Wohin führt das Angeln?

Horsti

Main - Angler
Hallo zusammen...

Größer, Schwerer, Länger. Fische werden mit der Schiebe-Lehre gemessen, Auf das 1/10 Gramm verwogen. Nur um sagen zu können: „ Meiner war der 24 schwerste in Deutschland gefangener Karpfen / Döbel oder Wels.

Boillies in 20000 Farben, Geschmacks-Richtungen und Größen. Twister und Wobbler in 10000 Größen, Farben und Formen. Bei fertigem Forellenteig ist es ähnlich. Angelhaken in 5000 Formen und Größen. Für jeden Fisch den man fangen will, eine extra Rute?

Muss das sein?

Bin ich denn noch der Einzige der sich über einen gefangen 3 pfundigen Karpfen mehr als über einen 36 Pfünder freut, er schmeckt besser und passt besser in die Pfanne.
Bin ich den der einzige der seine Karpfen mit Kartoffeln fängt und bei dem Boillie – Wahnsinn nicht mitmacht. Der seine Schleien mit einem Mistwurm aus dem Wasser zieht.
Der seine Hechte mit einem Effzett fängt. Dem, seine 10 Angelruten die er im Schrank stehen hat genügen.

ANGELN ist für mich: Mal ein paar Stunden vom Alltag abschalten, ab und zu Mal einen frischen Fisch in der Pfanne zu haben. Den Fisch den ich nicht essen will, wieder schwimmen zu lassen. Der auf die schönen bunten Bilder der Angel- Werbung nicht hereinfällt.

Bin ich denn der Letzte meiner Art der so denkt???

Gruss
Horsti
 
Du hast Recht besonders mit Boilies, in geschmacksrichtungen wie suschi oder Tutifruti wird immer schlimmer oder das ganze futter so was wie super-monster-karpfen-hecht-und-sowiso-als-anlock-futter oder diese ganzen duftstoffe das macht doch keinen Spass mehr!!!
Man kann mit den ältesten Metoden (Blinker oder Wurm) doch genug fangen und das macht sogar Spass!
Diesen ganzen Blödsinn braucht man gar nicht! Deshalb benutze ich dieses zeug ja nicht!
Gummifische oder Spinner das sind sinnvolle erfindungen den Rest an Futter, Boilies, Lockstoffe kannste gewaltig in die Tonne kloppen!!!
Also ich bin voll und ganz deiner Meinung!!!
Und jetzt bin ichs endlich los
Gruß Stivo
 
Horsti schrieb:
Bin ich denn der Letzte meiner Art der so denkt???

Gruss
Horsti
Der letzte bist du sicher nicht!

Da ich hautsächlich Hechtangler bin brauch ich keine Boilies oder Forellenteig.
Für die paar Friedfische die ich fange reichen mir Maden, Mais, Würmer und einfaches Grundfutter.
Das Angelgerät für Friedfische sind Kopfruten 11m und 9,30m eine Matschrute 10 Jahre alt,
2 Feederruten waren so gut wie noch nie im Einsatz und 2 Karpfenruten.
Das ganze Friedfischzeug brauche ich nur in der Hechtschonzeit oder bei Vereinsfischen.

Zum Spinnen meine Hauptangelart sind 3 Ruten im gebrauch!

Die meisten Hechte fange ich mit Eigenbauten hab aber auch noch Gufis, Wobbler und sonstiges.
Auch freue ich mich über einen Hecht von 50-60cm genau so wie über einen von 90+!
Der Rest steht weiter unten!

Gruß west
 
Ich angel auf alles was möglich, :angler:
Aber so einach wie möglich!!! :angler2:

das ist es genau das meine ich!
Ihr seid echte Angler mit der richtigen einstellung!!!
__________________
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo horsti.ich kann dir versichern,du bist NICHT der einzigste.mein kleiner und ich,freuen uns über jeden fisch den wir aus dem wasser ziehen,und ist er noch so klein. einen karpfen mit nem boilie überlisten,ist glaube ich,keine kunst mehr.darum freuen wir uns um so mehr,wenn wir welche mit teig,mais oder wurm fangen. ich persöhnlich hab auch noch nie einen fisch gemessen oder gewogen,denn übermaßige fische braucht man nicht messen,um zu sehen,das sie das schonmaß mehr als überschritten haben. das schöne ist,das mein kleiner genau so denkt wie sein papa.. lieben gruß Frank
 
Ich benutze auch dieses neuartige Zeug und beim feedern benutze ich auch Futter mit verschiedenen Geschmacks Richtungen.
Aber ich freue mich auch über jeden Fisch ich bin sogar zufrieden wenn ich nur ein paar kleine Rotaugen fange oder sogar gar nix.
Aber man kann ja auch mal auf neue Dinge eingehen solange man es nicht übertreibt.
Und jeden Tag mehrere Kilo Boilies in den Teich schmeißt.
Und mein Ruten bestand beschränkt sich auf Fünf.

Ps: Ich halte gar nix von diesem Forellenteig hält nicht klebt an den Fingern und stinkt.
 
Horsti schrieb:
Hallo zusammen...

Größer, Schwerer, Länger. Fische werden mit der Schiebe-Lehre gemessen, Auf das 1/10 Gramm verwogen. Nur um sagen zu können: „ Meiner war der 24 schwerste in Deutschland gefangener Karpfen / Döbel oder Wels.

Boillies in 20000 Farben, Geschmacks-Richtungen und Größen. Twister und Wobbler in 10000 Größen, Farben und Formen. Bei fertigem Forellenteig ist es ähnlich. Angelhaken in 5000 Formen und Größen. Für jeden Fisch den man fangen will, eine extra Rute?

Muss das sein?

Bin ich denn noch der Einzige der sich über einen gefangen 3 pfundigen Karpfen mehr als über einen 36 Pfünder freut, er schmeckt besser und passt besser in die Pfanne.
Bin ich den der einzige der seine Karpfen mit Kartoffeln fängt und bei dem Boillie – Wahnsinn nicht mitmacht. Der seine Schleien mit einem Mistwurm aus dem Wasser zieht.
Der seine Hechte mit einem Effzett fängt. Dem, seine 10 Angelruten die er im Schrank stehen hat genügen.

ANGELN ist für mich: Mal ein paar Stunden vom Alltag abschalten, ab und zu Mal einen frischen Fisch in der Pfanne zu haben. Den Fisch den ich nicht essen will, wieder schwimmen zu lassen. Der auf die schönen bunten Bilder der Angel- Werbung nicht hereinfällt.

Bin ich denn der Letzte meiner Art der so denkt???

Gruss
Horsti

Horsti, es gibt immer mehr von der anderen Sorte. Das ist normal, da das
Angeln immer mehr kommerzialisiert wird.
Viele Arbeitsplätze hängen inzwischen an der Angelindustrie und der
Kampf um Marktanteile wird nicht weniger hart geführt als in anderen
Industriezweigen.
Wer sich behaupten will muß inovativ und kreativ sein, sonst geht er
unter.
Grade im Futter und Köderbereich ist immer noch was neues zu
kreieren.
Im Rutenbau geht das eben nicht so schnell. Da wird eben nur in kleinen
Schritten weiterverbessert bis wieder mal ein neuer Werkstoff oder eine
neue Fertigungstechnik einen Sprung nach vorn bewirkt.
Ist aber auch egal. Hauptsache wir alten Dinosaurier sterben nicht aus.
Mfg Armin
 
Hallo Horsti,

nein Du bist nicht der Letzte. Deine 10 Ruten kann ich sogar noch unterbieten. Ich besitze nur 7 Ruten und 5 Rollen. Das reicht fürs Angeln an Flüssen, Seen sowie fürs Brandungsfischen und sogar für Norwegen. Meine Köder (bis auf Maden) sammle oder fang ich in der Regel selbst.

Geflochtene Schnüre sind für mich Luxus und deshalb tabu.

Jegliche Elektronik wie z.B. Bissanzeiger sind ebenfalls tabu. Das hat für mich nichts mit Natur bzw. natürlichem Angeln zu tun. Ich will beim Angeln abschalten - in der Natur sein, kein Lärm hören.

Ich will mich an die Fische ranpirschen - da muss man flexibel sein und kann auch nicht so viel mitnehmen. Wenn ich Angler sehe, die drei Mal zum Auto rennen, bis sie alles vor Ort haben, da fass ich mir an den Kopf und habe in der Zeit schon meinen ersten Fisch gelandet.

Meinen ersten Kescher habe ich mir dieses Jahr gekauft.

Mit den vielen Neuerungen mag der Erfolg des Anglers vielleicht steigen, doch wird es nicht langsam unfair den Fischen gegenüber?

Angeln ist für mich nicht nur Natur erleben, neben Instinkt und Begabung ist vor allem Lernfähigkeit gefragt.
Ich hatte schon 4-5 Waller über einem Meter am Haken. Ich konnte keinen landen. Aber das ist für mich der Reiz am Angeln. Nach 22 Jahren bin ich noch immer scharf darauf, einen Waller oder überhaupt einen Fisch von über einen Meter zu überlisten. Durch die Misserfolge muss ich ständig weiterlernen und ich bin überzeugt, dass mich diese Misserfolge weiterbringen.
Wer mit geflochtenen Schnüren mit einer Tragkraft von teilweise über 20 kg einen Waller mit Boillies (also chem. Cocktail aus Aminosäuren) und Duftstoffen fängt hat Glück, das der Waller angebissen hat. Von Können kann man da nicht reden.

Und früher wurden doch auch große Fische gefangen. Ich höre heute noch meinen Opa erzählen. Es ist schon beeindruckend mit welchen Mitteln damals die Fische gefangen wurden. Da waren echte Profis am Werk. Damals zählte das Talent, heute das Portemonnaie. Und genau das gaukelt uns die Angelindustrie vor. "Schau was mit diesem Köder gefangen wurde - Du brauchst den auch!!". Na klar stecken da auch Arbeitsplätze dahinter. Es gibt also immer Vor- u. Nachteile, daher sollte jeder für sich entscheiden, welcher Anglertyp er ist. Ich toleriere sowohl den "Urzeit-Angler" wie auch den "Neuzeit-Angler"

In einem Punkt möchte ich Dir noch widersprechen, Horsti. Das Messen und Wiegen der Fische finde ich gut. Ich fange keine Fische damit ich auf Nummer 1 in der Hitparade lande. Ich fange Fische um sie zu essen. Ist allerdings ein schönes Exemplar dabei, wird es auch vermessen. Nicht damit ich mich irgendwo profilieren kann. Motivieren wäre hier das richtige Wort. Zudem spricht man doch auch gerne mit Freunden, Bekannten und Verwandten über seine Fänge. Wie sollen diese sich ein Bild von meinen Fängen machen, wenn ich nicht sagen kann, wie groß/schwer der Fisch war. Oder anders herum - wie willst Du Dir ein Bild von deren Fängen machen.

Gruß vom Urzeitangler
Bono
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin da ganz eurer Meinung.
Ich habe angefangen zu Angeln mit einer 1.80m Allroundrute und diese nutze ich heute immer noch.
Elektronische Bissanzeiger und so ein zeug brauch ich auch nicht.
Das modernste was ich beim angeln nutze sind Glöckchen und Knicklichter.
Aber selbst die glöckchen nur bei nacht.
Meine Maden kaufe ich, aber meine Würmer hole ich noch selber aus der Erde und mein Mais hole ich vom feld und koche ihn.
In meine Fütterkörbchen kommt einfachen Paniermehl welches ich mit einfachem Wasser anmische und ansonnsten nur ein paar Maden dazu gebe.
Ich besitze auch nur 10 oder 11 Ruten und 5-6 Rollen.
Ausserdem wechsel ich nicht die Rute nur weil die Nacht beginnt und ich erhoffe einen schönen Aal anstatt einen Weißfisch zu fangen.
Klar freut man sich im ersten moment über einen 110cm Aal mehr als über einen 50cm Aal, aber was doch zählt is der geschmack.
und der richtet sich nicht unbedingt nach größe sondern überwigend nach der Art der Zubereitung.

Gruß und Petri Heil
euer
Lars
 
Moin, moin,
wie ich glaube, sind wir "alten Dinosaurier", wie Armin so schön und treffend formulierte, uns in unserer Einstellung alle sehr ähnlich. Manche erinnern sich vielleicht, daß ich schon in einigen Beiträgen auf Anfrage junger, unerfahrener Angler, auf die gute alte Kartoffel als Super-Karpfenköder hingewiesen habe oder auf Mistwürmer aus dem Komposthaufen. Ich habe auch einige wenige Male mit selbst hergestellten Boilies geangelt. Heute fische ich, wie Ihr wißt, fast ausschließlich mit der Fliegenrute und habe dafür 2 Ruten im Gebrauch. Eine ganz leichte (Klasse 2 - 4) will ich mir noch zulegen für die Issel. Mein früher gebrauchtes Gerät steht im Keller. Wenn ich Zeit finde, werde ich es mal sortieren und Junganglern anbieten. Armin hat natürlich recht, wenn er sagt, an der heutigen Angelindustrie hängen viele Arbeitsplätze. Ich will ja auch den "Neuzeitangler" nicht kritisieren, solange er nicht durch Übertreibung die Natur schädigt. Ich gehöre allerdings, wie die Meisten, die in diesem Thread schrieben, zu denen, die der Natur den Vorzug geben und nicht viel von der modernen Angelei halten.
Immer schön fröhlich bleiben.
Gruß u. Petrowskij
Eberhard :)
 
Hallo, ihr Dinos ;)

Ich kann Euch gut verstehen, durch die fortschreitende Technisierung wird sicher ein großer Teil des Abenteuers Angeln zerstört ... die Lagerfeuer-Romantik und der begleitende Naturgenuss können sogar ganz flott komplett flöten gehen.

Auch ich habe mich zum Spinnangler spezialisiert und übe manche Angelarten nur noch recht selten aus (sie fehlen mir aber auch nicht besonders).

Auf jedwede Moderne möchte ich aber trotzdem nicht verzichten, ich gebe mal ein Beispiel: ich finde ein Futterboot geradezu grenzdebil (ich bitte vorsichtshalber gleich um Entschuldigung), ein Echolot ist aber wiederum eine richtig feine Sache, die mir viel über ein unbekanntes Gewässer erzählen kann, also ein sehr nützliches Utensil.

Wo also die Grenzen ziehen? Neulich habe ich aus dem Munde eines älteren Vereinsmitgliedes den Ausspruch "Schleppen? Was hat denn das noch mit Angeln zu tun?" gehört ... das sehe ich selbstverständlich anders.

Was mir am modernen Angeln am meisten missfällt, sind die Unmengen Anfüttermaterial, die von sog. 'Spezialisten' in die Gewässer eingebracht werden.
Da scheint, wo es erlaubt ist, keinerlei Maß mehr zu bestehen ... an dieser Stelle also ein kräftiges Ja zur Kartoffel oder zum Schwimmbrot als konkurrenzfähigem Friedfischköder.

Und ein elektronischer Bissanzeiger? Nun, wenn ein schlafender Kollege davon zuverlässiger geweckt wird als durch ein Glöckchen ... warum nicht?
Für mich ist die Hauptsache dabei, dass im Sinne des Fisches nicht einfach weitergeschlafen oder der Biss auch im Wachzustand übersehen/überhört wird ...
 
Hi,

die Frage "wohin führt das Angeln" läßt sich doch ganz einfach beantworten:
Dahin, wo die Angelindustrie es haben möchte!
Ich beobachte die Entwicklung auch schon ein paar Jahrzehnte und was einem sofort in's Auge springt ist, die Vielfalt auf allen Ebenen (Ruten, Rollen, Equippment allgemein, Köder (käuflich zu erwerben) oder Literatur, Filme ja sogar Fernsehkanäle, wird immer größer. Per se ist das ja erstmal nichts schlechtes. Es ist nicht ansteckend (na ja :augen ) und wenn ich am Wasser stehe stört es mich nicht die Bohne.
Zum Problem wird es für den Einzelnen erst, wenn man sich genötigt fühlt, mit seiner Ausrüstung immer auf dem neusten Stand zu sein, auch - wie alle Anderen - seinen Angelurlaub in Nordsibirien verbringen zu müssen oder ja nicht die letzte Sendung auf Angel-TV zu verpassen. Den Streß macht man sich aber selber, dafür kann ich niemanden verantwortlich machen.
Ich fühle mich nur sauwohl, wenn es mir gelingt mit allereinfachsten Mitteln erfolgreicher zu sein, als der Kollege nebenan, bei dem der RodPod pfeift usw usw.

Gruß Thorsten
 
in einem vereinsteich, der intensiv beangelt wird (boilies sind dort karpfenstandartköder) haben wir mit der guten alten (und fast vergessenen) kartoffel unseren fisch gefangen. Die boilieangler hatten es immer schwerer, karpfen an den haken zu bekommen. manchmal ist es eben gut, nicht jeden trend mitzumachen und sich stattdessen auf das altbewährte zu besinnen.
mfg FnZ
 
Horsti schrieb:
Hallo zusammen...

Größer, Schwerer, Länger. Fische werden mit der Schiebe-Lehre gemessen, Auf das 1/10 Gramm verwogen. Nur um sagen zu können: „ Meiner war der 24 schwerste in Deutschland gefangener Karpfen / Döbel oder Wels.

Boillies in 20000 Farben, Geschmacks-Richtungen und Größen. Twister und Wobbler in 10000 Größen, Farben und Formen. Bei fertigem Forellenteig ist es ähnlich. Angelhaken in 5000 Formen und Größen. Für jeden Fisch den man fangen will, eine extra Rute?

Muss das sein?

Bin ich denn noch der Einzige der sich über einen gefangen 3 pfundigen Karpfen mehr als über einen 36 Pfünder freut, er schmeckt besser und passt besser in die Pfanne.
Bin ich den der einzige der seine Karpfen mit Kartoffeln fängt und bei dem Boillie – Wahnsinn nicht mitmacht. Der seine Schleien mit einem Mistwurm aus dem Wasser zieht.
Der seine Hechte mit einem Effzett fängt. Dem, seine 10 Angelruten die er im Schrank stehen hat genügen.

ANGELN ist für mich: Mal ein paar Stunden vom Alltag abschalten, ab und zu Mal einen frischen Fisch in der Pfanne zu haben. Den Fisch den ich nicht essen will, wieder schwimmen zu lassen. Der auf die schönen bunten Bilder der Angel- Werbung nicht hereinfällt.

Bin ich denn der Letzte meiner Art der so denkt???

Gruss
Horsti


Super Einstellung

Back to the roots!

Die Seele baumeln lassen, ist alles was zählt! :)
 
Hallo zusammen,

in vielen Sachen habt Ihr ja alle ein bißchen recht. Bei der Lektüre Eurer Beiträge mußte ich aber doch manchmal etwas vor mich hin grinsen. Grinsen weil ich mich selbst ertappt sah. Im positiven wie im negativen Sinne.

Als ich in den frühen 50-gern das Stippen für mich entdeckte, war es ein Knüppel aus dem Knick. Zwirnsfaden und krumme Stecknadel vervollständigten das Equipment der Nachkriegszeit. Das werden viele von Euch „Dinos“ sicher auch noch kennen. Wenn man zu Mama oder Papa gesagt hätte man möchte eine richtige Angel aus Bambus, wäre ein verständnisloser Blich noch das wenigste gewesen. Für solche Kinkerlitzchen hatte kaum eine Familie Geld. Als man dann später- sehr viel später, doch eine Bambusrute hatte (mit Messinghülsen) war man der glücklichste Knabe der Welt. Das dauerte aber nur solange bis der erste Freund mit diesem tollen Stock aus Pfefferrohr (Dinos wissen was ich meine. Jungangler fragt jetzt “Wassn das denn“) am Wasser erschien. Auf einmal war der eigene, doch so hart von den Eltern erbettelte Stock, nur noch halb soviel wert.

So ging es weiter über Vollglas, Hohlglas, Compositewerkstoffe bis zum Carbon in allen Qualitäten und Längen. Bei den Rollen war es ebenso. Meine erste Rolle war eine Aluminiumspule die man zum Werfen um 90º kippen konnte. Eine weltbewegende Neuerung, dann die erste Stationäre aus Spritzguß………….

Erkennt Ihr Euch wieder? Wer sich damit brüstet, nur 10 Ruten zu haben und damit auszukommen ist auch bereit eine 11. zu kaufen. Gut, man muß nicht jedes und alles den Produzenten abkaufen aber warum sind den Angelmessen immer proppevoll? Viele rühmen sich mit einfachster Ausrüstung auszukommen aber die Angelindustrie boomt wie nie zuvor. Keller und Böden der Angelfreaks quellen über das die Türen kaum noch zu gehen. Wenn ich von einigen hier lese wie klein doch angeblich ihre Gerätschaften sind, da wird von 2-3 Ruten gesprochen, werde ich immer mißtrauisch. Packt mal alles, wirklich alles, was mit Angeln zu tun hat auf einen Haufen und ihr werdet erstaunt sein für wieviel Euronen da Klamotten zusammen kommen. Ich kenn mich doch selbst.
Ich tendiere auch zum Angeln „soeinfachwiemöglich“ erwische mich aber auch wieder beim große Augen machen- was es so alles Neues gibt. Müßte man ja mal probieren. Ich glaube Euch einfach nicht, daß es bei Euch anders ist.


Und ganz interessant wird es, wenn man sich auf das Gebiet der Angelreisen begibt.
Etwas überspitzt. In den 50 – 60 er Jahren durften Männer für eine Woche aus dem Haus höchsten zu Krankenhausaufenthalten. Heute sprechen sie über 10- tägige Angeltouren mit Gleichgesinnten als wenn sie eben mal einkaufen gehen. Die Reisen finden dazu noch an Orte statt, von denen sie früher nicht einmal wußten wie sie geschrieben, viel weniger noch wo sie lagen. Ich will damit sagen, daß wir heute auch mit verhältnismäßig kleinem finanziellem Einsatz, und weil es uns gut geht, Reisen unternehmen, von denen unsere Eltern nicht einmal zu träumen gewagt hätten.

Und so wird es immer weiter gehen. Ab wir wollen oder nicht. Was heute modern ist, ist morgen ein alter Hut. Und morgen wird das heutige für selbstverständlich angesehen.
Meine Meinung.
MfG
 
@5nach12 wie es aussieht,werden wir in zukunft(hoffe ich doch!!)wieder spaß an unsere angelköder haben. bei uns am gewässer ist es ähnlich wie bei dir am see. laut fangbücher einiger anglerkollegen,wird der fang auf karpfen mit den runden kugeln immer schwieriger. was für mich heist,das die fische aus ihren fehlern gelernt haben und vorsichtiger darauf geworden sind und die chancen für uns rapide ansteigen!!! mal schauen,wie die nächste saison wird... grruß Frank
 
@ blaukorn :) die 50ziger und 60ziger ist zwar nicht meine zeit,aber angefangen hab ich mit ner sehne um den zeigefinger gewickelt und vanilleteig am haken :) meine erste rute war eine bambusrute,die ich von ner tante geschenkt bekommen hab. im moment bin ich im besitz(man glaubt es nicht)von sage und schreibe--- 2 ruten. eine feederrute und eine troutrute,die ich für fast jeden fisch verwende. meine 3te rute(eine picker) hab ich leider gehimmelt :crying die war schon 10jahre alt und hat mir gute dienste geleistet. bei den 2 ruten,wird es wohl nicht bleiben,weil bei uns am gewässer 3 ruten erlaubt sind :) mein equipment ist eher bescheiden und doch besitze ich 2 bissanzeiger und auch ein rod pod. alo meiner meinung nach,sollte man schon etwas mit der mode gehen,es nur nicht ganz so übertreiben!!! ansonsten würde ich immer noch mein erstes auto fahren(einen capri)anstatt einen cali :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muß es ganz ehrlich gestehen. Ich war in meinen jungen Jahren auch ein
Fortschrittsfanatiker. Als die ersten Kohlefasermatchruten auftauchten, wer hatse
als erster gehabt und beim Wettangeln alle Kopfrutenangler geschockt?
Oder Futtermischen, was haben wir da nicht alles ausprobiert und immer wieder
neue Lockstoffe und Aromen gekauft.
Erst in den letzten zehn Jahren bin ich wieder back to the Roots. Und siehe da es
beißt trotzdem. Kartoffel, Würmer, Maden., es funktioniert immer noch.
Oder doch wieder? Kann ja sein das unsere Friedfische sich auch wieder
besinnen und auf BIO umstellen.
Ach doch noch eine Ausnahme, nein zwei. Beim Spinfischen und beim
Fliegenfischen sehe ich zu das ich doch einigermaßen up to date bleibe.
Nicht weils in ist, sondern weils leichter ist. Bin ja auch nicht mehr der Jüngste.
Mfg Armin
 
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