@Barschfreak:
Also bei dem Punkt, dass Fische Farben erkennen können sind wir uns schon einmal einig, sonst gäbe es a) keine bunten Fische und b) bei einigen Fischen auch keine Fortpflanzung mehr. Zudem besitzen Fische in aller Regel auf der Retina im Augen sowohl Stäbchen (messen Helligkeit) und Zapfen (Farbwahrnehmung).
Und das war ja hier die Kernfrage.
Bei Tiefseefischen könnte es allerdings schon wieder anders "aussehen".
Deine Fachzeitschriften lass mal im Keller. Ich meine mich erinnern zu können, so etwas gelesen zu haben. Jedoch mangelte es an Begründungen.
Wo liegt dann die Logik bei kunterbunten Fischen?
Zunächst leben diese Tiere bevorzugt im flachen Wasser, damit man ihre Färbung erkennt. Die Bedeutung der Farben ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Kurze Antwort darauf: Mimikry und Mimese sowie andere Kriterien wie Fortpflanzung und Nahrungskonkurrenz. Lange Antwort hier:
http://www.starfish.ch/Korallenriff/Aussehen.html
Schon mal Gedanken darüber gemacht, warum der Großteil der Beifänger/Gummiköder beim Meeresangeln rot ist.
Weil eine entsprechende Nachfrage durch Angler vorhanden ist und sie unter Wasser grau aussehen und damit einem Fisch am Natürlichsten ähneln. Ich geh sogar so weit und sage, dass die vermeintlichen Schockfarben fangen, weil sie nicht schocken, sondern unter Wasser eine natürliche graue Färbung haben (entsprechende Tiefen vorausgesetzt).
Wer schocken will, oder besser gesagt Signale senden will, der sollte mit weißen Ködern angeln. Signalisiert doch die weiße Farbe einen mit Bauch nach oben schwimmenden Fisch. Bei Dunkelheit bringt allerdings auch dieser Trick nichts mehr, da auch weiß ohne Licht nicht erkennbar ist. Jedoch ist die Farbe Weiß am Längsten sichtbar, da sie alle (Licht-) Farben beinhaltet (Bsp. Regenbogen - weißes Licht wird hier durch Wasser gebrochen).
Ein weißer Twister leuchtet auch im tiefen Wasser noch - allerdings bläulich, da die Farben rot und grün schon gefiltert wurden. Das kann auch gerne zuhause simuliert werden. Dazu braucht ihr eine Weiße Wand (=weißer Twister), zum Vergleich eine große rote Fläche (=roter Twister) und eine Taschenlampe mit Blaufilter. Der Raum muss komplett abgedunkelt werden. Dann mit der Taschenlampe gegen die rote Fläche leuchten - es erscheint eine graue Fläche, die nur noch minimal blau leuchtet. Direkt danach auf die weiße Wand schwenken. Das Testergebnis sollte auch die letzten Zweifel beheben.
Gruß
Bono