Besatzmaßnahmen -  Bedrohen Besatzmaßnahmen die Artenvielfalt?

Peter85

Weißfischfan
Grüß Euch!


Ich angle zu 80% an Vereinsgewässern (Kiesgruben von 0,5 bis 10 Hektar, mittelgroße, strukturreiche Flüsse, teils mit Altarmen, sowie eine Kanalstrecke) und beobachte, dass sich meine Fänge hier von Jahr zu Jahr auf immer weniger Fischarten beschränken.
Vor zehn Jahren ging mir noch eine Vielfalt unterschiedlicher Fischarten an den Haken. Zu den klassischen Besatzfischen wie Forelle, Karpfen und Aal gesellten sich z.B. noch reichlich Brasse, Barbe, Barsch und Nase, sowie ab und an mal ein Hecht oder vereinzelt ein Zander.
Dieses Jahr ist bis jetzt total krass. Ganze 4 (in Worten: vier) verschiedene Fischarten aus Vereinsgewässern fanden bislang den Weg in mein Keschernetz. Das waren neben den bei uns allgegenwärtigen Rotaugen und Aitel die Besatzfische Spiegelkarpfen und Regenbogenforelle. Dabei meine ich, meine Fangtechniken und Gewohnheiten eigentlich nicht verändert zu haben. In vereinsfreien Gewässerstrecken ohne regelmäßige Besatzmaßnahmen habe ich zwar wesentlich weniger Schuppenträger überlisten können, dafür waren dieses Jahr von 6 gefangenen Fischen 1 Karpfen, 1 Schleie, 2 Brassen, 1 Aal und sogar 1 Schneider!


Die Menge (Anzahl/Gewicht) an gefangenem Fisch insgesamt ist bei mir gegenüber den Vorjahren in etwa gleich geblieben (witterungsbedingt dieses Jahr etwas rückläufig). Nur sind einige Fischarten scheinbar krass zurückgegangen, und andere haben deutlich an Dominanz gewonnen. Täuscht mein Eindruck, oder verdrängen Besatzfische zunehmend die sich wild vermehrenden Arten (von Überlebenskünstlern wie Aitel und Rotauge mal abgesehen)? Oder gibt es andere Gründe für deren Verschwinden?



Mein Eindruck ist, dass freie Gewässerstrecken eine deutlich größere Artenvielfalt beherbergen. Wenn dem wirklich so wäre, dann darf die Frage erlaubt sein, ob unsere Vereine mit den derzeit üblichen Besatzmaßnahmen ihrer Hege-Verantwortung auf lange Sicht ausreichend gerecht werden. Vielleicht bilde ich mir das Alles ja auch nur ein. Jedenfalls schrillen bei mir seit einiger Zeit die Alarmglocken!



Mich würden die Erfahrungen anderer „Allrounder“ dazu interessieren:

- Wie viel unterschiedliche Fischarten hast Du dieses Jahr schon gefangen?

- Ist die Tendenz bezogen auf Artenvielfalt bei Dir eher zunehmend oder eher abnehmend?

- Angelst Du in Gewässern mit regelmäßigen Besatzmaßnahmen, oder mit überwiegend natürlicher Fischpopulation?



Danke schon mal für Deine Antwort.

Mit gespannten Grüssen,

Peter
 
Hallo Peter,
man kann durch falsche Besatzmaßnahmen ein Gewässer stark schädigen.
Übermäßiger Karpfenbesatz in einem kleineren Gewässer gehört z. B. dazu.
Der Futterdruck auf andere Friedfischarten wird auf die Dauer so groß, daß diese nach und nach zurückgehen. Hinzu kommt dann die "Düngung" des Gewässergrundes durch die Exkremente der Karpfen, die bei starkem Vorkommen ganz erheblich sind. Die Folge ist übermäßiger Pflanzen - u. Algenwuchs. Das mit den Karpfen ist nur ein Beispiel, das ich selbst erlebt habe, da wir an unserem Vereinsgewässer noch heute unter dem hemmungslos übertriebenen Karpfenbesatz eines Vereinsvorstandes früherer Jahre zu leiden haben. Aber ebenso kann übermäßiger Raubfischbesatz oder übermäßiger Forellenbesatz die Artenvielfalt eines Gewässers stark beeinträchtigen. Wenn Euer Vereinsvorstand nicht sicher ist, was richtig ist, so gibt es die Möglichkeit, beim Landesfischereiverband einen der dortigen Fischerei-Biologen zu befragen.
Gruß
Eberhard
 
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Hallo zusammen.

Ich bin auch der Meinung, dass ein unausgewogener Besatz zu Lasten der Artenvielfalt geht. An unseren Vereinsgewässern (Kiesgruben und ein kleinerer Fluß; PLZ-Gebiet 38xxx) zeigt sich folgendes Bild:

In einer rd. 70 Jahre alten, mittlerweile stark eutrophierten Kiesgrube (Tiefe überwiegend 1 bis 2,5 Meter) haben wir starken Kraut- und Algenbewachs. Dies kann zum Teil daran liegen, dass eine Geländesenke ihr Grundwasser in unseren Teich drückt, was wohl auch dazu führt, dass sehr viel Dünger aus den Äckern mit in das Gewässer eingetragen wird.

Nachdem viele Jahre lang sehr stark karpenlastig besetzt wurde, ohne dass dem Besatz nennenswerte Entnahmen gegenüberstanden (Gefangen wurde gut, dank massiven Boilie-Anfüttern...) gingen die Fänge an Brassen von einer Saison auf die Andere schlagartig zurück.

Dann hatten wir einen verpfuschten Forellenbesatz, und nachdem die lieben Tierchen ein Jahr lang am Teichgrund vor sich hin dampften, kam im Frühjahr ein massives Fischsterben. Und was da alles hochkam! Richtige schöne Brocken, die man gerne gedrillt hätte. Na ja, die hat dann wohl der Fuchs aus dem Acker gedrillt.

Eine Vielzahl von Wasseruntersuchungen zeigte, dass die Wasserqualität lediglich einen etwas erhöhten PH-Werte aufwies. Ansonsten keinerlei Beeinträchtigungen der Wasserqualität!

Unser neuer Gewässerwart hatte daraufhin erst einmal vorsichtig besetzt und zB. Karpfen wurden nur sehr dezent ausgesetzt und auch kaum nachgesetzt.

Nach drei Jahren wurden dann plötzlich wieder Brassen gefangen. Und sonderbarerweise auch sehr große Exemplare, die das Fischsterben überlebt haben müssen.

Die bei uns hoch gelobten Graskarpfen, die jedes Jahr besetzt werden, sieht man nie. Nur das ganze Kraut und vor allem die Algen, die weite Teile des Teichgrundes bedecken und ein Angeln mit Fetzen auf Grund nahezu unmöglich machen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Karpfen bei uns zu stark besetzt wird. Wer will denn im Sommer die vermoderten Biester haben? Nur die Alten nehmen ab und zu mal einen mit.

Das Problem liegt meines Erachtens darin, dass Karpfen billig ist. Viele Vereine haben sich mit der Finanzierung ihrer gekauften Gewässer hohe finanzielle Belastungen ans Bein gebunden. Was bleibt, als am Besatz zu sparen? Der teuerste Besatz ist dann natürlich der Raubfischbesatz.

Bei uns in der Gegegend glauben die Sportfreunde, dass die großen Vereine auch am meisten Besetzen. Pustekuchen! Wenn man die Besatzmengen auf die Gewässerflächen umrechnet, ergeben sich hauchdünne Besatzpläne. Nur Karpfen wird immer ordentlich reingeknallt. Sieht ja beim Besatz auch immer prächtig aus. Nur bringen tut er gar nichts. Höchstens die Anfänger freuen sich die ersten zwei Jahre, wenn sie mal einen 70er oder auch 80er Schupper landen. Aber dann...
 
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Bei uns im Verein kann ich, zum Glück, nicht über den Besatz klagen.

Es werden ausschließlich Salmoniden besetzt, also Lachse, Bach- und Regenbogenforellen. Trotzdem haben wir einen guten Bestand an Hecht und auch einige Zander und Barsche. Die letzten beiden sind, soweit ich weiß, nie besetzt worden. Auch Karpfen und Brassen werden immer wieder gefangen und sogar die Schleie fühlt sich recht wohl. Die Könige der fortpflanzung sind allerdings die Äschen. Die findet man nach dem milden, und somit nicht sehr kormorangeplagten Winter, wieder überall.

Ich vermute, dass es unter anderem daran liegt, dass es bei uns sowohl kalte Fließstrecken gibt, als auch warme Staue, in denen sich die Friedfische wohlfühlen. Zudem haben wir ein exzellentes aufkommen kleinerer Massenfische wie Moderlieschen und sogar Schmerlen, dass den Tisch für die Räuber deckt.

Ich vermute, dass zwar mit dem Besatz viel kaputt gemacht werden kann, wie bei euren Beispielen beschrieben, aber dass auch die Gewässerbeschaffenheit eine große Rolle spielt. Kiesgruben sind vermutlich relativ strukturarm und beiten daher weniger Nischen, in denen die Fische gedeihen können.

Viele Vereine gehen inzwischen dazu über, Totholz in die Gewässer einzubringen und Wasserpflanzen zu etablieren. Ich denke, dass das einigen Fischarten wieder auf die Sprünge helfen könnte. Versuchts doch mal!
 
Also die Fischvielfalt bzw. deren Verhältnis in den Gewässern verändert sich, das denke ich haben die meisten schon bemerkt.
Ich habe früher öfters im Neckar gefischt, dann jahrelang nicht mehr und dieses Jahr wieder ziemlich intensiv. Meine Beobachtungen (rein objetiv) sind die:
Stark zurückgegangen bei mir sind Fänge von Nasen, Gründlingen und natürlich Aalen.
Dagegen stark zugenommen haben Fänge von Barben, Rapfen und Welsen.

Die Artenanzahl der gefangenen Fische dieses Jahr liegt bei mir bereits bei über 10, was wie ich finde ein ganz guter Wert. Gründe für die Veränderung lassen sich viele spekulieren (Veränderung der Wassertemperatur bzw. Wasserqualität, Welse, Kormoran, Berufsfischer, Besatz etc.) daran will ich mich aber nicht beteiligen.
 
Hallo Steffen,
was Du da schreibst, ist vollkommen richtig. Das mit dem Totholz ist jedoch keine Errungenschaft der letzten Zeit. Bereits vor über 30 Jahren haben wir in einem früheren Vereinsgewässer eine flache Bucht mit Korkleinen abgesperrt und zum Brutgebiet erklärt. Sämtliche Weihnachtsbäume der Mitglieder wurden nach und nach an ihrem Fuß mit einem Stein versehen und dort versenkt. So entstand nach einiger Zeit ein dichtes Unterwassergestrüpp, in dem die Kleinfische Schutz fanden und abwachsen konnten.
Gruß u. Petri Heil
Eberhard
 
Ob Kiesgruben unbedingt strukturarm sind, hängt sicherlich stark vom Einzelfall ab. Die von mir oben beschriebene Kiesgrube hat einen sehr großen Schilfgürtel und 3 Inseln im Teich, die allesamt Schongebiet sind. Zudem sind sehr viele Sandbänke vorhanden (aus einer Zeit, als der Kiesabbau noch nicht mittels Saugbagger und 25 Meter Abbautiefe erfolgte, sondern mittels "Eimerkratzen"; der Fachbegriff fällt mir jetzt nicht ein) und auch wir haben vor Jahren das Experiment mit dem Totholz gewagt. Dies hat nur leider dazu geführt, dass uns die Barsche über den Kopf wuchsen statt des erhofften Zuwachses an Zandern. Seitdem müssen wir Zander der Größenklasse 20 bis 40 cm besetzen, da beim Besatz mit den Zandern bis 10 cm die Fänge stark zurückgingen.

Totholz ist sicher eine gute Idee, sie kann aber auch unangenehme Folgen haben. Denn der Barsch als vermehrungsfreudiger Laichräuber nimmt diese Laichhilfe sehr gerne an.

Wirkliche Artenvielfalt werden wir wohl nur in Fließgewässern erleben dürfen. In anderen Gewässern, ob es nun Stauseen oder Kiesgruben sind, kann diese Artenvielfalt im Wasser nur unter großen Mühen und Kosten herbeigeführt werden. Wir Angler, die wir zugleich auch immer Naturschützer sind, werden uns wohl damit zufrieden geben müssen, dass in den renaturierten Kiesgruben wenigstens eine deutlich höhere Artenvielfalt herrscht als vor der Erschließung der Kiesgrube.
 
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Bedrohen Besatzmaßnahmen die Artenvielfalt?

Wenn ich hier an einige Gewässer denke, so muss man es mit "ja" beantworten.

Oder was soll man sagen, wenn ein 8ha See(chen) mit fast 800 Satzkarpfen und 8 Welsen von fast einem Meter Größe besetzt wird.
Die Weißfische und Barsche sind verbuttet, aber kein Hecht oder Zander wird eingesetzt.

Bin mir aber sicher, der Vorstand und alle " Schlauköpfe " was diesem Stab angehören, Wissen genau was sie tun! Oder doch nicht? :eek:
 
Hallo Spaik! Bin erstaunt,überhaupt zu hören,das 800 Karpfen als Besatz eingesetzt wurden.Ist das ein DAV- Gewässer? bestimmt eines ,mit ansässigen Verein,will nicht hören,wo,sonst entsteht wieder ein Ansturm auf das Gewässer.Habe es erlebt,mit Brusendorf,dort wurde ein großer Karpfen gefangen und schon bekommst Du keine Angelstelle mehr.
 
Spaik schrieb:
Bedrohen Besatzmaßnahmen die Artenvielfalt?

Wenn ich hier an einige Gewässer denke, so muss man es mit "ja" beantworten.

Oder was soll man sagen, wenn ein 8ha See(chen) mit fast 800 Satzkarpfen und 8 Welsen von fast einem Meter Größe besetzt wird.
Die Weißfische und Barsche sind verbuttet, aber kein Hecht oder Zander wird eingesetzt.

Bin mir aber sicher, der Vorstand und alle " Schlauköpfe " was diesem Stab angehören, Wissen genau was sie tun! Oder doch nicht? :eek:


Hallo,

wie sah es denn in den Vorjahren mit dem Kaprfenbesatz aus? Wurden da auch schon regelmäßig solche Mengen besetzt? Und wie waren die Entnahmen (soweit diese von den eigentlichen Fängen überhaupt getrennt aufgezeichnet werden)?

Und wie ist es um die Beschaffenheit des Gewässers bestellt? Tiefen, Uferzonen etc.?

Kritisch sehe ich hier vor allem die Welse, denn wenn die sich erst einmal von alleine vermehren, dann gute Nacht Marie! Dann brauchst Du nie wieder kleine Karpfen und schon gar nicht Schleien einsetzen.
 
Also wie man heutzutage noch auf die Idee kommen kann Welse irgendwo einzusetzen ist mir auch völlig schleierhaft... :eek:
 
Fischbesatz ist prinzipiell ein zweischneidiges Schwert, das ist leider so ... für die Begriffsbestimmung 'Besatz' klammere ich jetzt mal Wiedereinbürgerungsmaßnahmen und reine Stützmaßnahmen aus, die wären gesondert zu besprechen.

Es gilt wie beim Spinnfischen zur Schnurstärke: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Aber wieviel wovon ist überhaupt nötig?

Diese Frage müssen sich die angelnden Vereinsmitglieder zuförderst selbst stellen ...

Wenn diejenigen in der Überzahl sind, denen die Ausgewogenheit des gesamten Ökosystems am Herzen liegt, wird sehr vorsichtig-zielgerichtet oder auch gar nicht besetzt werden.

Wenn es vordergründig um die reine Zahl oder das Gewicht der Fische geht, werden solche Gewässerwarte oder Vorstände oft 'alles geben'.
Mit bekannten Folgen ...

- aus Gewässern werden geradezu Karpfenteiche (Folgen weiter oben bereits beschrieben)
- Besatz von Gras-, Silber- u. Marmorkarpfen ... eingesetzt wurden sie einmal, um Algen u. Kraut zu bekämpfen, herausgefiltert haben sie mit Vorliebe erstmal die Zooplankter (Folge: Algenblüten)
- Überbesatz von monotonen Fließgewässerstrecken mit Edelfischen: der gedeckte Tisch für den Kormoran wurde geschaffen

Alle Besatzmaßnahmen, die nicht im ökologischen Kontext stehen, werden das Gegenteil dessen bewirken, was sie bewirken sollten, nämlich eine Verschlechterung der Gesamt-, auch Fangsituation.

Dabei sind natürlich auch Verschiebungen innerhalb des Artenspektrums eine mögliche Folge ...

Wir haben in einem Gewässer eine stenöke Art A (also mit einem engen Toleranzbereich in bezug auf Umweltfaktoren) sowie eine Besatzmaßnahmen unterliegende, euryöke Art B (mit einem weiten Toleranzbereich in bezug auf Umweltfaktoren).

Als Faktoren suchen wir uns willkürlich Sauerstoff- u. Nährstoffgehalt des Gewässers aus, als Art B z.B. Karpfen ...

Diese wühlen das Sediment um und setzen Nährstoffe frei, die vorher im Sediment gebunden waren ... Folge: Trübung, Absterben höherer Wasserpflanzen, erhöhter Nährstoff-, sinkender Sauerstoffgehalt.

Den Karpfen macht das wenig aus ... unsere empfindlich-stenöke Art A sieht aber langsam ihre Lebensgrundlage schwinden ... solange, bis sie aus dem Gewässer verschwunden ist.

Es ist nicht umsonst so, dass naturbelassene Gewässer eine höhere Artenvielfalt beherbergen als vom Menschen bewirtschaftete.

Wenn ein Gewässer erstmal durch Besatz verhunzt wurde, dauert es einige Jahre, bis es sich davon erholt hat.

Da hilft dann nur Einstellen des Besatzes, evtl. Abfischen/Ausdünnen verdrängender Arten, sachtes Nachsetzen verdrängter Arten, Renaturierung auch in Hinsicht auf Struktur u. Pflanzengemeinschaft, sowie, besonders unangenehm ... das komplette Sich-selbst-Überlassen des Gewässers für einige Jahre.

Und wenn dann die Aktivitäten wieder aufgenommen werden ... sollte im besten Fall auch ein Umdenkprozess in den Köpfen stattgefunden haben.

Denn: weniger ist oftmals mehr ...
 
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Hallo zusammen,
leider sind die meisten Vereinsvorstände (Ausnahmen bestätigen die Regel) weitaus weniger an Ausgewogenheit u. Artenvielfalt interessiert, sondern daran, für möglichst wenig Geld möglichst große Fische in hoher Anzahl im Gewässer zu haben. Die Folgen hat Thomsen sehr präzise beschrieben. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, sprich: wenn Verbuttung eintritt und übermäßiger Pflanzenwuchs, ist das Geschrei groß. Oftmals hat man den Eindruck, daß die Vereinsvorstände nicht wissen, was sie da tun, obwohl die Gewässerwarte ja eigentlich entsprechend geschult sein müßten. Oftmals ist aber auch der Druck einer unvernünftigen Mitgliederschaft auf den Vorstand so groß, daß er sich (vielleicht aus Angst vor Abwahl bei der nächsten Hauptversammlung) zu Besatzmaßnahmen verleiten läßt, die jeder Vernunft widersprechen. Ein Paradebeispiel ist der Besatz von Weißem Amur (Graskarpfen). Damit beruhigt man sein Gewissen und sieht dann mit Staunen, daß der übermäßige Pflanzenwuchs doch nicht abnimmt. Diese Fische fressen nämlich hauptsächlich die jungen Triebe der Pflanzen und räumen nicht, wie erwartet, ganze Wälder beiseite. Der Landesfischereiverband Nordrhein-Westfalens bietet gegen relativ geringe Kostenbeteiligung ein Abfischen mit Netzen mit anschließendem fischereibiologischem Gutachten sowie eine entsprechende Besatzberatung an, aber wie viele Vereine nutzen das schon??
Gruß u. Petri Heil
Eberhard
 
Abfischen mit fischereibiologischen Gutachten

Eberhard Schulte schrieb:
...Der Landesfischereiverband Nordrhein-Westfalens bietet gegen relativ geringe Kostenbeteiligung ein Abfischen mit Netzen mit anschließendem fischereibiologischem Gutachten sowie eine entsprechende Besatzberatung an, aber wie viele Vereine nutzen das schon??
Gruß u. Petri Heil
Eberhard
Hallo Eberhard,
ich wusste gar nicht, dass so was angeboten wird. Anscheinend ist das Problem doch weiter verbreitet. Ich werde auch mal bei unserem Landesverband nachfragen. Danke!

Petri,
Peter
 
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