Tierschutz -  Überall verletzte Fische; und wen störts?

WhizzArd

Petrijünger
Hi Forum,

ich war die Woche ein wenig aktiver und war 3 Abende für jeweils 3 Stunden und heute fast den ganzen Tag unterwegs. Es lief zwar gut, aber leider hatte das Ganze einen sehr faden Beigeschmack.

Ich weiss, diees Thema wurde schon oft angesprochen, aber ich möchte sehr gerne einen eigenen Thread starten, da mir das Ganze wirklich sehr am Herzen liegt.

Extrem viele Fische waren verbissen und zwar nicht von Raubfischen, sondern von Kormoranen. Von den gefangenen Rotaugen waren sicherlich 75% vernarbt, viele auch mit frischen bzw. frisch verheilten Wunden an den Flanken. Und es waren eben nicht 5 oder 6, es waren mehr al 60 Rotaugen. Bei den Döbeln genauso, 2 Kollegen waren heute dabei, einer der 50er Döbel war echt mehrmals attackiert worden. Am schlimmsten aber hat es die Nasen getroffen, 13 von den 14 Stück waren verletzt, manche stark, manche weniger. Hatte heute für kurze Zeit die tatkräftige Unterstützung von meiner Holden und während ich die Fische gedrillt und gekeschert habe, hat sie den Foto rausgekramt. Da sie zur Zeit Schonzeit haben, aber leider trotzdem immer wieder auf die Madenbündel für die Barben oder die Maden/Caster Cocktails für die Rotaugen gehen, sollen sie auch so schnell wie möglich wieder in ihr Element zurück. Deswegen sind es auch nur die drei Fotos, aber die sprechen für sich. Das Döbel Foto reiche ich nach sobald der Kollege von die Bilder rausgerückt hat.

Es kann doch echt nicht sein, dass pi mal Daumen 85% der Fische die zur Zeit gefangen werden (die der anderen sehen auch nicht besser aus :shock) Opfer von Kormoranattacken waren.

Die Fische brauchen einfach mehr Unterschlüpfe und Versteckmöglichkeiten, vor allem an den schiffbaren Abschnitten. Aber den Verantwortlichen geht es anscheinend nur ums Geld und die "Sauberhaltung" der kanalisierten Abschnitte, die Vereinsheinis sind sich zu schade bzw zu geizig für einen geregelten und ausreichenden Bestand zu sorgen und wenigstens ihre gepachteten Teile für diese Raubvögel hindernisreicher zu gestalten. Das wäre zum Beispiel durch Totholzburgen erreichbar. Desweiteren kann es doch nicht angehen, dass es immer noch Verfechter für den Kormoran aus den Reihen der "Vogelfreunde", selbsternannten Naturfreunden und Naturschützern, Vogelschutzinitiativen und Tierschutzorganisationen gibt, die einer Erhöhung der Abschussquoten entgegenstehen, bzw. sich vehement gegen die Zerstörung von Nestern aussprechen. Und solche Leute schimpfen sich dann auch noch "tierfreundlich", bullsh*t, die Leute haben doch einen Brett vorm Kopf. Wie heisst es so "schön"? - Aus den Augen aus dem Sinn. Alles was der naive Vorstadttölpel von heute nicht sehen kann, ist ihm egal. So ist es auch mit dem Leben unter Wasser.

Was meint ihr was man tun kann, um sich als wirkliche Versteher der Fauna über sowie unter Wasser für den Schutz der Fische Gehör zu verschaffen. Es soll ja nicht so kommen, dass der Kormoran wieder auf die Liste der gefährdeten Arten kommt, nein, es sollte bloss wieder ein geregeltes Vorkommen hergestellt werden; eine geregelte Population die für die Tierwelt auch verträglich ist. Versteht ihr was ich meine?

Ich bin zwar Angler und ich möchte natürlich deswegen auch Fische fangen, aber ich möchte auch für meine Kinder und Enkel einen sich natürlich reproduzierenden Bestand aufrechterhalten. Das ist kein Eigentinteresse, es dient dem Allgemeinwohl. Nicht nur der Mensch schädigt die Ökologie des Wassers, sondern eben auch der Kormoran. Und das ist inzwischen, in meinen Augen, mit dem Raubbau des Menschen an den Fischen zu vergleichen. Ich meine, dafür gibt es doch Jäger, intensiv geschulte und ausgebildete Freizeitjäger und Berufsjäger. Beide müssen sich an die Spielregeln halten, wie wir Angler auch, vielleicht sogar ein wenig mehr. Ein Jäger ist für die Regelung der Wildbestände verantwortlich, genauso wie wir Angler eigentlich dafür verantwortlich wären.

Leider sind bei uns die Kontrollen zu schwach, das sieht man ja auch unter anderem an dem Rückgang der Bestände von bestimmten Fischarten. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Worauf ich hinaus möchte ist eigentlich ganz einfach: Die Jäger sollen ihren Aufgaben nachgehen können und nicht durch irgendwelche veralteten Restriktionen an der Ausübung der Hege gehindert werden. Und wir Angler sollten sie tatkräftig unterstützen.

Wenn ihr bis hierher gelesen habt, dann gibt es auch gleich ein paar Fotos zur "Belohnung". Obwohl der Anblick nicht wirklich schön ist.

Danke für eure Ausdauer beim Lesen und eure Unterstützung!!! :klatsch :respekt


.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

IMG_1013.jpg


IMG_1009.jpg


IMG_1012.jpg
 
Moin !
Den Fotos nach zu urteilen, sind das aber Raubfischverletzungen. Wir haben in meinem alten Verein oft tote Fische gefunden, die durch Kormoran-Attacken verletzt waren. Das waren meist richtige Einstichlöcher, von denen hier nichts zu sehen ist. Lediglich 1 Foto k ö n n t e eine Verletzung durch einen Kormoran dokumentieren. Die anderen zeigen für mich ganz klar die Spuren einer Raubfischattacke.
Gruß
Eberhard
 
Moin,

ihr beiden, leider gibt es bei uns sehr sehr wenig Hechte, ich hätte auch eher auf einen Zander getippt, aber die Rückseite der Fische sah genauso aus. Die Hunds- und Fangzähne eines Zanders haben doch unterschiedliche Abstände von Unter- und Oberkiefer. Die Bisswunden hatten aber einen identischen Abstand, soweit ich das in der kürze der Zeit beurteilen konnte. Und ich will es auch garnicht abstreiten, dass es nicht auch ein Räuber gewesen sein könnte. Die restlichen hatten oftmals tiefe Einschnitte in den Flanken, und bei uns im Abschnitt wurden im Februar ca. 350 Kormorane auf einem Bereich von 3km gezählt. Darüber wurde sogar in der lokalen Zeitung berichtet.

Aber eines zeigt das ganze doch: Dass die Raubfische und Kormorane inzwischen in einem harten Konkurrenzkampf stehen, es wird anscheinend alles attackiert was sich bewegt, auch größere Fische. Die meisten kleineren wurden von den Kormoranen über den Winter hinweg extrem stark dezimiert. Über die Jahre hinweg waren die Fangbeschränkungen einfach zu lasch und es wurden auch von Menschenhand viel zu viele Weissfische entnommen. Die Vereine wissen doch aus Erfahrung, zu was manche Angler fähig sind, wenn sie tütenweise Weissfisch mit nachhause schleppen um Fischsuppe und Buletten draus zu machen. Wenn ich das jeden Tag essen müsste würde ich nach einem Jahr wohl meinen Schein an die Wand hängen...

Wie dem auch sei, da haben die Verantwortlichen der Vereine einfach gepennt, unumsichtig Raubfische nachbesetzt, die Mindestmaße erhöht (eigentlich ja eine tolle Sache, aber in diesem Fall leider kontraproduktiv) und Friedfische die als Nahrung hätte dienen können, werden schön in die Vereinseigenen Seen gepumpt, man gönnt den anderen ja nichts, obwohl sie auch fleissig ihre Abgaben zahlen, der Fisch könnte ja abwandern... :nein.

Vielleicht findet ja ein Umdenken statt, wenn in ein paar Jahren die Raubfische abwandern, die Kormorane verschwinden und die Faune unter Wasser brach liegt.

Grüsse!
 
Hm ich finde es sieht nicht sehr nach Kormoran aus die Verletzungen sind eher Rund am Rhein und Mian haben viele Kormorane und auch betroffene Fische die haben meist runde Löcher im Bauch von den Spitzen am Ende des Schnabels.
 
Schönen guten Morgen

Also was ich gesehen hab sind diie Verletzungen bei den Nasen
eindeutig von Fischreiher oder Gänseseger oder auch Kormoran.
Am ehesten tippe ich auf den Fischreiher, Wir haben auch solche
Verletzungen bei Forellen in unserem Fluß. Dio kommen alle vom Fischreiher. Und nacher bekommen die Fische Pilzbefall und sterben.

Oberesalzach :mad:
 
ich denke die wunden sind schwer zu beurteilen
beim ersten und dem letzten würde ich auch auf einen hecht tippen bei den anderen bin ich mir nicht sicher, wobei wunden von reihern meisten am rückrat sind und löcher vorweisen. kormoran könnte sein die tauchen ja auch nach fischen.

aber es ist ja schon lange bekannt das der kormoran sehr großen schade in der fischzucht anrichtet.
es wurden studien in östreich gemacht wo ein see mit 10ha und sehr guten fischbestand in nur einem winter bis nahezu null dezimiert wurde und das durch den kormoran was auf einem video nachgewiesen wurde.
es wurden schwärme von 200 vögeln gefilmt
und bei einem tagesverbrauch von 500 - 1000 gramm fisch kann man sich vorstellen wie lange es braucht um einen see zu plündern.
leider ist es in deutschland nicht erlaubt dem kormoran nach zu stellen bzw. nicht durch einen fisch- teichwirt und der jäger opfert keine kugel für sowas.
Zumal der kormoran kein wie beim bund naturschutz gepredigt ein heimischer vogel ist
dieser wurde durch die seefahrer eingeschifft da er meist in küstengebieten zu finden ist.

Leider ist es jetzt so das die vermehrung dieser vögel nicht mehr zu kontrolieren ist und ein sehr großes ausmaß angenommen hat.
in meinen heimischen gewässern sind schwärme dieser vögel zu sehen (Rothsee,Altmühlsee)
Bei unseren heimischen züchtern (Aischgrund) konnte nachgewiesen werden das sich sogar die vögel über 50km fortbewegen um zu fressen.
leider wird diesem schädling keine parole geboten sondern noch weiter geschützt.

Wie krank ist unser naturschutz eigentlich?
 
Ganz so, dass der Kormoran nicht dezimiert werden darf, ist es mittlerweile nicht mehr. Das Problem scheint in den Köpfen der Verantwortlichen langsam anzukommen.
Bei uns am Flüsschen Tauber dürfen sie seit diesem Winter geschossen werden und das passiert auch, da viele Jäger auch gleich Angler sind ;)
Was nicht erlaubt ist: Das Schießen an Privatteichen.
 
da hast du glück, wenn du weiter runter gehst da sind wenige jäger auch gleich fischer
aber ich geb die hoffnung nicht auf das sich noch weiter was ändert
 
Hi!

Ich find es immer wieder befremdlich, wenn beim Kormoran gleich von kranken Naturschutz gesprochen wird... und das die Tiere alles plündern, und das was nicht geplündert wird, so schwer verwunden, das die sowieso sterben.

Wenn ich dagegen aber sehe, wie jetzt bei uns hier in Brandenburg am Havelkanal JEDES Wochenende Angler 24 Stunden und länger dicht an dicht sitzen und angeln, möchte ich gern mal wissen, wieviele die im Vergleich rausholen.
Generell findet man kaum noch Gewässer, wo man allein für sich angelt. Und es gibt sicher auch noch genug "Spezies", die mitnehmen was geht... alles andere wird mehr oder weniger sanft (wenn überhaupt) zurück geworfen. Die Verletzungen von Händen können sicher ähnlich sein.

Und Geschichten wie lebende Fische einfach hinter sich werfen und erstmal weiter fischen... sowas bringt nur der Mensch fertig.
Vielleicht wäre es daher angebracht erstmal auf sich selbst zu zeigen?

Gruß...
Deinosuchus
 
nun ja ich weiß ja nicht was eure angler da raus ziehen oder mit was die fischen
aber ich denke das sie kaum 1TONNE Fisch am wocheende erbeuten und dann auch noch die brut??????

denn das macht der kormoran!!!!!!!!!!!!!!!

musst mal nachlesen in welchen schwärmen sie kommen und was sie fressen am tag
und wenn du dann noch sagst das die angler mehr aus dem gewässer ziehen nehme ich das mit dem naturschutz zurück
 
Also bei mir im Verein hat mir einer erzählt das sie ein paar Jäger gebeten haben den einen oder anderen Abzuschiessen. Dadurch würden sich der Rest des schwarms die Gefahr merken und das Gewässer zukünftig meiden, aber ob das stimmt weiss ich nicht weil die ja eigentlich unter Schutz stehen.
 
@ Koala

Zur Zeit stehen sie bei uns unter Schutz. Aber nur in der Brutzeit.
Ab September sind sie wieder offen zu jagen.
Bei mir an der Anlage habe ich im letzten Winter 32 Stck geschossen.
Aber glaub nicht das es merklich weniger werden.
Der einzuge Vorteil ist, daß sie meine Anlage jetzt meiden.
 
Hi!

Eine Tonne Fisch? Von wievielen Vögeln? Und wieviele werden am Wochende wohl geangelt haben? Allein in Brandenburg sind wohl an die 140.000 Angler registriert. Wenn nur ein drittel davon angeln war und im Schnitt 200g Fisch fing... komm ich schon in Brandenburg auf fast 10 Tonnen.
Bundesweit gibt es eine Millionen Angler... und das sind nur die, die ordentlich gemeldet sind. Und nicht solche Typen, wie ich es schon erlebt habe, die 3 oder mehr Ruten auslegen, dann nach Haus schlafen gehen und sie morgens abholen.

Ich kann mir schon vorstellen, das der Kormoran regional eine Last ist... aber es muß da andere Wege als das übliche Abknallen gefunden werden. Und vor allem sollten wir uns alle erstmal an die eigne Nase fassen, bevor wir über ein Tier meckern, was den Fisch immerhin zum Überleben braucht.

Gruß...
Deinosuchus
 
Hoi!!!

Wir haben auch Fischreier an einem unserer Gewässer... Und wie ihr alle schon gesagt habt die Verletztungen könnten aber auch von Raubfischen sein... Aber mal ehrlich! Hat von euch schon jemals einen Räuber beonachtet der einen von ihm attackierten Fisch wieder los lässt? In dem Wasser habe ich in letzter Zeit auch tote Fische aller Art aus dem Wasser gezogen die von Pilz befallen waren... Ich glaube das der Großteil der Fische schon von Reihern angefallen wurde/wird... Die Verletztungen müssen ja nicht immer gleich aussehen...

Ich habe schon oft gesehen wie Hechte fische attackiert haben die fast so groß waren wie sie selbst und die haben sie aber nicht losgelassen sonder weg geputzt...

Naja nur so ein Gedankengang von mir...:augen


Petri Heil aus Österreich!!!
 

Anhänge

  • 199408HechtLaube.jpg
    199408HechtLaube.jpg
    51,3 KB · Aufrufe: 198
Zurück
Oben