Fliegenfischen -  Trockenfliegen (fangen auf Sicht)

Toto471

Super-Profi-Petrijünger
Beim angeln mit der Trockenfliege sind die Insekten in den folgenden Phasen interessant: als Aufsteiger (Emerger) kurz vor dem Schlupf im Oberflächefilm des Wassers; als frisch geschlüpfte Fliegen, die an der Oberfläche treiben (Dun); als flug- u. fortpflanzungsfähige Insekten ( Spinner), die ihre Eier auf der Wasseroberfläche ablegen um danach abzusterben u. mit seitlich abgespreizten Flügeln als Spent abtreiben.

Im Jahresverlauf verändert sich das aufkommen natürlicher Flugnahrung.
Auf dem Speiseplan der Forellen stehen vom Beginn der Saison Ende März bis Mitte Mai vor allem kleine Eintagsfliegen.
Die beste Fangzeit liegt dann in den Mittagsstd. u. am frühen Nachmittag, wenn sich das Wasser weit erwärmt hat, dass die Insekten schlüpfen.
Kleine graue od. olivfarbene Eintagsfliegen-Muster auf Hakengröße 14 – 16 haben jetzt die allerbesten Chancen eine Forelle zu überlisten.
Mit zunehmender Erwärmung im Mai verlagern sich der Insektenschlupf u. die Steigzeit in die Abendstd. .

Im Juni z.B. kommt dann die Köcherfliegenzeit (auch Sedge genannt) u. damit die beste Zeit zum fischen mit der Trockenfliege.
Denn diese großen u. nahrhaften Insekten bringen uns dann auch kapitale Fische an die Oberfläche, die sich sonst überwiegend von Larven u. Kleinfischen ernähren.
Sie schlüpfen u. schwärmen vor allem in den Abendstd. U. dann in großen Massen u. sind beim Schlupf, Eiablage od. danach als Spent ein wahrhaft gefundenes Fressen für Forellen…

Gleiches gilt auch für eine Familie besonders großer Eintagsfliegen (die Maifliege).
Ihr Vorkommen ist allerdings sehr von der Wasserqualität abhängig u. daher manchmal eingeschränkt.
Große Köcher- u. Maifliegen-Imitationen auf Hakengröße 10-12 verführen auch manche große Forelle zum Biss.
Juli bis August sind sehr schwierige Monate für uns als Fliegenfischer, bei niedrigem u. klarem Wasser u. einem Überangebot an natürlicher Nahrung sind Forellen ebenso scheu wie auch wählerisch.
Gute bis sehr Gute Chancen haben wir jetzt mit Kunstfliegen, die auf das Wasser fallende Landinsekten nachbilden: Käfer, Ameisen, Heuschrecken etc…Buschig gebundene Palmer, Bivisible, künstliche Ameisen u. Heuschrecken sind sehr gute Imitationen, auch Köcher- u. Steinfliegen, jetzt aber etwas kleiner auf Hakengr. 12-14 bleiben u. sind in dieser Zeit erfolgreich.

Im September werden die Forellen noch einmal sehr aktiv, denn sie müssen Kraft für die bevorstehende Laichzeit tanken.
Eintagsfliegen, kleine Köcherfliegen u. Steinfliegen finden jetzt ihr Interesse… Eine der Besten Trockenfliegen überhaupt ist die „Buck Caddis“, sie vertritt als Gruppenmuster alle möglichen Köcherfliegen (Caddis), sie ähnelt auch den Steinfliegen u. schwimmt sehr gut an der Oberfläche (sie wird mit Rehhaar (Buck) gebunden).
Noch eine Allroundfliege ist der Rotschwanzpalmer (Red Tag), diese Fliege ist fast so alt wie die Fliegenfischerei u. immer eine vorzügliche Fliege, genau wie seine mit Hecheln gebundene Verwandte, die Hexe.

Zum Abschluss, wenn ich nicht genau ausmachen kann, worauf die Fische wirklich steigen, greife ich zu einer der oben genannten.

Wünsche noch viel Petri Heil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die einzelnen Phasen sind sehr gut nachvollziehbar und sogar verständlich dargestellt.Meißtens ist die Theorie ja doch eher öde und trocken,also klasse Beitrag.
LG Peter
 
Zurück
Oben