Barrierefreier Angelsteg - wie bauen? Fotos gefragt.

N

niersfischer

Gast
Hallo beisammen,

wir möchten an einem unserer Seen einen barrierefreien Steg bauen. Ziel ist es, dass ein Rollifahrer dort der Angelei nachgehen kann.

Habe zwar so einige Rechercheversuche gestartet, aber das Feedback war recht bescheiden.

Dass das Teil ebenerdig sein sollte ist klar. Eine gewisse Nähe zum Parkplatz ebenso. Mir fehlen Mindestmasse für den Wendekreis und Beschaffenheit einer Überrollsicherung.

Nun weiß ich zwar, dass der Gehandycapte nicht gerne gesondert behandet werden möchte, ergo keinen Sicherheitkäfig will, weil er sich dann eher verar....t vorkommt, aber wieviel an Sicherheit nötig ist, weiß ich auch nicht recht.

Ich denke hierbei an einen kniehohes, u-förmiges Rohr, das man beiderseitig des Zulaufes recht, wie links setzt und an ein weiteres das ein In-Den-See-Rollen verhindert. Mir hat man mittlerweile auch beigebracht, das ein Rollifahrer durchaus in der Lage ist zu bremsen, wo andere stehen bleiben.

Mein Anliegen ist nun: Wer hat einen solchen Steg in seiner Nähe und würde mal ein Foto davon einstellen? Gegebenfalls wären auch Bauvorschläge von Betroffenen hilfreich.
 
Super Idee was Du da hast.

Bei uns gibt/gab es mal eine Plattform in form von einem Ponton, welches eigentlich dazu gedacht war, auch Rolli Fahrern das Bootsangeln zu ermöglichen. Leider fand dies wenig bis gar keinen Zuspruch.

Ansonsten kannst Du dich auch mal an den Udo von der Firma Trost wenden.
http://wassersport-trost.de/Service.htm
 
Hi,

die Mailinfos sind nicht so geflossen wie ich es wollte, daher erst heute meine Antwort.

Danke für den Link Spezi, Bonobo hat hier wohl ganze Arbeit geleistet. Werde ich gleich mal sichten.

Torsten, das Vergnügen mit Herrn Bach hatte ich (logischerweise) bereits. Ich lehne nach meinem Telefonat vor gut einem Monat die Zusammenarbeit mit ihm ab. Ich benenne auch gerne den Grund hierfür.

Wenn ich mich dafür interessiere einen Steg barrierefrei zu bauen, sollte dies doch im Interesse derer sein, die diesen nutzen können. Herr Bach, gibt diese Infos jedoch nur gegen finanziellen Ausgleich weiter. Auf seiner Seite gibt es diese Infos bewußt nicht. Laut seiner Aussage hat er diese wieder entfernt, weil ja sonst jeder so einen Steg bauen könnte, ohne mit ihm gesprochen (und gezahlt) zu haben. Nun, ich habe mit ihm gesprochen. Das einizige was ich erfuhr, war wieviel es kostet Infomationen zu bekommen. Weiteres Interesse an mir hatte er nicht (wieso dann das Interesse an Kontakt). Daher sehe ich hier eine Ausnutzung meines Anliegens für andere Zwecke. Er kann mich gerne um eine Spende für seinen Verband bitten, kein Thema, aber so nicht. Dies ist eines "Verbandes" nicht würdig.

Honeybee: Weißt du warum sich niemand dafür interessiert hat?
 
Na Mattes,deine Erfahrung wundert mich nicht.
Mehr nicht dazu hier.Mal am Telefon,da kann ich noch anderes erzählen.
Hier noch nen Link vom Landesanglerverband Sachsen-Anhalt.
http://www.lav-sachsen-anhalt.de/index.html?lav.html
Da siehste ein paar Möglichkeiten.

Linke Seite unter Behinderten Angelplätze.
Zwar kein Steg,aber man kann sich ja auch so ein paar Eindrücke holen oder mit dem Verband in Verbindung setzen.
 
Also Mattes, die Idee finde ich schon mal sehr gut. :klatsch
Bei der Steggröße solltes Du Dich mind. an die doppelte Rollibreite halten,
2m wären aber besser,
noch eleganter wäre natürlich eine T-Form.
Der Wendekreis eines Rollis ist kleiner als die meißten denken, man kann damit fast auf der Stelle drehen.
Als Sturzprophylaxe würde ich kein Metall nehmen, ist nicht schick.
Nimm doch einfach Holz, Rund- oder Kanthölzer von ca. 25cm sollten reichen.
Alles was höher ist, wird Probleme beim Handling mit Rute und Kescher bereiten.
Versuch es aus, angel mal einen Tag aus einem Stuhl heraus, dann wirst Du verstehen was ich meine.
 
Da es heute zeitlich nicht mehr reinpasst, die Links zu checken, melde ich mich in den nächsten Tage nach erneuter Recherche zurück und gebe Feedback. Danke erst mal allen.

Georg, er wird T-Förmig werden. Wir wollen einen vorhandenen Steg neu aufsetzen, weil der Unterbau verrottet ist. Ergo warum nicht barrierefrei gestalten. macht den Braten nicht fett.

Torsten, warum die Leute nicht an unserem Telefonat teil haben lassen? Mal hierzu aus dem Nähkästchen plaudern. Gerne erzähle ich mal von dieser Odysee.

Meine Gedanke einen solchen Steg zu bauen ist gut drei Monate alt. Immer mal wieder voran getrieben wenn´s zeitlich passt. Erste Anlaufstelle waren einige Behindertengruppen oder Vereine der Gegend. Negativ! Hatten alle wenig Ahnung. Dann habe ich kreisweit gesucht. Da kam dann Interesse, aber kein Feedback. Dann der Weg zu Herrn Bach via Internetrecherche. Ergebnis: Unwürdig.

Ich bin sogar bis zum Referenten für Behindertensport vom DAV (bessere Internetsuchmaschienenergebnisse) aufgelaufen, nur war der unpässlich bis nie zu sprechen. Irgendwann dachte ich mir, dass es das ja nicht sein könne, schließlich bin ich Mitglied bein VDSF. Also da nachgefragt .... so einen Referenten haben wir leider nicht. :-(

Dann habe ich mir gedacht: was soll es, kein Problem, es gibt doch die IG für Behinderte und Nichtbehinderte in der FiHi. Ich habe also den ehemaligen "Teamchef" kontaktiert, mit Bitte um Kontaktherstellung zu einem gehandycapten Mitglied. Nur hat man dort nach meiner Anfrage die persönliche Vorbehalte gegen mich über die eigenen Ziele (dem Titel der IG nach) gestellt und mich abgewiesen.

In einem anderen (recht bekanntem) Board blieb meine Nachfrage ebenso unbeantwortet. So kam ich also dazu hier nachzufragen. Es ist schon recht nachdenkenswert, wie schwierig es einem gemacht wird etwas zu tun, was anderen nütze ist. Seit drei Monaten eiere ich durch die Gegend um Infos bettelnd. Ist das, was ich vorhabe wirklich im Interesse derer? Ihr, die jenigen die im Rolli sitzen seit gefragt. Wollte ihr eigentlich sowas?
 
Hi Mattes,
finde ich eine super Idee von dir, sowas beim Neubau des Stegs mit in Angriff zu nehmen. Viel kann ich dazu nicht beisteuern, aber ich würde dir vom Holz her beispielsweise Bankirai (teuer, aber gut haltbar) oder Douglasie (billiger) empfehlen, Lärche könnte, da stark harzhaltig, u.U. auch eine Alternative sein. Gibt da noch ein Tropenholz, das ähnliche Eigenschaften hat (Name ????).
Bankirai und Douglasie gibt es als Riffeldielen, die dienen einerseits dazu, dass das Wasser abläuft (fault nicht so leicht), andererseits würden sie quer zum Rollstuhl den Grip deutlich erhöhen.

Wichtig ist auch, dass das Holz Ast und Rissfrei ist, da sich dort immer das Wasser sammelt, und dadurch wieder fault.

Ansonsten könnte ich mir noch vorstellen, dass es von Vorteil wäre, wenn der Steg nicht allzu weit über dem Wasserniveau liegt, da dann ein Fisch leichter aus dem Rolli raus zu keschern sein dürfte.

Hoffe es hilft dir ein bisschen, und ich hab dir nicht nur Dinge erzählt, die du alle schon weißt?
 
Hallo madada,

hier mal die grundmaße des Verkehrsraumes für Rollifahrer (abgeleitet aus den Bestimmungen im Straßen/ Wegebau).

Länge 2,50m
Breite 1,10m

Bei der Breite solltest Du noch beidseitig einen Sicherheitszuschlag von 0,50m geben, dann kann sich da auch noch eine Begleitperson bewegen. Falls Rampen erforderlich sind, dürfen diese nicht steiler als 6% sein (besser nur 4%).

Ich hoffe das hilft Dir erst mal.

M.f.G. Gofi
 
Die Eifel ist doch nicht weit weg von Dir, oder. Dort wurde ein solcher Steg nach den Kriterien des HAD gebaut. Vielleicht bringt Dich ein Ortstermin dort weiter.
Hab Dir mal einen alten Link (pdf) aus meinen Favoriten rausgekramt.

Vielleicht ist ja eine Kooperation zw. Angelverein und Angelverein möglich. Habt ihr bei Euch in der Nähe auch noch einen solventen Großunternehmer, der sein Image aufbessern möchte? Im oben verlinkten Artikel half die RWE bei der Finanzierung. Vielleicht könnt ihr ein Symbiose bilden.

Zur praktischen Nutzung sind die Ratschläge von Fliegenpeitsche top. Sofern ein Überrollschutz angebracht wird, auf gar keinen Fall höher als 20 cm. Bei 20 cm werden die Vorderräder gestoppt und keschern sollte auch noch möglich sein. Eine Ablagefläche (für Kleinzeug/Köder) in Form eines kleinen Tisches wäre super - aber auch schon Luxus. Ob diese praktischen Tipps allerdings gegen irgendwelche Vorschriften oder DIN-Normen verstoßen, kann auch ich Dir nicht sagen.

Ansonsten toi, toi, toi. Ich hoffe, das Projekt gelingt Euch.
 
Tag Mattes
So nach unserem Gespräch gestern hab ich mal ein wenig gerührt.;)
Hatte ein Gespräch mit dem Referent für Behindertensport,Hans-Peter Weineck.
Hab Ihm das Anliegen geschildert und sofort die Adresse und Telefonnummer jener Firma bekommen,die schon über 100 behinderten gerechte Angelstege gebaut hat.
Grad mit Ihnen telefoniert,ein paar Sachen rübergefaxt.
Bis Dienstag hab ich Info`s,Fotos und dergleichen von Ihnen.
Sende ich Dir dann zu.
Als ich übrigens die vergeblichen Mühen erwähnte beim HAD an Info`s zu kommen,winkte Herr Weineck sofort ab.
Naja,bestätigte unsere Erfahrungen mit dem HAD.
 
Zur besseren Vorstellung mal ein paar Skizen und ein Foto vom Steg.

Nur mal eben schnell aus dem Gedachtnis erstellt.

Skize1: Seitenansicht mit neuer Steigung. Steigerung ließe sich mindern, wenn der Steg höher gelegt wird, jedoch ist er dann auch weiter weg vom Wasser. Denke wird nicht zu steil. Zahlen müssen noch errechnet werden.

Skize2: Draufsicht mit angedachten Ausmaßen.

Skize3: Positionen für U-förmige tiefliegende Geländer + Überfahrschutz.
 

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Auszug aus Barrierefreise Bauen Österreich:

Wendekreisdurchmesser 210-230cm
Bewegungsfläche 150-180cm
Griffhöhe 85cm

Nun fotos Habe ich keine aber naja...
 
Hallo Madada,

ich beschäftige mich beruflich häufig mit dem barrierefreien Bauen. In Deutschland gibt es eine Norm (was auch sonst:augen) hierfür, und zwar für den öffentlichen Raum die DIN 18024, in der die wichtigsten Maße stehen: Die findest Du u.a: hier: http://nullbarriere.de/din18024-1.htm
Ich würde auf jeden Fall dringend empfehlen, folgendes zu beachten:
1. Steigung/Gefälle: max. 6% (das entspricht einem Höhenunterschied von 6 cm auf einer Strecke von 100 cm.)
2. Ruhezone: Sollte die Gefällestrecke des Steges deutlich mehr als 4,50m betragen, baue ein ebenes Ruhepodest ein, auf dem ein Rolli-Fahrer pausieren kann.
3. Der Steg sollte mindestens eine Breite von 1,50m haben
4. Lasse keine Lücken zwischen den aufliegenden Brettern frei, da es bestenfalls nur nervt, wenn man die ganze Zeit über Fugen rattert, schlimmstenfalls bleibt ein Rolli-Reifen stecken.
5. Mache eine (komplette!!) seitliche Aufkantung oder Umrandung von mind. 10cm Höhe als Überfahrschutz
6. Sollte das Gefälle auf eine Stegkante zuführen, sorge für eine stabile Absturzsicherung auf 85 cm Höhe (Handlauf). Dieser kann auch manuell nach Lösen einer Sperre wegklappbar sein. Es muss gewährleistet werden, dass der Rolli-Nutzer nicht ungebremst bis zur Kante rollt, sondern notfalls abgefangen wird und nicht in's Wasser fällt - absolute Lebensgefahr! (Besser ein paar Blessuren, als ein Absturz)
8. Vermeide Stufen; wenn nicht anders möglich, sollten diese kleiner als 2cm sein.
9. Der Steg sollte rutschsicher nutzbar sein - d.h. Moos, Laub etc. sollte nicht flächig aufliegen.

Wenn Du Rollinutzern noch etwas Gutes antun möchtest: Sollte der Steg mit einer rutschfesten Matte belegt werden, sollte diese den Rollstuhl beim Befahren nicht elektro-statisch aufladen.

Das ist - zugegeben - eine ganze Menge. Manchmal lässt sich das Beschriebene auch nicht 1:1 umsetzen. Falls Du Fragen hast kannst Du mir auch gerne eine Nachricht senden.

Viele Grüße
Tacklebrother
 
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Steganlage

hallo , niersfischer Gastangler Ich kann Ihnen gerne hilfen, bitte nehmen Sie Kontakt mit uns, unter diese Nummer: 03631 467378 , Sie können auch gerne unsere Seite besuchen( www.wasab.de)Wir sie eine Firma mit lange Erfahrung im Bereich Steganlage.dankeWenck Andreas
 
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