Allgemein -  Rollstuhlfahrer- Angler 2. Klasse???

KOP

ALLROUNDER
Moin zusammen.

Ich will hier sich nicht zum "Dauermeckerer" mutieren, aber es gibt da etwas, das mir schon seit einiger Zeit auf der Seele brennt und ich hätte gern eure Meinung und eure Erfahrungen gewusst:

Im vergangenen Jahr hatte ich an einem unserer Teiche einen Kontrollgang als Fischereiaufseher durchgeführt.

An einem unserer Teiche (Bürgerfelder Teich) traf ich auf einen behinderten Angelkameraden (Rollstuhlfahrer), der mit einem Freund dort fischte. :klatsch

Da das Ufer sehr hoch und steil ist, andererseits das Wasser ziemlich gefallen war, hatte der Kumpel des Behinderten unten am Wasser mit einem Spaten eine Art „Rampe“ geschaufelt, damit unserer rollstuhlfahrender Angelfreund einen sichern Stand hatte und gut angeln konnte. :klatsch

Mein behinderter Sportsfreund hätte niemals eine Chance gehabt, dort alleine zu angeln. :mad: :mad:

Diese Begebenheit habe ich dann anlässlich einer Vorstandssitzung vorgetragen und gebeten, mal zu überprüfen, wie viel außergewöhnlich gehbehinderte Mitglieder auf „Behindertenangelplätze“ angewiesen seien und ob man eventuell in Erwägung ziehen sollte, entsprechende Angelplätze einzurichten. :confused:

Die Angelegenheit sollte geprüft werden und dabei ist es auch geblieben. :eek:
Aber ich will (bin halt ein sozialer Typ) am Ball bleiben und benötige daher Informationen, Erfahrungen, eure Meinungen zu diesem Thema.

Wie wird dieses Thema in eurem Verein gehandhabt?

Ich bin mir sicher, dass auch einige Rollstuhlfahrer hier mitlesen und bitte diese ausdrücklich sich ebenfalls zu Wort zu melden. :)
 
Im DAV gibt es einen Verband, mit denen du dich mal in Verbindung setzen solltest.
Und zwar die Handicap-Angler...wenn ich Zeit habe, stelle ich dir mal den Link zur Verfügung.
Hatte ihn schon einmal Walter Schröder gepostet..könnte also auch hier gefunden werden.
Willi
(Hatte mit dieser Truppe schon viele schöne Stunden am Wasser und habe auch (leider nur) ein Sponsoring von Karstadt hinbekomen)
 
Rolliangelplatz!

Hallo!

In meiner Ortsgruppe ist seit 2 Jahren ein Rolliangelplatz am Verbandseigenem Gewässer geplant.2006 im Herbst sollte damit begonnen werden
und ist es wohl auch.Ich bin sicher,das die Baumaßnahme bei kommenden Arbeitseinsätzen demnächst Fertiggestellt wird.Ich bin der Meinung das in
den meisten Fällen mit wenig Geld und viel Eigenleistung der Bau solcher Rolliangelplätze bewerkstelligt werden könnte.Schließlich macht es unseren
Rolliangelkollegen bestimmt noch mehr Spaß wenn sie ungehindert an vielen Stellen
uneingeschränkt und ohne Hilfe unserem gemeinsamen Hobby frönen können.
Gut,wenn man füreinander da ist!!!!!
M.f.G. heiko140970
 
Hallo Kop,

bin in keinem Angelverein und kann daher auch nicht sagen wie es da mit rollstuhlgerechten Angelplätzen aus sieht. Aber ich war schon an einem Forellenteich und da konnte man prima als Rollifahrer (ich bin einer) am Teich stehen. Ich habe den Vorteil das mein Mann mir dabei auch sehr hilft, das Personal am Teich war sehr nett und hilfsbereit. Ich angel nicht nur am Teich sondern auch an der Spree und habe da als Rollifahrer auch gut zu erreichende Angelplätze, wie schon oben geschrieben durch die Hilfe von meinem Mann. Wenn ich alleine wäre könnte ich ganz sicher nicht das schöne Hobby ausführen.
Habe hier auch viele nette Angler kennen gelernt, die mich als einen ganz normalen Menschen behandeln und dafür möchte ich mich auch mal bedanken.

Gruß Ellen
 
Hallo Herby
Eines vorweg zu deinem ersten Satz.
Ich persönlich finde, dies hat keineswegs etwas mit "Dauermeckern" zu tun.
Ich finde es großartig, das du dieses Thema ansprichst. Personen/Angler/innen mit einem solchen Handicap haben es noch heute in unserer Gesellschaft schwer, und wer weiß, morgen könnte einem jenes Handicap wiederfahren. Was ich niemandem wünschen würde. Soweit meine Meinung zu deinem ersten Satz.
In unserem Verein haben wir kein Mitglied das auf einen Rolli angewiesen ist. Somit haben wir uns im Vorstand ( bin Jugendwart ) warscheinlich diesem Thema noch nicht angenommen. Es würde bestimmt anders aussehen wenn wir Gastkarten ausgeben würden, und z.b. ein/e Rollifahrer/in an unserem See angeln möchte.
Ich denke aber, wenn jemand mit solch einer Behinderung unserem Verein beitreten möchte, würde alles mögliche getan um dem Behinderten bei der ausübung seines Hobby´s zu unterstützen. Ich würde auch in Eigeninitiative unsere Jugendgruppe mobilisieren um einen Behinderten gerechten Angelplatz zu errichten. Ich persönlich finde, das man eigentlich den Hut vor solchen Personen ziehen muß. Man bedenke, was und wie alles getan werden muß um den normalen Alltag zu vollziehen. Es ist, denke ich, noch heute sehr oft in unserer Gesellschaft, das sehr viele nur herabschauen wenn sie einem Behinderten begegnen und dies noch mit Intoleranz und Häme unterstreichen. In dieser Sache muß noch viel getan werden.
Und genau diesen Schritt hast du, Herby, getan. Dies Verdient RESPEKT!!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Tag.

Als ich im November 2003 wegen einem Schlaganfall
5 Tage auf der Intensivstation gelegen bin,
hatte ich viel Zeit um ein bisschen nach zu denken,
über all das, was uns wichtig erscheint
......ist es wirklich wichtig???

Das muß jeder für sich selbst entscheiden,
was ich aber eigentlich damit sagen möchte ist,
ich wurde so erzogen, dass man jemanden der
ein Handykap hat behilflich ist, und ich sicherlich
alles versuchen würde um jemandem (nicht nur) beim Angeln
behilflich zu sein.
Denn einer meiner Gedanken war,
...hoffentlich geht die Lähmung der Finger meiner linken Hand wieder weg,
und ich hatte das große Glück, fast alles wieder ok.

Auf den Punkt

Helft denjenigen, die EURE hilfe brauchen,
denn morgen könntest DU selbst auf Hilfe
angewiesen sein.

Wünsche allen Gesundheit, Glück und Erfolg!
 
Ich gebe euch allen recht.Bei mir ist es nun so, wir besitzen einen eigenen Teich und mehrere gepachtete. An dem Teich der uns selber gehört haben wir für Rollis solche Plätze eingerichtet sogar einen extra Steg, das ist das positive. Nun mal zum negativen, an den gepachteten Gewässern hatten wir gleiches vor, da sie uns nicht gehören mussten wir allerdings um Erlaubnis fragen!Die Antwort war ernüchternd, da diese Teiche ein geschütztes Weltkulturerbe sei, darf man Uferbeschaffenheit und weiteres nicht verändern.
Wir machten es an 2 Teichen trotzdem, was uns sehr viel Ärger einbrachte, aber auch Lob und Anerkennung, ich für meinen Teil hätte sogar Geld dafür gezahlt, denn mir ist es wichtiger ein gutes und reines Gewissen zu haben und zu denken und meinen Jugendlcihen zu erzählen, ich habe anderen geholfen. Menschen wie du und ich, die leider durch einen Schicksalsschlag gehandicapt sind und dieses Gefühl ist mehr wert als alles Geld der Welt!!!!
Warum machen viele nichts?Wie schon gesagt,wegen dem Geld, wenn es 100 Rollifahrer pro Verein geben würde wäre das eine Lobby und die würde man unterstützen, es wäre einfach eine Art, ich finde das schon ziemlich makaber, Absatzmarkt. Wo unsere Behörden oder die Industrie dran verdienen kann, das interessiert sie und nichts anderes!!!!
 
Eines vorne weg, es sind nicht Angler zweiter Klasse und sollten auch nicht als solches angesehen oder Behandelt werden.
An vielen Gewässern in Sachsen Anhalt sind Angelplätze für sie angelegt, mit hinweis darauf das sie dort vorrecht haben.
So sollte es normaler weise an allen Gewässern sein.
 
Hallo ät all,
finde es sehr löblich wie ihr mit dieser Problematik/Thematik umgeht, euch Gedanken macht und helft so gut bzw. wenn ihr könnt.
Dieses Denken sollte auf höherer Ebene auch mal einsetzen, dann wäre vieles viel einfacher.
Ich bin beruflich Tag täglich mit Behinderten und Kranken zusammen. Habe vor einigen Jahren mal einen Rollstuhlparkur in einer Stadt mitorganisert und mitdurchgeführt, um dort die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass es den Rollifahrern nicht möglich ist, in dieser Stadt und sicher auch noch in vielen anderen Städten, ohne fremde Hilfe ins RATHAUS zu gelangen, da es nicht mal einen ebenerdigen Zugang oder wenigstens eine Rampe gibt!
Da seid ihr doch echt schon viel weiter!!!! :klatsch
Meinen allergrößten Respekt ät all!!! :respekt :respekt :respekt
lg tinkatinka
 
Danke Dir Kop für diesen Beitrag.

Das ist leider noch immer ein Problem bei uns. Allzu gerne tut man so, als geht einen dieses Thema nichts an - sehr traurig.

Ich habe 2 Jahre individuelle Schwerbehindertenbetreuung gemacht und fühle mich, vielleicht auch gerade dadurch, recht sicher im Umgang mit Rollifahrern und anderen Behinderten.

Ich kann Euch gar nicht erklären wie stark sich die Leute freuten, wenn ich mit Ihnen einen "normalen" Ausflug zum Kegeln, Reiten oder Angeln machte.

Noch nie habe ich so eine Dankbarkeit erlebt und das nur für ein bischen Hilfe um am Alltag teilzunehmen. Diese Erfahrung zu machen kann ich jedem wünschen.

Wir sollten uns da ein Beispiel an unseren skandinavischen Nachbarn nehmen in Norwegen ist fast jeder Rastplatz (ich rede von normalen Straßen nicht von Autobahnen) behindertengerecht, es gibt Flussstrecken die extra für Rollifliegenfischer ausgebaut sind zum Lachsfischen, keine Schotterstrecke, sonder sicherer Stand ist da angesagt. Beim manchem Bootsverleih kann man sogar mit dem Rolli ins Boot - sensationell? nein, so sollte es generell sein.

Leider sehen die meisten Leute bei uns immer noch verlegen zur Seite und ihr Handeln entsteht oft aus Mitleid, immerhin, einige tun was, aber besser fände ich es wenn man aus Respekt und Hilfsbereitschaft seine Unterstützung anbietet, man fühlt den Unterschied.

Da gibt es bei uns sicher noch viel zu tun und die Gesellschaft muss darauf Aufmerksam gemacht werden, das ist wirklich wichtig.

Petri Heil
Stephan
 
wie versprochen Herby:


Handicap Anglerverband in Deutschland

Grellstraße7 10409 Berlin;
Tel./Fax (030) 42 80 39 47,
Funk (0179) 5 27 82 61,
Fax (030) 4 28 01 - 423
Präsident: Roger Bach
Homepage: http://www.handicap-anglerverband.com/


Mit diesen Jungs habe ich noch als Händler für Angelsport zwei Veranstaltungen mitgemacht. Obwohl wir in unserem Haus keine Ruten und Rollen mehr verkaufen, kommen heute immer noch Handicap-Angler um mich zu besuchen.
Bei der ersten Veranstaltung, gab es Tips und Tricks von mir und ich hatte noch ein dickes Sponsoring dabei, in Form von Lebendködern und Anfütterunsgmitteln.(war gar nicht so einfach den Bossen Kohle für eine Behinderten-Veranstaltung aus den Rippen zu leiern)
Wie Stephan schon schrieb, die Dankbarkeit der Leute ist unglaublich und wir haben uns wirklich gut verstanden.
Es wurde viel gelacht und gefachsimpelt.
In Berlin und in Brandenburg wurden an einigen DAV-Gewässern rollstuhlgerechte Angelplätze gebaut. Dort hat der behinderte Angler immer Vorrecht. Das heißt, ist der Angelplatz von einem "normalen" Angler besetzt, sollte er so höflich sein und die Stelle für den Handicap-Angler räumen.
Sicherlich ist es die eine Sache, ob nun genau an dieser Stelle auch ordentlich Fisch gefangen wird, es wurde aber wenigstens die Möglichkeit zum gefahrfreien Fischen geschaffen.
Verwundert war ich zum Beispiel bei dieser Truppe, wie die über sich selber gelacht haben...teilweise sogar recht makaber.
Daran sieht man, sie wollen einfach genauso behandelt werden, wie jeder andere auch und genau das werde ich auch weiterhin so halten.
Der Handicap-Verband veranstaltet regelmäßig Fahrten zu befreundeten Angelverbänden im Ausland....so weit ich weiß, standen auch schon Fahrten nach Norwegen und Tschechien an.
Vielleicht ist das ja auch eine Idee für den VDSF? oder gibt es das schon?
Ellen vielleicht ist es ja doch eine Möglichkeit für dich, in den DAV einzutreten. Die Vorteile wären enorm.
Petri Heil unseren gehändicapten Kameraden :prost

Willi
 
Don Rolando schrieb:
Eines vorne weg, es sind nicht Angler zweiter Klasse und sollten auch nicht als solches angesehen oder Behandelt werden.
An vielen Gewässern in Sachsen Anhalt sind Angelplätze für sie angelegt, mit hinweis darauf das sie dort vorrecht haben.
So sollte es normaler weise an allen Gewässern sein.


Ich gebe dir voll und ganz Recht! Die Überschrift habe ich bewusst so provokant gewählt (jedoch mit einem dicken Fragezeichen versehen), um möglichst viele Reaktionen, insbesondere auch von Betroffenen, wie Ellen zu erhalten (Ellen, vielen Dank für dein Statement). Denn nur aus vielen Tips, Erfahrungen, Hinweisen usw. kann ich eine gute Argumentation für mein weiteres Vorgehen entwickeln.
Ich hoffe sehr, dass ich nicht falsch verstanden worden bin. Für mich ist jeder Behinderter egal ob köperliche oder geistige Behinderung ein Mensch wie du und ich, den ich ganauso respektiere wie jeden anderen (egal welcher Hautfarbe) auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat jemand Fotos oder kann welche machen?

Ich hätte da noch eine Bitte:

Falls jemand soch einen behinderten gerechten Angelplatz, ich nenne ihn mal "Rolliangelplatz" in seinem "Dunstkreis" kennt, mache doch bitte mal ein Foto und stelle es unter diesem Tread ein.

Es müssen sicherlich verschiedene Sicherheitsaspekte (z. B. ein Überfahrschutz, damit der Rolli nicht versehentlich weiter ins Wasser rollt usw.) beachtet werden.

Ein Foto hätte schon eine prima Aussagekraft und ich selber wüßte genauer, wovon ich rede!

Schon mal besten Dank!

Herby
 
Zuletzt bearbeitet:
Jungpionier schrieb:
wie versprochen Herby:


Handicap Anglerverband in Deutschland

Grellstraße7 10409 Berlin;
Tel./Fax (030) 42 80 39 47,
Funk (0179) 5 27 82 61,
Fax (030) 4 28 01 - 423
Präsident: Roger Bach
Homepage: http://www.handicap-anglerverband.com/


Moin

Habe soeben eine Email an den Verband geschickt m. d. B. mich über einen sicheren "Rolli-Angelplatz" zu informieren.
Halte euch auf dem Laufenden!
Dank an Willi für die Mühe.
 
So nu´n die Bilder.
Der Stand ist ca. 2 m breit und ca. 1,6 m lang.
Am unteren ende ist eine ca. 10 cm hohe Kante , die ein überfahren verhindert.
Desweiteren ist ein Geländer vorhanden, das nach vorn eine Höhe von etwa 50 - 60 cm hat. Es ist auch eine Rampe vorhanden, die das Rauffahren erleichtert.

bildervonmaxgemacht153bq6.jpg


bildervonmaxgemacht159ni2.jpg


bildervonmaxgemacht158rw2.jpg


bildervonmaxgemacht155mj1.jpg



Ich hoffe das es Dir etwas hilft. Leider war das Licht nicht mehr all zu gut.
 
Ohne Engagement geht nix!

......große Klasse, Roland, dass Du Dich bemüht hast und sicher noch einige Kilometer fahren mußtest, um dahin zu kommen. Die Bilder sind schon sehr gut - ich drahte Herbie mal an, dass die Bilder da sind :klatsch

Munter bleiben, Ohren steif halten und durch
CLIFF
................................................................................................................................ :respekt
 
Don Rolando schrieb:
So nu´n die Bilder.
Der Stand ist ca. 2 m breit und ca. 1,6 m lang.
Am unteren ende ist eine ca. 10 cm hohe Kante , die ein überfahren verhindert.
Desweiteren ist ein Geländer vorhanden, das nach vorn eine Höhe von etwa 50 - 60 cm hat. Es ist auch eine Rampe vorhanden, die das Rauffahren erleichtert.



Ich hoffe das es Dir etwas hilft. Leider war das Licht nicht mehr all zu gut.


Also Don Rolando, dass finde ich echt Klasse, dass du sofort 'lossaust' und mir ein paar Fotos an die Hand gibst. :klatsch :respekt
Nun habe ich zumindest eine Vorstellung, wie solch eine Plattform für Rolli-Fahrer aussehen könnte.
Cliff hat mich gleich angerufen und aufgeregt bekundet, mich zu unterstützen. Nicht schlecht, wenn man den Öffentlichkeitsarbeiter des Vereins schon für solch ein Vorhaben auf seiner Seite hat. :)
Also dir nochmals ganz herzlichen Dank für den ungeplanten Samstagsausflug! :respekt :respekt :respekt
 
Hallöchen liebe Petrifreunde,

es ist schön zu sehen, dass man hier mal über einen Punkt spricht, der doch meist von vielen verdrängt wird. Und noch wundervoller ist es, wie geschlossen hier die Meinungen der Angler beeinander sind! :klatsch

Ich habe bereits seit der Gründung unseres Gewässerverzeichnis drauf geachtet Hinweise zu behindertenrechten Anlagen/Angelplätzen in die Gewässerthemen aufzunehmen. Es ist jedoch sehr traurig, dass man nur bei sehr sehr wenigen Gewässern Hinweise darüber findet. Aus diesem Grunde habe ich im Jahr 2005 bereits den Handicap Anglerverband angeschrieben und gefragt, wie wir behinderte Angler bei uns im Forum besser unterstützen können bzw. ob betroffene Angler Interesse hätten solche Infos zu sammeln. Hier mein Ansschreiben von damals:

Hallo liebe Sportsfreunde,

bereits vor längerer Zeit sind wir auf Ihren Internetauftritt aufmerksam geworden.
In unserem deutschen Gewässerverzeichnis vermerken wir auch ob Angelanlagen
behindertengerecht sind (soweit bekannt). Gerne würden wir dies ausweiten,
sind jedoch auf Infos von betroffenen Behinderten angewiesen.

Wie können wir Sie weiter unterstützen? Gerne würden wir in unserem Forum,
das eines der meistbesuchten Foren Europas ist, einen Artikel über Ihren Verband
veröffentlichen. Haben Sie evtl. einen vorgefertigten Text hierfür?

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht
und verbleiben

mit freundlichen Grüßen

Team der
"Fisch-Hitparade - Deutsches Anglerforum"
www.fisch-hitparade.de

Leider habe ich auch nach weiterer Rückfrage bis heute nie eine Antwort vom Handicap Anglerverband erhalten... :(
Nach wie vor bin ich jedoch für alles offen und zu allem bereit um behinderte Angler zu unterstützen! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt muss ich mich doch noch einmal zu Wort melden. Habe jetzt alle Beiträge gelesen und wurde dadurch wieder bestätigt was für eine dufte Truppe hier im Forum ihr alle seid.
Leider gibt es wirklich noch etliche die unser eins wie Aussätzige ansehen, aber nicht daran denken das es sie auch mal treffen könnte, so etwas kann sehr schnell gehen, das habe ich selber erfahren. Behindert bin ich ja seit meinem 1. Lebensjahr an, habe Kinderlähmung im rechten Bein. Bis zu meinem Arbeitsunfall konnte ich ohne weitere Hilfsmittel laufen, aber das war auch ein weiter Weg, denn ich verbrachte bis zu meinem 9. Lebensjahr in einem speziellem Krankenhaus, das mal so neben bei. Nach meinem Unfall brach für mich eine Welt zusammen, da ich bis dahin am Fliessband (stehend) gearbeitet hatte und nun aus dem Arbeitsalltag gerissen wurde., ich konnte mir mein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen, aber man "gewöhnt" sich an alles. Seit dem brauche ich Krücken um mich zu bewegen, nach ca. 4 Jahren hatte ich es geschafft wenigstens in meiner Wohnug ohne diese Dinger aus zu kommen, aber leider hatte ich wieder einen Unfall und brach mir wieder ausgerechtnet das gelähmte Bein, von da an war es aus, für längere Strecken brauche ich den Rolli und auch zum sitzen, da ich nicht lange stehen kann, so viel zu meiner Behinderung. Vielleicht fragt sich mancher warum ich das erzähle, damit wollte ich einen Denkanstoß für diejenigen geben, die sich immer sagen das kann mir nicht passieren.
Einen Tipp ( ist nicht böse gemeint) für alle hilfsbereiten, seit nicht sauer wenn ein Behinderter eure Hilfe mal ablehnt auch wenn er dann gereizt reagiert, es gibt welche die lassen sich pardu nicht helfen und andere die unbedingt alleine klar kommen wollen obwohl sie genau wissen das es nicht geht. Das sind welche die in Selbstmitleid zerfliessen, ich spreche aus Erfahrung, da ich jahrelang mit Behinderten zusammen gelebt habe. Eure Einstellung uns Behinderte wie normale Menschen zu behandeln ist goldrichtig und keine Scheu davor das ihr etwas falsch machen könntet, auch wir sind nicht fehlerlos.
Nun zu den rollstuhlgerechten Angelplätzen, habe mich ja schon mit KOP unterhalten und denke ich konnte ihm etwas weiter helfen in seinem Vorhaben. Es muß nicht immer eine Rampe sein, es reicht auch aus wenn der Weg und der Angelplatz einen festen Untergrund hat, der nicht gleich beim ersten Regen aufweicht. Also solche Ausreden es würde zu viel Geld kosten sind für mich scheinheilig. Man kann mit wenig auch viel erreichen, dazu wollen wir ja auch keine Prunkstrassen und Plätze.

Einen herzlichen Gruß
Ellen
 
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