Jährliche Rekordentwicklung: Friedfische contra Raubfische

Angelspezialist

Super-Profi-Petrijünger
Hallöchen liebe Kollegen,

ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass es offensichtlich eine positive Entwicklung bei den Friedfischrekorden gibt, jedoch bei Raubfischen die Rekordfänge teils schon viele Jahre stagnieren?

Als Beispiel siehe man sich die Deutschen Rekorde der letzten Tage an. Da war ein neuer Rekord beim Karpfen, beim Graskarpfen und beim Brassen. Hingegen ist der Deutsche Rekord bei den Hechten aus dem Jahre 1986, beim Zander von 1990 und beim Barsch von 1989. Also haben sich bei den Räubern etwa die letzten zwanzig Jahre die Rekordgrößen nicht mehr gesteigert.

Ihr könnt jetzt natürlich sagen, Rekorde interessieren mich nicht. Ich persönlich finde es jedoch interessant zu welchen Größen die Fischarten in unseren Gewässern doch tatsächlich abwachsen können (insbesondere die individuellen Gewässerfaktoren, die Fische zu solchen Größen heranwachsen lassen, sind hochinteressant und bewegen seit Jahren meinen Forscherdrang). Auf was würdet Ihr diese unterschiedliche Entwicklung bei den Maximalgrößen zwischen Friedfischen und Raubfischen zurück führen?
 
Man sollte aber auch bedenken das nicht jeder Rekordfisch gemeldet wird. Einfach aus Unwissenheit des Fängers, oder weil der Fänger das nicht möchte.

Dennoch könnte man das aber auch auf die Überfischung der Raubfischbestände zurückführen, welche ja eindeutig bewiesen ist. Das gilt zwar auch für diverse Friedfische, aber die meisten Friedfischarten, Karpfen mal ausgenommen, werden nur noch sehr selten gezielt befischt...
 
Denke auch das, dass mit der Überfischung der Raubfischbestände zu tun hat. Ein massiger Räuber wird meist verwertet, Friedfisch jedoch oft zurückgesetzt und, oder weniger intensiv beangel bzw. befischt.

Dazu kommt es das bei manchen Fischarten ein regelrechter Wettkampf herrscht, z.B. bei den Karpfen. Da wird dann auch ein großer viel er gemeldet.
 
Hingegen ist der Deutsche Rekord bei den Hechten aus dem Jahre 1986, beim Zander von 1990 und beim Barsch von 1989. Also haben sich bei den Räubern etwa die letzten zwanzig Jahre die Rekordgrößen nicht mehr gesteigert.

Ist schon ein interessanter Aspekt , den Du mit dem Thema eröffnest . Mir ist das so noch nicht aufgefallen.

Nahrungsmangel,sprich weniger Futter/Weißfisch scheidet wohl aus.

Nur meine Vermutung :

Es könnten die verbesserten und verfeinerten Kunstköder sein, die als sogenannte Attraktoren einen Raubfisch besser zum Anbeißen verleiten.
Desweiteren die gegenüber vor 20 Jahren steigende Zahl der Petrijünger.
Wobei hier das Zurücksetzen mangels Verwertung bei großen Karpfen und Brassen ebenfalls mit in Betracht zu ziehen ist, was bei Raubfischen wohl nicht so häufig vorkommt.

Aber das noch einige Überraschungen an Raubfischen in deutschen Gewässern schwimmen , da bin ich von überzeugt.

Der Wels zählt als Raubfisch wiederum nicht darunter.
Warum wohl ?
 
Hi Leute ,

bei den Friedfischen , gerade beim Karpfen , sieht es nach "gemachten" Rekorden aus , so meine Meinung .

Ich meine damit , daß bestimmte Firmen (Boilie-und Köderhersteller ) ihre "Testangler"/Teammitglieder mit den besagten Ködern an Gewässer schickt , die für normale Angler unzugänglich sind , der Fischbestand dort meistens künstlich höchgefüttert wird/ist .

Gut es gibt auch Gewässer , die super Potenzial haben solche Fische hervorzubringen , beim Brassen wäre dies der Ismaninger Speichersee bei München, aber solche Gewässer sind eher die Ausnahme als die Regel .

Natürlich spielt bei allen Fischen der C&R-Faktor eine größere Rolle , da die meisten großen Friedfische(Karpfen , Schleie,Brassen , usw) zurückgesetzt werden können diese schneller/besser "Rekordgewichte " erreichen , wie zum Beispiel Hecht , Zander , Barsch und Waller .

Auch ist die Frage der Entnahme ein großer Faktor , ob Raubfische groß werden können oder nicht , große Räuber , egal welche werden selten zurückgesetzt , so meine Erfahrung , wobei ich selektiv entnehme (zu großes kommt meistens wieder rein , ebenso zu kleines bzw was gerade das Schonmaß erreicht hat !) .

mfg Jack the Knife
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut geht man rein subjektiv nach den gemeldeten Rekordfängen könnte es eine Vermutung sein,das es Unterschiede in der Entwicklung ( weitere Wachstumszunahme ) zwischen Raub und Friedfischen gibt.
Man sollte aber nicht aus den Augen verlieren,das mit Sicherheit nicht jeder Rekordfisch von Anglern gemeldet wird.
Im In,- und Ausland wird immer häufiger zum Besten gegeben,das Angler nicht mehr jeden " Rekordfisch " melden.
Die Gründe sind vielfältig.
Aber das sei mal nebensächlich.
Zum anderen ist es lediglich eine Aufnahme von Anglern.Sicher für diesen Teil eine Aussage,aber bei weitem doch keine Repräsentative.
Was Fischer fangen,wird häufig nicht erwähnt.
Zum anderen hängt es auch von den jeweiligen Lebensbedingungen ab,die in einigen Fällen auch durch bestimmte Umstände oder Förderungen nicht zwingend dem normalen Lebensumfeld entsprechen.
Zum anderen werden andere Fische an Ihrer normalen Altersgrenze angelangt sein.
Das nächste kann natürlich auch die Förderung einer Fischart sein,im Lebensumfeld,was für andere Fischarten nicht Wachstumsfördern ist.
Anhand der Aussage von Anglerfängen,ist mir solch eine Aussage zu einfach,bestimmt auch nicht belegbar.
Interessant allerdings in jedem Fall.
Ob nun eine Entnahmepraxis dafür der Auslöser sein sollte,bezweifle ich auch noch,weil das nicht immer ein Grund sein kann.
Glaube nicht das Fischer oder Angler beim Hegefischen besonders kapitale Bleie z.B. selektieren werden.
Entspricht ja u.U. nicht dem Hegeziel.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die "Mast" der letzten Jahre bringt die Rekorde bei Friedfischen zu Stande. Kein Fisch (Karpfen) in der Teichwirtschaft würde (vor 50 Jahren) über so viele Jahre gemästet, da die Futterkosten in keinem Verhältnis zum Gewinn stehen.
Nur eine gesättigte Gesellschaft kann es sich erlauben Futtermittelmischungen, die häufig Nahrungsmittelpreise übersteigen, zum Spaß zu verfüttern. Der Fisch im Teich lebt, zum Lustgewinn des Anglers, wie in einem Aquarium. Ab und zu wird er gekeschert um Länge und Gewicht zu überprüfen, danach wird er wieder schnell und schonend zurückgesetzt … man will ihn ja nicht essen ;).

MfG Andreas
 
Man sollte aber nicht aus den Augen verlieren,das mit Sicherheit nicht jeder Rekordfisch von Anglern gemeldet wird.
Im In,- und Ausland wird immer häufiger zum Besten gegeben,das Angler nicht mehr jeden " Rekordfisch " melden.

In der heutigen Zeit der gierigen Medien (und Angelkollegen), schafft es wohl kaum jemand noch z.B. einen 60pfündigen Hecht zu verheimlichen. Die Entwicklung ist also gerade andersrum, als wie Du behauptest, Torsten. Ob im Süden, Norden, Westen oder Osten Europas, überall gelangen Infos über außerordentliche kapitale Fänge irgendwann ins weltweite Netz (oft sogar ungeheuer schnell). Meist sind die Fänger in Europa sozusagen Großfischjäger und nicht mehr unbedingt auf die Verwertung der Fische angewiesen. Solange zumindest das Fanggewässer oder der genaue Hotspot nicht veröffentlicht wird, kommen Ausnahmefänge nahezu alle ans Tageslicht. Wir haben fast täglich Eingänge von Rekordfängen zu vermelden, Tendenz klar steigend!

Anhand der Aussage von Anglerfängen,ist mir solch eine Aussage zu einfach,bestimmt auch nicht belegbar.
Interessant allerdings in jedem Fall.

Nicht belegbar!? Es ist doch eindeutig belegbar! Alle europäischen Ranglisten welche kapitale Fänge veröffentlichen, zeigen die gleiche Tendenz. Raubfischrekorde stagnieren und die Rekordgewichte der Friedfische steigern sich von Jahr zu Jahr. Diese Fänge sind alle belegt und um diese geht es hier ja - nicht um evtl. vorhandene Bestände.

Was evtl. ein Faktor dabei sein könnte, ist die Lebensweise der Fische. Fischarten die sich überwiegend in Bodennähe ernähren, steigern offensichtlich ihre Maximalgewichte. Im Mittel- oder Oberflächenwasser raubende Fische jedoch eher nicht. Von daher könnte das Anfüttern von uns Anglern zumindest eine kleine Rolle spielen. Oder aber auch der ausgiebige Nährstoffgehalt in Grundnähe und dagegen evtl. immer bessere bzw. saubere Wasserqualitäten in den oberen Wasserschichten. Dies ist jetzt natürlich reine Theorie. Aber weitere Meinungen dazu fände ich auf jeden Fall sehr interessant! :)
 
Ich glaube das auch in etwa 99 % der Gewässer in Deutschland nie z.b. ein Rekordhecht heranwachsen könnte .
Die Voraussetzungen dafür sind meist das die Gewässer sehr gross sein müssen und ein überdurchschnittlicher Futterbestand besteht .
Auch ein Punkt ist natürlich C&R oder die Selektive Entnahme . Ich weiss z.b von einem Fang der Biggetalseesperre mit 47 Pfund .Wenn er wieder releast worden wäre und noch ein paar Jahre gelebt hätte könnte er durchaus die 50 Pfund schaffen .
 
Ich glaube das auch in etwa 99 % der Gewässer in Deutschland nie z.b. ein Rekordhecht heranwachsen könnte .
Die Voraussetzungen dafür sind meist das die Gewässer sehr gross sein müssen und ein überdurchschnittlicher Futterbestand besteht .
Auch ein Punkt ist natürlich C&R oder die Selektive Entnahme . Ich weiss z.b von einem Fang der Biggetalseesperre mit 47 Pfund .Wenn er wieder releast worden wäre und noch ein paar Jahre gelebt hätte könnte er durchaus die 50 Pfund schaffen .

naja er hätte ja auch nur einen 3 pfund fisch vorher fressen können. dann hätte er die 50 pfund auch gehabt. bei einen solchen fisch denk ich mal sind die 1,5kg kein problem.

ich denke damals gab es noch nicht so große friedfischarten wie graskarpfen und marmorkarpfen in unseren gewässern. die wurden ja wohl auch erst ziehmlich spät besetzt und in viel kleineren besatzgrößen. so schwimmen die damals besetzten omas und opas heute noch in den gewässern und es ist nur eine frage der zeit bis mal der ein oder andere davon gefangen wird. da sie ja auch nicht mit jeder angelmethode gefangen werden können, ist es umso schwerer sie zu erwischen. in gegenden wo heute viele kleinere graser besetzt und gefangen werden, wird es in 20+ jahren mit sicherheit auch den einen oder anderen rekordgraser von geben.
es hängt natürlich auch noch vom gewässer, nahrungsangebot, wassertemperatur usw. ab, wie schnell sie wachsen.
 
hi
schonmal daran gedacht, das die klimaerwärmung für friedfische mehr wachstumsmöglichkeiten birgt? warme winter= längere aktive fressphasen?
vielleicht ein kleiner grund,
mfg
 
hi
schonmal daran gedacht, das die klimaerwärmung für friedfische mehr wachstumsmöglichkeiten birgt?

Hi Perikles,

jetzt habe ich grade in einem anderen Tröt gelesen, dass die Klimaerwärmung zu kleineren Individuen führt und jetzt kommst du mit so einer Behauptung (die ich eher für wahrscheinlich halte). :hahaha:

Solange zumindest das Fanggewässer oder der genaue Hotspot nicht veröffentlicht wird, kommen Ausnahmefänge nahezu alle ans Tageslicht.

Das habe ich bisher auch gedacht. Seitdem dieses Thema eingestellt wurde habe ich mich mit vielen Kollegen am Wasser darüber unterhalten. Was ich zu meinem Erstaunen gehört habe war, sehr viele (vor allem die, die wirklich gut fangen) melden ihre Fänge nicht. Die Motivation ist dabei sehr unterschiedlich, bei den meisten spielt aber die Angst vor einem Run auf die Gewässer und der Rechtfertigungsdruck bei Entnahme eine Rolle.
Grade "ältere" Angler sind auch häufig nicht dazu zu bewegen, ihre Fänge und die verwendeten Montagen in Foren einzustellen. Dann machen höchstens noch Gerüchte von Angler zu Angler ihre Runde. Wie glaubwürdig die Erzählungen dann aus dritter Hand noch sind, ist schwer einzuschätzen.

Vielleicht ist es auch so, dass grade bei Raubfischen die max. Größen schon gefangen wurden. Die Entwicklung bei Friedfischen kann sehr gut deshalb so verlaufen, weil hier tatsächlich eine "Mast" stattfindet, wie Andreas das beschrieben hat.

Gruß Thorsten
 
stimmt..!!!

Ich finde auch das sich die Friedfischrekorde sehr gesteigert haben im gegenzug zu den Raubfischrekorden.Aber ich denke auch das nicht jeder gute Fang gemeldet wird und das dadurch auch einige Rekorde verloren gehen.:wein
:angler:
Jugendfischer
 
bei den meisten spielt aber die Angst vor einem Run auf die Gewässer und der Rechtfertigungsdruck bei Entnahme eine Rolle.
Grade "ältere" Angler sind auch häufig nicht dazu zu bewegen, ihre Fänge und die verwendeten Montagen in Foren einzustellen.
Genauso ist es, kenne einige!


Aber ich denke auch das nicht jeder gute Fang gemeldet wird und das dadurch auch einige Rekorde verloren gehen.:wein
Ist auch gut so dass nicht alles bekannt wird! :grins
 
Hi Perikles,

jetzt habe ich grade in einem anderen Tröt gelesen, dass die Klimaerwärmung zu kleineren Individuen führt und jetzt kommst du mit so einer Behauptung (die ich eher für wahrscheinlich halte). :hahaha:
Gruß Thorsten
hi
dann ist es so, das cypriniden also bei wärmeren wasser nicht besser abwachsen? das karpfen bei wärmeren wasser nicht mehr fressen? das weissfische bei wärmeren wasser nicht aktiver sind? das wäre mir sehr neu, mag sein das kälte liebende arten schlechter abwachsen, aber bei cypriniden ist das nicht der fall, hmm? ist deine antwort pro oder contra meiner these?
mfg
 
Denke auch das in den letzten Jahren die Friedfische geradezu gemästet wurden, in diesem Ausmaß gab es das früher nicht!
Boilies wurden gegen Ende der 60er Jahre entwickelt und wurden im Laufe der Jahre von immer mehr Anglern übernommen und auch immer mehr verbessert.
Vor einem Ansitz wird dann 1-2Wochen regelmäßig angefüttert und die Boilies können nunmal nur von großen Friedfischen wie Karpfen, Brassen und Schleihen gefressen werden...auch diese Praxis wurde von immer mehr Anglern übernommen.
Dazu kommt dann Catch & Release wodurch die Fische auf ihr Maximum heranwachsen können und irgendwann eines natürlichen Todes dahinleben.
Also ich kenne kaum Raubfischangler die vor einem Ansitz tage- oder wochenlang mit Weißfisch oder ähnlichem anfüttern, dazu kommt das in der Raubfischscene kaum Catch & Release betrieben wird, außer vieleicht beim Wallerangeln.
 
hi
ist deine antwort pro oder contra meiner these?

Hi Perikles,

hab ich doch geschrieben:

und jetzt kommst du mit so einer Behauptung (die ich eher für wahrscheinlich halte)

Mein Kommentar war eher als kleine Spitze gegen die Theorie von Amerikanischen Wissenschaftlern gedacht, die behaupten, dank der Klimaerwärmung und der Nachstellung durch den Mensch würden die Individuen immer kleiner...

Gruß Thorsten
 
Seitdem dieses Thema eingestellt wurde habe ich mich mit vielen Kollegen am Wasser darüber unterhalten. Was ich zu meinem Erstaunen gehört habe war, sehr viele (vor allem die, die wirklich gut fangen) melden ihre Fänge nicht.
Das kann ich nicht bestätigen. Seit vielen Jahren (auch schon lange Zeit vor der Gründung der Fisch-Hitparade) ist es ein Hobby von mir Fangdaten von außergewöhnlichen Fischen zu sammeln. Gleichzeitig gehe ich leidenschaftlich gerne Gerüchten von Rekordfängen nach und musste leider sehr sehr oft feststellen, wenn Fangangaben unvollständig sind, Daten verheimlicht werden oder kein Foto exisitiert, dass nahezu alle Fänge aus der Welt des Anglerlatains stammen bzw. kräftig übertrieben wurde.

Ist dagegen ein Fang wirklich rekordverdächtig, wird früher oder später geplaudert und der Fang macht die Runde. Das Fanggewässer wird bei diesen echten Rekordfängen teils absichtlich falsch angegeben. Aber auch das kommt letztendlich sehr oft raus.

Zum Beispiel habe ich einige Gerüchte von Riesenwallern vor Ort nachrecherchiert. Da waren viele Fälle dabei, wo die Fische überhaupt nicht gewogen wurden, aber überall von einer genauen Gewichtsangabe die Rede war... Oder ein Fall welcher vor einigen Jahren durch die Presse Europas ging, wo der größte Wels Europas präsentiert wurde:
wels157,0.jpg

Obwohl es in der besagten Region etwa vierzig in Frage kommende Gewässer gibt, habe ich das tatsächliche Gewässer gefunden, die Höhe des Zauns abgemessen (schon das erste Aha-Erlebnis) und den Seebesitzer nach dem Wiegevorgang gefragt. Dieser erzählte mir stolz von dem Fang und bekräftigte das Gewicht von 157 Kilo, welches auf einer alten rostigen Waage, auf die er im Hintergrund deutete, festgestellt worden sein soll. Ich wollte die Waage genauer ansehen und schon kam der gute Mann ins stottern. Letztendlich war das Maximalgewicht der Waage nur bei 100 Kilo...! Der Fisch wird übrigens von mir auf 130 Kilo geschätzt, also trotzdem ein "Riesenbrummer".

Ein Foto klärt die meisten Gerüchte auf. Wenn keines existiert, stimmen auch die Angaben sehr oft nicht. Dass jemand es evtl. schafft einen wahren Rekord (ohne Schwarzangeln oder das Anwenden verbotener Angeltechniken) komplett aus persönlichen oder ideelen Gründen zu verheimlichen, ist wirklich äußerst selten. In Bezug auf das Thema "Jährliche Rekordentwicklung: Friedfische contra Raubfische" macht dies aber nicht unbedingt einen Unterschied für Raubfisch- oder Friedfischangler. Wieso sollte z.B. ein Barschangler seinen 4-Kilo-Fisch verschweigen und der Graskarpfenangler seinen Rekord melden?

Oder mal eine etwas zynische These zu dem angesprochenen unterschiedlichen Fangmeldeverhalten: Liegt es eher daran, dass Raubfische edleres Fleisch haben und daher Raubfischangler egoistisch das Fangpotenzial für sich behalten wollen und daher die Raubfischrekorde stagnieren? Ich persönlich glaube nicht unbedingt an einen Unterschied im Fangmeldeverhalten zwischen Raub- und Friedfischern.

Fische wachsen so lange sie leben, Anfangs schneller und im höheren Alter etwas langsamer, aber sie wachsen immer. Das heißt ein Fisch kann nur Rekordgrößen erreichen, wenn er zeitlebens ideale Bedingungen vorfindet. Dies scheint vielen nicht klar zu sein. Da werden z.B. 50pfündige Karpfen, die fast am Ende ihrer Laufbahn sind, in andere Gewässer umgesetzt und man erwartet in zwei bis drei Jahren den 60pfündigen Seerekord. Diese Rechnung geht oft nicht auf, da die Fische nur noch sehr langsam oder kaum mehr abwachsen und dann irgendwann (auch durch den Streß) das zeitliche segnen. Hat man jedoch einen Karpfen aus einem guten schnellwüchsigen Stamm, so kann dieser anstatt den normalen durchschnittlichen 3 Pfund auch bis zu 10 Pfund pro Jahr zulegen - wenn alle Gegebenheiten stimmen.

Man könnte also behaupten, dass Fischarten, die langlebig sind, sauberes Erbgut haben, gute konstante Abwachsraten aufweißen und ideale Gewässerbedingungen vorfinden, am ehesten neue Rekordgrößen hervorbringen müssten. Das würde aber wiederum heißen Friedfische finden in den vergangenen zwei Jahrzehnten bessere Bedingungen vor als Raubfische. Dies gilt ebenfalls für Friedfische, die sich eher räuberisch ernähren und vermehrt in sauberen Gewässern zu finden sind, wie z.B. der Döbel (letzter offizieller 10pfünder ist vor 15 Jahren bekannt geworden). Ist die Wasserqualität in der Mehrzahl unserer Gewässer in den letzten Jahren eher positiv auf Friedfische ausgelegt?

Oder liegt es ganz einfach am Erbgut und die Raubfisch-Zuchtanlagen bräuchten mal wieder frisches Blut unter ihren Laichfischen? Was meint Ihr, an was liegt's?
 
Hallo Spezi,ich stimm da eher Thorsten zu,vornehmlich halte ich es auch so und damit es immer plausibel rüber kommt hab ich ein "Stammgewässer" an dem ich alles fange,da kann ich mich nicht verschwatzen und gut.
Meine Erfahrung ist in letzten Jahren nicht die beste,hab mal beim Kaffee im Angelladen preisgegeben das ich ne Reihe guter Karps wo gefangen hab,was ja auch stimmte.Eine Woche später bis heute geht dort gar nichts mehr-nada-.Und ich hab gesehen warum.Also ich halt die Schnauze da kannste sicher sein.Und die Fische in meinen Alben-die kann jeder sehen und wissen.:)
Wolfgang
 
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