Fliegenfischeralltag -  Ein Tag an der Lenne

Guten Morgen!!
Für Mittwoch, den 13. Mai 09 hatten wir, d. h. meine Angelfreunde Torsten u. Jürgen sowie meine Wenigkeit, eine Tour an die Lenne (Sauerland) zum Fliegenfischen geplant. Kurz vor 06.00 Uhr traf ich bei Torsten ein, der schon auf mich wartete. Schnell die Utensilien in Torstens Pkw geladen u. los ging`s. Wir holten in Dinslaken noch Jürgen ab, dann ging es endlich Richtung Sauerland. In Lennestadt kehrten wir nach ca. 2-stündiger Fahrt in eine Bäckerei zu einem kurzen Frühstück ein. Von dort waren es nur noch wenige Minuten Fahrt zur Fischzucht Rameil, wo wir die Erlaubnisscheine für die Lenne kauften. Am Fluß angekommen, stiegen wir schnell in die Wathosen, steckten unsere Ruten zusammen und verteilten uns dann am Fluß. Eine weiß glitzernde Nymphe, gebunden aus Flash Chenille, auf die ich große Hoffnung gesetzt hatte, brachte mir in gut 20 Minuten nicht einmal einen leichten Zupfer. Ich knüpfte dann eine Booby Fly an mein Vorfach (Spitze 0,14 mm),
die ich aber diesmal nicht als Schwimmstreamer für die Verwendung an der Sinkschnur, sondern mit Bleidraht beschwert gebunden hatte, so daß sie langsam sank. Die Booby Fly landete per Rollwurf im Wasser. Andere Würfe als Rollwurf u. Switch-Cast waren an dieser Stelle nicht möglich wegen der Bäume direkt am Fluß. Ich ließ die Fliege immer wieder etwas abtreiben u. holte sie dann wieder etwa 20 cm ein, so daß sie in der Strömung stieg und sank. Schon nach wenigen Würfen hatte ich einen Biß. Was sich da nach dem Anhieb aus dem Wasser schnellte, ließ meinen Adrenalinspiegel ganz gewaltig steigen. Eine große Bachforelle, die ich auf mindestens 3 Pfund schätzte. Leider verlor ich sie nach ca. 2 Minuten Drill. Schade zwar, aber der Tag fing ja erst an. Kurze Zeit später wieder Biß, Anhieb und Drill. Diesmal gelang es mir nach fast 10 Minuten, den tobenden Fisch über den Watkescher zu bekommen. Es handelte sich um eine sehr starke Bachforelle. Eine Messung ergab 48 cm. Zum Wiegen hatte ich leider nichts dabei, schätzte aber rund 2 kg, denn der Fisch war bei seiner Größe alles andere als schlank. Im Fischkorb an meiner Hüfte war ihr Gewicht deutlich zu spüren. Dann wurde weiter gefischt. Bisse hatten wir sehr viele, aber die Fische bissen sehr vorsichtig, sozusagen mit "spitzen Mäulern", so daß wir viele Fische verloren. Als wir uns am späten Vormittag zu einer Pause am Pkw trafen, wurde als erstes meine große Forelle in die bereit stehende Kühlbox deponiert. Dann ein Kaffee, ein Brötchen und weiter ging`s. Es war zum Glück recht kühl und wolkig, aber es regnete nicht und auch der am Vortag noch heftige Wind hielt sich, bis auf ein paar stärkere Böen, in Grenzen. An einer Kurve, wo sehr ruhige Strömung herrschte, verlor ich in dem Pool oberhalb einer Rausche allein 4 gute Porionsforellen. Drei Fische so eben um das Mindestmaß hatte ich zurückgesetzt. Am Nachmittag, Jürgen und ich waren eben mal wieder zusammen getroffen, klingelte Jürgens Handy. Es war Torsten, der uns nahe legte, mal ganz schnell zu ihm zu kommen. Wir setzten uns in Marsch, mußten die Lenne zweimal durchwaten u. kamen dann an ein Wehr, in desse Pool wir bereits erfolglos gefischt hatten. Vom Wehrpool aus ging ein schmaler, tiefer u. ziemlich überwachsener Kanal ab, der parallel zur Lenne lief. Wir hatten uns am Vormittag dort nicht groß aufgehalten, weil das Anbieten der Fliege dort sehr schwierig war. Der Kanal endete aber in einem teichartigen Pool, von dem aus eine Schleuse das Wasser wieder in die Lenne entließ. An diesem Pool, der ca. 20 Meter breit u. etwa ebenso lang war, erwartete uns Torsten, der dort bereits einige Forellen gefangen hatte. Meine beiden Booby Flys, die ich mit hatte, waren mittlerweile so zerfleddert, daß ich einen anderen Streamer anknüpfte. Schwarzes Dubbing mit Silbertinsel-Rippung auf Haken Größe 10, Kettenaugen, weiße Kunsthaar-Schwinge u. weißes Schwänzchen.
Von da an ging es Schlag auf Schlag. Ein Biß folgte dem anderen, auch bei Jürgen u. Torsten. Mindestens 75 % aller Forellen klinkte sich wieder aus. Das übervorsichtige Beißen setzte sich also fort. Aber als wir am frühen Abend wieder zum Auto gingen, hatten wir alle unser Teil gefangen. Alles Portionsforellen, nichts aufregendes, aber es hatte gebissen, daß es eine Freude war. Nach vollen 10 Stunden Hardcore-Flyfishing traten wir dann totmüde, aber glücklich über den herrlichen Angeltag, die Heimreise an. Meine 1. Forelle dieses Tages war der absolute Tagessieger geblieben.
Gruß
Eberhard
 

Anhänge

  • Lenne-Bachforelle13.05.09.JPG
    Lenne-Bachforelle13.05.09.JPG
    1,3 MB · Aufrufe: 307
Klasse Bericht Eberhart,macht immer wieder Spaß was von Dir zu hören.
Petri zu Deinen Fang,Geduld zahlt sich doch irgendwann einmal aus,ich glaube nach 10 Stunden Flyfisching hätte ich meine Arme nicht mehr bewegen können
Mfg. Dirk
 
Hallo Dirk,
das ging uns allen auch so. Arme, Beine, Rücken, eigentlich gab`s nichts mehr, was nicht weh tat. Hat sich aber gelohnt.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhart.
Also nach 10 Stunden in der Königsdisziplin hättet Ihr mich ans Auto tragen müssen.
Die Hauptsache Euch hats gefallen,da kann man über die kleinen Wewechen am Ende der Tour auch wieder schmunzeln und die nächsten Pläne schmieden.
Mfg. Dirk.
 
Hallo Eberhard!
Schön mal wieder einen langen Bericht von Dir zu lesen.
Dickes Petri zum wunderschönen Fisch und die Wehwehchen sind doch bis zum nächsten Mal vergessen,wenn nicht schon beim Verzehr der schönen Forelle.
Gruß und Petri Frank.
 
Hallo Eberhard,

toller Bericht und ein fettes Petri heil von mir. Ich glaube, wir sollten mal gemeinsam Fliegenfischen.

Schöne Grüße aus Berlin wünscht Fliege 2
 
Servus Eberhard ,
Klasse Bericht und eine wunderschöne gezeichnete Bachforellen. Wird langsam Zeit das ich auch mal wieder mit der Fliegenrute losgehe.:)



Gruss und tight lines,
Andre
 
Zurück
Oben