Umweltverschmutzung -  Schon wieder Tankerunfall im Duisburger Hafen

wolfi brassinczyk

Petrijünger
Noch Reste von Schwefelsäure


Der gestern im Duisburger Hafen havarierte Tanker hat noch immer Schwefelsäure an Bord. Der größte Teil der insgesamt knapp 1.200 Tonnen Säure sei inzwischen abgepumpt und mit einem anderen Schiff zum Bestimmungsort gebracht worden. Das teilte die Wasserschutzpolizei auf Anfrage des WDR mit.

Etwa 37 Tonnen befänden sich aber immer noch in einem Hohlraum zwischen der Außen- und Innenwand des beschädigten Tankers. Im Laufe des Vormittags prüfen Experten nun die Bergungsalternativen.



Quelle: www.wdr.de (29.05.2008)



Es wird auch mit einem Fischsterben gerechnet. Also so langsam habe ich keine Lust mehr zum Rhein zu fahren da ich bevorzugt auf aal gehe.



lg
 
Na Toll.Sonntag wollte ich im Hafen Angeln gehen.Leider steht nicht dabei welcher Hafen es war.
Gruss
Red-Tag
(Achim)
 
wolfi brassinczyk schrieb:
Ich glaube gestern im Radio gehört zu haben das der alte Holzhafen gemeint ist. Kann dir aber keine 100%ige Auskunft geben.

ich bin am sonntag im kultushafen,ist ein wenig weiter weg vom holzhafen.danke
 
danke für deinen beitrag wolfi

diese ewigen rheinhavarien finde ich auch sowas von zum ko...!


wolfi brassinczyk schrieb:
...Also so langsam habe ich keine Lust mehr zum Rhein zu fahren da ich bevorzugt auf aal gehe.

apropo, die rheinaale sollen wegen zu hoher schadstoffbelastung bekannterweise doch sowiso nicht verzehrt werden. wundert mich daß ich dort immer so viele aalangler sehe. was machen die nur mit den aalen?
 
Die Überschreitungen waren in den meisten Fällen jedoch nicht so gravierend, dass vom Verzehr gänzlich abgeraten wurde: Es wurde eine Verzehrempfehlung von höchstens 200 Gramm Rheinaalen wöchentlich und ein Verkehrsverbot für den Großteil der Aale ausgesprochen


Zum nachlesen kannst du ja auf

http://www.rheinfischerei-nrw.de/mitteilungen/mitteilungen.html

klicken.


Der Stand der Mitteilung ist leider von 2003, weiß nicht ob sich irgendetwas in der Zwischenzeit geändert hat.
 
Der Haubentaucher schrieb:
...apropo, die rheinaale sollen wegen zu hoher schadstoffbelastung bekannterweise doch sowiso nicht verzehrt werden. wundert mich daß ich dort immer so viele aalangler sehe. was machen die nur mit den aalen?
wolfi brassinczyk schrieb:
Die Überschreitungen waren in den meisten Fällen jedoch nicht so gravierend, dass vom Verzehr gänzlich abgeraten wurde: Es wurde eine Verzehrempfehlung von höchstens 200 Gramm Rheinaalen wöchentlich und ein Verkehrsverbot für den Großteil der Aale ausgesprochen

Zum nachlesen kannst du ja auf

http://www.rheinfischerei-nrw.de/mitteilungen/mitteilungen.html

klicken.
Der Stand der Mitteilung ist leider von 2003, weiß nicht ob sich irgendetwas in der Zwischenzeit geändert hat.
Sehr interessantes Thema an dieser Stelle!

Auch ich fische im Rhein. Zwar nicht auf Aale sondern auf Barsche und Zander.

Da in dem oben genannten Link der Rheinfischereigenossenschaft, also deren Informationsportal, leider nur völlig veraltete Informationen zu diesem absolut wichtigen Thema verfügbar sind, habe ich vor einigen Monaten eine Anfrage per Email bei der Rfg gestellt. Da wollte ich wissen wie die derzeitigen Empfehlungen bezüglich Verzehr von Rheinfischen sind.
Umgehend kam eine Antwort eines Hegebeauftragten der Rfg.

Hier ein Auszug:

"...Vom Verzehr von Aalen aus dem Rhein ist aufgrund erhöhter Schadstoffbelastungen (Dioxine, PCB's) ohnehin grundsätzlich abzuraten (siehe Verzehrsempfehlungen des MUNLV)."

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Stefan Staas

RHEINFISCHEREIGENOSSENSCHAFT
- Hegebeauftragter -
Auch wenn Herr Dr. Staas die Freundlichkeit hatte umgehend und ausführlich auf meine Email zu antworten, frage ich mich (stirnrunzelnd) warum solche Informationen nicht regelmässig auf den Seiten der Rheinfischereigenossenschaft aktualsiert werden.

Ich frage mich, wie auch der Haubentaucher schon anmerkte, ob den vielen Aalanglern am Rhein dies auch wirklich klar ist...
 
Ich würde sogar noch weiter gehen.


"...Vom Verzehr von Aalen aus dem Rhein ist aufgrund erhöhter Schadstoffbelastungen (Dioxine, PCB's) ohnehin grundsätzlich abzuraten (siehe Verzehrsempfehlungen des MUNLV)."

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Stefan Staas

RHEINFISCHEREIGENOSSENSCHAFT
- Hegebeauftragter -


Diese Aussage ist mir ganz neu. Wenn das wirklich der Fall wäre, frage ich mich warum wir Angler nicht darüber besser informiert werden sei es beim Kauf der Rheinkarte oder durch einen Hinweis auf dem Erlaubnisschein für den Rhein selbst? Es würde sogar ein Schreiben reichen welches beim Kauf der Rheinkarte beigelegt wird.


Ich wette das ein großer Teil der Rheinangler überhaupt nicht über die Belastung der "Rheinaale" informiert sind wie schon in den Beiträgen vorher festzustellen ist.



Mfg
 
Richtig. Z.B. ein Vermerk auf der Rheinkarte, wo man aktuelle Infos über Schadstoffbelastungen im Rheinfisch erhält.

PS: Naja, hier kann man sich mühsehlig durchklicken in der Hoffnung etwas aktuelles und verwertbares zu finden: http://www.flussgebiete.nrw.de/
 
Zuletzt bearbeitet:
wolfi brassinczyk schrieb:
...Es wird auch mit einem Fischsterben gerechnet. Also so langsam habe ich keine Lust mehr zum Rhein zu fahren da ich bevorzugt auf aal gehe.

Vorhin hieß es im Lokalfernsehen daß auch die restliche Schwefelsäure noch heute abgepumpt werden kann, und bisher auch nichts davon in den Fluß entwichen ist.

Zum Glück!
 
Ich finde das auch ziemlich merkwürdig.

Zumal vor nicht allzu langer Zeit noch übers Radio vom Umweltministerium NRW groß herausposaunt wurde, dass der Rheinfisch zum Verzehr empfohlen wird. Wo liegt jetzt bitte der Fehler? Ein falsches oder falsch verstandenes Zitat oder gedankenlose "Umwelt-Öffentlichkeitsarbeit"?
 
Hi Steffen,

der Fehler liegt vermutlich in der allgemeinen Verwirrung.
Hervorgerufen durch mangelhafte oder gar zurückgehaltene Information...
 
Das ist leider ganz normal. Frag mal die Bayer-Werke, wieviel die von dem Zeug brauchen. Es sind einfach unvorstellbare Mengen an Chemikalien, die dort hergestellt und verarbeitet werden.
 
Oh, das mit den Rheinaalen ist mir aber auch nicht klar. Ich kenne viele
Angler die am Rhein auf Aal gehen um den nachher zu räuchern
und zu essen.
Ich finde da sollte es mal eine öffentlich nachzulesende Stellungsnahme
geben.
 
Wer wundert sich ernsthaft über die mangelnde Auskunft zu Schadstoffen in Fischen ? :confused:
Ich nicht.
Wer das ganze System der Schadstoffbeurteilungen sich mal zu Gemüte zieht wird nur noch Staunen. :shock
Welche Richtwerte wo gelten und in welchem Zusammenhang sie überhaupt erwähnt werden.
Welcher Fischereiverband wird im Vorfeld schlechte Werbung für sich selbst machen,in Bezug auf Schadstoffrichtwerte für Fische ?
Fakt ist eins,besonders beim Aal.
Er lagert die Schadstoffe seit dem Tag seines Einzugs in dem Gewässergebiet in seinem Fettgewebe ab.
Im schlimmsten Fall vom Glas bis zum Blankaal.
Er gibt nichts von den Schadstoffen ab.
Das heißt,der Tankerunfall hat auf den Aal der jetzt dort seit 5,10 oder 15 Jahren lebt nicht mehr Auswirkung auf Schadstoffe.Die hat er schon länger drin.Steigt höchstens noch.
Und das der Aal in den bekannten Flüssen nicht bedenkenlos in jeder Menge gefuttert werden sollte,ist ja seit Jahrzehnten kein Geheimnis mehr.
Das man durchaus darüber erbost sein kann,das diese Infos zu Schadstoffen in Fischen des jeweiligen Bereiches nicht öffentlich gemacht werden,ist klar und stinkt mir auch.Die Frage ist doch,warum nicht.Bewusst oder Unwissend ?
Im übrigen zu bestimmten Schadstoffen beim Aal,den schlimmsten für uns Menschen überhaupt hab ich hier mal was geschrieben.
Eine neue Studie von Greenpeace dokumentiert die Belastung des Europäishen Aals mit PFTs(perfluorierten Tensiden).
Bewertet wurden folgende Tenside:pFOS (Perfluoroctansulfonate)
PFHxS (Perfluorhexylsulfonate)
PFOA (Perfluoroktansäure-acid)
PFDA (Perfluordecansäure-acid)
Zur kurzen Erklärung wo diese PFTs(Haben Fett-,Schmutz-und Wasserabweisende Eigenschaften) in der Industrie verwendet werden. Vorwiegend in der Textilindustrie,außerdem in Polstermöbeln,Teppichen,Teflonpfannen,Lebensmittel verpackungen und Feuerlöschmitteln.
Das schlimme daran ist das sie in der Natur nicht abgebaut werden können.Im Körper lagern sie sich im Organgewebe und Blut ab.Sie gelten übrigens als Krebserregend.
Sicherlich kann man nun einwenden was ist heute nicht krebserregend?
Letzendlich soll hier aber einmal aufgezeigt werden welche Auswirkungen es auf unseren heimischen Aal haben kann.
Es wurde in 21 Gebieten Europas Aal Proben entnommen.Es wurde auch drauf hingewiesen das diese Studie nicht repräsentativ für den gesamten Aal Bestand in Europa ist.
Allerdings wurden die Proben aus Ländern entnommen die im großen und ganzen für uns wichtig sein könnten.
(Spanien,Polen,Belgien,Irland,Niederlande,Großbrit annien,Deutschland,Frankreich,Italien, Tschechische Republik)
Es wurde schon eine Studie von Greenpeace veröffentlicht zur Belastung der Fische mit PCB.
Die Proben aus Deutschland wurden aus dem Main,Rhein,Elbe und der Weser entnommen.
Untersucht wurden sie in einem unabhängigen britischen Labor.Es wurde untersucht wie hoch die Schadstoffe in der Leber und im Muskelgewebe sind.
Sehr hohe Belastungen mit PFOS weisen Aale inTschechien,Holland,Belgien,Großbritannien und Deutschland auf.
Im Europavergleich hatte leider der Aal aus dem Main(bei Bamberg)die höchste Belastung mit PFOS in der Leber(498 Nanogramm pro Gramm).
Der Aal aus der Elbe(südlich von Hamburg)hatte im Muskelfleisch die höchste Konzentration.(18 Nanogramm pro Gramm).
Eigenartiger Weise gibt es keine Grenzwerte für PFOS.Das ist umso Verwunderlicher da die Chemikalie als sehr kritisch eingestuft wird.Das Bundesinstitut für Risikobewertung(BFR) hat einen Wert von 0,1 Mikrogramm je Kilo Körpergewicht als tägliche Aufnahmemenge vorgegeben.Verspeißt ein Mensch von 60 Kilogramm Gewicht einen 300gr Aal hat er diesen Wert erreicht.
Aber die Frage ist doch folgende,wozu gibt es vom BFR einen Richtwert wenn kein Grenzwert vorgeschrieben ist????
Da könnte man vermuten das irgendwas runtergespielt werden soll.Man sollte auch dazu wissen das sich PFOS beim Menschen weiter anreichert.
Folgende Werte wurden ermittelt:

PFOS /16 Aale wiesen Belastungen von 16ng(Nanogramm) pro Gramm Nassgewicht bis 498 ng auf.(Mainaal)
PFHxS /16 Aale wiesen eine Leberkonzentration von 21 ng/g Nassgewicht bis 583 ng/g Nassgewicht auf.Das war überraschend hoch.
PFOA / wurde in nur einer von 16 Leberproben in einer Konzentration oberhalb der Mengenbestimmungsgrenze gefunden.
PFDA / von 16 Proben wurde bei dreien eine Konzentration von 34 ng bis 92 ng/g Nassgewicht nachgewiesen.
Da nun aber verschiedene Wissenschaftler mittlerweile der Meinung sind das die Schadstoffbelastung beim Aal durchaus Auswirkungen auf die Fortpflanzung haben,sind diese Studien durchaus bedenklich.
Da der Aal auf dem Weg zum Laichgebiet alle seine Fettreserven verbraucht werden die Chemikalien aus ihrem Depot wieder in die Blutbahn und Organe freigegeben.
Eine Studie die im New Scientist veröffentlicht wurde legt einen Schluss nahe.
Unsere Aale scheinen Opfer des Umweltgiftes PCB zu werden!!!!!!
PCB dürfte jeden ein Begriff sein.Es ist für uns Menschen schon ein Problem aber die Aale reagieren anscheinend noch schlimmer drauf.
Selbst die Hälfte der Konzentration die von der EU als Richtlinie zum Verzehr zugelassen wird,sorgt bei den Aal Weibchen dafür das die Embryonen im Ei absterben.
Das wiederum bedeutet auch weniger Glasaale .Die Glasaalfischerei tut dann ein übriges.
PCB reichert sich leider im Fett weiter an.Da die Mutteraale sich aber einen großen Fettvorrat für ihre Reise zugelegt haben und diesen ja wie beschrieben auch fast vollständig verbrauchen,haben die Aale sehr schlechte Karten.
Die PCB Belastung nimmt zwar langsam ab,aber da der Aal eine Entwicklungsspanne von bis zu 16 Jahren(Weibchen) hat würde das Bedeuten das die heute zurückschwimmenden Weibchen seit 1990/91 Zeit hatten PCB anzureichern.Es ist Möglicherweise für die natürliche Population schon zu spät.
Es wurde Anhand von Daten auch festgestellt das der Rückgang der Aale mit der stärksten PCB Belastung unserer Gewässer übereinstimmt.
So sollte man meinen das diese Studien alarmierend genug sind.
Die EU hat sich nun vorgenommen das Chemikaliengesetz gründlich zu reformieren.REACH steht für Bewertung,Anmeldung und Zulassung von Chemikalien.
Dabei soll die Industrie Unbedenklichkeiten ihrer Chemikalien nachweisen.
Das Gesetz wurde leider in der ersten Lesung schon entschärft!!!!Warum kann die EU nicht gegenüber der Chemieindustrie sich durchsetzen.Anscheinend ist die Gesundheit der Menschen und die Reinheit unserer Gewässer mit allen darin lebenden Tieren nicht so wichtig wie das Interesse der Wirtschaft.
Der Ministerrat hat nun folgendes Beschlossen!!!!!
- Chemikalien,die Krebs erzeugen,das Erbgut verändern,die Fortpflanzung beeinflussen können,dürfen weiter verwendet werden-selbst wenn es sichere Alternativen gibt.
- Stattdessen sollen für diese Chemikalien „ Wirkungsschwellen“eingeführt werden,unterhalb derer eine Belastung vertretbar ist.

Da stellt sich doch die Frage in welchem Sinne die EU mitunter handelt!
Jedenfalls sieht es nicht wirklich gut aus für unseren Aal.Es wird jetzt höchste Zeit das sich alle Länder,Vereine,Fischer,Umweltschützer und die EU sich auf ein Gemeinsammes Koordiniertes Handeln einigen.Und sich um wirkungsvolle und schelle Hilfe bemühen.
 
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