Stippangeln -  Das Stippangeln (Grundkenntnisse)

Elias Eiling

Kogha-Fan
Stippangeln


Hier handelt es sich um eine französische Methode, die sich ursprünglich in der Gegend um die Stadt Roubaix entwickelt hat. Manchmal wird von der betreffenden Rute immer noch als "Roubaisienne" gesprochen. Normalerweise bezeichnet man sie als Kopfrute oder Stippe. Heutzutage praktizieren zahlreiche Angler in allen Ländern das Stippen, denn nicht nur der Wettkampfangler, sondern auch der Neuling findet den direkten Kontakt mit dem Fisch, den er mit dieser ring- und rollenlosen Rute mit Schnurbefestigung an der Spitze bekommt, besonders spannend. Die klassischen Beutefische des Stippanglers sind Karpfen, Karausche, Döbel, Rotfeder und Nase. Auch große Seeforellen sind auf diese Weise schon gefangen wurden. Diese Methode stellt die Lösung des Problems dar, dass sich ergibt, wenn man in stehenden Gewässern bei starkem Wind mit leichtem Gerät angeln will. Der große Vorteil dieser Technik ist, dass sich die Reaktionszeit für den Anhieb praktisch auf Null reduziert. Bei allen anderen Techniken gehen wertvolle Sekundenbruchteile verloren, denn die Bissanzeige kommt durch den Umweg über Ringe und Rolle etwas später, und bis der Ruck aus dem Handgelenk des Anglers über denselben Umweg am Maul ankommt, hat der Fisch nur allzu oft Zeit, den Köder auszuspeien. Bei der Stipprute ist der Weg von der Rutenspitze zum Schwimmer kürzer, und wenn der Angler die Rute nur leicht anhebt, geht diese Bewegung praktisch ungebremst und unverzögert auf den Haken über.
Außerdem ist die Stipprute oder Stippe ein leichtes Instrument, mit dem durchaus auch kapitale Beute gelandet werden kann. Dieses Kunststück gelingt durch einen hochelastischen Gummizug, der zwischen Rutenspitze und Schnur festgesetzt wird. So kann man es auch mit Gegnern aufnehmen, gegen die man beispielsweise mit einer leichten Teleskoprute nicht ankäme. Wettkampfruten haben im Kopfeteil einen eingebauten Gummizug, der ebenfalls diese Aufgabe erfüllt. Der direkte Kontakt zum Fisch und die Tatsache, dass immer an exakt der selben Stelle geangelt wird, machen das Stippen zu einer äußerst produktiven Angelmethode, die auch dem Neuling keine Schwierigkeiten bereitet, sobald er einmal in die Grundbegriffe eingeweiht ist.

Die Rute: Die Rute besteht aus mehreren hohlen konischen Teilen. Bei moderneren Stippruten werden alle Teile zusammengesteckt, nur das vorderste ist ausziehbar und besteht aus Spitzenhalter und Spitze. Im Gegensatz zur Teleskoprute, bei der das dünnere Teil innerhalb des dickeren verläuft, wird bei der Stippruten das dickere Teil mit seinem dünneren Ende in das dickere Ende des dünneren Teils geschoben, weil nur so das Abmontieren der hinteren Teile beim Einholen möglich ist. Heutzutage bietet der Fachhandel eine breite Palette solcher Ruten in verschiedenen Längen und Preisklassen an, eine Angebotsfülle, die den Anfänger oft verwirrt. Wer mit dem Stippen beginnt, sollte ein höchstens 13 m langes Modell wählen, dass noch etwas leichter zu führen ist, als die längeren Varianten.
Das wichtigste Merkmal einer Stipprute ist, das relativ harte Rückgrat, dass den Anhieb schnell und ungebremst weiterleitet und die Reaktionszeit zwischen Biss und Anschlag auf ein Minimum reduziert.

Pose, Blei und Haken: Der Stippangler sollte immer mehrere Posentypen bei sich haben, um auf diverse Situationen richtig reagieren zu können. Schmale Pfauenpferderkiele und schlanke Formen eignen sich für stehende Gewässer, bauchige tropfen- bis birnenförmige Posen für mittlere und schnelle Strömungen.
Am beliebtesten ist die tropfenförmige Pose, denn sie kombiniert hohe Sensibilität mit günstigen Eigenschaften in der Strömung. Sie ist ein Universalmodell, dass - in mehr oder weniger länglicher Form - so gut wie überall eingesetzt werden kann. Sowohl die tropfen- als auch die birnenförmige Pose sollte in fließenden Gewässern immer mit einem Festblei austariert werden, das etwa 80 Prozent des Gesamtgewichts der Beschwerung ausmacht. Der Rest wird in Form von Klemmschrot über das Vorfach verteilt.
In schneller fließenden Gewässern, wo die Tragkraft des Schwimmers zwischen 3 und 10 Gramm liegen soll, wird das Festblei oft mit 3 Schrotbleien dicht hintereinander 30 cm vor dem Haken kombiniert.
bei mittlerer Strömung liegt der Schwimmer etwa 1,5 bis 3 Gramm und wird mit 6 bis 7 Schrotbleien in zum Haken hin wachsenden Abständen austariert. Das Vorfach ist umso länger, je langsamer das Wasser fließt. Das Festblei wird knapp vor dem obersten Kugelblei montiert. In langsam fließenden oder stehenden Gewässern ist es vorteilhafter, sehr leichte (0,25 bis 1 g), federkielartige Posen zu benutzen. Die Vorfachschnur wird mit Wickelblei beschwert. Für diese Montage verwendet man Monofil oder Stärke 0,10 mm für die Hauptschnur 0,08 mm genügen für das Vorfach. Dadurch sinkt der Köder langsamer, eine Eigenschaft, die sich besonders bei argwöhnischen Fischarten bewährt.
Die Haken werden natürlich der Fischart entsprechend gewählt, meist werden es kleine, feindrahtige Modelle von Nr. 19 bis Nr. 22 sein. Da wir gerade das Thema Schnur und Pose behandeln, muss auch erwähnt werden, dass es außer den beschriebenen noch zahllose andere Montagearten gibt, denn oft sind die Bedingungen an unseren Gewässern so unterschiedlich, dass man bereits wenige hundert Meter Strom abwärts von der aktuellen Angelstelle eine ganz andere Ausrüstung benötigt. Daher ist die Frage nach der im Einzelfall "richtigen" Schnur-Pose-Kombination immer nur aufgrund der individuellen Erfahrungen und Vorlieben jedes Anglers zu beantworten.

Zubehör: Was man zum Angeln mit der langren Stipprute unbedingt benötigt, ist eine passende Sitzgelegenheit. Das ist oft eine Gerätekiste mit gepolsterter Sitzfläche und ausklappbaren Beinen. bessere Modelle sind mit einer verstellbaren Fußstütze ausgestattet, die es dem Angler erleichtert, die richtige Position einzunehmen, eine eingebaute Halterung für die Rute ist ebenfalls eine praktische Einrichtung, ebenso wie weitere Ablagemöglichkeiten für Köderbehälter, einer Halterung für die Schleuder, etc. . Das Wichtigste ist jedoch, dass sie dem Angler ermöglicht, bei korrekter Haltung bequem und entspannt zu sitzen.
Außerdem empfiehlt es sich, eine Leggabel aufzustellen. So kann man das Endteil der Rute nach dem Biss abstützen und es ohne zu starke Vibrationen und brüske Bewegungen abmontieren. Meist sind diese Gabeln V-förmig und auf einen ausziehbaren Erdspeer aus Metall befestigt. Auf die Gabelenden gesteckte Schaumstoffrollen schützen das Gerät vor Abnutzung.
Eine lange, starre Stipprute verträgt sich schlecht mit den normalerweise dünnen Vorfachschnüren, daher tut man gut daran , an der Rutenspitze einen hochelastischen Gummizug zu setzen, der den kräftigen Stößen eines fliehenden Fisches die Wucht nimmt und die Ausrüstung auf diese Weise ebenfalls schont. Eine gute Lösung sind Gummizüge, die innerhalb der Rutenspitzen verlaufen und so eine beträchtliche Reserve an Elastizität darstellen und die Stöße abfedern, bevor sie zum Reißen der Vorfachschnur führen. Am besten sind Silikonschläuche, die in der Rutenspitze leicht laufen. Ihr Durchmesser variiert zwischen 0,6 und 0,7 mm bei sehr dünnem Vorfach und 0,12 bis 0,14 mm, wenn man es beispielsweise auf kapitale Karpfen abgesehen hat.

Köder und Lockfutter: Auch beim Stippen ist der Fangerfolg untrennbar mit dem richtigen Anfüttern verbunden. Da der Aktionsradius durch die nicht variable Länge der Schnur zwischen Pose und Rutenspitze eingeschränkt ist, ist es umso wichtiger, das Lockfutter präzise und vor allem nicht zu weit auszuwerfen, schließlich sollen die Fische ja nicht aus der Reichweite des Anglers gelockt werden. Daher fixiert man die Rute in der Halterung am Sitz, sobald die Pose an der gewünschten Stelle steht, und zielt dann mit der Schleuder auf diesen Bezugspunkt. Das Lockfutter soll im Umkreis von einigen wenigen Zentimetern um die Pose auf die Wasseroberfläche treffen.
Schon eine Abweichung von einem halben Meter kann dazu führe, dass die Fische den Köder am Haken nicht mehr beachten.
Es genügt daher nicht, nur einmal anzufüttern, man muss in periodischen Abständen immer wider Futterkugeln mit der selben Präzision an der Angelstelle plazieren. Für den Teig kann man Getreide- und Paniermehl zu gleichen Teilen mischen oder auch vorgefertigte Mischungen im Fachhandel kaufen. Bei der Zubereitung ist darauf zu achten, dass der Teig die richtige Konsistenz hat, damit er sich erst auflöst, wenn er bis zum Grund abgesunken ist. Wenn man den Teig ein wenig anfeuchtet, um ihn dann ruhen zu lassen und ihn anschließend wieder anzufeuchten, wird er schön zäh. Die optimale Konsistenz ist erreicht, wenn sich der Teig leicht zusammendrücken lässt und in Form bleibt. Für die Zubereitung sollte man sich so viel Zeit nehmen wie nötig, denn von ihrer korrekten Ausführung hängt der Anglererfolg in nicht unerheblichem Maße ab. Ein schlechter Köder mit optimaler Konsistenz hat sich bisher immer noch als fängiger erwiesen als ein guter Köder, der nicht richtig zubereitet und damit schlecht präsentiert wurde. Da im Handel auch qualitativ hochwertige, fertige Teige erhältlich sind, sollte man sich im Zweifelsfall dieser Produkte bedienen, sie sind bessere Garanten für einen erfolgreichen Angeltag. Normalerweise verknetet man den Teig mit etwa 10 Prozent Ködermaterial, wie Fleischmaden, Casters, Mehlwürmer und Tauwürmer (Regenwürmer). Nachdem wir die Vorteile kennen, die eine Stipprute bietet, wollen wir nun genauer betrachten, wie man mit diesem Gerät umgeht. Zuallererst ist es wichtig, die richtige Position einzunehmen. Man angelt im Sitzen und stützt die Rute gegen das rechte Knie (das linke bei Linkshändern), wobei die Beine im rechten Winkel gebeugt sein sollen. Die Füße werden gut auf dem Boden oder einer Fußstütze abgestützt, die Rute wird mit beiden Händen gehalten, mit der rechten am Ende des Handteils mit an die Rute gelehntem Unterarm, mit der linken weiter vorne von unten mit nach oben gerichteter Handinnenseite. Das ist die beste Position, aus der man alle notwendigen Handgriffe optimal erledigen kann. Mit ein wenig Übung wird man sich rasch daran gewöhnen.
Zum Auswerten des Köders genügt es, die Rute bis in die Senkrechte anzuheben, wobei sie ein wenig nach hinten geführt wird, und die Schnur wie ein Pendel nach vorn zu schwingen. Dann wird die Rute tief annähernd parallel zur Wasseroberfläche gehalten, die Spitze darf dabei ruhig das Wasser berühren. Da wir hier ein steifes Gerät in der Hand haben, dass die Reaktionszeit vom Biss bis zum Anhieb auf ein Minimum reduziert und alle Bewegungen fast ungebremst durchgehen lässt, benötigen wir für den Anschlag selbst eine weit weniger geräumige Aufwärtsbewegung als bei einer beringten Rute mit Rolle.
Haben wir den Fisch dann am Haken, schätzen wir seine Kampfkraft ein und lassen die Rute auf der hinter uns aufgestellten Legegabel nach innen gleiten, bis wir an der Stelle angelangt sind, an der wir abmontieren wollen. So können wir den Fisch näher heranholen, bevor wir ihn mit dem Kescher landen. Die lange Stippe wird dadurch zu einer kurzen Ruten von 4 - 5 m Länge.

Quellen: WISSENSWERTES - SPORT-TECHNIK - "Angeln" (Verlegt bei Kaiser)
(Hinweis: Kleine Änderungen am Text vorgenommen)
 
Hallo Elias,

sehr lobenswert, das du dir die Arbeit gemacht hast alles aus einem doch sehr "alten" Buch zu zittieren u. hier niederzuschreiben, wäre aber bei weitem nicht nötig gewesen...

Die "Stippangelei" hat sich über die Jahrzehnte dermaßen verändert, das einige od. sagen wir lieber sehr viele Sachen nicht mehr zutreffen z.B. "Wettkampfangeln" (heute Gemeinschaftsangeln od. Hegeangeln)...

Wenn du Lust hast, ändere doch deinen Beitrag auf den neusten Stand ab, demzufolge wirst du auch Antworten erhalten...

PS: im Falle du verfügst nicht über neustes Wissen bezüglich der Stippangelei, so könnte ich dieses für dich übernehmen, nur würde dein Beitrag um einiges kürzer werden...
 
Hallo Achim!

Musste mal im Informatikunterricht 'ne Web-Site gestalten. Natürlich über's Thema "ANGELN"! Dort habe ich es entnommen und hier eingefügt!

Tschau und viele Petri-Grüße !i!
 
hi leute,ich wollte mal fragen was man alles
mit ner stippe angeln kann und was nich es würde mich sehr freuen wen ihr
mir diese frage beantwortet!!
:augen :augen
 
Naja, also alle sei mal so dahingestellt.

Eigentlich folgende (soweit ich weiß): Aland, Barsch, Brasse, Bachforelle, Bachsaibling, Döbel, Güster, Hasel, Karausche, Karpfen (möglicherweise), Kaulbarsch, Nase, Plötze, Rotfeder, Renke, Regenbogenforelle, Schleie, Ukelei.

Ich habe sicherlich noch was vergessen...am besten ihr ergänzt mich noch.


Gruß
grannie881
 
du kannst mit ner stippe eigentlich alles fangen
die frage ist nur ob und wie lange es dauert bis man den fisch draußen hat
n kumpel von mir hatte mal nen 1,30m graser dran...
der ist dann nach eineinhalb stunden abgerissen
mfg stippangler_97
 
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