Angelerlebnisse -  Schnell mal ins Bios

FM Henry

Super-Profi-Petrijünger
Hallo Fangemeinde

Heute sollte es mal schnell ins Bio gehen, um zu schauen, ob der Templiner Fischer von seinen Vorweihnachtlichen Raubzügen noch einen Hecht übrig gelassen hat.

Mittlerweile liegen uns Anglern Infos über die gefangenen Mengen an Fisch vor, die er kurz vor Weihnachten bei einem Schleppzug alleine aus dem Zaarsee in Ahrensdorf geholt hat. :confused: :confused: :confused:

600 kg Schleien waren unter anderem dabei und die Hälfte davon musste er noch in die umliegenden Kreisstädte abgeben, da er keine Verwertung dafür hatte. :mad: :mad: :mad:

Ich habe persönlich die Filets der Schleien gesehen und wenn die Fische 40cm Körperlänge gehabt haben, so ist dass sehr gutmütig eingeschätzt. :( :( :(

Die Gier dort im Bios findet einfach kein Ende und dementsprechend sollte heute auch unser Fang ausfallen.

Anfang letzte Woche startete ich mit Detlef bereits zum Großen Lychensee und erlebten eine herbe Überraschung.

Wir hatten uns die Infos vom Fischer per Tel. geholt, dass der See offen ist und verdammt viel Wind herrschte was unsere Vorfreude auf den nächsten Tag nur noch steigerte.

Pünktlich um 6 Uhr stand Detlef vor der Tür und bei verdammt glatten Strassen und fast 130 Kilometern auf dem Tacho kam dann der Schock.

EIS. :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad:



Am Abend hatte sich der bis dahin starke Wind gelegt und der Mond kam bei Minus 2-3 Grad zum Vorschein und bei einer Wassertemperatur vo 0,1 Grad war am Morgen unseres Angetages alles erledigt.

Da war guter Rat teuer und so versuchten wir mit dem Anker ( GFK Boot ) eine halbe Stunde lang Eisbrecher zu spielen was uns auch bei dem dünneren Eis gelang.



Leider wurde das Eis in den mir bekannten Anbisszonen der dortigen Hechte so stark, dass wir einfach aufgeben mussten.

Wir angelten ca. 1,5 h in dem freigebrochenen Bereich, aber alles ohne Erfolg.

Mit solchen Rückschlägen muss ein Vollblutangler halt immer rechnen.

Heute früh um 8 Uhr sollte dann der nächste Versuch gestartet werden und zwar auf dem Zaar-und Fährsee in der Schorfheide. :klatsch :klatsch :klatsch

Pflichtprogramm war wie immer die Boulettenstation mit verdammt heissem Kaffee und frisch gemachten Bouletten.

Die restlichen 30 Minuten Fahrt vergingen wie im Flug und der erste Ankerplatz brachte gleich zwei wunderschöne Stachelritter aus ca. 1,5m Tiefe zum Vorschein.

Detlef hatte in der Zwischenzeit einen wütenden Schüttler bis zum Boot gedrillt und bevor ich die Kamera aktivieren konnte, war er auch schon wieder verschwunden.

Diese kleinen Hechtchen waren alles, was dem Raubzug der aufrechtgehenden Raubgeier entgangen war.





Danach ging es ab in die Tiefe und dieser 57 cm Bursche wurde noch für einen kurzen Landgang überredet.



Allerdings hatte ich einen wunderschönen Nachläufer bis an die Wasseroberfläche aus exakt 10,50m Tiefe was auf die Gier nach Futter schließen lässt.

So tot wie dieses Jahr habe ich mein E-Lot dort noch nicht gesehen.

Es wird wohl wieder mal so enden, dass wir unseren Kindern von wunderschönen Fischen erzählen können, die es mal vor etlichen Jahren in diesen wunderschönen Gewässern gegeben hat.

Trotzdem hatten Detlef und ich einen besseren Tag als die Angler, die jetzt die Frage stellen ---

Was mach ich bloß im Winter???

Gruß FM Henry
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne frostige Bilder Henry, und Petri heil!

Prima auch daß Du uns immer wieder mal, zumindest per Foto, an den leckeren Auslagen Eurer Boulettenstation teilhaben lässt... :)
 
Netter Bericht,
Falsches Wetter gibts nicht nur unpassende Kleidung solche schicksalsschläge hatte ich auch schon am Bodden ca. 270km hin und wieder zurück grins Schöner barsch gibts dort eigentlich auch größere Hechte 1m+ die man geziehlt in der Region angeln kann?

Schützt die Bäume eßt mehr Biber

Gruß Pati
 
Hallo Henry !
Haste aber wieder schön gemacht !!!!
Deinem abschließenden Satz kann ich mich nur anschließen, denn es war trotz der geringen Ausbeute ein schöner Tag. Leider rückt der 1. Februar immer näher, dann haben die Fische erst einmal wegen der Schonzeit Ruhe vor uns. Aber auch diese Zeit geht vorbei und dann sind wir beide sicherlich wieder da, um uns die dann hoffentlich noch größeren Hechte und Barsche zu holen.

Gruß und Petri Heil

Detlef der Alte Däne
 
Schöner Bericht Henry!
Bin ja mal gespannt, ob die guten Bioszeiten wirklich vorbei sind.
Nebenbei bemerkt, hast Du eigentlich schon mal was von Schlümpfen bzw. Zwergen gehört? Mit dieser genialen Mütze siehst Du nämlich aus, wie der "gemeine Anglerschlumpf"!!!!!!! (in einem knalligen Blau wäre die Kopfbedeckung natürlich noch besser)

Gruß, Matze
 
hallo Henry.
bouletten , schöne barsche, kalter aber schöner Angeltag.Heißer Kaffee immerhin besser als in der bude gehockt.
Petri Heil.
Hab vor meine Stückzahl dieses mal auf Fehmarn zu Erhöhen und du wie ich dich kenne Sicherlich auch.
Gruß Carmen.
 
Toller Bericht mal wieder, mit wunderschön gezeichneten Barschen.
Wegen der zweibeinigen Geier: Ich finde in nem Biosphärenreservat dürfte überhaut kein kommerzieller Fischfang betrieben werden, das geht so lange bis keine Fische mehr da sind und die das angeln generell verbieten... :mad:
 
Hallo Gemeinde,
solche Heldentaten der Fischer kenn ich auch zur Genüge. Zum Beispiel hat es ein Fischer an der Schleuse Prieros fertig gebracht, den Wehrarm mit Fischtreppe exakt von einem Ufer zum anderen mit einem Netz zuzustellen. Die Fischtreppe haben die Fische nur einmal benutzt. Als ich den Schleusenwart darauf ansprach sagte er zu mir: ich hab das dem Fischer auch schon gesagt das er das nicht darf, ist ja Privatgelände aber er macht es trotzdem. Was soll man davon halten? Ich glaube, dass der Schleusenwart ein paar geräucherte Aale abbekommt.
Ein weiteres Beispiel kenn ich von einem schönen Mecklenburger See. Dort gibt es eine Inseln ab der ein Naturschutzgebiet liegt. Dort ist angeln strengstens verboten, es soll als Rückzugs- und Laichgebiet fungieren. Der Fischer hingegen darf mit Schleppnetzen diesen Bereich abfahren bis nur noch verbrandte Erde übrig bleibt. Genau an diesem See war im mal im Frühjahr vor der Raubfischzeit. Ich traute meinen Augen nicht denn alle 100-200m stand eine Reuse am Ufer. Kein Wunder das man dort nur nur Hechte um die 30-40cm fängt.
Im Märkischen Angler wird hingegen immer die gute Zusammenarbeit zwischen Angler und Fischern gelobt- ich hab sie noch nicht erlebt! Der DAV kauft Fischbesatz und der Fischer holt ihn raus! Scheiß Spiel!
Captura Y Suelta
Uwe
 
Moin Mädels ... :D

alle feste am Weinen? Wenn das mal keine roten Nasen gibt ... :hahaha:

Heute sollte es mal schnell ins Bio gehen, um zu schauen, ob der Templiner Fischer von seinen Vorweihnachtlichen Raubzügen noch einen Hecht übrig gelassen hat.

Genau! Diese bösen Fischer mit ihren Raubzügen! Nur gut, dass die Inquisition schon ein paar Jahre her ist. Ansonsten stünde der Berufsstand einmal mehr vor dem Aussterben.

Mittlerweile liegen uns Anglern Infos über die gefangenen Mengen an Fisch vor, die er kurz vor Weihnachten bei einem Schleppzug alleine aus dem Zaarsee in Ahrensdorf geholt hat.

klingt konspirativ ... :hahaha:

600 kg Schleien waren unter anderem dabei und die Hälfte davon musste er noch in die umliegenden Kreisstädte abgeben, da er keine Verwertung dafür hatte.

Skandal!!! Wie kann er nur?! Maximal einen Fisch, weil mehr kann er an dem Abend ohnehin nicht essen und den Rest bitte C&R! Wo kommen wir hin, wenn Fischer den gefangen Fisch jetzt auch noch verkaufen? Und dann auch noch in die Kreisstadt! Nicht zu fassen ... :erschrock

Ich habe persönlich die Filets der Schleien gesehen und wenn die Fische 40cm Körperlänge gehabt haben, so ist dass sehr gutmütig eingeschätzt.

Auweia! Ganze 15 cm über'm Mindestmass? Unglaublich ... ;)

Schreibt Ihr den Quark hier, um mich zu veralbern oder ist das Euer Ernst? Nee oder?

cybershot schrieb:
Hallo Gemeinde,
solche Heldentaten der Fischer kenn ich auch zur Genüge. Zum Beispiel hat es ein Fischer an der Schleuse Prieros fertig gebracht, den Wehrarm mit Fischtreppe exakt von einem Ufer zum anderen mit einem Netz zuzustellen.

Zitat Brandenburger Fischereigesetz:

"... § 29
Sicherung des Fischwechsels

[...]

(2) Ein Gewässer darf durch feststehende Fischwehre, feststehende Fischzäune und feststehende Selbstfänge für Aale und andere Fische, unabhängig davon, ob sie elektrisch betrieben werden oder ob das angebrachte Fanggerät entfernt werden kann (selbständige Fischereivorrichtungen), auf nicht mehr als die halbe Breite - bei Mittelwasserstand vom Ufer aus gemessen - oder die halbe Tiefe für den Fischwechsel gesperrt werden. Selbständige Fischereivorrichtungen müssen voneinander so weit entfernt sein, daß sie den Fischwechsel nicht erheblich beeinträchtigen. Die wasserrechtlichen Vorschriften bleiben unberührt. Die Fischereibehörde kann für den Aalfang Ausnahmen zulassen. ..."

Den letzten Satz bitte auch lesen. Im Zweifel klärt ein Anruf bei der Unteren Fischereibehörde, ob es eine Ausnahme gibt.

Die Fischtreppe haben die Fische nur einmal benutzt. Als ich den Schleusenwart darauf ansprach sagte er zu mir: ich hab das dem Fischer auch schon gesagt das er das nicht darf, ist ja Privatgelände aber er macht es trotzdem.

Fischereirecht und das Eigentum an Grund und Boden sind zwei Dinge, die sehr oft nebeneinander existieren. Auch Fragen wie das Uferbetretungsrecht sind im Fischereigesetz geregelt - zum Vorteil für Fischer und Angler ... ;)

Ein weiteres Beispiel kenn ich von einem schönen Mecklenburger See. Dort gibt es eine Inseln ab der ein Naturschutzgebiet liegt. Dort ist angeln strengstens verboten, es soll als Rückzugs- und Laichgebiet fungieren. Der Fischer hingegen darf mit Schleppnetzen diesen Bereich abfahren bis nur noch verbrandte Erde übrig bleibt.

Du kennst den Unterschied zwischen einem Schlepp- und einem Zugnetz? Klingt eher nicht so. Die Zugnetzfischerei wird in Schutzgebietsverordnungen regelmässig erwähnt und geregelt. Das mit der verbrannten Erde entschuldigen wir mal mit den verständlichen Emotionen. ;)

Genau an diesem See war im mal im Frühjahr vor der Raubfischzeit. Ich traute meinen Augen nicht denn alle 100-200m stand eine Reuse am Ufer.

Skandal! ;) Denkt Ihr Helden zwischendurch mal darüber nach, das Angeln Hobby und die Fischerei in der Regel Broterwerb ist? Es macht Unterschiede, ob ich aus Spass am Wasser rumturne oder dort bin, um meine Familie zu ernähren.

Im Märkischen Angler wird hingegen immer die gute Zusammenarbeit zwischen Angler und Fischern gelobt- ich hab sie noch nicht erlebt!

Es gibt sie, versprochen. Allerdings sieht man die erst, wenn man mal über den C&R-beschränkten Tellerrand hinaus schaut.

Der DAV kauft Fischbesatz und der Fischer holt ihn raus! Scheiß Spiel!

Vielleicht die graue Masse zwischen den Ohren mal zweckentsprechend einsetzen und denken ...? ;) In welchen Gewässern besetzt der DAV mit Fischarten, die im gleichen Gewässer von einem Erwerbsfischer gefangen werden? Bin gespannt! ;)

Nur mal so als Denkanstoss:

- Angler möchten gern viele und grosse Fische fangen, weil das Spass macht.

- Fischer möchten gern einen möglichst hohen Hektarertrag erzielen, weil man von dem Erlös die Pacht für das Gewässer, die Miete für die eigene Bude, die Brötchen uvm. bezahlen kann.

Weil er davon leben muss, verkauft der Fischer den grössten Teil vom gefangenen Fisch. Manchmal sogar in die Kreisstadt ... ;) Wenn man es von der Seite betrachtet, wird vielleicht auch einem emotional gerade furchtbar aufgekratzten Angler klar, dass hier im Thread aus klitzekleinen Mücken riiiiiieeeeesen Elefanten gemacht werden.

In dem Sinne, viele Grüsse

Lars (einer von den ganz bösen Fischern ... ;) )
 
hallo lars,

gut, einmal was von der "anderen seite" zu hören. immer, wenn wir angler nix fangen, wars immer der böse fischer :confused: . leider machen sich die meisten angler keine gedanken warum nix beist. da kann ja nur der fischer schuld sein, 0der??? :eek:

vielleicht kann man es ja auch mal mit anderen ködern probieren oder den köder eventuell etwas größer wählen, damit nicht nur die kleinen hechte beissen, die auf den bildern zu sehen sind.

gruß, fliege 2
 
Guten morgen Lars

:respekt :respekt , zu Deinem Beitrag und ich stehe ( hoffendlich bist Du jetzt nicht erstaunt ) zu 100% hinter Deiner Aussage und gebe Dir vollkommen recht.

ABER

in diesem Falle sehe ich es ein wenig anders und ich möchte Dir auch gerne meine Gründe für den oben genannten Beitrag darlegen.

Ich beangele diese aus 6 Seen bestehende Ecke seit meiner frühesten Kindheit und kann deshalb aus meiner eigenen Erfahrung berichten und nicht vom Hörensagen wie es leider viel zu oft praktiziert wird.

Bis kurz nach der Wende, hatte niemand von den Einheimischen Anglern die Veranlassung, mehr als den ersten See in dieser Kette zu beangeln weil einfach genug Zielfisch da war.

Die Stellnetze des Fischers waren normal und niemand hatte Probleme mit ihm, am allerwenigsten wir Angler.

Mitte der 90er, in einem sehr warmen Winter im Februar wurde der Fischer beobachtet, wie er 45cm Hechte aus plötzlich aufgetauchten Kiemennetzen in sein Boot verfrachtete und darauf angesprochen, welche sinnvolle Verwertung des Fangs er angedenke wir zur Antwort gekamen:

Die brauche ich zum Abstreifen und Erbrüten von Nachwuchs.

45cm Hechte, alle verletzt durch die Maschen der Kiemennetze???

Na gut, wir reiten ja alle auf Schaukelpferden auf dem Wasser und den Schreck, den er und sein Begleiter bekommen haben als sie uns gesehen haben ( E-Motor ist was feines ) war nicht zu Übersehen.

Bis zu diesem Zeitpunkt, war die Wasserwelt dort noch i.O. und Meterhechte und Zander wurden regelmäßig gefangen.

80-90cm Hechte waren an der Tagesordnung und die Stückzahl der gefangenen Fische ließ eine verdammt gute Population vermuten.

Leider hat sich dieses Bild im laufe der letzten 10 Jahr ernorm geändert.

Meterfische wurden vor 5 Jahren dass letzte mal gefangen, wo früher 12 Stellnetze auf 270 Ha Wasserfläche waren, stehen jetzt 27 und wenn die weg sind im Spätherbst, dann muss der Angler Slalom fahren um nicht in die anschließend gestellten Kiemennetze zu ballern und wenn der erste Frost zuschlägt und die Kiemennetze weg sind, dann werden Schleppzüge veranstaltet und dass mehrere Tage hintereinander.

In den Folgejahren haben wir Angler massenhaft Hechte gefangen, alle zwischen 30 und 40 cm Länge.

Wo wir in den Wintermonaten 50 cm Barsche gestippt haben, gibt es heute nicht einmal mehr welche.

Ich rede hier nicht von natürlichen Schwankungen oder klimatischen Veränderungen die ja immer mal vorkommen, sondern ich prangere die Gier dieses Fischers an, der von seinen umliegenden Fischerkollegen liebevoll RAUBRITTER genannt wird.

Warum wohl?

Heute müssen wir immer öfter viele Kilometer auf dem Wasser nach Fischen suchen und 50 cm Barsche sind nicht mehr existent, denn den ersten See beangeln wir schon lange nicht mehr, da dort kaum noch Raubfisch anzutreffen ist.

Dieses ganze Raubrittertum hat allerdings noch eine negative Seite, die hier noch keiner Angesprochen hat.

Die Einheimischen Angler möchten auch gerne Fische fangen und essen und da es ebend immer schwerer wird einen Fisch zu fangen, wird die Rutenzahl erhöht, mit lebendem Köderfisch geangelt und wenn ein Fisch gefangen wird, dann ist es immer öfter zu sehen, dass die Mindestlänge bei der Entnahme des Fangs keine Rolle mehr spielt weil die Angler auch mal einen gefangenen Fisch essen möchten.

Zwei Ansteckerruten + Spinnangel pro Angler sind dort an der Tagesordnung und letztes Jahr war die Krönung, ein Bootsangler mit 7 Ansteckerruten und alle Posen haben an diesem Windstillen Tag gewackelt.

Dieses Verhalten billige ich nicht, kann es aber aus meiner 30jährigen Anglererfahrung auf dieser Seenplatte gut nachvollziehen.

Wenn kein vernünftiger Fisch da ist, wird ebend mitgenommen was gefangen wird.

Ausserdem habe ich in diesem speziellen Fall den Fischer von Templin gemeint und nicht den ganzen Berufsstand wie Du es mir vorwirfst.

Würde es noch die Inquisition geben, währe vermutlich meine Wenigkeit angeprangert und die Fische, die ich gefangen habe würden den Holzstapel anzünden. ;)

Wenn aber im Kreise seiner Fischerkollegen schon unter vorgehaltener Hand behauptet wird, dass die Fischerhelfer gar keine Berechtigung zum Ausbringen der Netze haben und teilweise in die eigene Tasche wirtschaften, dann gibt mir so etwas schon Denkanstöße in Richtung Titanic, so wie der Fischer es letztes Jahr mit mir versucht hat, als er beim Ausbringen seines Zugnetzes mein verankertes Boot gerammt hat und bei diesem sehr lauten Knall nicht einmal eine Reaktion aus dem Boot des Fischers kam.

Ich hoffe Lars, dass Du meinen Bericht jetzt ein wenig besser nachvollziehen kannst.

Gruß und Petri FM Henry
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Henry,

FM Henry schrieb:

ich hab's geahnt ... :schwitz:

Bis kurz nach der Wende, hatte niemand von den Einheimischen Anglern die Veranlassung, mehr als den ersten See in dieser Kette zu beangeln weil einfach genug Zielfisch da war.

das mit dem *bösen Fischen* (tm) mache ich seit 1990. Was denkst Du, wie oft ich mir anhören durfte, dass die *bösen Fischer* (tm) alles wegfangen würden? Was denkst Du, wie oft mir Angler erklärt haben, dass es nix mehr zu fangen gäbe ...? Was denkst Du, wie oft Angler beinahe aus Kähnen oder von Stegen gekippt sind, wenn der *böse Fischer* (tm) dann vor ihren Augen ein Familientreffen von Zandern mit Stückgewichten zwischen 2 und 5 kg aufgelöst hat? Dann war der Fischer natürlich oberböse! ;) Alle Vorurteile bestätigt. Aber selbst wenn der Fischer mal leer ausging, war das selbstredend Beweiss, dass nun alles leergefischt wäre. Sonnenklar! ;)

Vielleicht hast Du einen Tauchschein. Wenn nicht, wäre das mein ganz heisser Tipp! Nix is geiler, als sich erst vom Angler am Ufer erzählen zu lassen, dass es in dem See schon seit Jahren nix mehr gäbe und sich dann unter Wasser anzugucken, was wirklich Phase is. :lachtot:

Mein Fazit: Wenn ein Fischer sagt, es gibt nix, schwindelt er. Wenn ein Angler sagt, es gibt nix, schwindelt er oder er weiss es wirklich nicht besser. :)

Die Stellnetze des Fischers waren normal und niemand hatte Probleme mit ihm, am allerwenigsten wir Angler.

Mitte der 90er, in einem sehr warmen Winter im Februar wurde der Fischer beobachtet, wie er 45cm Hechte aus plötzlich aufgetauchten Kiemennetzen in sein Boot verfrachtete und darauf angesprochen, welche sinnvolle Verwertung des Fangs er angedenke wir zur Antwort gekamen:

Die brauche ich zum Abstreifen und Erbrüten von Nachwuchs.

45cm Hechte, alle verletzt durch die Maschen der Kiemennetze???

Hast Du Ahnung von Erbrütung und Laichgewinnung beim Hecht? Warum nicht von 45cm-Hechten vom Stellnetz? Die Kiemenverletzungen halten sich beim Hecht übrigens in sehr engen Grenzen. Die Schleimhaut leidet, aber die braucht er in der Pfanne dann eh nicht mehr.

Na gut, wir reiten ja alle auf Schaukelpferden auf dem Wasser und den Schreck, den er und sein Begleiter bekommen haben als sie uns gesehen haben ( E-Motor ist was feines ) war nicht zu Übersehen.

Ich will nix Falsches sagen/schreiben, aber gib' mir so ein bis zwei Wochen und dann haben wir Dich in Sachen Fischerei sicher wieder eingenordet ... ;)

Bis zu diesem Zeitpunkt, war die Wasserwelt dort noch i.O. und Meterhechte und Zander wurden regelmäßig gefangen.

Der grosse Fisch ist das sichere Zeichen für einen faulen Fischer. Wenn man Hektarerträge erwirtschaften will, weil man vom Verkauf der Fische lebt, stört der "kapitale Hecht". Sowohl Hecht, Barsch und Zander limitieren durch Kanibalismus die eigene Populationsdichte. Das ist kalter Kaffee und dementsprechend richtet man die Bewirtschaftung aus. Ich will als Fischer aber, dass die Weissfische fressen, statt sich gegenseitig zu verschlucken. Nach Möglichkeit sollten die Tiere die Chance haben, zwei Laichzeiten für Nachwuchs zu sorgen und dann (zumindest bei Hecht und Zander) ist Erntezeit für den Fischer. Da bleiben keine Meterfische ...

80-90cm Hechte waren an der Tagesordnung und die Stückzahl der gefangenen Fische ließ eine verdammt gute Population vermuten.

Wir unterstreichen das Vermuten ... ;)

Leider hat sich dieses Bild im laufe der letzten 10 Jahr ernorm geändert.

Meterfische wurden vor 5 Jahren dass letzte mal gefangen, wo früher 12 Stellnetze auf 270 Ha Wasserfläche waren, stehen jetzt 27 und wenn die weg sind im Spätherbst, dann muss der Angler Slalom fahren um nicht in die anschließend gestellten Kiemennetze zu ballern und wenn der erste Frost zuschlägt und die Kiemennetze weg sind, dann werden Schleppzüge veranstaltet und dass mehrere Tage hintereinander.

Lass mal sortieren. Wenn Du Stellnetze schreibst, meinst Du Reusen. Wenn Du Kiemennetze schreibst, sind das Stellnetze. Wenn Du Schleppzüge schreibst, meinst Du ein Zugnetz. Jetzt zur Sache.

Auf 10 ha Wasserfläche eine Reuse ist nichts, was ich unnormal finden würde. Ich habe hier einen See mit 90 ha und da standen seinerzeit 9 Reusen drauf. Damit macht man ein Gewässer nicht leer und dazwischen is sooooo viel Platz für die Angler, dass alle ganz prima miteinander könnten, wenn sie denn wollen. Mich hat wegen dieser 10/1-Nummer seinerzeit ein Witzbold beim Fischereireferat im Landwirtschaftsministerium "angezeigt", weil die Reusen so dicht stehen würden, dass die Angler gar nicht mehr angeln könnten. Magst Du das Thema vertiefen? ;)

Es ist normal und spricht für den *bösen Fischer*, wenn er im Frühjahr und Sommer auf Stellnetze und Zugnetz verzichtet. Es ist normal, dass er im Herbst die Stellnetze nimmt. Und es ist völlig normal, dass er mit Erreichen der notwendigen niedrigen Wassertemperaturen die Zugnetzkähne samt Zugnetz auf den See bringt. Er fischt dann die vorhandenen Züge ab, packt das ganze Gerödel ein und fährt zum nächsten See. Daher geht es auf dem einen See ruckzuck innerhalb mehrerer Tage. Danach kehrt wieder Ruhe ein bis zum nächsten Herbst. So war das schon, als es noch keine Angelkarten gab und ich hoffe, es wird noch lange so bleiben. ;)

In den Folgejahren haben wir Angler massenhaft Hechte gefangen, alle zwischen 30 und 40 cm Länge.

Siehe das oben Geschriebene. Sobald man die Alterspyramide im oderen Bereich massvoll ausdünnt, kommt unten erstaunlich viel nach, was vorher weggefressen wurde. Es muss nur mit Sinn und Verstand passieren, was Deinem *bösen Fischer* offensichtlich gelungen ist.

Wo wir in den Wintermonaten 50 cm Barsche gestippt haben, gibt es heute nicht einmal mehr welche.

Und daran ist latürnich der *böse Fischer* schuld ... ;) In einigermassen oligotrophen Gewässern räumen die Kormorane in Barsch- und Zanderbeständen erschreckend schnell auf. Wenn Du beide Arten mal unter Wasser erlebt hast, weisst Du auch, warum das so einfach ist.

Ich rede hier nicht von natürlichen Schwankungen oder klimatischen Veränderungen die ja immer mal vorkommen, sondern ich prangere die Gier dieses Fischers an, der von seinen umliegenden Fischerkollegen liebevoll RAUBRITTER genannt wird.

Befrei Dich mal aus dem offensichtlichen Neidkomplex. Der Fischer pachtet bzw. kauft das Fischereirecht. Er bewirtschaftet das Gewässer im Idealfall so, dass er nachhaltige Erträge erwirtschaftet ... s.o.. Genau das läuft absolut konträr zum durchaus verständlichen Wunsch vieler Angler, die gerne grooooosse Fische fangen möchten.

Zu den Kosenamen, die sich die Fischer untereinander geben, gibt's 'ne Menge lustiger Geschichten. Was sie über den jeweils anderen erzählen, kann man ernst nehmen ... man kann's aber auch lassen. ;)

Heute müssen wir immer öfter viele Kilometer auf dem Wasser nach Fischen suchen und 50 cm Barsche sind nicht mehr existent, denn den ersten See beangeln wir schon lange nicht mehr, da dort kaum noch Raubfisch anzutreffen ist.

Welcher See ist das? Wenn es rechtlich möglich ist, schaue ich für Dich nach, ob und was da noch an Fisch drin ist. So ganz ohne Netze, versprochen. ;)

Dieses ganze Raubrittertum hat allerdings noch eine negative Seite, die hier noch keiner Angesprochen hat.

Die Einheimischen Angler möchten auch gerne Fische fangen und essen und da es ebend immer schwerer wird einen Fisch zu fangen, wird die Rutenzahl erhöht, mit lebendem Köderfisch geangelt und wenn ein Fisch gefangen wird, dann ist es immer öfter zu sehen, dass die Mindestlänge bei der Entnahme des Fangs keine Rolle mehr spielt weil die Angler auch mal einen gefangenen Fisch essen möchten.

Du hoffst jetzt bitte nicht im Ernst, dass ich Dir diese zugegeben herzerweichende Geschichte vom Angler abkaufe, der wegen der "Gier" des bösen Fischers gezwungen ist, die Rutenzahl zu erhöhen, mit lebendem Köderfisch zu angeln und untermassige Fische mitzunehmen? Wer meint, Fisch essen zu müssen, der hat in der nächsten Nordseefiliale seinen zuverlässigen Partner. Wer aus Hunger angeln geht, kann sich im Zweifel Plötze & Co. widmen.

Wenn kein vernünftiger Fisch da ist, wird ebend mitgenommen was gefangen wird.

... :augen

Wenn aber im Kreise seiner Fischerkollegen schon unter vorgehaltener Hand behauptet wird, dass die Fischerhelfer gar keine Berechtigung zum Ausbringen der Netze haben und teilweise in die eigene Tasche wirtschaften, dann gibt mir so etwas schon Denkanstöße

Ich liebe dieses Geschwätz unter vorgehaltener Hand. Warum wohl nicht offen und gerade raus? Weil's einfach nur plattes Gewäsch ist? ;)

in Richtung Titanic, so wie der Fischer es letztes Jahr mit mir versucht hat, als er beim Ausbringen seines Zugnetzes mein verankertes Boot gerammt hat und bei diesem sehr lauten Knall nicht einmal eine Reaktion aus dem Boot des Fischers kam.

Ich habe mir in der Zwischenzeit angewöhnt, vor der Wertung solcher Schilderungen grundsätzlich auch die andere Seite zu fragen. Ich kenne keinen Fischer, der vorsätzlich das Boot eines friedlich auf dem Pool hockenden Anglers rammen würde. Aber nie nie sagen ...

Ich hoffe Lars, dass Du meinen Bericht jetzt ein wenig besser nachvollziehen kannst.

Nix für ungut, Henry. Aber auch Dein zweiter Anlauf ist durchsetzt von offenbar tiefsitzendem Gnatz auf die *bösen Fischer*. Da gibt's 'ne Menge Missverständnisse, die man im sachlichen Ton ausräumen sollte. Was sich in solchen Situationen immer gut macht, ist der Versuch, sich in die Rolle des Gegenübers zu versetzen. Mit C&R bekommst Du die Familie nicht satt, versprochen. Und Angler, die glauben, sie hätten alles verstanden, können bisweilen so richtig anstrengend sein. Trotzdem könnte es nicht schaden, mal möglichst unvoreingenommen miteinander, statt übereinander zu reden.

Viele Grüsse

Lars
 
Zuletzt bearbeitet:
wie schon gesagt, gut von der anderen seite zu hören. dein komentar hilft (hoffentlich) unklarheiten auszuräumen. klar bin ich auch manchmal über die vielen netze sauer, aber ich denke schon, das kein fischer ganze populationen platt machen würde. er will ja im nächsten jahr auch noch seine kosten decken, oder???

gruß, fliege 2
 
Hallo Bollmann,

schön das mal einer der bösen Fischer unter uns ist und sich unser Geheule anhört.
Mit der Sicherung deines Lebensunterhalts und dem Gesetz auf deiner Seite, kannst du deine "Schandtaten" natürlich rechtfertigen. Die Polen und Russen die illegal in der Ostsee ca. 35-45% (R&R 2/08 Seite:44) der Dorschbestände abfischen machen das bestimmt genauso.
Deshalb muss uns Angler das ganze aber noch lange nicht gefallen. Auch wir sichern mit unserer Angelei anderen Leuten die warme Bude (Tackledealer, Hersteller, Spediteure, Bootsverleiher usw.). Warum sollte dein Wohl über das der anderen stehen?
Ich weiß ja nicht wie gut du von deinen „Raubzügen“ leben kannst aber wenn es nicht ausreicht versuch doch einfach mal was anderes. Lass dein Gerödel einfach mal im Schuppen und binnen kurzer Zeit wird die Population an deinem Gewässer explodieren wie zum Beispiel am Edersee (Blinker 10/07 Seite:42). Du könntest dann Boote vermieten, Karten verkaufen, Guidingtouren durchführen usw. und bräuchtest dich nicht mit den „unbelehrbaren“ Anglern zu streiten.
Das mit dem Kannibalismus und den Raubfischen kann ich ja noch nachvollziehen aber nicht akzeptieren. Aber warum bitte müssen denn auch große Karpfen abgeschlachtet werden? Fressen die auch ihre Artgenossen oder fressen die einfach nur das Futter welches deine 6Pfünder benötigen um auf dem Wochenmarkt im Aquarium auf ihre Käufer zu warten?
Nur weil du es für normal empfindest und das Gesetz dir das Recht dazu gibt muss es und Angler nicht gefallen das du mit Zug- oder Schleppnetze (sch…egal) durch die Schonbezirke tuckerst.
Wenn der gefangene Fisch dann noch zu Fischmehl verarbeitet wird (gigantische Mengen Graskarpfen aus dem Pätzer Vorsersee, Hechte aus dem Jasmunder Bodden) kannst du kein Verständnis von mir erwarten.
Übrigens habe ich einen Tauchschein und war auch schon mal an einem der Feldberger Seen. Unter Wasser hatte ich dann jedenfalls nicht den Eindruck, dass ich vor lauter Fisch nicht schwimmen könnte. Mein Logbuch verriet mir grad, dass ich mehrere kleine Plötzen und Barschschwärme, einen kleinen und einen ca.90cm Hecht und einen kleinen Aal sah. Nicht besonders viel wie ich finde…

Captura Y Suelta

Uwe
 
Hallo Fliege,
was sollte den Fischer dazu veranlassen etwas übrig zulassen wenn er nur einen Jahrespachtvertrag hat?
Captura Y Suelta
Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
vielleicht will er im nächsten jahr auch noch fischen? wenn er nicht gerade 67 jahre alt ist und im darauffolgendem jahr in rente geht?

ps. bin kein fischer

fliege 2
 
Zurück
Oben