Fliegenfischen -  Langsam wird´s!

kartitza

Profi-Petrijünger
Moin, die Herren der Fliegenrunde!

Langsam wird´s mit dem Flifi. Das Werfen gelingt immer besser, ob richtig weiss Gott allein, aber es wird. Gestern noch mal schnell an der Barthe gewesen und in der Dämmerung ´ne Schleie vergeigt. Nassfliege etwas gezupft, hatte sie dann aus den Augen verloren und beim neuen Werfenwollen Widerstand - tja und wech. Ich sah nur noch den gierigen Schlund aus dem Wasser schauen und das war´s.
Mit einer Goldkopf-Nymphe hatte ich auch einen derben Biss, konnte aber auch nicht verwandeln.
Ich war in der letzten Zeit öfter mal los und es gab Rotfeder und Ukelei.
An den Torf habe ich mich noch nicht getraut. Wenn ein Karpfen anpackt, wird´s eng mit meiner Aftma 5/6.
Petri Heil
 
Hallo Kartitza, freut mich sehr, daß Du Fortschritte machst. Auch wenn Du die Bisse vorerst vielleicht noch nicht alle verwerten kannst, so geben sie Dir doch mit Sicherheit auftrieb. Eine Schleie an der Naßfliege ist zwar durchaus möglich, kommt aber sicher nicht so häufig vor. Mit den Karpfen liegst Du richtig: da benötigst Du anderes Gerät, etwa Rute u. Schnur Klasse 7 - 8.
Trotzdem: wenn Du Gelegenheit hast, einen Wurflehrgang zu machen, so tu es. Man gewöhnt sich beim Alleinüben wirklich Fehler an, die später nur schwierig wieder los zu werden sind.
Gruß
Eberhard
 
@ Eberhard

Bei uns gibt´s ja keine Flifi-Kurse. Ich muss aber warscheinlich ab 08.06. vier Wochen nach Leipzig und dann evtl. 3 Wochen nach NRW, vielleicht gibts dort gerade irgendwo einen Kurs. Wenn der dann noch halbwegs erschwinglich ist, werde ich mir einen gönnen.

Ich probiere mich übrigens mit einer DT-Schnur. WF soll sich besser werfen, ich habe bis jetzt aber nicht die Gelegenheit dazu gehabt. Mir gehen langsam die Fliegen aus und ich muss auf Originale zurückgreifen. Selbst binden ist momentan zeitlich und materiell nicht drin. Der Garten fordert jetzt alles.
Wie kann man am besten mit Originalinsekten arbeiten? Sollten Diese lackiert werden? Sie halten nicht besonders am Haken wenn sie unbehandelt sind.
Zum Tipp-Angeln ist´s ok, aber beim Fliegenpeitschen landet dann schon mal ein blanker Haken im Wasser. Und da wir nicht beim Heringsangeln sind....
Zum Binden hätte ich Wildschwein- und Dachshaare sowie Reh.Alles vom Wechsel von Winter- auf Sommerfell.
An Federn ist vorhanden was so rumliegt in der Natur. Vom Schwan bis Eichelhäher, alles dabei.
Garnmässig Zwirn und Wolle.
Bei den Haken weiss ich nicht genau, lassen sich Plättchen-Haken verwenden? Oder gerade Öhrhaken?
In den Fliegenbinde-Anleitungen werden eigentlich immer recht spezielle Materialien verwandt, aber vielleicht lässt sich ein wenig improvisieren.
Angelehnt an meine letzten Beobachtungen am Wasser benötige ich Nachbildungen oder Originale von Dungfliegen und Mücken. Und noch eine schwarze Fliegenart, länglich, die sich sogar anfassen lässt (Steinfliegen?).
Diese Springer-Geschichte mit den 2Fliegen hier im Forum finde ich ja spannend.
Schleien schlürfen eigentlich an der Barthe oft Insekten, zumindest an der alten Divitzer Brücke. Der Wasserstand ist teilweise auf ca. 60cm gefallen.
Gruss Jörg
 
Dachs und Reh sind doch schonmal supertolle Voraussetzungen! Wollreste und herumliegende Federn sind ebenfalls super! Frag doch mal herum ob es in Deiner Nähe Kaninchenzüchter gibt. Die schlachten auch manches Tierchen und oft ist das Fell für sie Abfall. Aus dem Zeug lässt sich mit geringem Aufwand ein gutes Dubbing herstellen. Vor allem bei Winterfell hast Du eine dichte Unterwolle die sich gut verzwirbeln lässt.
Hierzu noch ein Tipp:
Ein Bekannter von mir sammelt immer alle Reste vom Binden und jagt sie dann durch eine Kaffeemühle. er erhält ein sehr fängiges graues Dubbing.
Grab Dich einfach mal durch die Bindeanleitungen hier im Forum und schau nach, welche Fliegen Du eventuell mit Deinen Materialien nachbinden oder improvisieren kannst. Du findest bestimmt einiges!

Was Haken angeht solltest Du Öhrhaken nehmen. Einen "zugebundenen" Plättchenhaken bekommst Du wohl kaum ans Fliegenvorfach.

Wann und Wo bist Du denn in NRW. Wir haben hier einige Vereine und Fliegenfischer in der Gegend! (mich zum Beispiel :grins)
 
@ Goderich,

Danke für den Tip mit dem Dubbing.
Stichwort Kaninchen - in der Gartensparte züchtet jemand.
Ich bin gerade von der Barthe rein, vom Flifi. Ergebnis: nix. Eigentlich geht bei fast jedem Wurf etwas, aber ich schätze der Haken ist zu gross. Nur Fehlbisse. Es sind warscheinlich Schwärme von Ukelei oder kleinen Rotfedern.
Ich bräuchte ein Mückenimitat am 16er oder 18er Haken.
Am Freitag fahre ich, sofern die Arge mir nich noch einen Strich durch die Rechnung macht, nach Berlin und Montag dann nach Leipzig. Ich hoffe dort ein parr Fliegen zu bekommen. Start in Leipzig ist der 08.06. 4Wochen lang. Danach könnte es 3Wochen NRW -evtl. Werne- werden. Aber das ist noch nicht sicher.
Ich habe an der Barthe gestern eine Insektenart gesichtet, die mir völlig unbekannt ist. Sie kamen in Massen vor und die Fische stiegen danach. Sie sind aber so klein, dass man vermutlich einen 20er Haken bräuchte.
Ach so, mir ist der dünne Teil des verjüngten Vorfachs flöten gegangen. Kann ich auch ein gleichstarkes Stück Mono von 0,18mm 1m lang einbauen?
Ich werfe noch nicht so gut, dass ich mit geknoteten Stufenvorfächern arbeiten kann. Ich glaube auch gelesen zu haben, dass irgendwer hier im Forum durchgängig 0,25mm Mono genommen hat.
Und eine Frage noch zur abgebildeten Fliege - sie ist scheinbar sehr fängig und nun schon arg mitgenommen, wie heisst dieses Modell?
mfg Kartitza
 

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Natürlich kannst Du eine neue Vorfachspitze anknoten. Hier im Forum findest Du auch einen Threat über die wichtigsten Knoten für den Angler. Eine besonders einfache Variante ist der Chirurgenknoten. Ein doppellter Hausfrauenknoten, in dem Du die beiden Schnurenden parallel verknotest. Bessere Erfahrungen habe ich allerdings mit dem Blood-Knot gemacht. Der doppelte Grinner-Knoten ist auch eine interessante Variante.
Da ich keine eigenen Grafiken habe verweise ich hier mal: http://www.fliegenfischen.de/know_how/detail.php?objectID=598&class=60&thema=603

Deine Kunstfliege sieht mir schwer nach einer variante des Royal Coachman (königlicher Kutscher) aus. Eine schöne Klassische Fliege!

Die echte Fliege auf Deinem Foto dürfte eine kleine Eintagsfliege sein. Frag mich bitte nicht welche! Ich scher mich meistens kein bisschen um die Namen der Fliege. Wenn ich eine sehe, binde ich ein Muster, dass ihr ähnlich sieht.
Falls Du selbst binden möchtest und nicht so viel Geld zur verfügung hast, empfielt es sich mal bei Ebay Eingland nachzusehen. Die sind komischerweise deutlich billiger als die deutschen Anbieter und es gibt deutlich mehr "Discount"-Produkte.

Mini-Haken bekommst Du jedoch leider kaum außerhalb des Fliegenfischer-Bedarfs. Ich persönlich binde eigentlich alles auf Tiemco. Bin mit denen mehr als zufrieden, auch wenn sie alles andere als billig sind.

Was Fliegen angeht kannst Du getrost auch im Internet schauen. Morefly.com hat zum Beispiel ein gutes Angebot. Ich rate allerdings deutlich von Fliegensortimenten der großen Firmen wie BEHR und Co. ab. Hab damit schlechte Erfahrungen gemacht.

Was Trockenfliegen angeht sind die Hexe, Ted Tag, Rehhaar-Caddis und natürlich die guten alten CDC-Emerger (also Aufsteiger) eigentlich DIE Klassiker(keine abschließende Aufzählung). Besonders auf die beiden letztgenannten greife ich immer wieder zurück. Die erstgenannten sind Standardmuster, die eigentlich fast alles und nichts immitieren und einfach über Jahrzehnte fängig waren und sind.

Schau Dich in Ruhe am Gewässer um, dann hast Du schnell eine Vorstellung, was bei Euch unterwegs ist. Ich persönlich finde, dass die Größe und Silhouette deutlich entscheidender sind, als die Farbe einer Trockenfliege (außer vielleicht hell / dunkel). Der Fisch muss ja gegen den Himmel schauen und ich kann mir nicht vorstellen, dass er dann besonders viele Farben erkennen kann. Unter Wasser, also bei Nymphen und Streamern verhält sich das natürlich anders.

Werne liegt natürlich nicht gerade bei mir um die Ecke, aber soweit ich weiß, gibts in dem Bereich an der Lippe auch Fliegenfischer. Denen kannst Du vielleicht mal über die Schulter schauen. Ansonsten Handgelenk gerade, Zeit lassen und nicht direkt versuchen Schüsse ins Backing zu machen. Dann kommt das Werfen von ganz alleine.
 
Moin,

danke für die Tipps
Das mit den Knoten kriege ich recht passabel hin, nur beim Werfen passiert mit Stufenvorfach manchmal ein heilloses Durcheinander. Zu entwirren ist das dann kaum noch.
Nach meinen Beobachtungen brauche ich Imitate von Stechmücken und schillernden bzw. schwarzen Fliegen (so Stubenfliegen).
Nachher gehe ich mit meiner Tochter ans Wasser, da werde ich mal versuchen natürliche Insekten an den Haken zu kleben.
Ist erst mal ne Notlösung auf die Schnelle. Gebundener 018er Brassenhaken am 0,10mm Vorfach. Wenn ich Glück habe, bleibt die Fliege am Haken. Oder aber eine Mücke direkt aufziehen. Ich werde dann berichten.
mfg Kartitza
 
Hallo Kartitza, beim Aufspießen natürlicher Insekten wirst Du vermutlich keinen Erfolg haben, weil diese meist beim Werfen abfallen. Du weißt ja bereits, daß beim Ausspielen der Flugschnur ziemliche Geschwindigkeit entwickelt wird, was dann dazu führt, daß natürliche Köder abfallen. Probiere es mal mit unbeschwerten Nymphen. Ich verwende zur Zeit an unserem Bach mit Erfolg die Imitation einer Köcherfliegenlarve (ohne Köcher). Diese binde ich auf einen Nymphenhaken etwa Größe 12. Für den Körper verwende ich lindgrünes Dubbingmaterial, für den Kopf (etwa 1/4 der Hakenschenkels) verwende ich schwarzes Spechtra-Dubbing, aus dem ich dann mit der Nadel Härchen herauszupfe, welche die Beinchen darstellen sollen. Sie ist ganz einfach zu binden, aber in Gewässern, wo die Köcherfliege vorkommt, ein Erfolg. Vor allem in schwacher Strömung ist sie sehr geeignet. Sie sinkt, da ohne Beschwerung gebunden, nur sehr langsam ab und sieht in der schwachen Strömung für den Fisch aus wie eine ausgespülte u. abtreibende Nymphe. Es ist faszinierend, wie vertraut die Fische diesen Köder nehmen, wenn er richtig präsentiert wurde. Versuch`s mal.
Gruß
Eberhard
 
Moin,
das mit den natürlichen Insekten funktioniert nicht. Sie halten nicht am Haken. Auch grössere Käfer und Heuschrecken blieben nicht dran.Laut älterer Angelliteratur sollte es gehen. Auch Sekundenkleber-wohl eher Minutenkleber-funktionierte auch nicht. Ich war ja noch mal los und wusste, das grosse Rotfedern da waren. Aber es biss nichts. Mit der Stippe und Made gab es dann Biss auf Biss. Ein erneuter Versuch mit der Fliegenrute brachte auch nichts. Auf Made dann wieder ja. Und das bei einer Wassertiefe von max. 50cm.Lediglich einen Ukelei konnte ich verhaften.
An einer anderen Stelle gab es ordentlich Bisse aber die Fliege (Trocken)war zu gross und somit gab es nur Anhiebe ins Leere.
Momentan bin ich ja in Leipzig und einen Angelladen habe ich auch schon entdeckt. Die Fliegenrute konnte ich leider nicht mitnehmen. Ich hatte einfach keinen Platz mehr. Vielleicht bekomme ich ja ein parr kleine Fliegen.
Selbst kriege ich das noch nicht hin. Mir fehlt einfach die Zeit und die Ruhe. Aber so nach und nach werde ich mich dort ranwagen.
mfg Jörg
 
Das Phänomen mit Made und Fliege kenne ich zu gut. Es ist unglaublich schwierig einer Fliege das nötige Leben einzuhauchen ohne sie zu schnell zu führen, wenns um stehende Gewässer geht. aber auch hier beißen die Fische auf entsprechende Nymphen.

Einfach weiter probieren. Es wird schon! :)
 
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