgelegt. In beiden Fällen kam als Köder Dosenmais zum Einsatz. Es ging auch alles ganz normal los, konnte einen kleinen Karpfen von ca. 4 Pfund und etliche Rotaugen und Rotfedern bis 25cm landen. Nach ca. 1,5 Stunden setzte eine totale Beisflaute ein. Eine Viertelstunde blieb ich ohne Biss, dann wieder Aktion an der Grundrute. Anschlag, hängt. Zu Tage kam ein Signalkrebs, der den Haken zwischen die Scheren geklemmt hatte. Neuer Haken dran und wieder raus. Dasselbe Spiel, keine 5 Minuten später kam der nächste Krebs zum Vorschein. Und wenig später Nr. 3. Aslo habe ich mich entschlossen, neben der Futterstelle mein Glück zu versuchen, da der Platz wohl von den Krebsen eingenommen worden war. Das ging kurzfristig gut und ich konnte einen herrlichen Schleienmilchner von 50cm keschern. Das wars dann aber schon. Nach kurzer Zeit hatte ich auch an der Stelle Signalkrebskontakt.

Habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Mit welchen Montagen lässt sich der Krebskontakt vermindern?

Kurz eine kleine Gewässerbeschreibung meines Angelsees:
-Größe ca. 6ha
-max. Tiefe 5m
-durschnittlich 1,20 - 2m tief
-wird im Sommer sehr warm
-Fischbestand: Hecht, Karpfen, Schleien, Rotaugen, Rotfedern, Barsche (neigen zur Verbuttung), Aale (von früheren Besatzmaßnahmen, werden seit ca. 5 Jahren nicht mehr besetzt), Waller

Danke für Eure Antworten und Tipps.

Viele Grüße,
Angelhoschi76
 
Hi

Wo sie vorkommen immer raus damit und ab in den Kochtopf, um einen Fang zu vermeiden muss der Köder hoch genug angeboten werden, das ich soweit ich weiss die einzige Chance etwas Ruhe zu haben vor den Quälgeistern.

Gruss
Olli
 
Hallo Angelhorschie, hatte selbst mal den ein oder anderen an der Montage hängen
aber das war eher selten...so wie ich gelesen habe, sind diese Signalkrebse Allesfresser
& haben gegenüber dem Edelkrebs nur Vorteile was ihre Anpassungsfähigkeit betrifft...

das einzigste was ich dir raten kann ist, das Anfüttern zu unterlassen,
& anstatt Futtermischung nimmste einfach Flüssiglockstoffe oder Pulver,
welches du an den Köder machst...natürlich nicht auf Grund fischen sondern mal 25 cm höher versuchen...da die männlichen Signalkrebse bis zu 20 cm lang werden....

mfg Daniel
 
Hallo,

Selbst auf Köfis, die einen Meter über dem Grund an der Pose schwebten hatte ich schon Signalkrebse. Die haben sich den Fisch gepackt und das sah dann so aus, als ob der tote Köfi plötzlich wieder zu leben begonnen hat. Die Pose wackelt hin und her, geht leicht auf und nieder, manchmal auch kurz unter und wandert immer Richtung eines versunkenen Asts, oder flacheren Stellen.

Kann man denn Signalkrebse essen? Und wie bereitet man Sie am besten zu? Darf man Sie überhaupt entnehmen? Auf meinem Erlaubnisschein ist nämlich nur vermerkt, dass gefangene Krebse (ohne nähere Artbestimmung) sofort zurück gesetzt werden müssen, so fern Sie noch lebensfähig sind.

Ich weiss aber von dem Betreiber, dass ihm die vielen Signalkrebse auch ein Dorn im Auge sind.


Viele Grüße,
Angelhoschi76
 
Hi!
Ich kann mich Olli nur Anschließen,Die schmecken Super also ab in den Topf.
Ansonsten wie schon geschrieben,der Köder muß außer Reichweite der Krebse hängen.
Gruß Frank.
 
Hallo,


Kann man denn Signalkrebse essen? Und wie bereitet man Sie am besten zu? Darf man Sie überhaupt entnehmen? Auf meinem Erlaubnisschein ist nämlich nur vermerkt, dass gefangene Krebse (ohne nähere Artbestimmung) sofort zurück gesetzt werden müssen, so fern Sie noch lebensfähig sind.

Deiner PLZ nach kommst du aus Bayern. Ich würde daher mal genauer nachhaken. Außer dem Edel-und dem Steinkrebs hat kein anderer etwas in unseren Gewässern zu suchen. Es ist sogar verboten andere Krebse zurück zu setzen. Stichwort=> Krebspest! Das heißt, wenn du einen Signalkrebs fängst, dann raus damit!
 
Hallo Holzfisch,

ich wohne direkt an der Grenze zu Bayern, gehöre aber gerade noch zu Baden-Württemberg. Auf meinem Jahresfischreischein ist von den Signalkrebsen natürlich nichts vermerkt.
Ich bin aber gerade ein bisschen am recherchieren, wie das bei uns geregelt ist.

Wie schon erwähnt, auf meiner Jahreskarte steht, dass gefangene Krebse (ohne nähere Artbestimmung) sofort zurück gesetzt werden müssen, so fern Sie noch lebensfähig sind.

Gruß,
Angelhoschi76
 
Hallo

Da der Signalkrebs ein unerwünschter Einwanderer aus Amerika ist kann man ihn fangen und essen normalerweise muss er sogar entfernt werden da er die Krebspest verbreitet. Laut Fischereiverordnung ist das zurücksetzen von Signal und Kamberkrebsen verboten. http://www.lfvbayern.de/gesetzl-bes...n-und-bezirksverordnungen/bezirk-oberfranken/ in §14
Die Rezepte zum Edelkrebs reichen da aus und sind eigentlich in jedem Kochbuch zu finden.

Guten Hunger

Olli
 
Hallo,

in der Fischereiverordnung und im Fischereigesetz für BW hab ich keinen Hinweis auf den Umgang mit Signalkrebsen gefunden. Ich werde mal am Mo. mit dem Eigentümer meines Sees sprechen, und wenn der mir das o.K. gibt, geniesse ich vielleicht bald die ersten Signalkrebse :grins

Werde berichten, wie die schmecken!!

Angelhoschi76
 
Hab heut auch durch zufall ein paar Signalkrebse gefangen.

Habs in Salzwasser gekocht, Fleisch rausgepult und dann mit selbergemachter Aioli bestrichen. Dazu ein frisches Ciabatta.

War sehr sehr lecker.
 
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