Gewässerschutz -  Was tun gegen die Entenfütterer

N

niersfischer

Gast
Hallo ihr lieben,

heute möchte ich mich wieder mal von euch beraten lassen.

Bei meiner Gewässerrunde am heutigen Tage, waren sie wieder da. Die Entenfütterer. Sie sind eigentlich immer dort. Ein bis zwei Personen treffe ich bei jedem Besuch des Sees dort an. Wurde früher immer altes Brot verfüttert, besorgen sie die Leute mittlerweile Körnerfütter. Mais, Getreide, Sonnenblumenkerne, etc. Ich schätze die Menge in ihren Tüten pro Person auf zirka 1 - 1,5 Kilo. Das Klischee der alten Dame taugt auch nicht mehr. Die letzten die ich antraf waren um die 40. Männlein wie Weiblein sind vertreten.

Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Fütter dort verfüttert wird, wenn niemand dort ist und es beobachtet. Diese Dunkelziffer dürfte enorm sein. Für einen See von 2,3 Ha vermutlich eine beachtliche Menge.

Rund um den See weisen Schilder auf ein Fütterverbot hin. Nachdem ich mich als Gewässerwart ausgewiesen habe, fordere ich die Leute auf unverzüglich die Fütterung und auch in Zukunft einzustellen und erkläre ihnen, das sie den Fischbestand hiermit gefährden. Da ich nun mal kein Biologe bin, erkläre ich ins Blaue hinein und hoffe, dass die Leute keine Ahnung haben. Ich sage ihnen, das das Material, das sie dort versenken, während es gammelt Sauerstoff zersetzt und sie gleichzeitig die Enten mästen, die somit mehr Kot ausscheiden, was wiederum Sauerstoff kostet. Ich sage ihnen auch das die Enten Wildtiere sind, die sich prima alleine von Unterwasserpflanzen ernähren und sie unsere Hilfe nicht nötig haben, zudem würden durch das Füttern noch mehr Wasservögel angelockt.

So und nun meine Frage. Stimmt meine Argumentation? Welche Argumente könnt ihr mir an die Hand geben.

Ich habe auch vor in Zukunft das Ordnungsamt zu bitten dem Gewässer mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Welches Vergehen/Ordnungswiedrigkeit liegt hier eigentlich zu Grunde?

Es ist selbstverständlich, dass die Leute höflich von mir angesprochen werden und ich weiterhin versuchen um Verständnis zu werben.

Die Leute kappieren einfach nicht, dass sie hier falsche "Hege" betreiben. Ich habe auch schon überlegt einmal mit der lokalen Presse einen Bericht zur Aufklärung zu erstellen.

Übertreibe ich hier?

Ich danke euch wie immer für eure kompetente Hilfe

Grüße
 
Servus Kollege,

ich kenne das Problem nur zu gut und finde deine Argumentation auch wahrheitsgemäß und nachvollziehbar, aber eben als Angler. Wir haben ja den "direkten" Einblick und tauschen uns ja auch diesbezüglich aus, auch in anderen Kategorien wie Vorfüttern etc. Nun bin ich auch kein Biologe und mich würde es auch brennend interessieren, wie man es einem Laien so einleuchtend wie möglich nahebringen kann. Die guten Argumente hast du ja schon gebracht, denn ein übermäßiges Füttern führt zwangsläufig zu einer Veränderung der Gewässerökologie.

Was ich jetzt in meinem Angelgebiet öfters gesehen habe, ist dass vermehrt Hunde auf Enten losgehen. Sicher nicht aus "Tötungswahn" etc, wie es gerne von den Passanten abgeurteilt wird, sondern eher aus Neugierde und Instinkt. Denn mit der Zeit verlieren die Wasservögel ihre Scheu und sind somit auch ein leichtes "Ziel". Desweiteren wird auch sehr viel gammliges Brot verfüttert. Da muss man doch an den guten Menschenverstand appellieren, denn wir essen ja auch kein schimmliges Brot da es gesundheitsschädlich ist, für Menschen und eben auch für Tiere.

In den ruhigen Gewässerabschnitten sammelt sich dann über den Sommer hinweg eine übelriechende Masse an Brotlaiben/Stücken an(ja wirklich, halbe und gar ganze Laibe werden gedankenlos eingebracht!!!).

Aber anscheinend wird darüber einfach hinweggesehen. Ausserdem sind das immernoch Wildtiere, die ihre Nahrung selber suchen. Wenn man sie ihren Instinkten beraubt, werden sie von "uns" Menschen abhängig und verhungern unter Umständen, wenn sie keiner mehr füttert. Ist das dann der Sinn der Sache?

Die Idee mit dem Zeitungsbericht ist echt gut, das wird sicher viele NAchahmer finden. Und die lokalen Blätter suchen generell immer nach verwertbaren Stories.

Gib uns bescheid, wenn du nähere Infos darüber hast!

Grüsse!
 
Abend Mattes
Die rechtlichen Dinge klärst Du am besten mit eurem Ordnungsamt ab.
Das ist in der Handlungsweise zu unterschiedlich.
Versuch es mal so zu erklären,wie in dem Link der folgt.
Ist schön einfach erklärt,aber wirkungsvoll.
http://www.hr-online.de/website/fer...p?key=standard_document_34361386&rubrik=35902
Regt dann vielleicht bei den Leuten zum nachdenken an.
Hier noch mal das Video dazu.
http://www.hr-online.de/website/fer...rik=35902&jm=1&mediakey=fs/mex/20080529_enten
Vielleicht könnt Ihr Euch ja mal ein paar Tafeln bauen,die diese Problematik etwas erläutert.
Angebaut unter den Verbotsschildern.
Oftmals hilft so eine Grafik mit Erläuterung eher,wie nur das Verbotsschild.
Schau mal unten in der PDF.
Hm ,lässt sich nicht verlinken.:confused:
Als PDF unten angehangen.:)
Die Grafik ist nicht schlecht.
Ein paar klärende Worte dazu,reicht vielleicht schon.
Nur nicht anfangen,hoch wissenschaftlich zu argumentieren.
Das verstehen die Leute nicht und stellen die Ohren auf Durchzug.
 

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  • Flyer Wasservoegel.pdf
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Enten sind eben echte Ernährungsoppurtunisten. Wo sie gefüttert werden wirst Du
sie nicht so schnell wieder los.
Vor allen Dingen die Fütterer auch nicht.
Auch wenn die Fütterungen eingestellt werden dauerts oft eine ganze Zeit bis
neue Fressplätze aufgetan sind.
Gibts bei Euch den keinen Jagdpächter? Wilde Stockenten sind doch eigentlich
gefragt und verhältnismäßig gut absetzbar.
Wenn sie graue Patschen haben.
Gruss Armin
 
@WhizzArd,

danke dir für dein Feedback und dass du meine Ansichten teilst. Mein weiteres Vorgehen in der Angelegenheit soll euch nicht verborgen bleiben. Ich werde es selbstverständlich hier posten.

@Torsten,

warum habe ich nur mit dir gerechnet :)

War schon klar, dass da fundiertes Material kommt. Danke dir hierfür. Der Bericht wird mir eine große Hilfe sien, wenn ich mich an Behörde oder Presse wenden werde.

Ich habe natürlich nur die Fische im Kopf gehabt, dass das Federviech auch gefährdet ist, war mir gänzlich fern. Danke für die Klarstellung.

Tafeln, die über den Sachverhalt in Symbolik aufklären sind dort angebracht. Ich werde sie in den nächsten Tagen mal fotografieren und hier rein stellen. Gebracht haben sie wenig, so wie überall im Leben entsteht auch dort schnell eine Art Betriebsblindheit. Vieleicht sollten wir einfach mal den Ausstellungsort wechseln.

@Armin,

ich will keinen Holzhammer schwingen und mir die Bevölkerung vergraulen. Ich will ihr Verständnis.

Grüße und Danke
 
madada;190495@Armin schrieb:
Na dann viel Glück wir haben am Vereinsteich Schilder noch und nöcher, ausser das sie von sogenannten Tierfreunden als Propaganda gewertet werden ( Die wollen nur nich das wir die Fische satt machen)
Wurde sie auch zerstört oder beschmiert.
Du kannst die Sache nur mit dem Hammer beenden und selbst dann kommen diese sogenannten Tierfreunde bald schon wieder.

Die Viecher sind inzwischen so konditioiert das sie sobald jemand auf dem Rundweg stehen bleibt sich ein Rennen an diese Stelle liefern.
Jagd scheidet aus , Stadtgebiet und Schule mit Sportplätzen nebenan.

Um die Situation mal zu verdeutlichen hier ein Bild.

picture.php



Wieviel Enten nötig sind für diese Masse an Federn kann sich ja jeder denken.

Ein Problem unserer Zeit, ich habe nichts gegen die Omi mit ihrem Zwieback oderr wenn kleine Kinder mal ein Toast reinwerfen, aber inzwischen kommen die Leute und schmeissen Tütenweise Futter hinein.
Und das kann es nicht sein.
Da helefen dann wirklich nur noch Ordnungsgeld und oder Anzeige.

Gruss
Olli
 
Hi

Es ist bei uns einfach, da der Teich in einem Stadtpark liegt und die Stadt ein Fütterungsverbot ausgesprochen hat, genau wie für Tauben etc. . Ergebnis = 0
Jedoch gibt dies dem Ordnungsamt eine Handhabe zum Einschreiten.
Gruss
Olli
 
Hi Leute ,

bei uns hat gutes Zureden , Erklären usw gar nichts geholfen .

Also war der letzte Weg zum Ordnungsamt notwendig.
Die patrolieren täglich , allerdings wechselnde Personen , verteilen Strafzettel und Platzverweise .
Manche hatten sogar in Seen und Teichen auf Privatgelände(!!!!!)gefüttert und hörten erst auf , als es zu Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs , Umwelt-bzw Gewässerverschmutzung kam .
Außerdem ist das Füttern sogar gesetzlich verboten und wird mit saftigen Strafen belegt .

Da Hilft nur eins Platzverweis aussprechen , wer dann nicht hören will anzeigen , Fotos machen und Kennzeichen aufschreiben .

Die Bejagung in Städten und anderen bewohnten Gebieten übernimmt ein Falkner normalerweise sehr gerne , außerdem verschwinden so zB unliebsame Taubenbestände und sogar Enten usw .


mfg JAcky1
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab das selbe Problem bei uns an der Naab.Die Vögel werden dort das ganze Jahr lang von Passanten udn Ahnwohner gefüttert und bleiben die ganze zeit in diesen Sektor .Jedes Jahr werden es mehr Schwäne( 78) und Enten ( Weit über 100)
Die Schwäne ,sind auch wenig beeindruckt von Anglern und Schwimmen fast immer Truppen weiße diket vor den Füssen .Posenfischen ist dort unten undenkbar da die Schwäne einfach die Montagen mit ziehen .Wenn ich ans Wasser geh kann ich meistens 2 Würfe machen und schon steuern sie mich an und ich muss die Ruten für ne halbe Stunde rausnehmen und warten bis sie wieder abziehen.


Das hier ist meistens nur die Vorhut der Rest kommt meistens 5-10 Minuten Später wenn man die hier nicht vertreiben kann.
 

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vieleicht hilft Dir das auch noch ein wenig weiter.

Gruss
Moby

Klar hilft´s! Danke Moby. Ich sammel nun alles, werde für unsere Gewässerwarte einen Flyer printen, der einfach gehalten sein wird, um sie an Leute zu vergeben, die wir dabei antreffen. Zudem werde ich den offiziellen Weg beschreiten und hierfür brauche ich die Fachinfos.

Gruß
 
Mit Aussagen wie abschiessen usw spielt man nur der FRIEDEL33 Legion in die
Hände! Grade als Angler, (die sich doch eigentlich den
Naturschutz/Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben haben), sollte man
damit vorsichtig sein und abschiessen/bejagen ist keine adäquate Lösung des
eigentlichen Problems. Stellt euch den Proteststurm vor, wenn die Enten
abgeschossen werden, die im Grunde genommen nichts für die Dummheit der
Menschen können!
Den Fütterern muß klar gemacht werden, das sie den Tieren nicht helfen
sondern eher schaden! Denke das Mattes da schon den richtigen Weg
eingeschlagen hat und durch Aufklärung mehr erreicht als durch die Bestrafung
der Fütterer!

Gruß Sven
 
Hallo Mattes,
Dein Problem gibt es überall, wo es Fischgewässer mit Rundwegen oder leicht erreichbaren Stellen gibt. Wir hatten das Problem in meinem alten Verein auch. Verbotsschilder wurden beschmiert oder beschädigt. Geholfen haben sie nichts. Als ehemaliger Polizeibeamter habe ich oft genug die Erfahrung gemacht, daß man hartnäckige Sünder, die keiner vernünftigen Erklärung zugänglich sind, nur am Geldbeutel packen kann. Ein paar Anzeigen mit saftigen Geldbußen sprechen sich viel eher herum, als alle möglichen Erklärungen. Schließe Dich mit dem Ordnungsamt kurz. Wenn von da offizielle Verbote ergehen u. durch entsprechende Schilder dokumentiert werden, besteht eine Rechtsgrundlage. Je nach Lage des Gewässers die Verordnung der jeweiligen Stadt oder das Forstgesetz NRW. Eine große Hilfe könnte natürlich die von Dir geplante Presseaktion sein.
Für die Reduzierung der Wasservögel hat Jacky einen Vorschlag abgeliefert, der sich sogar an einem Gewässer mitten im Stadtgebiet verwirklichen läßt:
den Falkner!! Der müßte natürlich vom Ordnungsamt beauftragt werden. Das müßtest Du dort darlegen.
Wünsche Dir viel Erfolg!
Gruß
Eberhard
 
Ich wünsche einen schönen Abend,

bei uns am Teich hat es geholfen, dass wir darum gebeten haben die Enten auf unseren Grünflächen zu füttern. Dieser Vorschlag wurde sehr gut angenommen. Natürlich gehört auch eine Portion Aufklärung dazu und dem unverbesserlichen Mitbürger muss es dann halt an den Geldbeutel gehen.

Hat aber bei uns geholfen.

Mit freundlichen Grüßen und Petri Heil

Tom
 
Hallo Fliegenpeitsche,

sowohl persönlich (meistens am Wochenende) als auch mit Hilfe von Beschilderungen.
Ich meine auch (ist schon etwas länger her), dass unser Verein zusätzlich über die Tageszeitung aufgeklärt hat.

Mit freundlichen Grüßen

Tom
 
Hallo ihr zwei,

das ganze hört sich nach einer guten Idee an, die man aufgreifen könnte. Werde die Lösung mit dem Amt mit einbeziehen. Danke für die Anregung.

späte Grüße
 
Tschuldigt mein spätes Posting.
Wollte bei der Lesung eigentlich das selbe schreiben wie es Torsten aber schon getan hat. Mit dem Vorstand einen freundlichen Besuch am Ordnungsamt abhalten um eine Lösung zu finden.
Aber auch so wird man das Verhalten der Eltern mit Kindern oder die älteren Herrschaften nicht beikommen. Denn sicher kann keiner den Teich rund um die Uhr kontrollieren.

Mit dem Falkner ist es eine absolute klasse Idee, da ja in bewohnten Zonen oder Stadtrandbezirke nicht geschossen werden darf. Also mit einem Falkner reden und auf der Stadt zusammen eine Rücksprache halten oder Infos einholen.

Das mit der Futterwiese kenne ich hier und kann davon abraten.
Betrifft zwar nicht unseren Verein, aber am Hallenbadteich bei uns , sehe ich wie aus einer Wiese in den Randzonen , schnell ein schmieriger kahler Boden wird, da die Enten dort alles abgrasen und zuscheißen.
Damit ist man zwar das Futter im Wasser los, aber nicht das lieber Federvieh und dessen Kot und nicht das Problem das Enten und Co ihren Hals mal nach dem Haken unter Wasser tauchen.

Die Enten sehen mit der Futterwiese den dazugehörigen Teich als ihr Eigentum an, was im Winter evtl schlimme Folgen haben kann....Sauerstoffmangel ...und im Sommer evtl Algenblüte durch Kot und Gefiederwechsel.
 
Sag mal, wie bist du denn drauf,Wolfi?

:hahaha:Sorry, aber so gehts net! Man kann net in Rambomanier alles abballern,
nur weils stört! Ich bin sicher keiner von denen die Tiere über alles andere
stellen, aber man sollte doch überlegen WARUM die Enten etc zum Füttern
kommen und an dieser Stelle ansetzen um eine Lösung zu finden!
Nochmal :
Stell dir die Proteste der Leute vor, die Erfahren das die Enten abgeballert
werden, auf anraten der Angler! Super Imagekampagne die hier grad betrieben
wird!

:hahaha:Wir ballern alles ab, was am Wasser stört.
Die Entenfamilie, Herrrn Biber und Frau Bisamratte sowieso...................

VG Sven

Ps.: Esse auch gerne Ente ;)
 
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