Ökologische Grundlagen -  Besatz nach Interessen des Anglers?

Fish Mo

Team Cormoran
Hallo!

Immer wieder beschweren sich Angler über den Fischbesatz eines
Gewässers.
Viele Angler sind der Meinung die Vereine müssten sich
beim Besatz an den Fanginteressen des Anglers orientieren.

Viele Vereine handeln nach folgendem Prinzip:

"Beim Fischbesatz darf nicht auf die interessen des einzelnen Anglers
eingegangen werden, sondern der mit den ökologischen und biologischen
Vorgängen vertraute Gewässerwart hat darüber zu entscheiden"

Meiner Meinung nach ist dieses Prinzip richtig. Sonst würden die
Gewässer enden wie Forellenteiche. Die Fische würden als
große Fische besetzt werden und rausgeangelt werden.

Eine sinnvolle Gewässerbewirtschaftung ist sehr wichtig,
damit das Gewässer nicht aus dem Gleichgewicht gerät.

Wie seht ihr das?
Legt ihr Wert auf einen ökoligisch sinnvollen Besatz
oder ist euch das egal, hauptsache die Fangmenge stimmt.
 
Hallo

Ein Besatz sollte sich meiner Meinung nach die natürlichen bestände stützen (erhalten) und danach ausgerichtet sein für das Gewässer passende Arten zu erthalten bzw. wiedeer anzusiedeln. Dies schliesst für mich auch Bitterlinge Neunaugen etc. ein.
Die Produktivität und natürliche Beschaffenheit eines Gewässers entscheidet.
Wem das nicht passt soll an die gewerblichen Anlagen fahren.

Gruss
Olli
 
Grundsätzlich hast Du vollkommen recht, Sebastian. Jedoch sieht es in der
Praxis etwas anders aus.
Der Gewässerwart ist zwar ausgebildet, verfügt aber durch diesen Lehrgang
nicht unbedingt über ein umfangreiches biologisches Fachwissen.
Das kommt sowohl auf die persönliche Bildung, Interesse an der Sache an sich,
Zeitaufwand und die Erfahrungen an, die er in seinem Leben mehr oder
weniger erlangt hat.
Der Gewässerwart macht gewissermaßen den Spagat im Verein.
Einerseitz soll er den Fischbesatz so wählen das er ökologisch sinnvoll ist,
andererseits muß/kann/will er aber auch die Wünsche der Vereinskameraden
erfüllen.
Wenigstens die Pflicht erfüllen nach Auswertung der Fangstatistiken den
gegenwärtigen Bestand der Fischarten zu stützen bzw. wieder aufzufüllen.
Dabei wird natürlich gekauft was erschwinglich ist.
Damit natürlich auch nicht immer das Beste was für unsere Gewässer
gut ist, da einfach zu teuer.
So werden eben nicht nur Brütlinge besetzt, sondern Fische in allen Größen,
bis hin zu fangfähigen oder laichfähigem Besatz.
Was in einzelnen Fällen vielleicht auch auf Grund einer besonderen Situation
gar nicht mal als so abwegig anzusehen ist.
Ich meine das unsere Gewässerwarte einen schwierigen und aufreibenden
Job machen.
Mehr oder weniger gut, natürlich. Aber die meisten, oder sagen wir mal fast
alle die ich persönlich kenne, strengen sich echt an.
Natürlich denkt ein Gewässerwart in erster Linie an seine Vereinsgewässer
und deren Atraktivität in Bezug auf den Besatz mit interessanten und
auch gut abgewachsenen Arten.
Das ist auch seine Verpflichtung gegenüber seinen Vereinkameraden, die
ihm ja, über den Kassenwart, ihre Vereinsbeiträge, oder eine Großteil davon,
anvertrauen.
Es wird von unseren Gewässerwarten auch immer wieder nebenbei versucht
Besatz von gefährdeten Kleinfischarten zu bekommen und zu besetzen.
Das ist auch super, wie sich dann Erfolge zeigen.
Jedoch ist der Gewässerwart nicht allein zu Ökologischen Zwecken da,
sondern hat in erster Linie seine Vereinsaufgaben zu erfüllen.
Die Biologen oder auch Möchtegernbiologen bekommen wir schon automatisch
durch private oder den Landkreis in den Pelz gesetzt.
Die etwas zu zügeln ist auch ein Job, der aufreibt.
Erstmal genug von diesem Thema meinerseits, erstmal Reaktionen abwarten.
Gruß Armin
 
Mein Thanks für Armin bis zu dem Punkt.
Natürlich denkt ein Gewässerwart in erster Linie an seine Vereinsgewässer und deren Atraktivität in Bezug auf den Besatz mit interessanten und auch gut abgewachsenen Arten. Das ist auch seine Verpflichtung gegenüber seinen Vereinkameraden, die ihm ja, über den Kassenwart, ihre Vereinsbeiträge, oder eine Großteil davon, anvertrauen.
Ab dem Punkt,scheiden sich die Geister.
Sobald ich Besatz durchführe um meine Vereinsmitglieder zufrieden zu stellen,hört es mit Sinnvollem dem Gewässer angepassten Besatz auf.
Ich kann doch nicht erwarten das jedes Gewässer mit unterschiedlicher Struktur ein Karpfen,Zander,Aal oder Welsgewässer wird. :confused:
Jedes Gewässer sofern es Gesund und Ausgewogen im Fischartengefüge bleiben soll,bedarf wenn überhaupt Besatz,dann auf dem Gewässer abgestimmten.
Genug negative Erlebnisse mit falschem Besatz könnte ich hier nennen.
Hier mal ne PDF.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fish Mo schrieb:
Eine sinnvolle Gewässerbewirtschaftung ist sehr wichtig,
damit das Gewässer nicht aus dem Gleichgewicht gerät.

Hallo Sebastian,

da hast du ja mal ein Faß aufgemacht.
Die Diskussion um die Besatzpolitik hat sicher schon das ein oder andere Vereinsleben ruiniert. Dabei könnte es so einfach sein. In dem von Torsten verlinkten pdf stehen doch die Bedingungen lupenrein geschrieben, die einen wie auch immer gearteten Besatz sinnvoll machen, oder eben nicht. Selten, dass ich in den letzten Monaten mit Knösche so vollständig konform gehe... :augen

Wenn beispielsweise die Mehrheit in einem Verein die Meinung vertritt, das Vereinsgewässer müsse dringend eine Betoneinfassung bekommen und alle 5 Meter gehört ein Steg zum Ansitzen, erschließt sich einem sofort die Sinnlosigkeit eines solchen Vorschlag. Wenn die gleiche Mehrheit beschließt, einen auf ihre "anglerischen" Bedürfnisse zugeschnittenen Besatz durchzuführen, wird das wilde Diskutieren angefangen. Warum eigentlich? Wieso darf in solchen Momenten der gesunde Menschenverstand ausgeblendet werden? Mit dem Argument "Es handelt sich schließlich um unsere Beiträge" kann keiner kommen, denn da wo bewußter besetzt wird, müssen die Beiträge ja nicht so hoch sein. Da die Ballance zu halten ist neben dem biologischen Sachverstand sicher die schwierigste Aufgabe eines Gewässerwart.

Zu dem Zitat von oben:
Ist jedem klar, was eine sinnvolle Gewässerbewirtschaftung ist? Kann man denn nicht verstehen, dass einem Karpfenangler ein hoher Karpfenbestand und ein Besatz mit "fangreifen" Fischen sinnvoll erscheint? Wie tiefe Einblicke in ökologische Zusammenhänge muß ein durchschnittlicher Angler mitbringen, um in Fragen der Besatzpolitik mitbestimmen zu dürfen? Direkt daran knüpft sich nämlich die Frage an, wie selbstverständlich ist es denn, an einem durchschnittlichen Angeltag mit x Kilo gefangenem Fisch zu glänzen. Schätze, die Meisten haben sich schon daran gewöhnt, besser zu fangen, als es ein im Gleichgewicht stehendes Gewässer eigentlich hergibt. Daher auch die gut gebuchten Forellenklöster. Dort ist übrigens jeder Besatz sinnvoll, wird er doch binnen kürzester Zeit seiner Bestimmung zugeführt.

Gruß Thorsten
 
aalklaus 1 schrieb:
Mein Thanks für Armin bis zu dem Punkt.

Ab dem Punkt,scheiden sich die Geister.
Sobald ich Besatz durchführe um meine Vereinsmitglieder zufrieden zu stellen,hört es mit Sinnvollem dem Gewässer angepassten Besatz auf.
Ich kann doch nicht erwarten das jedes Gewässer mit unterschiedlicher Struktur ein Karpfen,Zander,Aal oder Welsgewässer wird. :confused:
Jedes Gewässer sofern es Gesund und Ausgewogen im Fischartengefüge bleiben soll,bedarf wenn überhaupt Besatz,dann auf dem Gewässer abgestimmten.
Genug negative Erlebnisse mit falschem Besatz könnte ich hier nennen.
Hier mal ne PDF.

Genauso ist es Torsten. Es scheiden sich die Geister und genau diese
Antwort habe ich auch erwartet und gewollt.
Denn das ist ja das Widersinnige in der ganzen Besatzpolitik vieler
Angelvereine.
Und nicht nur derer, denn auch die Berufsfischerrei wird immer den
Besatz vornehmen, bzw. Fischarten fördern, mit denen sich wirtschaftlich
arbeiten läßt, die begehrt sind und das meiste am Markt einbringen.
Wir können uns winden wie wir wollen, Begehrlichkeiten werden immer
eine große Rolle spielen.
Zum Glück ist es aber so, das unsere Vereine immer zusätzlich
noch den Artenschutz und die Naturlichkeit der Gewässer und deren
Umfeld im Auge haben.
In meinem näheren Umfeld möchte ich da nur die Wiederansiedlung
des Lachses in Aller, Oker und Leine anführen.
Also im Weser/Aller System.
Hier arbeiten viele Vereine seit Jahren zusammen, und zwar erfolgreich.
Sie tragen auch den Löwenanteil der Kosten und der Arbeit.
Z.B. Die Zuchtanlage des ASV Braunschweig in Wöltingerode bei Goslar.
Finanziert auch aus Vereinsbeiträgen.
Gruß Armin
 
Tatsächlich ein interessantes Thema!


Ich weiß nicht ob es überall gilt, aber bei uns in NRW ist der Verein verpflichtet, seinen Besatz so zu gestalten, dass die reproduktionsfähigen Arten gestützt werden. Fangfertige Fische einzusetzen ist zudem noch verboten.

Es gibt viele Mitglieder aus alten Zeiten, die auch heute noch den Besatz mit Karpfen und Weißfischen fordern. Früher haben sich diese Arten auch fortgepflanzt, da durch Industrie und einen anderen Flussverlauf die Wassertemperatur deutlich höher lag. Heutzutage ist das Wasser einfach zu kalt für diese Arten und sie werden nicht mehr besetzt. Es gibt deshalb ständig wütende Wortgefechte.


Aber die Interessen des Anglers sollen auch nicht zu kurz kommen. Deshalb werden z.B. bei uns auch große Forellen im Zwischenmaß (also nicht Fangfertig) in einem Staubereich besetzt, damit die Angler, die ruhiges Fischen auf große Fische mögen und nicht in der Fließe über Stock und Stein humpeln wollen oder können, auch ihren Fisch bekommen.

Der ökologisch positive Nebeneffekt ist, dass in der Kinder- und Aufwachsstube der Fische wesentlich weniger Angeldruck herrscht und die Fische sich besser entwickeln können.


Ich plädiere daher für eine Besatzpolitik, die gut durchdacht ist und den Anglern wie auch der Natur gerecht wird. Das ist mit Sicherheit meistens möglich. Klar kann man in einem Gebirgsbach keine Karpfen einsetzen aber wenn ein Staubereich dabei ist kann man darüber nachdenken, diesen anders zu nutzen, als die Fließe.

Es gibt auch viele Gewässer, die vom Menschen gemacht sind. Ich denke da an Kanäle und Baggerseen. Hier hbe ich persönlich kein Problem damit, wenn der Mensch gestaltet. Es sollte nur vernünftig durchdacht sein und der Bestand sollte sich halten und ernähren können. Gar nichts halte ich davon wenn man die fische ausschließlich reinwirft und fett füttert. Das sollte an den entsprechenden kommerziellen Anlagen bleiben und nicht auf andere Gewässer ausgedehnt werden, die auch in der Lage wären, sich selbst zu erhalten.
 
@Armin
Zum Glück ist es aber so, das unsere Vereine immer zusätzlich noch den Artenschutz und die Naturlichkeit der Gewässer und deren Umfeld im Auge haben. In meinem näheren Umfeld möchte ich da nur die Wiederansiedlung des Lachses in Aller, Oker und Leine anführen. Also im Weser/Aller System. Hier arbeiten viele Vereine seit Jahren zusammen, und zwar erfolgreich. Sie tragen auch den Löwenanteil der Kosten und der Arbeit. Z.B. Die Zuchtanlage des ASV Braunschweig in Wöltingerode bei Goslar. Finanziert auch aus Vereinsbeiträgen.
:respekt .Das ist die beste Basis,Armin.
@Goderich
Deshalb werden z.B. bei uns auch große Forellen im Zwischenmaß (also nicht Fangfertig) in einem Staubereich besetzt, damit die Angler, die ruhiges Fischen auf große Fische mögen und nicht in der Fließe über Stock und Stein humpeln wollen oder können, auch ihren Fisch bekommen.
Das sollte aber eigentlich kein Grund für Besatz sein.
Ich verstehe durchaus,das Angler die körperliche Einschränkungen haben,da etwas schlecht dran sind,aber trotz allem ist das kein Besatzgrund.

Der ökologisch positive Nebeneffekt ist, dass in der Kinder- und Aufwachsstube der Fische wesentlich weniger Angeldruck herrscht und die Fische sich besser entwickeln können.
Das müsste mir als Angler eigentlich klar sein,solche Bereiche zu meiden,oder mit der nötigen Sorgfalt,dort zu agieren.
Deshalb würde ich keinen Alibibesatz vornehmen.
 
aalklaus 1 schrieb:
Das sollte aber eigentlich kein Grund für Besatz sein.
Ich verstehe durchaus,das Angler die körperliche Einschränkungen haben,da etwas schlecht dran sind,aber trotz allem ist das kein Besatzgrund.

Warum nicht auch auf die körperlich eingeschränkten Mitglieder eingehen?
Wenn es Gewässerabschnitte oder gut zugängliche Kiesteiche gibt, können solche Gewässer doch auch so besetzt werden, das Behinderte ohne Probleme ihrem Hobby nachgehen können.

Im o.g. ASV Braunschweig gibt es übrigens Sonderregelungen für Körperlich Behinderte! Die dürfen mit ihrem Fahrzeug bis ans Gewässer fahren um ihre Klamotten ausladen zu können, einige dürfen auch ihr Fahrzeug dort stehen lassen.

Meiner Meinung nach, sollte ein Gewässersystem (Fluss / Seengebiet o.ä.) mit den Fischen besetzt werden, die dort auch heimisch sind! Natürlich sollte der Besatz von einzelnen Arten nur dann erfolgen, wenn der Bestand dieser Art gefährdet ist.

In einem isolierten Kiesteich sieht die Sache anders aus, dort kann durchaus auf die "Forderungen" der Vereinsmitglieder eingegangen werden. Allerdings sollte auch hier eine möglichst große Artenvielfalt vorherschen. Ist doch auch was nettes, wenn du statt einer Forelle eine schöne Schleie fängst, oder beim Karpfenangeln als Beifang einen Wels hast.

Die gesunde Mischung machts!
 
@Fliegenpeitsche
Nicht so hintenrum kommen. :)
Warum nicht auch auf die körperlich eingeschränkten Mitglieder eingehen?
Wer mich kennt,weiß das ich immer für Sonderregelungen bin,die jenen Anglern das Ausführen des Angelns ermöglicht und erleichtert.
Das hat aber nichts mit Besatz in Gewässern zu tun.
Gewässer wo möglich,sollten dichte Parkplätze oder gut vorbereitete Angelstellen haben,um es einfacher zu machen.Keine Frage. :)
Geht aber nicht überall.
Aber ein Gewässer nach Wünschen der Angler zu besetzen ob körperlich Eingeschränkt oder nicht ist voll daneben.
Wenn ich Wie auch immer unbedingt die Forelle,Wels,Stör oder sonst dergleichen Angeln möchte,mein Gewässer aber das aus spezifischen Eigenarten und dem Nahrungsangebot nicht hergibt,fahre ich an so genannte Angelanlagen.
Stell Dir das Szenario vor und aus leidvoller Erfahrung meines Anglerlebens kann ich das beurteilen.
Dein Verein hat 70 Mitglieder.
10 Stipper,40 Karpfenangler,3 Forellenjäger,10 Welsfänger,7 Schleiangler .
So nun betätige nach Interessen der Angler deinen Besatz. :crying
Ob das Gewässer und die Lebensumstände es nun hergeben,Egal,die Nachfrage der Mitglieder entscheidet,nicht das Gewässer,die Nahrungsgrundlage,die Konkurrenz der Fische untereinander usw. :(
In den nächsten 2 Jahren ändert sich aber die Prozentuale Zusammensetzung der "Zielfisch-Angler".
Hecht und Zander oder Aal ist gewünscht. :confused: Machen Wir ,rein damit. :confused:
Und schon haben Wir ein Gewässer mehr,was versaut ist,ein Haufen Geld der Anglerbeiträge kostet,weil natürlich nicht auf die Art des Gewässers und der passenden Fischmenge und Fischart geachtet wurde.
Zugegeben etwas drastisch ausgedrückt,aber Beispiele dafür hat fast jeder.
In meinen Augen nur Besatz unter den Gesichtspunkten,wie in der von mir verlinkten PDF.
Kostet auf Dauer am wenigsten und birgt einen guten dem Gewässer angepassten Fischbestand.
Denn nicht jedes Gewässer birgt die Möglichkeiten für jede Fischart und Menge.
Zumindest wurde bei uns noch kein Lachs gefangen.Besetzt auch nicht,obwohl das viele Vereinsmitglieder toll finden würden. :)
 
Sicherlich, Lachse in Tümpeln besetzen ist Schwachsinn, keine Frage!
Ich meine ja nur, wenn man ein isoliertes Gewässer hat, kann man bei dem Besatz etwas Rücksicht auf die Angler nehmen. Sind wir doch mal ehrlich, die meisten schreien doch nach Regenbogner, Karpfen und Aal, das sind allerdings Arten, die man in fast jedem Tümpel aussetzen kann!
Klar das hat etwas von der guten alten Forellenanlage, aber wenn Du körperlich eingeschränkt bist kommt Dir das sehr entgegen!
Das hat allerdings nichts mit dem stützenden Besatz in Fließgewässern zu tun.
Dort sollte man sehr wohl abwägen, welche Fischart in ihrem Bestand bedroht ist und durch Besatz aufgepeppt werden muss.
Hierbei sollen vor allem die Futterfische genannt werden, jeder redet von Lachsen, Bachforellen, Meerforellen usw. aber die haben keine Nahrungsgrundlage ohne Moderlieschen, Plötzen, Koppen usw.
Man sollte halt eine gesunde Mischung in den Besatzmaßnahmen betreiben, abhängig vom zu besetzenden Gewässer!
:prost
 
Zuletzt bearbeitet:
ach,wenn ich mir vorstelle an unserem vereinsgewässer mit dem ruderboot raus zu fahren um dorsche zu ziehen!!!??? ja das wär schon was :) das schwimmen im see,sollte man allerdings drastisch einschränken,wegen den haien :mad: spass bei seite.jeder weis,das man nicht tonnenweise fisch jeder sorte in nem see kippen darf,auch wenn das für manche vereinsmitglieder das anglerparadies wäre. nur die anzahl der fische,die vom staat jedes jahr genehmigt werden ist ein wenig zu gering(das sagt bei uns auch der vorstand) karpfen z.b braucht man nicht jedes jahr neu besetzen,da sie von den meisten spezis eh releast werden und karpfenangler auf die ganz großen aus sind! forellen könnte man theoretisch jede woche besetzen,da diese meist schneller rausgefangen werden,als, wie sie besetzt werden und man plötzlich am gewässer mitglieder trifft,die man noch nie gesehen hat! :klatsch also auf die bedürfnisse einer bestimmten gruppe von anglern,kann man nicht wirklich rücksicht nehmen,aber man kann das limit der besatzmaßnahme etwas erhöhen! in diesem sinne gruß Frank
 
Es sind alles gute Vorschläge,nur komme ich wieder auf die These zurück,was nützt Besatz,wenn keiner seine Fänge aus dem Gewässer anzeigt.Wie soll die Zusammenstellung erfolgen,wenn keiner weis,welche Fischart aus dem Gewässer,bevorzugt beangelt wurde.
Wenn man einen artengerechten Besatz vornehmen will,dann muß man die Zusammenstellung wissen.Es ist doch sinnlos,eine Fischart ins Wasser zu bringen,welche noch zahlreich vorhanden ist.Was erfolgt mitunter eine Verbuttung.
 
Seltsame Wünsche mancher Angelkollegen!!!!

"(Fish Mo)Beim Fischbesatz darf nicht auf die interessen des einzelnen Anglers
eingegangen werden, sondern der mit den ökologischen und biologischen
Vorgängen vertraute Gewässerwart hat darüber zu entscheiden"
(ob allein der Gewässerwart darüber zu entscheiden hat, lasse ich mal dahingestellt!!!)

Das ist auch vollkommen in Ordnung, Walter hat es ja auch schon in seinem Beitrag angeführt! Verbuttungs Gefahr!!!!

Jede Fischart hat einen Ökologischen u. Biologischen Sinn, das heißt nichts anderes, als das je nach Gewässer die verschiedensten Fischarten heimisch sind, dieses soll auch weiterhin im (sinnvollen) Besatz geregelt werden u. nicht nach "Extra Wünschen"...

Denke keiner möchte an einem Gewässer angeln, in dem nur noch eine einzige Fischart vorhanden ist, die Vielfalt an Fischarten die wir beangeln können, macht doch unseren Hobbysport erst so richtig attraktiv, Angelkollegen welche Fish Mo angesprochen hat, sollten sich umorientieren u. nur noch an den sogenannten "kommerziellen Fischanlagen" unserem Hobby frönen, dort werden je nach "Wunsch" die Fische eingesetzt...
 
Bei einem großen Vereinsgewässer mit wenigen Anglern sehe ich in einem ökologischem/die Natur unterstützenden Besatz keine Problem. Schwierig oder fast unmöglich scheint mir ein solcher bei Gewässern von ca. 1ha und hohem Angeldruck.

Verbuttung ist bei Überbesatz noch das kleinere Übel. Insbesondere der Herbstbesatz von fangfähigen Karpfen kann einem im nächsten Frühjahr die Tränen in die Augen treiben.
 
Moin
Na das ist ja eine lustige Diskussion hier.
Ich denke, dass ökologische Interessen, sei es aus Unwissenheit oder auch aus Eigennutz, in den meisten Vereinen hinten anstehen. Was aber nicht heißen soll, dass diese falsche Besatzpolitik mutwillig betrieben wird, sondern eher, weil die entscheidenden Personen
die Sache aus einem falschen Blickwinkel sehen.
Jedes Gewässer hat eine sehr individuelle Bonität. Und nach dieser kann man auch die maximal ernährbare Fischmenge bzw. die jährlich abschöpfbare Fischmenge abschätzen. Also sollte auch das Bewirtschaftungskonzept nach der speziellen Bonität des Gewässers ausgerichtet sein.
Nun überschätzen die Angler ihren Einfluss auf die Fischmenge oft gewaltig und hinzu kommt noch, dass nach dem Motto „Was an Fischmenge rausgeholt wurde, muss auch wieder eingesetzt werden“ besetzt wird. – Nun ist aber leider jeder Besatz, der die Bonitätsgrenze Übersteigt völlig sinnlos, so zu sagen „rein“geschmissenes Geld. Ein Besatz ist nur sinnvoll wenn mehr Fische entnommen wurden, als die Bonität zulässt und dieses ist gerade in größeren nährstoffreichen Gewässern mit den Methoden der Angelei, selbst bei einem hohen Angeldruck, unmöglich. In kleineren stark beangelten Gewässern, in denen diese Situation eintreten könnte, sollte dann aber auch nur die entnommene Menge ausgeglichen werden, die über der abschöpfbaren Menge liegt. Nun könnte natürlich die Frage aufkommen, was ist mit den Fischen, die sich in dem Gewässer nicht selbständig reproduzieren können – dann muss man sich aber auch die Frage stellen, was haben diese Fische dann in dem Gewässer zu suchen wenn ihre biologischen Ansprüche der Vermehrung ein natürliches Vorkommen in dem Gewässer eigentlich ausschließen würde? Weiterhin besteht bei der Angelei immer das Problem, dass sehr selektiv gefischt wird – und dieses bezogen auf Art und Größe – dies kann gerade bei der Entnahme von Raubfischen zu einer Verschiebung im Nahrungsnetz kommen – allerdings bringt auch da der Besatz mit entsprechenden Satzfischen nichts, da diese in den meisten Fällen ausreichend vorhanden sind und dabei wird auch oft nicht beachtet, dass es normal ist, das bei den Raubfischen einige Jahrgänge völlig ausfallen.
Alles in allem also ein sehr komplexes Thema, dem viele Gewässerwarte höchstwahrscheinlich einfach nicht gewachsen sind bzw. ihre Ausbildung unzureichend ist.

Gruß, Fischpaule
 
Heisst es, das wenn man das Gewässer ökologisch sinnvoll besetzen würde,
würde man wenig fangen?
 
Fish Mo schrieb:
Heisst es, das wenn man das Gewässer ökologisch sinnvoll besetzen würde,
würde man wenig fangen?

Keineswegs, die Fischmenge bleibt gewichtsmäßig die gleiche, nur das man das natürliche Reproduktionspotential ausnutzt und dadurch Geld spart. Wenn allerdings die Trophie künstlich durch den starken Bestand mit Karpfen hoch gehalten wurde (durch die Wühltätigkeit der Karpfen werden viele Nährstoffe wieder in den Umlauf gebracht, die eigentlich im Sediment gebunden wären) und sich die Karpfen in dem Gewässer nicht natürlich vermehren - und damit der Karpfenbestand durch die Fänge abnimmt, kommt es zu einer Abnahme der Trophie (d.h. Das Gewässer gleicht sich dem eigentlichen natürlichen Zustand wieder an) und damit auch zu einer Abnahme der Fischmasse.


:winke
 
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