Allgemeine Erlebnisse -  Urlaub 2008; Der Verzweiflung wich die Euphorie!

Glasauge

Kleinfischfänger
Moin Moin,
als erstes melde ich mich aus dem Urlaub zurück.:prost
Da nun drei Wochen Urlaub zu Ende gehen, möchte ich Euch von meinen Erlebnissen der letzten drei Wochen berichten.
Der diesjährige Urlaub sollte, wie auch letztes Jahr, an der Mosel oberhalb der Staustufe Lehmen genossen werden.
Nachdem ich letztes Jahr dort unglaublich gute Fänge verbuchen konnte
(https://www.fisch-hitparade.de/angeln.php?t=35371), war ich diesmal schon Wochen vor Urlaubsbeginn aufgeregt und nervös, wollte ich mich doch wieder den kampfstarken Moselbarben widmen :fechtend:.
Zu diesem Zweck musste selbstverständlich auch eine neue Feederrute gekauft werden, hatte sich die Alte im letzten Jahr doch zu sehr abgenutzt ;).
Die Wahl fiel also auf eine Berkley Cherrywood Feeder, 4,2 m, Wurfgewicht bis 250g:eek:.
Am 07.08.2008 begann dann der Moselurlaub.

Mosel_links.jpg


Mosel.jpg


So hätte es im besten Fall aussehen sollen, stattdessen war es aber wolkig, bedeckt und recht windig. Also aus meiner Sicht nicht die besten Voraussetzungen.
Am nächsten Tag wurden dann noch die letzten notwendigen Besorgungen erledigt (Futter, Köder, Monatskarte, Bier:hops) und gegen 18:00 Uhr wurden die Feederruten scharf gemacht.
Beide Ruten waren mit Futterkörben bestückt und auf maximale Distanz hinausgefeuert, immerhin konnte ich so letztes Jahr hervorragende Barben fangen.
Wie zu erwarten, bestanden die folgenden zwei Stunden aus vergeblicher Beobachtung der Feederspitzen, jederzeit bereit, den Anhieb zu setzen. :schnarch
Kurz nach acht war es endlich soweit. Ein kräftiges, wütendes ziehen an der linken Rute, Anhieb...... aber Pech :nein. Vorfach gerissen. Also schnell ein neues eingeschlauft und wieder raus mit dem ganzen Kram.
Keine zehn Minuten später der nächste Biss und diesmal saß der Anhieb.
So konnte ich im Jahr 2008 die erste Barbe verzeichnen :klatsch.
Selbstverständlich wurde der knapp 40 cm kurze Fisch wieder in sein Element entlassen.
Barbe_released.jpg


In den nächsten zwei Stunden folgten dann noch zwei weitere Barben von etwa gleicher Größe.
Der erste Angeltag war somit im Grunde genommen zufriedenstellend beendet.
Die nächsten Tage gestalteten sich sehr schwierig, da sich das Wetter fast täglich änderte. Teilweise begann ich zu zweifeln, ob es wirklich Sommer sein soll.:heulend:
Trotzdem konnte noch die ein oder andere kleine Barbe gefangen werden.:angler2:
Nach ungefähr 4 Tagen packte mich dann das nackte Entsetzen, begann doch
eine Phase, in der nur noch leichteste Bisse zu verzeichen waren, deren Erkennung durch den ständigen Wind, bzw. Regen zusätzlich erschwert wurden.:confused:
Es kam jedoch noch schlimmer:
2-3 Tage, in denen nicht ein einziger Fisch gefangen werden konnte, was nicht daran gelegen hat, dass ich verlernt gehabt hätte, was bei einem Biss zu tun ist, sondern es haben erst gar keine Fische gebissen.
Keine Barbe, kein Rotauge, rein gar nichts. :erschrock:erschrock:erschrock
Nun wurde es kritisch, begann ich doch allmählich in ein schwarzes Loch zu fallen. Selbst ein ausgedehnter Besuch bei Angelsport Bode in Mülheim- Kärlich
konnte mich nicht aus meiner zunehmenden Flaute befreien.:betrunken
Da es dann auch wieder mal in Strömen geregnet hat, habe ich mir die Zeit genommen, meine Taktiken und Techniken zu überdenken. Es herrschte also pure Langeweile.
Ich habe dann neue Haken gebunden und wollte die Zugkraft des Vorfachs testen. Dummerweise hat das nicht ganz hingehauen :frusty:

Hand.jpg

Keine Ahnung, wie so etwas passiert, auf jeden Fall steckte der Haken mit dem Plättchen voran plötzlich in der Hand. Nur gut, dass ich keine Hechtvorfächer mit großen Drillingen gebunden habe.
Aber auch diese lebensgefährliche Verletzung konnte mich nicht vom Angeln abhalten, so dass ich wenigstens in den nächsten Tagen einige Rotaugen in Einheitsgröße fangen konnte

035.JPG

Allerdings machte der Fang dieser Plagegeister mit einer Feederrute mit einem Wurfgewicht von 250g nicht wirklich Spaß, schließlich hat man die Bisse kaum gespürt.
So langsam drängte auch die Zeit, sollte es mit der Großbarbe noch etwas werden, schließlich neigte sich die zweite Urlaubswoche bereits dem Ende zu.
Das folgende Foto soll zeigen, wie spannend das Angeln bis dahin zum großen Teil gewesen ist:

058.JPG


Dann war Sonntag, der 20.07.2008.
In Berlin legten Rekruten der Bundeswehr erstmals das feierliche Gelöbnis vor dem Reichstag ab, und irgendwo an der Mosel versuchte ein verzweifelter Petrijünger Fische zu fangen.
Gegen 18:30 waren die Ruten ausgebracht und voller Spannung wurden die empfindlichen Spitzen der steil aufgestellten Feederruten beobachtet.
Das Wetter war an diesem Tag eigentlich mehr als bescheiden, jedoch hörten gegen Abend die Niederschläge auf.
Eine Stunde nach Angelbeginn machte sich dann schlagartig eine Rute selbstständig, jedoch konnte ich mit einer Hand das gute Stück noch greifen und den Anhieb setzen.
Nun begann ein richtig guter Tanz, :shock den ein äusserst kampfstarker Fisch kurz vor dem Ufer für sich entscheiden konnte, da sich die Bremse meiner Freilaufrolle (schon etwas älter) nicht vernünftig einstellen ließ. Die krumme Rute schlug plötzlich zurück, und der Fisch konnte ungesehen in den Tiefen der Mosel verschwinden (allerdings mit Piercing).:baeh::baeh::baeh:
Jetzt packte mich zu dem Frust der letzten Tage auch noch die blanke Wut, hatte ich doch die erste richtig gute Barbe erwischt und diese dann aufgrund von einer alterskranken Rolle verloren.
Zitternd vom vergeblichen Drill eines sicherlich nicht kleinen Fisches musste also schnell eine andere Rolle montiert werden.
Ca. 20 Minuten nach diesem Erlebnis kam unerwartet der nächste, heftige Biss.
Zunächst wehrte sich der gahakte Fisch eher wenig, um dann an der Oberfläche in einer Entfernung von ca. 5-6 Metern regelrecht zu explodieren.:heiss:
Nun Begann ein richtig guter Drill, wobei ich mir nicht ganz klar war, wie groß mein Gegner sein könnte.
Nach etwa 8 Minuten konnte ich den Fisch mit der tatkräftigen Unterstützung meiner Frau sicher landen:

Barbe.jpg


Barbe_72cm.jpg


Beim Messen stellte ich dann voller Freude fest, dass ich meinen bisherigen Barbenrekord von 71cm eingestellt hatte.
Stolze 72cm maß dieser wunderbare Fisch, den ich leider nicht wiegen konnte, da nach der Rolle zuvor nun auch die digitale Waage versagte.
In den nächsten zwei bis drei Stunden konnte ich dann noch drei Rotaugen um die 30 cm fangen.
Ich war absolut glücklich und zufrieden, hatte ich doch scheinbar die Flaute der vergangenen Tage überstanden.
Gegen 23:15 konnte ich dann dieses Exemplar überwinden:

Barbe_59cm.jpg


59cm und die wie von Geisterhand geheilte digitale Waage funktionierte auch wieder und zeigte 1,7 Kg an.:spass

Da das Angeln nur bis Mitternacht erlaubt ist, packte ich gerade meine erste Rute zusammen, als ich einen erneuten Biss bemerkte. Erst ganz leicht, dann richtig gewaltig.
Ich schlug an und merkte, dass das eigentlich keine Barbe sein kann, versuchte sich dieser Fisch doch ganz anders vom Haken zu befreien.
Zu meiner absoluten Überraschung konnte ich im Schein der Kopflampe erkennen, dass sich Schmidtchen Schleicher über meine Maden hergemacht hat und nun feststellen musste, dass diese Sache einen finsteren Beigeschmack hat:

Aal.jpg


Mit 56 cm und 260g ein wunderbarer Fisch für die Räuchertonne. :banane::essen::banane:

Voller Euphorie beendete ich diesen erfolgreichen Angeltag und freute mich schon auf die nächsten Tage. Da das Wetter aber wieder nicht wusste, was es will, war auch in den letzten Urlaubstagen recht schwierig zu angeln.
Zu meinem Glück konnte ich allerdings noch ein paar kleine Barben und Rotaugen fangen.
Zum Abschluss des Urlaubs habe ich dann noch einmal Angelsport Bode besucht und mir eine neue Freilaufrolle gegönnt, welche mich bisher überzeugen konnte.
Da an den letzten beiden Urlaubstagen das Wetter noch einmal richtig Gas gegeben hat, konnte der Nachwuchs unter Papas Aufsicht sein Glück versuchen.
Kinder_II.jpg


Kinder.jpg


Leider blieben die beiden Schneider, was aber die gute Laune bei diesem Wetter nicht vermiesen konnte.
:mad::mad::mad:
Es ist wahr, der Urlaub ist vorbei und am Sonntag geht es wieder für zwei Wochen nach Wilhelmshaven. Der Dienst ruft.:frusty::frusty::frusty:

Das war es mit meinen Urlaubserlebnissen und ich hoffe, sie gefallen Euch.


Bis dahin


MfG

Michael
 
Hallo Michael !
Schön mal wieder von dir zu hören !
Wieder mal ein toller Bericht und Fotos von dir . Da hat sich deine Ausdauer im Regen ja doch noch gelohnt .
Gruß Nighthunter
 
Ich finde deinen Bericht echt klasse!!
Außerdem hast du eigentlich doch gar nicht schlecht gefangen, wenn mans so will :)

Also Petri Heil zu den tollen Fischen!


Auf dass dich dieser Urlaub die berufliche Pflicht vergessen lässt!

Viele Grüße
JuL
 
Schöner Bericht! Vielen Dank..wir wollen nächste Woche auch unseren Angelurlaub starten!

Zu deinem Unfall mit dem Angelhaken kann ich nur sagen, das Du da noch Glück hattest.Bei meinem Mann ist letztes Jahr ein Blinker in der Stirn zwischen den Augen gelandet!
Die Ärzte im Krankenhaus haben erstmal gelacht, weil sie so etwas noch nie gesehen haben! Es ist alles schön verheilt und man sieht nur noch eine kleine Narbe! Der Blinker (in Einzelteile zerlegt) hat nun einen Ehrenplatz in einer Schmuckdose!

Liebe Grüße Bianca
 
Toller Bericht, klasse Fotos. Wie es aussieht habt Ihr ja einen tollen Urlaub gehabt.
Petri Heil.
Gruß
Konny
 
Moin Moin Schmock,
ich sag nur :respekt:respekt , auch wenn der "Schnürsenkel" wohl erst noch ein Fisch werden wollte :baeh: . Also halt die Ohren steif, grüß mir die Familie und wir telef.
Gruß und Petri Heil
Marcus
 
Hallo Michael, vielen Dank für den tollen Fotobericht! Bei etwas besserem Urlaubswetter hätte Euch die Sache sicher mehr Freude gemacht, aber Deine Ausdauer im Regen ist ja doch belohnt worden. Petri Heil zu den schönen Fischen.
Gruß
Eberhard
 
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