Fischbiologie -  Überlebenschancen von Zandern beim zurücksetzen

perikles

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servus
ein spezl hat mir gesagt das mindestens 85%der zander die man zurücksetzt,eingehen,währendesse weissfische eine verlustquote von 5% haben,kann mir jemand genau zahlen oder eine wissenschaftliche erklärung geben?merci!
 
Moin Moin!
Ich sag mal so,ich fische mit Salzwasserbeständiegen Butthaken auf Zander.Glaubst du dann das wenn der Zander bis zum Arsc* geschluckt hat und ich ihn mit Haken zurück setzte das der Haken dan rausrostet so wie es einem immer geprädigt wird?
Selbst wenn ich mit Ryderhaken fische.
Habe in letzte Zeit leider die erfahrung gemacht das es gerade die kleinen Zander um die 40cm sind die bis zum Arsc* schlucken.Hab vor Wochen mal nen 44er Zander gefangen,untermaßig.6cm haben gefehlt.Schnur abgeschnitten vorm maul und wieder rein.Keine 5 Minuten Später schwamm er bauch oben mir vor den Füßen rum.Jetzt mal ehrlich soll man ihn da verrecken lassen? Nee Nee !In meinen Augen eine total blöde vorschrift!
 
@perikles
Ha,Ha,gutes Thema.
Nicht neu, zumindest auf Seiten die nicht aus Deutschland sind. :)
Denn da gibt es ernsthafte Untersuchungen dazu.
Wie so oft kein ,oder wenig Datenmaterial in Deutschland.
Wundert aber eigentlich auch nicht. :confused:
Beim Zander ist es in der Tat ein Problem,beim Luft hecheln von Fischen,noch mehr.
Z.B.Forelle,betrifft auch andere..Darüber sollte sich jeder mal Gedanken machen.
Warten Wir doch mal ab,was das fachkundige Personal sagt. :)
 
merci,also ich fische ja auf raubfisch so gut wie nie mit köderfischen,also geschluckt hat noch kein zander den wobbler,mein kumpel meinte,das zander sehr empfindlich sind,selbst wenn sie im maul auch nur kleine wunden haben,bzw das maul leicht angerissen ist gehen sie meistens ein,hab auch schon des öfteren den zander hin und her im wasser bewegen müssen,damit sie wieder sauerstoff bekammen und dann sind sie auch von selbst wegegeschwommen,leider weiss ich nicht ob sie später eingegangen sind,aber wegeschwommen sind sie alle.gruss
 
Moin
Es gibt da eine Bachelorarbeit genau über dieses Thema. Diese Arbeit sollte aber trotz der Publikation, auf Grund der völlig unrealistischen Methoden, mit Vorsicht betrachtet werden...


Hallermann, J. (2006): Einfluss der Luftexposition auf Zander. (ausführliche Orginalversion)

ARLINGHAUS, R., J. HALLERMANN. 2007. Effects of air exposure on mortality and growth of undersized pike-perch, Sander lucioperca, at low water temperatures with implications for catch-and-release fishing. Fisheries Management and Ecology, 14:155-160.

Gruß, Fischpaule :winke
 
Zuletzt bearbeitet:
Da die Überlebenschancen in der Tat sehr gering sind, sollte man
Catch&Release schon aus Tierschutzgründen bei maßigen
Fischen unterlassen.
Ich finde es unmöglich einen Fisch den Strapazen des Drills auszusetzen und
dann auf gut Glück wieder zurückzusetzen. Die meisten quälen sich dann
noch ein paar Stunden und gehen dann ein.
Also jeden maßigen Fisch, zumindest Raubfisch, Forelle, etc., abschlagen
und mitnehmen.
 
Hi

mich täten solche Zahlen auch mal interessieren!




Ich bin mir sicher das der Umgang mit den Tieren besonders entscheidend ist!
-Zurücksetzen statt zurückwerfen
-Hand immer nassmachen bevor man einen Fisch anfasst
-Kescher kurz vor dem Keschern nassmachen oder wenn möglich Handlandung machen
-Fisch beim Hakenlösen wenn möglich im Wasser lassen
-den Haken vorsichtig lösen
-bei zuvielen Bissen untermaßiger Fische auf Spinnfischen,größere Köder,Einzelhaken,Schonhaken (Widerhaken andrücken!) usw. umstellen...
 
Dass zurückgesetzte Zander eine geringere Überlebenschance haben ist bekannt. Kleine Verletzungen (und Luftexposition) können da wohl schon der Auslöser sein.

Wer schon mal einen Haken aus dem Schlund- oder Kiemenbereich herausgefummelt hat, wird sich die Konsequenzen für den Fisch ausmalen können.

Das Anbieten von toten Köfis auf Grund oder an der Pose, birgt bei Zandern zu sehr die Gefahr des Schluckens und führt dann zwangsläufig zu letalen Verletzungen.

Ich denke mal dass eine kritische Sichtweise darüber, schon so manchen leidenschaftlichen Raubfischangler dazu veranlasst hat, den Ansitz auf Zander nicht mehr als waidgerecht anzusehen.

Ich stelle eigentlich den Raubfischen nur noch mit der Spinnrute nach. Ich denke so wird dem „zurück zu setzenden“ Fisch immerhin die größtmögliche Überlebenschance geboten...
 
C&R gaaanz falsch ??

So wirklich weiss ich auch nicht, was das Sinnvollste Vorgehen ist, aber...

Wenn man die Bestände in Holland betrachtet (gerade Zander) ist man schon versucht, den Kollegen die auf's konsequente Catch&Release stehen, zu glauben.

Wenn in Holland nur jeder 8. gefangene Zander überleben würde, wären die Gewässer voll mit toten Fischleibern, oder ??

Dort ist C&R bei Zandern die eiserne Regel !!

Gruß
dirk.saar
 
Und wie ist bei den Hechten die werden ja sehr viel zurückgesetzt. :confused:
Ist der Hecht härter im nehmen als ein Zander ??? :hahaha:
 
Lorenz89 schrieb:
Hi

mich täten solche Zahlen auch mal interessieren!




Ich bin mir sicher das der Umgang mit den Tieren besonders entscheidend ist!
-Zurücksetzen statt zurückwerfen
-Hand immer nassmachen bevor man einen Fisch anfasst
-Kescher kurz vor dem Keschern nassmachen oder wenn möglich Handlandung machen
-Fisch beim Hakenlösen wenn möglich im Wasser lassen
-den Haken vorsichtig lösen
-bei zuvielen Bissen untermaßiger Fische auf Spinnfischen,größere Köder,Einzelhaken,Schonhaken (Widerhaken andrücken!) usw. umstellen...

mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen :respekt

MfG Nico
 
Pescador schrieb:
Das Anbieten von toten Köfis auf Grund oder an der Pose, birgt bei Zandern zu sehr die Gefahr des Schluckens und führt dann zwangsläufig zu letalen Verletzungen.

Ich denke mal dass eine kritische Sichtweise darüber, schon so manchen leidenschaftlichen Raubfischangler dazu veranlasst hat, den Ansitz auf Zander nicht mehr als waidgerecht anzusehen.

Ich stelle eigentlich den Raubfischen nur noch mit der Spinnrute nach. Ich denke so wird dem „zurück zu setzenden“ Fisch immerhin die größtmögliche Überlebenschance geboten...

geb dir vollkommen recht,bei uns am ammersee sind leider viel zuviele mit dieser praxis unterwegs,ich persönlich fische sehr selten mit würmern oder köderfischen,weil ich einfach zuviele fische schon verangelt habe,vorallem barsch,ausserdem gibts doch mittlerweile bessere methoden und waidgerechtere,und zander beissen auch beim schleppen oder zupfen sehr gut,gruss aus münchen
 
Fish Mo schrieb:
Da die Überlebenschancen in der Tat sehr gering sind, sollte man
Catch&Release schon aus Tierschutzgründen bei maßigen
Fischen unterlassen.
Ich finde es unmöglich einen Fisch den Strapazen des Drills auszusetzen und
dann auf gut Glück wieder zurückzusetzen. Die meisten quälen sich dann
noch ein paar Stunden und gehen dann ein.
Also jeden maßigen Fisch, zumindest Raubfisch, Forelle, etc., abschlagen
und mitnehmen.

ich bin ein kochtopfangler,aber wenn jeder jeden massigen fisch abschlägt,was ist dann mit den fängen von morgen?ausserdem nicht jeder hecht geht beim releasen ein,vorallem wenn ich ihn im wasser lösen kann und alles schnell geht,genau so auch beim barsch,nur beim zander weiss ich es nicht,gruss
 
Ist zwar ein Zanderthema, doch weil ich heute ein außergewöhnliches Erlebniss hatte, und Life was zum Hecht fragte, poste ich es einmal.
Habe heute einen 65 cm Hecht gefangen.
Am Wasser geschlachtet und zuhause erst ausgenommen.
Wunderte mich was da so hartes im Magen war.
Dieser Hecht war eine Wundertüte.
Hatte einen verrosteten 2er Goldhaken, wo das Öhr schon abgerostet war, und einen Messing-Drilling im Magen, wo die Kevlarschnur schon auch leicht zersetzt war.

So sieht man Hechte können damit sehr gut umgehen, wenn man sie schonend behandelt.

Mit Köfi auf Zander, ist das Problem, das man gerne wartet, bis die Schnur läuft und dann evtl tief geschluckt ist. Jedenfalls bei kleinen Zander.
Nun setzt man verangelte untermaßige zurück , die dann kippen...oder nimmt man sie mit? Gute Frage....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi

So siehr man Hechte können damit sehr gut umgehen, wenn man sie schonend behandelt.
Wurde der Hecht in deinem Fall schonend behandelt?
Davon kann man doch eigentlich garnicht reden.Der ist einfach abgerissen würde ich mal so spontan vermuten!

Dann entstehen keine Verletztungen der Schleimschicht durch Kescher,trockene Hände etc. ,keine Druckstellen und Überstreckungen beim unsachgemäßen Halten (z.B. für ein Foto),der Fisch ist nicht der Luft ausgesetzt usw. ...
Das schlimmste für den Fisch passiert vermutlich an der Luft!??


Hat keiner konkrete Zahlen??
"Wieviel ist "niedrig" bezgl. der Überlebenschancen? "Niedrig" im Vergleich zu einem Wels,Weißfisch,Karpfen?

An stark befischten Gewässer müssten doch viele Kadaver auftauchen,wenn die Sterberate wirklich so hoch wäre?
Hat jemand Infos zu holländischen Gewässern (wo es teilweise ein C&R-Gebot für Hecht gibt,wenn ich mich recht erinnere :confused: ) ?
 
Hi


Wurde der Hecht in deinem Fall schonend behandelt?
Davon kann man doch eigentlich garnicht reden.Der ist einfach abgerissen würde ich mal so spontan vermuten!

Dann entstehen keine Verletztungen der Schleimschicht durch Kescher,trockene Hände etc. ,keine Druckstellen und Überstreckungen beim unsachgemäßen Halten (z.B. für ein Foto),der Fisch ist nicht der Luft ausgesetzt usw. ...
Das schlimmste für den Fisch passiert vermutlich an der Luft!??

Lorenz .... Ob wie, wer wo den Hecht Wochen zuvor schonend behandelt wurde, kann ich klar nicht nachvollziehen, aber ich denke ja.
Der Goldhaken stammte sicher aus dem Sommer, wo der Hecht auf eingeholtem Mais auf Karpfenansitz biss und dann die Mono durchbiss.

Doch zum Zander...frage mich immer noch, warum er so schlechte Überlebenschanzen hat, wenn er den Haken geschluckt hat.

Habe aber auch gute Erlebnisse zu meinen Zandern im eigenen Teich
Direkt im Kescher im Wasser abgehakt, überleben alle.
So müßten die Gründe wohl doch am Umgang mit dem Fisch liegen, und nicht am verschluckten Haken.
 
Moin!
Meine Erfahrung u. auch die von vielen Angelkameraden ist folgende:
Ein Zander, welcher blutet, überlebt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht !!! Dabei spielt es m. E. keine Rolle, wo er verletzt ist. Deshalb kann man nur warnen, nicht mit Köderfisch auf Zander zu angeln, denn die Gefahr, daß er schluckt, ist sehr groß. Das Beste ist, nur mit Kunstködern auf Zander (oder überhaupt auf Raubfisch) zu fischen, denn da ist die Gefahr, daß er schluckt, nur gering. Bei Hecht u. Forelle sieht das schon wieder etwas anders aus. Die Attacke ist oftmals so heftig, daß selbst Spinnköder oder Streamer ziemlich tief sitzen. Allerdings habe ich es noch nie erlebt, daß ein Spinnköder oder Streamer wirklich völlig geschluckt war. Es kam aber schon vor, daß wir einen Hecht mit langer Löseschere unter Anheben des Kiemendeckels auf diesem Wege vom Haken befreien mußten. Zum Glück waren die Kiemen dabei nicht verletzt, aber wir kamen so besser an den Haken ran.
Um zum Thema zurückzukehren: Verletzte Zander würde ich immer abschlagen, denn sie überleben nicht. Ist der Fisch untermaßig, so sollte man ihn in kleine Stücke schneiden u. dann wieder ins Wasser werfen. Ein Hecht ist nach meiner Erfahrung bei weitem nicht so empfindlich, aber man sollte beim Lösen des Hakens auch da darauf achten, daß der Fisch nicht blutet.
Gruß
Eberhard
 
servus
ein spezl hat mir gesagt das mindestens 85%der zander die man zurücksetzt,eingehen,währendesse weissfische eine verlustquote von 5% haben,kann mir jemand genau zahlen oder eine wissenschaftliche erklärung geben?merci!

Servus Markus,

ich bin nicht der Ansicht, dass eine geringfügige Verletzung im Maul für einen Zander letal ist (eine an Kiemenbögen/Kiemen bestimmt).

Man muss aber z.B. auch berücksichtigen, in welcher Tiefe er gefangen und aus der er hochgedrillt worden ist, denn:

Barschartige (Dorsche bspw. auch) sind Physoclisten. Was heißt das? Denen fehlt der Verbindungsgang (Ductus pneumaticus) zwischen Darm und Schwimmblase, der besteht nur in ganz frühen Entwicklungsstadien.

Zugehörige Fischarten können also den notwendigen Druckausgleich nicht so schnell bewerkstelligen ... wie Physostomen (Fischarten mit dem genannten Verbindungsgang, Weißfische bspw.).

In den Niederlanden führt dies bei überflüssigen Raubfischangelmeisterschaften dazu, dass kein Gewässerbereich unterhalb von 10m beangelt werden darf ...

Zander sind deshalb aus biologischen Gründen empfindlicher als viele andere Fischarten.
 
...hinzu kommt, dass der Zander bei dem umsichschlagen wenn er am Haken ist sich selbst innere Blutungen im Muskelbereich zufügt. Der Fisch verblutet innerlich und somit elendig wenn man ihn zurück setzt.
Wenn ich Zander fange so schlag ich sie tot - egal welche Größe. Alles andere ist Quälerei.
Ein Kontrolleur wollte mir aufgrund meiner Vorgehensweise ans Leder, doch nach meinen Argumenten hat er sich nicht mehr getraut die Polizei zu rufen^^
 
merci @all and thomson
ein erlebnis:diesen sommer hat mein bootsspezl einen zander erwischt,er hat ein bisserl geblutet,wir konnten ihn leicht lösen 5 min später war er an der oberfläche zappelnd und im sterben,wir haben ihn dann erlöst und mitgenommen,das mit dem kunstköder angeln kann ich bestätigen,gruss
 
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