FM Henry
Super-Profi-Petrijünger
AALOFFENVISE IN BRANDENBURG
Seit Anfang der 90er Jahre werden europaweit drastische Rückgänge der Aalerträge und Glasaalfänge verzeichnet.
Diese Situation führte zur Befassung der EU Kommission mit dieser Problematik.
Der die EU in Fischereifragen beratende Rat für Meeresforschung kam zu dem Ergebnis: „Der Bestand des Europäischen Aals befindet sich außerhalb biologischer Grenzen“ und empfahl die dringende Verabschiedung eines Bestandserholungsplans für den Europäischen Aal.
Am 01.10.2003 verabschiedete die Kommission erste Grundsätze zur Entwicklung eines gemeinschaftlichen Aktionsplanes zur Bewirtschaftung des Europäischen Aals.
Danach muss durch vielfältige überregionale und regionale langfristige und kurzfristige Maßnahmen sichergestellt werden, dass genügend Jungaale die Flusseinzugsgebiete besiedeln, damit wieder mehr Aale heranwachsen und in ihre Laichgründe zurückkehren können.
Diesem Grundsatz entsprechend wurde federführend durch das Land Brandenburg ein Pilotprojekt zur Aallaicherbestandserhöhung für das Einzugsgebiet der Elbe entwickelt. Das Projekt hat in der Beratung der Elbanrainer-Länder am 01.02.2005 die Zustimmung der betreffenden Länder erhalten und die Förderfähigkeit durch das BMVEL und die EU im Rahmen des laufenden FIAF erfahren.
Die Umsetzung des Projektes erfolgt im Elbeeinzugsgebiet koordiniert, bezüglich der notwendigen Förderung jedoch entsprechend den landesspezifischen Förderrichtlinien des FIAF im jeweiligen Bundesland.
Im Land - Brandenburg wurde bereits im Januar 2005 mit den im avisierten Einzugsgebiet der Havel, Dahme und Spree ansässigen Fischereibetrieben und dem Landesanglerverband die Antragstellung über nur einen Antragsteller - die FSG „Havel“ Brandenburg eG - als sinnvoll erachtet und vereinbart. Die Antragstellerin sichert über vorab zu schließende Verträge mit den an der Maßnahme beteiligten Betrieben die Sicherung der Finanzierung der Eigenanteile.
Besetzt werden ausschließlich offene Gewässer im o.g Gewässereinzugsgebiet (max. 30.000 ha Seen und Flüsse) nach Abstimmung und Bestätigung des mit der wissenschaftlichen Begleitung dieses Projektes betrauten Instituts für Binnenfischerei in Potsdam Sacrow.
Die Fischer, Angler und Fischereiwissenschaftler des Landes Brandenburg sehen in der Erhöhung des Besatzes und in der Realisierung einstiger Besatzstückzahlen eine entscheidende Grundlage zur Gewährleistung hoher absoluter Abwanderungsraten verbunden mit einer entscheidenden europaweiten Bestandserholung.
Der Förderbescheid durch das Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung ist erteilt. Die Förderung erfolgt überwiegend aus EU – Mitteln. Die Fischer und Angler tragen mit 168.000 € bereits voraus gezahlten Eigenmitten am Erfolg des Projektes teil.
Im Land Brandenburg werden insgesamt ca. 17.000 kg Av (ca. 7g Stückmasse) also ca. 2,5 Mio in Kreislaufanlagen vorgestreckte Glasaale ausgesetzt.
An den für den Besatz eingereichten rund 30 000 ha Gewässern ist der LAVB mit einer Fläche von 4.119,4 ha beteiligt. Es handelt sich dabei vorwiegend um Fließgewässer und Kanäle, und um die mit ihnen in Verbindung stehenden Seen. Für die Gewässerfläche des LAVB steht damit eine Menge von etwa 2,3 t Farmaal bereit, die je nach Preisangebot schwanken kann. Die Farmaale dürfen nur in die bestätigten Gewässer ausgesetzt werden, wobei auch die jeweils vorgesehenen Mengen pro Gewässer einzuhalten sind.
Es ist Donnerstag, den 18.05.2006 früh um 4.00 Uhr. Es ist noch stockdunkel in Paaren, an der Autobahnabfahrt Potsdam – Nord. Auf dem Parkplatz stehen ein paar Angelfreunde.
Aus dem LKW der Forellenzucht Uhthoff mit den Transportbehältern, in denen sich 2.060 kg Farmaale mit einer Stückmasse von 6g befinden, steigt der Junior der Firma nach einem nur halbstündigen Schlaf aus.
Eine erste Kontrolle über den Zustand der Aale fällt befriedigend aus. Die ersten 200 kg Farmaale werden an 6 Kreisverbände der näheren Umgebung ausgeliefert. Auch das Institut für Binnenfischerei Potsdam ist anwesend und nimmt eine Probe mit, um über die konkrete Artbestimmung nachweisen zu können, dass nur Anguilla anguilla (Europäischer Aal) ausgesetzt wurde. Parallel dazu wird das Geschlechterverhältnis bestimmt, denn für die Erhaltung der Art und den wirtschaftlichen Erfolg der Besatzaktion ist ein hoher Anteil weiblicher Aale besonders wichtig. Über weitere 6 Ausgabestationen werden insgesamt 26 Kreisanglerverbände mit Farmaalen für 4.462 ha Fließgewässer, Kanäle und Seen, die mit der Elbe in Verbindung stehen beliefert.
Ein eingespieltes Team unter Mitwirkung vieler Angelfreunde in den BwK’s und weitere Helfer sorgten dafür, dass die Aktion gegen 17.00 Uhr ohne Verluste abgeschlossen werden konnte. Der Landesanglerverband Brandenburg bedankt sich bei allen beteiligten Angelfreunden, die wesentlichen Anteil am Gelingen der Besatzaktion hatten. Besonderer Dank gilt der Firma Forellenzucht Uhthoff, die pünktlich und mit Umsicht den Transport und die Auslieferung der Aale absicherte.
Am 1. Juni früh um 8 trafen sich in Potsdam an der Langen Brücke Fischer und Angler mit Agrarminister Dietmar Woidke, um 300.000 vorgestreckte Aale in die Havel zu setzen. Dieser
Beitrag zur Bestandserhaltung des Brotfisches der Fischer und beliebten Angelfisches ließ sich der Minister nicht entgehen und packte mit an bzw. entließ viele Farmaale vorsichtig in die Havel- in der gemeinsamen Hoffnung, dass sie laichreif das Sargassomeer im Atlantik erreichen, die Larven sich wiederum zu Glasaalen entwickeln und diese in größerer Anzahl als früher unsere Flusseinzugsgebiete trotz Querverbauung und Kormoranen besiedeln.
Dies war die größte Aalbesatzaktion für die Havel.
In diesem Sinne Petri Heil FM Henry
Quelle Märkischer Angler
Seit Anfang der 90er Jahre werden europaweit drastische Rückgänge der Aalerträge und Glasaalfänge verzeichnet.
Diese Situation führte zur Befassung der EU Kommission mit dieser Problematik.
Der die EU in Fischereifragen beratende Rat für Meeresforschung kam zu dem Ergebnis: „Der Bestand des Europäischen Aals befindet sich außerhalb biologischer Grenzen“ und empfahl die dringende Verabschiedung eines Bestandserholungsplans für den Europäischen Aal.
Am 01.10.2003 verabschiedete die Kommission erste Grundsätze zur Entwicklung eines gemeinschaftlichen Aktionsplanes zur Bewirtschaftung des Europäischen Aals.
Danach muss durch vielfältige überregionale und regionale langfristige und kurzfristige Maßnahmen sichergestellt werden, dass genügend Jungaale die Flusseinzugsgebiete besiedeln, damit wieder mehr Aale heranwachsen und in ihre Laichgründe zurückkehren können.
Diesem Grundsatz entsprechend wurde federführend durch das Land Brandenburg ein Pilotprojekt zur Aallaicherbestandserhöhung für das Einzugsgebiet der Elbe entwickelt. Das Projekt hat in der Beratung der Elbanrainer-Länder am 01.02.2005 die Zustimmung der betreffenden Länder erhalten und die Förderfähigkeit durch das BMVEL und die EU im Rahmen des laufenden FIAF erfahren.
Die Umsetzung des Projektes erfolgt im Elbeeinzugsgebiet koordiniert, bezüglich der notwendigen Förderung jedoch entsprechend den landesspezifischen Förderrichtlinien des FIAF im jeweiligen Bundesland.
Im Land - Brandenburg wurde bereits im Januar 2005 mit den im avisierten Einzugsgebiet der Havel, Dahme und Spree ansässigen Fischereibetrieben und dem Landesanglerverband die Antragstellung über nur einen Antragsteller - die FSG „Havel“ Brandenburg eG - als sinnvoll erachtet und vereinbart. Die Antragstellerin sichert über vorab zu schließende Verträge mit den an der Maßnahme beteiligten Betrieben die Sicherung der Finanzierung der Eigenanteile.
Besetzt werden ausschließlich offene Gewässer im o.g Gewässereinzugsgebiet (max. 30.000 ha Seen und Flüsse) nach Abstimmung und Bestätigung des mit der wissenschaftlichen Begleitung dieses Projektes betrauten Instituts für Binnenfischerei in Potsdam Sacrow.
Die Fischer, Angler und Fischereiwissenschaftler des Landes Brandenburg sehen in der Erhöhung des Besatzes und in der Realisierung einstiger Besatzstückzahlen eine entscheidende Grundlage zur Gewährleistung hoher absoluter Abwanderungsraten verbunden mit einer entscheidenden europaweiten Bestandserholung.
Der Förderbescheid durch das Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung ist erteilt. Die Förderung erfolgt überwiegend aus EU – Mitteln. Die Fischer und Angler tragen mit 168.000 € bereits voraus gezahlten Eigenmitten am Erfolg des Projektes teil.
Im Land Brandenburg werden insgesamt ca. 17.000 kg Av (ca. 7g Stückmasse) also ca. 2,5 Mio in Kreislaufanlagen vorgestreckte Glasaale ausgesetzt.
An den für den Besatz eingereichten rund 30 000 ha Gewässern ist der LAVB mit einer Fläche von 4.119,4 ha beteiligt. Es handelt sich dabei vorwiegend um Fließgewässer und Kanäle, und um die mit ihnen in Verbindung stehenden Seen. Für die Gewässerfläche des LAVB steht damit eine Menge von etwa 2,3 t Farmaal bereit, die je nach Preisangebot schwanken kann. Die Farmaale dürfen nur in die bestätigten Gewässer ausgesetzt werden, wobei auch die jeweils vorgesehenen Mengen pro Gewässer einzuhalten sind.
Es ist Donnerstag, den 18.05.2006 früh um 4.00 Uhr. Es ist noch stockdunkel in Paaren, an der Autobahnabfahrt Potsdam – Nord. Auf dem Parkplatz stehen ein paar Angelfreunde.
Aus dem LKW der Forellenzucht Uhthoff mit den Transportbehältern, in denen sich 2.060 kg Farmaale mit einer Stückmasse von 6g befinden, steigt der Junior der Firma nach einem nur halbstündigen Schlaf aus.
Eine erste Kontrolle über den Zustand der Aale fällt befriedigend aus. Die ersten 200 kg Farmaale werden an 6 Kreisverbände der näheren Umgebung ausgeliefert. Auch das Institut für Binnenfischerei Potsdam ist anwesend und nimmt eine Probe mit, um über die konkrete Artbestimmung nachweisen zu können, dass nur Anguilla anguilla (Europäischer Aal) ausgesetzt wurde. Parallel dazu wird das Geschlechterverhältnis bestimmt, denn für die Erhaltung der Art und den wirtschaftlichen Erfolg der Besatzaktion ist ein hoher Anteil weiblicher Aale besonders wichtig. Über weitere 6 Ausgabestationen werden insgesamt 26 Kreisanglerverbände mit Farmaalen für 4.462 ha Fließgewässer, Kanäle und Seen, die mit der Elbe in Verbindung stehen beliefert.
Ein eingespieltes Team unter Mitwirkung vieler Angelfreunde in den BwK’s und weitere Helfer sorgten dafür, dass die Aktion gegen 17.00 Uhr ohne Verluste abgeschlossen werden konnte. Der Landesanglerverband Brandenburg bedankt sich bei allen beteiligten Angelfreunden, die wesentlichen Anteil am Gelingen der Besatzaktion hatten. Besonderer Dank gilt der Firma Forellenzucht Uhthoff, die pünktlich und mit Umsicht den Transport und die Auslieferung der Aale absicherte.
Am 1. Juni früh um 8 trafen sich in Potsdam an der Langen Brücke Fischer und Angler mit Agrarminister Dietmar Woidke, um 300.000 vorgestreckte Aale in die Havel zu setzen. Dieser
Beitrag zur Bestandserhaltung des Brotfisches der Fischer und beliebten Angelfisches ließ sich der Minister nicht entgehen und packte mit an bzw. entließ viele Farmaale vorsichtig in die Havel- in der gemeinsamen Hoffnung, dass sie laichreif das Sargassomeer im Atlantik erreichen, die Larven sich wiederum zu Glasaalen entwickeln und diese in größerer Anzahl als früher unsere Flusseinzugsgebiete trotz Querverbauung und Kormoranen besiedeln.
Dies war die größte Aalbesatzaktion für die Havel.
In diesem Sinne Petri Heil FM Henry
Quelle Märkischer Angler