Angelerlebnisse -  Und wieder 48 Stunden!

Dag

Forellen-Check0r
27. Juni - Ankunft am See

Nachdem es Ende Mai mit unserer ersten großen Session auf Karpfen in diesem Jahr so super geklappt hat, wollten wir wieder ein Wochenende dazu nutzen, den großen Rüsslern nach zu stellen.
Da ich länger zu arbeiten hatte, ist meine Frau schon voraus gefahren und hat angefangen mit auspacken und aufbauen.
Gegen 18.30 Uhr bin ich dann auch endlich eingetroffen und freute mich, dass unser Lieblingsplatz (der Inselplatz) für uns frei war. Als erstes musste ich mal etwas vespern, weil es den ganzen Tag irgendwie nix gab. Dann wurde gemütlich aufgebaut und nochmal ein wenig angefüttert.
Um 19.45Uhr war es dann soweit und die erste Rute war draussen. Ein Anglerkollege war zu uns gekommen und wir waren gerade dabei uns zu unterhalten, als der Bissanzeiger ertönte. Die Rute lag doch kaum 5 Minuten und jetzt schon der erste Run. Da freut sich doch das Anglerherz!

Also ran an die Rute, einen Anhieb setzen und jawohl, da ist einer dran. Mit total Motivation und mit richtigem Biss hab ich mich dann beim drillen erwischt. Was passiert, wenn man zu forsch ran geht? Genau, weniger Meter vor dem Ufer hab ich den Fisch verloren.
Na gut, das Wochenende ist ja noch lang und trotzdem hinterlässt so ein 'Fehlstart' immer ein schlechtes Gefühl bei mir.

Immerhin haben wir es geschafft, doch noch in aller Ruhe alle vier Ruten sauber auszulegen und kaum waren wir damit fertig hörte ich schon wieder den Bissanzeiger - diesmal bei meiner Frau.
Kurz darauf war auch sie am drillen und freute sich, dass ein Fisch gehakt hatte. Es war unser erste Fisch des Tages, der gelandet wurde. Ein kleiner Spiegelkarpfen von 53cm war dran.

Bei mir piepste es kurz darauf auch schon wieder und man glaubt es kaum, auch diesen Fisch konnte ich nicht landen.
Das ist nun der Zeitpunkt, an dem ich mir Gedanken mache. Beim letzten Mal haben wir doch auch alle landen können. Bin ich heute wirklich zu hektisch, übermotiviert oder was ist los? Stimmt etwas mit der Montage nicht? Hat doch beim letzten Mal auch alles bestens geklappt.
Also grübeln, prüfen und testen war nun angesagt. Hab kurzerhand beide Montagen überprüft und die Haken getestet - alles wurde für gut und sinnvoll erachtet.



Kurz bevor es langsam dunkel wurde ging wieder ein Bissanzeiger los. Wieder flitze meine Frau zu ihren Ruten und legte los. Sie spürte auch schon am Abzug, dass es diesmal ein anderes Kaliber sein musste. Sie drillte mit aller Seelenruhe und der Fisch hatte ständig Kraftreserven um ein weiteres Mal in die Flucht zu gehen. Es war nun schon fast dunkel, als der Karpfen kurz vor dem Ufer zu sehen war. Noch ein wenig ausdrillen und siehe da, auch diesem Rüssler geht irgendwann die Kraft aus. Der Kescher war schon bereit und genau in dem Moment, als meine Frau den Karpfen über den Kescher ziehen wollte, ging er nochmal und schlagartig in eine kurze Flucht. Doch es half nix - beim zweiten Versuch war keine Kraft mehr da und ein sehr schöner Spiegler zappelte da im Kescher.
Meine Frau kam aus dem staunen gar nicht mehr raus, als sie den Karpfen auf der Matte liegen sah. Mit 73cm und 8800g gehörte dieser schon zu den etwas größeren Exemplaren und einen solch schönen und schweren hatte sie bislang noch nicht an der Angel.
Nachdem wir den Spiegler vermessen und gewogen hatten, durfte er natürlich wieder schwimmen gehen.




28. Juni

Es ging weiter, wie der Tag zuvor aufgehört hatte. Mit einem Run. Wieder durfte meine Frau an die Rute flitzen. Auch diesmal war es wieder ein kräftiges Exemplar - jedenfalls so wie der Fisch abzieht, muss man davon ausgehen. Meine Frau war am drillen und plötzlich nahm der Fisch fahrt auf und sie konnte nicht verhindern, dass er wohl unter einen Baumstumpen oder ähnliches zog. Tja, da saß er nun. Es ging weder vorwärts noch rückwärts - bis es Peng machte und der Fisch war verloren.
Ziemlich frustriert wurde schnell eine neue Montage angebracht, ein Boillie aufgezogen und die Rute wurde wieder platziert. Naja, es war ja noch sehr früh am morgen und wir zogen uns wieder in die Schlafsäcke zurück.
Doch zum schlafen kamen wir nicht. Es waren nur wenige Minuten verstrichen, als schon wieder der Piepser meiner Frau losging. Wieder war flitzen angesagt. Als ich dazu kam, war sie wieder am drillen und es war zu spüren, dass auch diesmal kein kleiner nach dem Boillie geschnappt hatte. Wenige Meter vor dem Ufer erblickten wir den Fisch und dessen schöne Schaufel kurzzeitig. Meine Frau war nur kurz unkonzentriert und der Fisch bekam die Möglichkeit nach rechts zu flüchten und leider hängt da ein Baum ins Wasser. Mist - schon wieder verfangen. Auch diesmal gelang es nicht, den Fisch aus dem Geäst, aus dem Baum zu bekommen.
Jetzt machte sich Frust pur breit. Vor allem weil wir schon erahnen konnten, dass hier ein Fisch um die 20 Pfund verloren gegangen war.

Doch lange kamen wir nicht dazu trübsal zu blasen, denn minuten später piepste der Bissanzeiger .... meiner Frau .....
So langsam artet das hier ja in arbeit aus, oder? Meine Frau war an der Rute und diesmal war ein kampfeslustiger Fisch dran. Schon weit draussem im Freiwasser wollte dieser sich nicht drillen lassen, sondern zog ordentlich Schnur von der Spule. Nach und nach gelang es meiner Frau ihn immer weiter her zu drillen und kurz vor dem Ufer war zu erkennen, dass hier ein schöner Schuppi gehakt hatte. Als er endlich ausgedrillt war und wir ihn keschern konnten, war die Freude groß.
Auf der Abhakmatte lag ein super Schuppenkarpfen mit 8200g und einer länge von 74cm. Ein echter Prachtkerl.



Da musste ich natürlich erstmal meiner Frau gratulieren! Endlich war auch ich an der Reihe - ich durfte mich ins Auto schwingen und frische Brötchen zum frühstücken holen. Das leckere Frühstück haben wir uns auch echt verdient.

Ein Glück ging jetzt auch mal ein bissel Zeit ins Land ohne das sich was wirklich an den Ruten getan hat.
Aber irgendwann war es wieder soweit und endlich hatte ich auch mal wieder einen schönen Run.
Fühlte sich gut an, was da gehakt hatte. Kämpfte und ging immer wieder in die Flucht. Das ist auch ganz bestimmt kein kleiner Kerl. Ein Spiegelkarpfen war im Wasser zu erkennen, der jetzt nur noch in den Kescher musste. Hat auch sofort geklappt und da lag ein prächtiger Spiegler auf der Matte. Mal wieder hatte ich das Glück einen Karpfen über 20 Pfund landen zu dürfen. Genau gesagt liegen hier 10.300g in meinen Armen, bei einer Länge von 76cm.



Ab jetzt wurde es langsam immer ruhiger und die Bissfrequenz lies merklich nach. Wir konnten zwar noch bis in die Abendstunden fünf Karpfen landen, doch über den Tag weg hat es sich schon hingezogen.
Ein Glück haben wir den lauen abend dann genutzt und bei einem schönen Lagerfeuer mit ein paar netten Anglerfreunden lecker gegrillt und den Tag und unsere schönen Fänge nochmals genossen.


29. Juni - der letzte Tag

Um genau 5.50 Uhr wurden wir durch den Bissanzeiger geweckt. An einer meiner Ruten zog die Schnur davon und ich musste raus aus dem warmen Schlafsack.
Schnell zur Rute und den Anhieb setzen und mit dem Drill beginnen. Was war jetzt an meiner anderen Rute? Der Bissanzeiger piepste auch da. Ganz langsam zog auch hier die Schnur ab. Da meine Frau noch im Schlafsack verweilte, musste ich nun eben auch die zweite Rute nehmen und den Anhieb setzen. Da ich aber spürte, dass der Fisch daran wenig Gas gab hab ich meiner Frau gerufen, damit sie den Fisch herdrillt während ich wieder Rute 1 aufnehmen konnte, an der ich den größeren Fisch vermutet habe.

Meine Frau drillte und meinte, dass diesmal wohl ein kleiner dran wäre. Kurz darauf hab ich zu ihr geschaut und traute meinen Augen nicht. Ich sah auf einmal einen weißen Bauch. Beim zweiten Blick erkannte ich die silber glänzenden Schuppen eines Zanders. Wowh! Adrenalin pur!

Schnell meine Rute abgelegt und den Kescher geschnappt! Keine Zeit verlieren, den Zander bis zum Ufer bringen und sofort ab in den Kescher. Hat super geklappt, also konnte ich meine Rute wieder aufnehmen und weiter drillen. Während sich meine Frau um den Zander kümmerte. Doch wie es mein Pech mit mir wollte, hab ich auch diesen Karpfen kurz vor dem Ufer verloren.
Noch nie habe ich so viele Fische in so kurzer Zeit am Haken gehabt und auch wieder verloren!
Hauptsache unser Glückstreffer, der Zander, ging nicht verloren.



Fast genau 6 Pfund zeigt die Waage an, bei einer Länge von 63cm. Ein echt schöner Fisch, der ausnahmsweise nicht mehr ins Wasser zurück durfte.
Manchmal muss man eben Glück haben. Mit einem Zander hatte keiner gerechnet und dazu noch gefangen auf ein Boillie...

Auch unser Kleinster war dann nicht mehr zu halten und begab sich mit dem Fernglas auf die Suche ....



... nach den Fischen .... und war sogar gleich beim ersten Versuch erfolgreich ...



Wowh, was für ein Wochenende. Da war ja wirklich alles dabei und jeder hatte richtig viel Spaß. Hoffentlich kommen wir bald wieder dazu, dass zu wiederholen.
 
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Glückwunsch zu diesen schönen fängen da habt ihr ja wirklich ein schönes gewässer. Petri weiter so.
 
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