Angelerlebnisse -  Wieder mal auf Seeforellen-Pirsch

Nach einigen arbeitsreichen Tagen konnte mich heute nichts davon abhalten auf Seeforellenpirsch zu gehen. :demo:

Die Batterien waren geladen, das Auto voll gepackt kurz darauf war alles im Boot und ich endlich auf Tour. :zungeraus

Die Bedingungen waren eigentlich optimal, etwas windig, bewölkt mit sonnigen Abschnitten bei etwa 8 ° Lufttemperatur und 6,2 ° Wassertemperatur. Kurz nach der Abfahrt, ich hatte gerade beide Ruten ausgeworfen und Schleppgeschwindigkeit erreicht, da zeigten sich am Echolot immer wieder Kleinfischschwärme.:fahnensch

Das passt, dachte ich mir und konzentrierte mich auf meine Ruten.
Überzeugt davon, dass bei soviel Futter auch Räuber in der Umgebung sind schleppte ich etwa 35 Minuten um den Spott und versuchte dann mit vielen Würfen mein Glück, als es kurz Wiederstand gab, sofort setze ich den Anhieb.

Es geht schwer, aber irgendwie ist da zu wenig oder besser gar keine Action drin und ich will damit sagen, der Schuh ging nicht ab.

der_Schuh.jpg


A bissl irritiert vom Resultat meiner Runden :frusty: schleppte ich weiter zum nächsten Hotspot, die lange Kieskante am Rand eines Bojenfeldes gehört zu den Top 5 in meinem Hotspotranking und entsprechend intensiv befische ich dieses Stück. Erst mit verschiedenen Spöket´s und dann mit diversen Wobblern, aber es wollte sich einfach kein Fisch bei mir melden - Blinker drauf, Toby in silber, dann in kupfer, aus Perlmut – nichts.

Ich hatte auch hier immer wieder Kleinfische auf dem Echo, aber wo sind nur die Forellen? :nixweiss:

Der Wind wurde stärker und der Wellengang auch, etwas schneller als vorher tuckere ich nun zum vierten mal um den dritten Spot, eine große Kuhle. Ich erweiterte meinen Schleppkreis mit jeder Runde, variiere bei der Ködertiefe und fahre ohne einen Zupfer weiter bis etwa zur Mitte des Sees.

Wegen des zunehmenden Windes beschloss ich zu wenden.
Du musst Strom sparen um auch wieder sicher nach Hause zu kommen, dachte ich mir und bereite alles vor um am nächsten Spot zu ankern.

Dort angekommen, ziehe die Gummifischdose heraus, hänge ein Barschmuster in den Karabiner und beginne die Umgebung damit abzusuchen. :angler: Nach dem 2. Wurf konnte ich kurz vor dem Boot noch einen Nachläufer registrieren wie er abdreht, sofort stieg der Blutdruck etwas an und die Konzentration ebenfalls.

Nochmals werfe ich in die selbe Richtung und noch in der ersten Kurbelumdrehung kommt der Biss - Anschlag – Drill.

Kurz darauf kann ich sie sehen, die Cam liegt mal wieder nicht griffbereit, Mist und die ersten Fotos vom Drill konnte ich schon vergessen.

Es ist kein Riese und ich hebe sie am Haken ins Boot

Seefocatch1.jpg


Das Maßband an der Bordwand zeigt 48 cm, wieder mal 2 cm zu kurz, schnell ist der Einzelhaken ausgehängt und schonend wird sie wieder in ihr Element entlassen.

Seeforelease8.jpg


Vom kleinen Erfolg angestichelt, mit neuem Durchhaltevermögen gestärkt, fische ich etwa eine Stunde in alle Richtungen mit verschiedenen Mustern bis ich mich erneut zu einem Platzwechsel entscheide.

Wieder wollte ich ankern, aber mein kleiner Anker fand vor dem Plateau einfach keinen Halt, so dass mir nichts anderes übrig blieb als mein Boot am Ende der Erhebung, an einer Boje zu befestigen um nicht abzutreiben.

Etwa 15 Minuten später kam dann der Sandro alias Saiblingskönig, er versuchte auch sein Glück auf die silberne Queen, sein wesentlich schwerer Anker gab ihm guten Halt und er platzierte sich, sehr rücksichtsvoll, einige 100 Meter entfernt am oberen Ende des Plateaus :respekt .

Bald darauf hatte ich einen Nachläufer, diesmal wechselte ich sofort den Köder, meine Wahl war ein silver Shad und kurz vor dem Boot, gerade als ich beim Einkurbeln beschleunige und geistig schon beim nächsten Auswurf war, da kam eine vehemente Attacke und reflexartig kam mein Anhieb.

Ein guter Drill, die könnte mäßig sein geht es mir durch den Kopf als ich sie im Kamerasucher sehe.
Seefodrill10.jpg


Mit einem Nackengriff hebe ich sie ins Boot und gleich darauf wieder hinaus, 49 cm werden schonend zurück gesetzt.

Es vergeht eine weitere Stunde ohne Fisch und Sandro wechselte zu einem anderen Spot, es dauerte keine 5 Minuten nach unserem kurzen Pläuschchen, da bekam ich erneut einen guten Biss und nach wenigen Minuten konnte ich eine recht schlanke, 50,2 cm lange und 1,2 kg schwere Seefo zur Erstversorgung ins Boot holen :grins

5__Seefo_50_cm_1%2C2kg.jpg


Auch wenn die Wolken immer dichter wurden, in mir war die Sonne aufgegangen und Freude hat sich breit gemacht. :banane: Bei meinen letzten Ausflügen war ich zwar nicht Schneider, aber es fehlten immer einige Zentimeter bis zum Räucherofen – heute nicht.

Es war schon Nachmittag und ich seit morgens auf dem Wasser, der Durst war leicht mit Seewasser zu stillen, aber es macht sich auch etwas Hunger breit. Egal, ich konnte nicht aufhören und nach einer weiteren knappen Stunde wurde mein Feeling bestätigt.

Nach einem schönen Drill zeigt das Maßband 51 cm an und ich verhafte die zweite Seeforelle des Tages, sie bringt 1,25 kg auf die Waage.

– jetzt hatte ich richtig gut Lachen, eine Dublette – Super :super

5_%2B6__Seefo_.jpg


Extrem zufrieden und glücklich zündete ich mir eine Zigarette an und machte mich „schleppend“ auf den Rückweg.:jump
Ich passiere gerade das Bojenfeld, da vernahm ich einen leichten Ruck an der seeseitigen Rute. Sofort habe ich die Rute in der Hand und stoppe den Motor, langsam treibt das Boot weiter und mit kurzen Rucken hole ich etwa 10 -15 Meter ein als wieder ein ganz leichtes Zupfen zu spüren war. Ich stoppte das Einkurbeln und senkte die Rutenspitze langsam und da war es wieder zu spüren.

Auf den folgenden Metern wiederholte sich das Spiel immer wieder, erst etwa 5 Meter vor dem Boot wurde ein Biss daraus, ich hielt richtig dagegen und wollte den Kampf gleich an der Oberfläche austragen – es folgte eine Serie von wilden Sprüngen gepaart mit kräftigem Kopfschütteln und so erkämpfte sie sich tapfer die Freiheit. :respekt

Sie wäre sicherlich zu klein gewesen und ich freute mich darüber, dass sie sich auch als Sieger fühlen könnte und „unberührt“ in den Tiefen verschwand.

Es war ein herrlicher Tag mit schönen Fängen, ich kam, stolz auf meine Fische, nach Hause und meine Perle freut sich schon heute auf die nächste gebeizte, kalt geräucherte Seekönigin.

Petri Heil
:respekt
Stephan
 
Servus Stephan,

wieder mal ein herzliches Petri Heil von mir zu den beiden Bilderbuchfischen :)

Da hast du ja einen schönen und unterhaltsamen Angeltag verlebt.

Dann wünsche ich dir mal viel Spaß beim räuchern und anschließend einen guten Hunger :essen: !
 
Gänsehaut beim lesen !

Richtig genial und super geschrieben und ein super Angeltag.
Petri Heil zu dem schönen Kampfsilber und weiter so schöne Berichte mit Gänsehaut- Potential !!!

War der Schuh wenigstens maßig ? :hahaha:

MfG heiko140970 :angler:
 
....schade um diese so gerade maßigen Forellen. Eine Schonmaßerhöhung auf 60cm ,wie es schon war,wäre sinnvoll ,wenn man weiß, welch schöne Fische das dann werden.
Erstaunlich was die letzte Zeit so an Seeforellen gepostet wird die noch in den Kinderschuhen stecken.
In der steten Hoffnung auf Erwachsene Seeforellen.
 
wildfang schrieb:
....schade um diese so gerade maßigen Forellen. Eine Schonmaßerhöhung auf 60cm ,wie es schon war,wäre sinnvoll ,wenn man weiß, welch schöne Fische das dann werden.
Erstaunlich was die letzte Zeit so an Seeforellen gepostet wird die noch in den Kinderschuhen stecken.
In der steten Hoffnung auf Erwachsene Seeforellen.

Die Hoffnung stirbt zu letzt.
:angler:
 
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