Hallo Freunde des Angelns!
Über mich:
Mein Name ist Christian, bin 18 Jahre alt und komme aus Nürnberg. Seit meinem 3.Lebensjahr bin ich passionierter Angler - als langjähriger Fried -und Fliegenfischer ist mein Interesse an der Raubfischangelei dennoch sehr groß.
Ich freue mich schon sehr darauf, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Erfahrung zu sammeln. Natürlich gebe auch ich mein Wissen preis und stehe bei Fragen gerne zu Verfügung.
In diesem Sinne ein herzliches Grüß Gott an alle Forumsmitglieder!
Nun aber zu meinem gestrigen Ausflug am kleinen Brombachsee:
Mit E-Boot und Echolot (von Segelschule Greubel ) + eigenem Lowrance X4 Pro Echolot, versuchte ich mein Glück, um Zander, Hecht oder Waller auf die Schuppen zu legen.
Der Angelausflug dauerte von 11.45Uhr bis 17.50Uhr. Das Wetter war schön, beständig ohne Regen, leicht bewölkt, sonnig und 22-24 Grad. Dazu wenig Wind, insgesamt also sehr angenehm.
Der kleine Brombachsee sollte nach den Angaben meines Angelfachhändlers ein gutes Zandergewässer sein. Für Welse sollte dieser See laut Fachzeitschrift auch sehr geeignet sein.
Genial, dachte ich!
Doch leider wurde ich sehr enttäuscht.
Allerdings : Gewiss war der kleine Brombachsee mal ein gutes Angelgewässer, doch das ist jetzt mit Sicherheit vorbei!
Insgesamt betrug die Angelzeit 6 ganze Stunden, in denen vom 10cm Gummifisch im Barschdekor bis zum 15 cm Wobbler alles ausprobiert wurde.
Der See wurde 2mal komplett abgefahren, leider insgesamt nur 1 Biss, (ca. 50-100m von der Staumauer direkt zur Überleitung zum großen Brombachsee entfernt) aber kein Fisch.
Die beiden Echolote (Humminbird und Lowrance X4 Pro) konnten das magere Fischvorkommen bestätigen.
Auffällig war der extrem hohe Wasserpflanzenbestand (Wasserpest): Am Ufer entlang der Schlifgürtelzone durchgehend Wasserpest und auch noch 100m vom Ufer vom Badestrand Langlau links der Bootsvermietung Richtung Brücke, wo die Fischereiberechtigung endet, durchgehend Wasserpest.
Meiner Meinung nach ist das extreme Vorkommen der Wasserpest auf eine Gewässereutrophierung (zu hoher Nährstoffeintrag ins Gewässer) zurückzuführen, die den zahlreichen Campern und Badegästen zu verdanken ist. Die Folgen:
1.Verlandung des Sees (Beginn schon durch die ausgeprägten
Flachwasserbereiche, durchzogen von Wasserpest, erkennbar)
2.Zunächst hohe Algenproduktion aufgrund eines hohen Phosphateintrags
führt zu einem anfangs hohen Sauerstoffvorkommen im Wasser; kurz
darauf kommt es jedoch zu einem Absterben der Wasserpflanzen, da eine große Wasserpflanzenpopulation zum Wachstum im Zuge der
Photosynthese mehr Sauerstoff benötigt als eine kleinere Anzahl von
Wasserpflanzen -> Der im Wasser gelöste Sauerstoff reicht für die
Pflanzen nur eine Zeit lang aus, um zu überleben. -> Nach dem Absterben der Wasserpflanzen und dem daraus resultierenden Sauerstoffmangel entsteht eine ebenso bedrohliche Situation für Kleinstlebewesen(Fischnährtiere) und Fische
.
-> Im kleinen Brombachsee sind wir schon einen Schritt weiter, denn die
sich daraus ergebende Situation - der Rückgang des Fischbestandes, ist nach meinen gestrigen Eindrücken und Erfahrungen schon weit vorangeschritten
.
Die Zahl der Kapitalen ist, wie gestern auf dem Echolot erkennbar, sehr,sehr, sehr gering (wahrscheinlich schon fast an einer Hand abzählbar)
und es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange es diese und maßige (Raub-)fische noch geben wird, zumal der kleine Brombachsee ein beachtliches Naturschutzgebiet aufweist, welches, wie ich gestern beobachten konnte, bedauernderweise Scharen von Kormoranen beherbergt (ca. 15-20 Stück auf einem Baum), die ihr Übriges zum Rückgang der Arten und Artenvielfalt tun.
Nun noch ein paar allgemeine Dinge: Der See weißt durchgehend eine schlammige Bodenstruktur auf (schwarze Linie, schwarzer Boden auf dem Echolot = weicher, schlammiger Boden/graue, helle Linie, grauer Gewässerboden auf dem Echolot = harter Boden).
Generell: Wenn überhaupt, wird man ordentliche Fische (bis auf einen mittleren Barsch) nicht vom Ufer aus erreichen können, da diese sich mindestens 100m vom Ufer entfernt aufhalten. Zwar bin ich überzeugt, dass die Fische, insbesondere Raubfische, nachts näher ans Ufer kommen, doch bin ich mir sicher, dass man mit einem Boot näher bei den Fischen angelt, zumal die Ufer durchwegs, wie schon erwähnt, dichte Wasserpestbestände aufweisen, die das Fisch(e) fangen zunehmend erschweren.
Ab und zu traf ich, wie auf dem Echolot gut zu erkennen war, auf Kleinfischschwärme (vermutlich kleine bis mittlere Barsche und Renken),
die logischerweise an meinen für Hecht, Zander und Waller gedachten Ködern kein Interesse fanden. Alle Fische, die auf dem Echolot erkennbar waren, ob groß oder klein, befanden sich in 2,5-7m Tiefe.
Die einzigen selbst gesehenen Fische waren zwei kleine Barsche von ca. 15cm Länge. Entlang der Schilfgürtel(Flachwasserbereich), "verziert" mit Großmengen an Wasserpflanzen, wo jeder eingefleischte Raubfischangler einen Hecht vermuten würde - kein einziger Fisch, nicht einmal ein Kleinfisch - weder auf dem Echolot noch selbst gesehen.
Bemerkenswerterweiseweise hielten sich die größeren Fische in 100-250m Entfernung vom Ufer aus. 3 Mal hatte ich an einer derartigen Stelle einen Hänger und konnte einen stattlichen Tannenast landen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass dort Fische waren, da die Fischechos versetzt und überwiegend nicht ganz am Grund zu sehen waren sowie im Mittelwasser bis 2,5m.
Beim Schleppen mit dem Boot bog sich die Rutenspitze immer wieder gleichmäßig nach unten - kein Biss, sondern das Ergebnis des schleifenden Köders am Grund.
Summa summarum ein enttäuschender Tag aus anglerischer Sicht. Schade!
Fischereilich kann ich den Brombachsee wirklich nicht empfehlen - das ohnehin schon dürftige Fischvorkommen - durch 2 Echolote (Humminbird... und Lowrance X4 Pro) erfasst (Lowrance X4 Pro mit mehr Details aber sonst gleichem Unterwasserbild) - wird in den kommenden Jahren noch schlimmere Zeiten erleben (Kormoran und oben genannte Folgen der Gewässereutrophierung). Vielleicht gibt es in ein paar Jahren gar keine Fische mehr im Brombachsee.
Persönlich werde ich in Zukunft zum Angeln nicht mehr an den kleinen Brombachsee fahren - trotz des verhältnismäßig geringen Anfahrtwegs von 50 Minuten.
Allerdings ist der Brombachsee ein hervorragendes Reiseziel, denn an sportlichen Freizeitmöglichkeiten mangelt es am Brombachsee nicht - Volleyball, Tischtennis und Segeln sind hier nur eine kleine Auswahl.
Aus Rücksicht auf Angler wäre es sicher wünschenswert, geregelte Badezeiten einzuführen, um damit den im Ökosystem Brombachsee beheimateten Arten wieder auf die Beine zu helfen.
In diesem Sinne,
tight lines und viel Erfolg beim Angeln,
Christian
Über mich:
Mein Name ist Christian, bin 18 Jahre alt und komme aus Nürnberg. Seit meinem 3.Lebensjahr bin ich passionierter Angler - als langjähriger Fried -und Fliegenfischer ist mein Interesse an der Raubfischangelei dennoch sehr groß.
Ich freue mich schon sehr darauf, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Erfahrung zu sammeln. Natürlich gebe auch ich mein Wissen preis und stehe bei Fragen gerne zu Verfügung.
In diesem Sinne ein herzliches Grüß Gott an alle Forumsmitglieder!
Nun aber zu meinem gestrigen Ausflug am kleinen Brombachsee:
Mit E-Boot und Echolot (von Segelschule Greubel ) + eigenem Lowrance X4 Pro Echolot, versuchte ich mein Glück, um Zander, Hecht oder Waller auf die Schuppen zu legen.
Der Angelausflug dauerte von 11.45Uhr bis 17.50Uhr. Das Wetter war schön, beständig ohne Regen, leicht bewölkt, sonnig und 22-24 Grad. Dazu wenig Wind, insgesamt also sehr angenehm.
Der kleine Brombachsee sollte nach den Angaben meines Angelfachhändlers ein gutes Zandergewässer sein. Für Welse sollte dieser See laut Fachzeitschrift auch sehr geeignet sein.
Genial, dachte ich!
Doch leider wurde ich sehr enttäuscht.
Allerdings : Gewiss war der kleine Brombachsee mal ein gutes Angelgewässer, doch das ist jetzt mit Sicherheit vorbei!
Insgesamt betrug die Angelzeit 6 ganze Stunden, in denen vom 10cm Gummifisch im Barschdekor bis zum 15 cm Wobbler alles ausprobiert wurde.
Der See wurde 2mal komplett abgefahren, leider insgesamt nur 1 Biss, (ca. 50-100m von der Staumauer direkt zur Überleitung zum großen Brombachsee entfernt) aber kein Fisch.
Die beiden Echolote (Humminbird und Lowrance X4 Pro) konnten das magere Fischvorkommen bestätigen.
Auffällig war der extrem hohe Wasserpflanzenbestand (Wasserpest): Am Ufer entlang der Schlifgürtelzone durchgehend Wasserpest und auch noch 100m vom Ufer vom Badestrand Langlau links der Bootsvermietung Richtung Brücke, wo die Fischereiberechtigung endet, durchgehend Wasserpest.
Meiner Meinung nach ist das extreme Vorkommen der Wasserpest auf eine Gewässereutrophierung (zu hoher Nährstoffeintrag ins Gewässer) zurückzuführen, die den zahlreichen Campern und Badegästen zu verdanken ist. Die Folgen:
1.Verlandung des Sees (Beginn schon durch die ausgeprägten
Flachwasserbereiche, durchzogen von Wasserpest, erkennbar)
2.Zunächst hohe Algenproduktion aufgrund eines hohen Phosphateintrags
führt zu einem anfangs hohen Sauerstoffvorkommen im Wasser; kurz
darauf kommt es jedoch zu einem Absterben der Wasserpflanzen, da eine große Wasserpflanzenpopulation zum Wachstum im Zuge der
Photosynthese mehr Sauerstoff benötigt als eine kleinere Anzahl von
Wasserpflanzen -> Der im Wasser gelöste Sauerstoff reicht für die
Pflanzen nur eine Zeit lang aus, um zu überleben. -> Nach dem Absterben der Wasserpflanzen und dem daraus resultierenden Sauerstoffmangel entsteht eine ebenso bedrohliche Situation für Kleinstlebewesen(Fischnährtiere) und Fische
.-> Im kleinen Brombachsee sind wir schon einen Schritt weiter, denn die
sich daraus ergebende Situation - der Rückgang des Fischbestandes, ist nach meinen gestrigen Eindrücken und Erfahrungen schon weit vorangeschritten
.Die Zahl der Kapitalen ist, wie gestern auf dem Echolot erkennbar, sehr,sehr, sehr gering (wahrscheinlich schon fast an einer Hand abzählbar)
und es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange es diese und maßige (Raub-)fische noch geben wird, zumal der kleine Brombachsee ein beachtliches Naturschutzgebiet aufweist, welches, wie ich gestern beobachten konnte, bedauernderweise Scharen von Kormoranen beherbergt (ca. 15-20 Stück auf einem Baum), die ihr Übriges zum Rückgang der Arten und Artenvielfalt tun.
Nun noch ein paar allgemeine Dinge: Der See weißt durchgehend eine schlammige Bodenstruktur auf (schwarze Linie, schwarzer Boden auf dem Echolot = weicher, schlammiger Boden/graue, helle Linie, grauer Gewässerboden auf dem Echolot = harter Boden).
Generell: Wenn überhaupt, wird man ordentliche Fische (bis auf einen mittleren Barsch) nicht vom Ufer aus erreichen können, da diese sich mindestens 100m vom Ufer entfernt aufhalten. Zwar bin ich überzeugt, dass die Fische, insbesondere Raubfische, nachts näher ans Ufer kommen, doch bin ich mir sicher, dass man mit einem Boot näher bei den Fischen angelt, zumal die Ufer durchwegs, wie schon erwähnt, dichte Wasserpestbestände aufweisen, die das Fisch(e) fangen zunehmend erschweren.
Ab und zu traf ich, wie auf dem Echolot gut zu erkennen war, auf Kleinfischschwärme (vermutlich kleine bis mittlere Barsche und Renken),
die logischerweise an meinen für Hecht, Zander und Waller gedachten Ködern kein Interesse fanden. Alle Fische, die auf dem Echolot erkennbar waren, ob groß oder klein, befanden sich in 2,5-7m Tiefe.
Die einzigen selbst gesehenen Fische waren zwei kleine Barsche von ca. 15cm Länge. Entlang der Schilfgürtel(Flachwasserbereich), "verziert" mit Großmengen an Wasserpflanzen, wo jeder eingefleischte Raubfischangler einen Hecht vermuten würde - kein einziger Fisch, nicht einmal ein Kleinfisch - weder auf dem Echolot noch selbst gesehen.
Bemerkenswerterweiseweise hielten sich die größeren Fische in 100-250m Entfernung vom Ufer aus. 3 Mal hatte ich an einer derartigen Stelle einen Hänger und konnte einen stattlichen Tannenast landen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass dort Fische waren, da die Fischechos versetzt und überwiegend nicht ganz am Grund zu sehen waren sowie im Mittelwasser bis 2,5m.
Beim Schleppen mit dem Boot bog sich die Rutenspitze immer wieder gleichmäßig nach unten - kein Biss, sondern das Ergebnis des schleifenden Köders am Grund.
Summa summarum ein enttäuschender Tag aus anglerischer Sicht. Schade!
Fischereilich kann ich den Brombachsee wirklich nicht empfehlen - das ohnehin schon dürftige Fischvorkommen - durch 2 Echolote (Humminbird... und Lowrance X4 Pro) erfasst (Lowrance X4 Pro mit mehr Details aber sonst gleichem Unterwasserbild) - wird in den kommenden Jahren noch schlimmere Zeiten erleben (Kormoran und oben genannte Folgen der Gewässereutrophierung). Vielleicht gibt es in ein paar Jahren gar keine Fische mehr im Brombachsee
.Persönlich werde ich in Zukunft zum Angeln nicht mehr an den kleinen Brombachsee fahren - trotz des verhältnismäßig geringen Anfahrtwegs von 50 Minuten.
Allerdings ist der Brombachsee ein hervorragendes Reiseziel, denn an sportlichen Freizeitmöglichkeiten mangelt es am Brombachsee nicht - Volleyball, Tischtennis und Segeln sind hier nur eine kleine Auswahl.
Aus Rücksicht auf Angler wäre es sicher wünschenswert, geregelte Badezeiten einzuführen, um damit den im Ökosystem Brombachsee beheimateten Arten wieder auf die Beine zu helfen.
In diesem Sinne,
tight lines und viel Erfolg beim Angeln
,Christian
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