Zanderangeln -  Nächtlicher Raubfischfang mit Kunstködern

D@nny

Super-Profi-Petrijünger
Hallo an die Hitparaden Gemeinde,

mit dem Thema HOT SPOTS von mir und dem Thread KUNSTKÖDER von Jungpionier haben wir schon den, die es lernen wollen,mal gezeigt wo und womit.Einige Threads sind voll von Theorie,nämlich dem wie,heute wollte ich ein wenig aus der Praxis erzählen,die sich bei mir aus der Not und dem Zufall entwickelt hat.
Desweiteren will ich hier mal von krassen Gegensätzen berichten um mal auf zu zeigen das Theorie nicht gleich der Theorie entspricht.

Einige Zufallsfänge mit dem Gummifisch die mir und einigen Freunden gelungen sind, hat mich zum nach denken veranlasst.Das Schlüsselerlebnis war 1997/1998,ich fischte mal wieder auf Aal ,nachts,konnte mich schon über zwei schöne Schlangen erfreuen,als denn die sogenannte Flaute einsetzte.Es war gegen 02:30Uhr stock finster und mitten im Sommer,um der Müdigkeit zu entgehen,schnappte ich mir kurze Hand die Ruten holte sie aus dem Wasser und montierte meine Spinnrute fertig. Ein USA SHAD mit silbernen/schwarzen Rücken in 10cm sollte mir den Erfolg garantieren,obwohl ich zu diesem Zeitpunkt zwar schon öfters davon gehört habe,es aber eher für Zufallsfänge gehalten habe,wollte ich es aus der Not, um nicht ein zu schlafen,selbst mal versuchen.

Erster Wurf,Gummifisch hoch und zum Grund absinken lassen,volle Konzentration, warte ich auf den ersehnten Biss.Zwei Würfe später ,in nur zwei Meter Entfernung zum Ufer, rummst es in der Rute,Anschlag und ein heftige Gegenwehr beginnt.Jetzt ganz ruhig bleiben,schnur geben und dem gegenüber nicht viel Raum geben, um den Köder ab zu schütteln.
Bei dem ersten Anblick hat es mir die Sprache verschlagen,neuer persönlicher Rekord,das Massband zeigt 76cm an,Gewicht etwa 8-9 Pfund, wahnsinn dachte ich mir,zu mal ich bis dahin ,nicht all zu viele Zander in meinem Fangbuch verzeichnen konnte.( Hier zu muss man sagen,für die Verhältnisse an der Unterhavel gehört ein Zander von 75+,eher einer grossen Ausnahme,deswegen auch die grosse Freude über den Stachritter).

Auch in anderen Aalnächten,konnten ich immer wieder das Phänomen beobachten,das mit dem beginn der späten Stunde,gewaltige Räuber gejagt haben.Da es sich in diesem Fall, um ein Stillgewäser gehandelt hatte und unmittelbar an einem Seerosenfeld geschah,tippe ich eindeutig auf Hechte.

Von da an,hatte ich keine Lust mehr mich während der Zanderzeit im Herbst/Winter zu den 15 Mann unter einer Brücke hin zu stellen und die Zeit mir um die Ohren zu schlagen, ohne ein Biss zu verzeichen.Meine Angelzeit begann mit dem Dunkel werden,während alle anderen nach Hause gegangen sind,fing ich an und fing und fing wie der Teufel,teilweise dachte ich mit zwei weiteren Freunden,den ich davon berichtet habe,ich stehe an einem anderen Gewässer,voll von Zandern.

Während es manchmal schon ne Ausnahme war zwei Zander über den gesamten Tag zu fangen,konnte ich nachts teilweise bis zu 15 Zander erbeuten ,pro Kopf wohl gemerkt.
Wieso es so ist?????Ich denke durch den ganzen Befischungsdruck und den ganzen Lärm am Wasser, Sportboote,Badegäste und und und.......verlagert der grösste Teil der Räuber seine Fresszeiten in die Nacht.
Dort sind sie ungestört,keine Angler,kein reger Verkehr auf dem Wasser und kein Lärm.

Zwei Vorteile wie ich finde, sind sehr entscheident,erstens wiegeln sich die Räuber im dunkeln in Sicherheit und zweitens ist es nicht möglich den Köder zu begutachten,das misstrauen aufkommen könnte und sie den Köder links liegen lassen.Ganz im Gegenteil,die Bisse nachts sprechen für sich,sie sind meistens heftig und brutal.
Teilweise so brutal, das ich es schon erlebt habe,das ganze Gummifisch flöten gegangen sind,Schwänze abgebissen worde sind und ähnliches. Manche Zander die nicht gleich gehangen haben,folgten dem Köder ,um ihn ein zweites mal an zu greifen.Einer Erfahrung die man eher bei den Barschen und Hechten beobachtet.

In der Regel ist es nachts so,das die Zander die flachen und ufernahen Regionen aufsuchen,weil dort sich das meiste Futter aufhält.Einfach mal nachts mit der Taschenlampe das Ufer ableuchten,hunderte von kleinen Fischen und zahlreichen Krebsen,locken die Zander aus den tiefen Regionen.Es gibts sehr wohl aber Ausnahmen,deswegen würde ich mich nicht drauf versteifen nur das Ufer ab zu suchen,denn ich habe genauso aus der Fahrrinne Zander raus geholt.Jede Region und jede Tiefe sollte man gründlich abfischen.
Beleuchtet Plätze sollte man immer gründlich abfischen,das sind nachts die sogenannten HOT SPOTS.Im Lichtkegel mancher Lampen und Laternen,sammeln sich Köderfische zusammen,das wissen die Zander und stehen teilweise drunter. An so einem Lichtkegel einfach mal den Köder runter lassen,meistens wird er in der Absinkphase inhaliert.

Zu den Ködern ist nur so viel zu sagen,viele Behaupten dunkle bzw.schwarze Köder sein für die Nacht gut oder besser, weil sich die Konturen eines dunklen Köders zum Himmel besser abheben und für den Zander besser wahr zu nehmen sind,ich habe diese Beobachtung in den letzte Jahren nicht machen können.Jeder Köder und jede Farbe hat gleicher massen gut gefangen,wichtig hier bei,wir brauchen Köder die grosse eigenaktion haben,so grosse eigenaktion das man das arbeiten des Gummiköders noch in der Rutenspitze merkt.Attractoren,Kopytos,Turbo Tails und Twister mit einem überbreiten Schwanz umfassen meine Box,bedeuten natürlich nicht das Manns,Sandra oder USA Shad nicht fängt,einfach ausprobieren.

twister5dl.jpg


Eine kleine Auswahl an Ködern die unheimlich aggresiv Laufen,das man den lauf selbst in der Rute merkt.

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Rapfen gibts des öfteren als Beifang auf Gummi,ein schöne Abwechslung zwischen durch.

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Wie gierig die Zander sind,hier der Beweis für,man vergleiche einmal die grösse des Minni-Zanders zum Köder,unglaublich.Diese Aggresivität sollte man sich nicht entgehen lassen.


Jetzt denk sich bestimmt irgend jemand,dann könnte man ein Spinner nehmen,die machen grossen Alarm unter Wasser.Klar jeder Zeit möglich,habe es auch versucht und habe damit hervoragend Barsche und Hechte gefangen,obwohl ich sehr viel damit experementiert habe,konnte ich bis heute kein Zander verbuchen,der auf einen Spinner gebissen hätte.Für Hechte und Barsch machen sich die Spinner sogar nachts besser als Gummiköder,bei Hechten bevorzugt an Seerosenfeldern und Schilfgürteln.Das ist aber ne andere Geschichte........................

Zu den Gegensätzen die ich hier auch ansprechen wollte,beim nächsten mal,ansonsten sprengt es hier den Rahmen und wird uninteressant, aufgrund der länge.Nur so viel ,wer meint im Herbst und Winter flache oder schnell strömende Stelle zu meiden,die Köder müsste man langsam führen oder die Fische sein im Winter faul und träge,weil die Theorie ebend uns dieses lehrt,dem sage ich nur selbst Schuld ,wenn ihm Fänge wie diese entgehen...................wieso ich darüber so denke,ebend deswegen,weil die Fänge nicht der Theorie entsprechen,ganz im Gegenteil,dazu gibts demnächst ein Beitrag und ein kurzes Video von mir :) :) :) :) :)

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hechtangelnmitjimijosch90cm12p.jpg



Ich wünsche euch viel Spass bei der nächtlichen Zanderjagd.

Gruss eurer D@nny.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Driller,

freut mich das es dir gefällt.Falls es jemanden gibt,der ähnliche Erfahrungen schon sammeln konnte oder sogar sein Zanderfischen komplett in die Nacht verlagert,immer her damit.

Jede Erfahrung und Anregung ist herzlich willkommen. :klatsch :klatsch :klatsch :klatsch :klatsch

Gruss D@nny
 
Darek..super Bericht.
Es zeigt doch immer wieder auf, wer anders als die Anderen fischt, wird auch immer ein bischen "das Mehr" und "das Besondere" im Kescher haben.
Ich scheue mich nur, komplett alleine in der Großstadt voll mit verrückten Leuten am Wasser zu stehen. Ich bin bestimmt nicht der ängstliche Dünnhals aber was ich schon erleben mußte bestätigt nur:" Niemals mehr alleine!"
Es gab selbst schon Situationen, wo wir zu Dritt einpacken mußten, umringt von 20 glatzköpfigen Spaßmachern. In solchen Situationen wünschte ich mir kurzzeitig das Waffengesetz der USA. Aber wirklich nur für den kurzen Augenblick um mal in Ruhe mit den Jungs reden zu können, was so in ihren Birnen vorgeht.
Also immer auch ein bischen an die eigene Sicherheit denken.

Ansonsten kann ich nur sagen, daß das Nachtfischen an sich schon sehr interessant ist. Durch die Dunkelheit verschärfen sich die anderen Sinne, man hört Sachen, die man sonst wohl nie und nimmer wahrgenommen hätte.

Ich stand mal auf der Köpenicker Brücke am Schloß, von einer Party kommend und habe geschlagene drei Stunden den Zandern beim Rauben im Schein der Strassenlaternen zugeschaut. Und habe mich geärgert, keine Rute dabeizuhaben. Hätte aber ein bischen komisch ausgesehen, ich mit Komplattausrüstung bei ne riesen Party :prost
Auch die Rapfen sind dort in der Nähe nachtaktiv und dabei auch richtige Kracher. Man muß nur die Ohren aufsperren, ihre geräuschvolle Jagd hört man nachts meilenweit.
Einer hat mich schon mal nachts auf einem Steg sitzend von oben bis unten nassgespritzt. Aber da hatten wir Ruten bei, fischten aber mit Fischfetzen und Köderfischen. Dabei konnte ich noch eine wertvolle Erfahrung machen. Es gab ziemlich viele Rapfenbisse und -fänge auf den am Grund ausgelegten Fischfetzen. Also nicht nur an der Oberfläche sind die Rapfen anzutreffen.
Darek beim Zanderflüsterer werden wir ihn auch mal zum nächtlichen Trip überreden.
Da geht dann aber auf alle Fälle die Wallerrute mit.
Willi
 
Darek beim Zanderflüsterer werden wir ihn auch mal zum nächtlichen Trip überreden.
Da geht dann aber auf alle Fälle die Wallerrute mit.
Willi[/QUOTE]

Sehr gerne Willi,habe dies beim letzten telefont angesprochen und der Zanderflüsterer, war von der Idee auf jeden Fall angetan.
Wenn der Gummifisch mit einem Rumms inhaliert wird und kurze Zeit später etwa 50-70meter geflochtene fehlen,wissen wir was abgeht.

Ich sage nur 170-190cm gewaltige Wallerpower......... :klatsch :klatsch :klatsch :klatsch :klatsch :klatsch :klatsch :klatsch
 
sehr toller bericht!!!!!!!!!!!!!!!!!! werde es bei gelegenheit auch mal probiern. :respekt :klatsch


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MfG

Wallaknalla
 
@ D@nny
Deine Berichte sind immer wieder eine Freude.
Wie Du ja weisst, beginnt bei mir erst das Spinnangeln, aber noch schöner ist es wenn der Schwimmer in der Nacht auf dem Wasser tanzt und plötzlich abtaucht.
 
Na...wer weiß Bernd...
Probiers mal aus den Schreck in der Nacht, wenn dir was auf deinen Köder "hämmert"
Willi
 
[WMV]https://www.fisch-hitparade.de/fotogallery/albums/userpics/Zandervideo.wmv[/WMV]


Hier nochmal ein kleiner Auszug wie fangreich das Spinnfischen nachts sein kann.Dieser hier hatte über 70cm und das Gewicht haben wir auf etwa 6-8 Pfund geschätzt.Ob im Sommer,Herbst,Frühjahr oder Winter,nachts da knalts und zwar ordentlich. :prost :prost :prost :prost
 
Hallo Didi,

mein lieber man(n), bei dir kann man ja noch einiges lernen...
Ein super beitrag! Vor allem mit dem Video... und mit den Bildern (meine Einstellung zu Bilder'n im Thread kennst du ja...)
Wie gesagt, sehr gut gelungen.

Gruß kuhno

Ps: mach weiter so...
 
Ist schon ein schöner Zander. Mal sehn ob wir in diesem Jahr auch so einen oder mehr fangen. 50 cm hab ich ja dieses Jahr schon.
 
Freut mich das es euch gefällt,hoffe das es dem ein oder anderen weiter hilft und er selbst mal gute Fänge machen wird.Das A und O ist doch neues zu endecken und auch ich lerne mit jedem Ausflug und mit jedem Kollegen mit dem ich zum ersten mal am Wasser bin,immer wieder neues dazu.

Gerade bei unserem Hobby lernt man meiner Meinung nie aus,selbst wenn man 30 jahre Erfahrung auf dem Buckel hat.
 
Hey D@nny,
habe mir dein bericht schon letzten monat angeguckt und mir meine gedanken darüber gemacht.... es muss einfach stimmen was du schreibst und ich glaube dir sehr, dass man so ein erfolg mit gufi auf zander bei nacht haben kann!
Morgen werde ich mit nem kumpel nachtangeln gehen, wir werden erst unser glück auf hecht versuchen bis es dunkel wird und dann auf zander angeln, jedoch wie immer auf grund..... aber ich möchte es jetzt mal ausprobieren, wie du es beschrieben hast, mit gufi zu fischen!
Leider habe ich noch keine erfahrungen mit gufi.... habe nur ab und zu geblinkert und gespinnt, aber sonst angeln ich meistens mit köfi auf raubfisch.

wir angeln an einem fluß (Aller), der ungefähr 20 meter breit ist und eine normale strömung hat ( vielleicht auch schon etwas schwacher, da es in letzter zeit kaum geregnet hat). Es gibt dort viele seerosenbänke und einige bäume die am wasser stehen (hotspot für hecht.,aber auch für zander?). Nun wollt ich dich/euch fragen ob du/ihr mir noch ein paar tipps zum gufi fischen auf zander bei nacht geben könnt(führung des gufi´s usw...)?

danke im vorraus

mfg lennon
 
Hallo lenon,

hier findest du alle nötigen Informationen zum Gufi-Fischen: https://www.fisch-hitparade.de/angeln.php?t=8953

Zum Abschluss sei noch folgendes zu sagen.An Seerosenfeldern würde ich dir nachts ein Spinner empfehlen,gerade die Hecht beissen nachts auf einen Spinner besser als auf einen Gufi,liegt wohl auch eher an der Tatsache das der Spinner wesentlich mehr aktion unter Wasser verursacht und somit besser für den Hecht zu orten ist.

An Bäumen habe ich des öfteren schon Zander nachts gefangen,leider kann es nachts richtig teuer werden,wenn man jeden zweite Wurf im Baum landet und alles abreisst.

Nachts ist es sehr wichtig konzentriert zu werke zu gehen und vor allem sich möglichst ruhig zu verhalten.Die Räuber stehen teilweise direkt unter der Rutenspitze,jede unachtsame Bewegung verschreckt die hungrigen Räuber.Licht solltest du ebenfalls, gänzlich vermeiden.

Wünsche dir ein dickes Petri Heil.

Falls weitere Fragen aufkommen,immer her damit.
 
Wunderbar, danke für die weiteren informationen!
Dann werde ich morgen mal mein glück versuchen!!!

mfg lennon
 
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