Krebse fangen

Peter85

Weißfischfan
Hallo Zusammen,

an einem Altarm der Donau hatte ich im Juni ein merkwürdiges Erlebnis, das ich mir nicht gleich erklären konnte: Ich hatte in einer Krautinsel meinen Köderfisch auf Grund versenkt und war eigentlich auf Aal aus. Nachdem es erst ein paar mal vorsichtig gezupft hatte gab es einen deutlichen Ruck, dann war Stille :confused:

Als ich darauf hin meinen Köderfisch untersuchte, hatte der keinen Schwanz mehr, und sah ziemlich „durchgekaut“ aus. Mein Verdacht „Krebse“ bestätigte sich am nächsten Tag im Gespräch mit dem Gewässerpächter.

Wenn jetzt am 31.7. bei uns die Schonzeit endet, will ich den gepanzerten Heimlichtuern mal auf die Scheren rücken. Habe mir sagen lassen am besten ginge das mit einem Krebsteller. So einen würde ich mir gern bauen. Hat von Euch jemand Erfahrung mit so Dinger? Wäre dankbar für ein paar Tips zu Durchmesser, Netz, Beschwerung, etc.

Danke schon mal!

Peter
 

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Hallo Peter85,

zunächst sei einmal erwähnt,das die Krebse in den meisten Regionen zur der geschonten Arten gehören,deswegen würde ich mich ganz genau erkundigen ob und in wie weit du die Krebs befischen darfst.Sollen es denn welche zum Angeln sein,würde ich den ganzen Aufwand nicht betreiben.
Nachts einfach mal mit der Taschenlampe und einer Müllzange los ziehen,manche Spezies fangen die dinger einfach mit der Hand.Das Schwanzstück abpullen und auf einen Haken aufziehen,einer der besten Köder aud Raubaal.

Willst du sie fangen um sie zu essen,denn holl dir doch ne Krebsreuse,sieht im endefekt wie ne Aalreuse in Miniformat aus,in die Reuse packst du einfach ne Fisch,die Natur und der hunger der Krebse erledigt den Rest.Mit dem essen würde ich es mir doch mal überlegen,ist ja wirklich nicht viel dran an den Kumpels,vom verhältnis des satt werdens bis hin zur der Menge die man benötigt,sehr viel aufwand und sehr viel arbeit.Und andere seits auch wiederum sehr schade,nicht umsonst ist der Krebs in vielen Gewässern Deutschlands mangelware.

Die Krebsreusen kannst du für etwa 10-20€ bei Ebay ersteigern.

Gruss D@nny.
 
Hi Peter85,
hab selber mir mal so ein Teil nachgebaut. Meins sah so aus: Ich habe mir einen alten Fahrradreifen vom Speermüll genommen und den Gummireifen entfernt, so dass ich nur noch die Speichen und der Metallkreis um die Speichen herum hatte wo der Gummischlauch immer drin lag. Ich habe dann die Speichen aus diesem Kreis entfernt und ein Netz über den Metallkreis gelegt und befestigt.
Nun brauchst du nur noch einen Köder in den Metallkreis mit dem Netz legen und es in das Gewässer einlassen. Nach einer viertel bis halben Stunde einfach wieder hochziehen und die Krebse rauspflücken.
Folgendes ist passiert: Die Krebse haben den Köder gewittert und sind in den Metallkreis gekrochen und haben den Köder genossen. Aber weil das Netz über den Kreis befestigt ist haben sie sich darin mit ihren Gliedmaßen verfangen und hängen so in deiner Krebsfalle.
Hoffe ich konnte dir helfen!!!

Gruß Sonntagstangler
 
Bei mir in der Lippe scheint es nur Amerikanische Flusskrebse zu geben.Die kann ich dir allerdings nicht als Köder empfehlen.Soweit ich weiß steht der Edelkrebs unter Naturschutz.Ich fange mir manchmal welche mit Kescher und Taschenlampe :klatsch
 
Hallo,

danke für die schnellen Antworten.

@ Sonntagsangler
Genial :idee: Werd ich auch probieren. Danke!

@ D@anny, kingandre88
Danke für den Hinweis. Hab auch schon nachgesehen: Edelkrebs und Steinkrebs haben soweit mir bekannt je nach Bundesland Schonmaß und Schonzeit.

In Bayern laut Landesfischereiverordnung (AVFiG in der aktuellen Fassung vom 19.03.2004) §9 Abs. 3:
Edelkrebs weiblich 1.10.-31.7., beide Geschlechter 12cm
Steinkrebs weiblich 1.10.-31.7., beide Geschlechter 10cm
Andere Krebsarten unterliegen nach dieser Verordnung keiner Beschränkung.

Das die Tiere unter Naturschutz stehen konnte ich jetzt so nirgends finden. Woher ist diese Info? Wenn das stimmt werd ich natürlich die Finger davon lassen!

Peter
 
** EDELKREBSE haben unterschiedliche Schonzeiten und Mindestmaße!

Moin,
um es auf den Punkt zu bringen, es geht hier offensichtlich nicht allgemein um Krebse, sondern um Edelkrebse, die es Anfang des letzten Jahrhunderts massenweise in unseren Gewässern gegeben hat, bevor sie in Deutschland durch eine umfassende Krebspest hinweg gerafft wurden.

Sie sehen aus wie kleine Hummer und können bis 25 cm lang werden. Durch unterschiedliche landesrechtliche Verordnungen (VO) haben sie auch unterschiedliche Schonzeiten und Mindestmaße, z.B. in Bayern tatsächlich bis zum 31. 7. d.J. und in NRW ganzjährig! Man kann davon ausgehen, dass die Edelkrebse durch Besatz oder Abwanderung in andere Gewässer sich wieder verbreitet haben.

Ähnlich, nur kleiner, ist der eingebürgerte amerikanische Kamber-Krebs, der anspruchsloser in Bezug auf die Wasserqualität und auch immun gegen die Krebspest ist. Kamber-Krebse und Europ. Edelkrebse sollten besser nicht gemeinsam in einen Gewässer vorkommen, also auch bei "illegalem" Besatz darauf achten, ob bereits Krebse in dem Gewässer sind.

Krebse sind die Staubsauger der Gewässer und fressen sehr unterschiedliche Nahrung. Wenn ich z.B. in Oldenburg am Swarte Moor auf Brassen stippe, dann ist es öfter auch schon passiert, das die Pose ´runtergeht und nach Anschlag ein Kamber-Krebs, denn die hat irgend jemand früher mal hier ins Wasser geworfen, am Haken hängt. Die haben sich offensichtlich gut vermehrt...

In drei verschiedenen Gewässern mit guter Wasserqualität haben unsere Gewässerwarte Edelkrebse ausgesetzt, die gehegt und gepflegt werden. Man hat extra noch rote Tonrohre im Wasser senkt, in denen sie sich tagsüber verkriechen können und - sie sind vereinsintern ganzjährig geschützt!!

Munter bleiben, Ohren steif halten und durch
CLIFF
 
Habe früher immer aus spaß Krebse unter Steinen gesammelt.
Beim greifen must du darauf achten nicht die Fühler zu berühren sonst flitzt der Krebs ganz schnell wech.
Kannst aber auch abends einen toten zerschnittenen Köderfisch auf die Senke ins flache Wasser legen,
wenn genug Krebse im Gewässer sind dauerts nur 15 bis 30min.
 
Lebensraum von Krebsen

Hallo Andreas,

ja, Krebse lieben solche Verstecke :klatsch

Flusskrebse bevorzugen stehende und fließende Gewässer mit klarem, nährstoffreichen, sommerwarmen Wasser, das flach und pflanzenreich ist. Die Sommertemperaturen müssen für 2-3 Monate allerdings mindestens 16°C erreichen, andernfalls findet keine Entwicklung der Gonaden (und damit keine Reproduktion) statt. Ideal sind z.B. Wiesenbäche und kleinere Flüsse ohne Hochwasser (Sedimentablagerungen verstopfen die Wohnhöhlen), aber z.B. auch Baggerlöcher und Seen mit flachen Uferzonen und reichlich Krautbestand. Es gibt auch Ausnahmen von dieser Regel. Der Steinkrebs beispielsweise besiedelt kalte, auch sehr kleine Bäche oder hochliegende kühle Seen. Das Wasser muß im Sommer aber auch für ihn mindestens 8° C erreichen.

Krebse graben gern Wohnhöhlen. Diese werden in den Uferböschungen, unter Steinen, Wurzeln und Totholz angelegt. Die Gewässerbeschaffenheit muss Verstecke und ein Graben von Löchern gewähren. Mergel, Lehm, Ton und Torf sind geeignete Böden, auch steinige Ufer, aber keine kompakten Felsen. Sehr schlammiger Untergrund wird gemieden. Lediglich der Sumpfkrebs braucht nicht unbedingt Wohnhöhlen, nimmt zwar vorhandene Deckung gerne an, es genügt ihm aber, wenn er sich im Gewässergrund vergraben kann.

Krebse reagieren empfindlich auf chemische Verschmutzung, besonders auf Insektizide, die durch Ausschwemmungen aus landwirtschaftlichen Flächen ins Gewässer gelangen können. Der Sumpfkrebs hat eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber chemischer und organischer Verschmutzung als Stein- und Edelkrebs.
 

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Krebsarten unterscheiden

Flusskrebs ist lediglich ein Sammelbegriff für die verschiedenen Krebsarten. Da sie alle ähnliche Lebensräume bevorzugen, aus fischereilicher Sicht aber nur Edel- und Steinkrebs und mit Einschränkungen der Signalkrebs hegewürdig sind, ist eine sichere Unterscheidung für uns Angler wichtig. Ich möchte deshalb hier nach und nach die einzelnen Arten etwas genauer vorstellen.

An europäischen Krebsarten kommen bei uns außer dem Edelkrebs noch der galizische Sumpfkrebs, sowie der Stein- und der Dohlenkrebs vor. Der Signalkrebs ist dagegen ursprünglich in Amerika zu Hause, ebenso wie der Camber-Krebs und der amerikanische Sumpfkrebs. Sie wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts bei uns eingeführt.

Der für uns Angler Interessanteste ist der Edelkrebs (Astacus astacus). Bei ihm ist die Oberseite des Schalenpanzers stets einfarbig und ohne ausgeprägte Flecken. Die Farbe kann dabei je nach Gewässer zwischen rötlich, grün und dunkelbraun bis grau schwanken, aus einigen Gewässern in Franken und NRW sind auch ins Blaue gehende Farbvarianten bekannt. Die Unterseite ist heller, gelb bis braun getönt.
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Wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Krebsarten sind die an den Gelenken der beiden Scheren auffälligen, orange-rötlichen Farbstellen. An der Unterseite der grossen, massigen Scheren rötlich, an den Scherenballen wenig heller gefärbt. Die langen Fühler meist Körperfarben. Der Edelkrebs kann bis zu 25cm lang werden, wobei die Männchen im Durchschnitt länger werden als die Weibchen.

Der Edelkrebs hat ein vorzügliches Fleisch und war in den Küchen des 19. Jahrhunderts aufgrund seines verbreiteten Vorkommens recht beliebt. Leider wurden ganze Krebsbestände vieler Gewässer durch die Krebspest ausgerottet, die mit befallenem Importbesatz eingeschleppt wurde. Erreger der Krankheit ist ein Pilz. Erste Anzeichen: Bei Herausnahme der Tiere hängen die Beine schlapp und unbeweglich herab.

Der europäische Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus) oder auch Galizier ist ebenfalls eine einheimische, großwüchsige Krebsart. Es ist nicht geklärt, ob er seit jeher im Osten Österreichs heimisch war oder dort schon in der frühen Vergangenheit angesiedelt wurde. Im restlichen deutschsprachigen Raum sind alle Bestände durch den Menschen begründet worden. Die Farbe ist normalerweise Beige, kann aber bis ins Grünliche und Braune reichen (je nach Gewässer). Die Oberseite ist stets gefleckt bis marmoriert, die Unterseite matthell bis grau, auch an den Scheren. Kein Rot an den Gelenken!
sumpfkrebsog2.jpg

Der Galizier zeichnet sich durch gutes Wachstum aus, schleppt aber häufig die Krebspest ein, und verdrängt den Edelkrebs, da etwas anspruchsloser hinsichtlich Versteckmöglichkeiten und Wasserqualität. Die Scheren des Galizierkrebses sind länger und schmaler als die des Edelkrebses. Kreuzungen sind möglich. Männliche Sumpfkrebse können bis 18 cm Körperlänge und über 200 Gramm Gewicht erreichen. Weibchen bleiben deutlich kleiner.

Mich würde mal interessieren, ob die Krebspest mittlerweile wieder aus unseren Gewässern verschwunden ist. Kennt jemand Gewässer wo sie mal verbreitet war bzw. noch verbreitet ist?

Peter

P.S.: Thanks D@nny, hat funktioniert :pcangry
 
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Hallo John20 !

John20 schrieb:
??? :confused: :confused: :confused: ???
Wie meinst du das jetzt?
Ich spamm doch nicht

LG John20


Nichts für ungut, aber hier gab es in letzter Zeit etwas Ärger mit verschiedenen
Spamern die sich immer wieder unter falschem Namen angemeldet haben und Unfrieden in unserem schönen Forum stiften wollten.
Aber unser Admin wird den Störenfrieden schon das Handwerk legen.
Lass dich nicht beirren und beteilige dich ruhig rege am Forumsleben, hier ist für jeden was dabei.

Weiter Petri Heil und MfG heiko140970 :)
 
Alter Thread, aber passt gut rein.

Ködersenke ist Verboten, Krebsentnahme aber erlaubt, wie soll das sonst gehen? Kenne nur den Krebsteller, welcher ja quasi eine Ködersenke ist.

Gruß
 
Wir haben immer alte Autoreifen (nur die Gummi´s) versenkt.Nach einer Woche im Wasser waren die voll mit Krebsen.
 
Bin ich da dann auf der sicheren Seite? Wie gesagt, Ködersenken sind verboten. Krebs männlich ganzjährig frei und weiblich ab 01.08 frei ;)
 
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