Schleie -  Aufsteigende Bläschen verraten den Fisch

Elias Eiling

Kogha-Fan
Aufsteigende Bläschen verraten den Fisch

Die attraktive Schleie bevorzugt stehende oder mäßig fließende Gewässer. Mit schlammigem, krautbewachsenem Grund in Weihern, Teichen, Stau- und Baggerseen. Sie zeichnet sich durch geringe Ansprüche an den Sauerstoffgehalt aus und verträgt noch übersäuertes Milieu moorigen Ursprungs. In unseren sächsischen Gefilden ist sie recht häufig anzutreffen. Das Fischereigesetz gewährt ihr ein Mindestmaß von 25 cm, ein Tagesfanglimit von drei Stück, doch keinerlei Schonzeit. Dieser zu den Karpfenartigen gehörende kleingeschuppte Fisch, bei dem sich das Männchen mit den größeren, etwas knorpeligen Bauchflossen verrät, ernährt sich von Würmern und Krebstierchen. Die Schleie durchstöbert mit dem Maul den schlammigen Grund, nimmt die Nahrung mit Detritus (Zerreibsel abgestorbener Pflanzenteile) auf. Dabei setzt sie lkeine Bläschen frei, die nach oben steigen, so den gründelnden dem Angler verraten. Besonders in der Morgen- und Abenddämmerung geht die Schleie auf Nahrungssuche, bisweilen auch die ganze Naht hindurch. Winters frisst sie kaum, fällt bei vier Grad in Winterstarre (Dauerschlaf). Schleien laichen erst, wenn die Wassertemperatur über zwei Wochen stabil mindestens 18 Grad beträgt, als zwischen Mai und August. Für das in Portionen erfolgende Laichen lässt sich das Elternpaar mehrere Wochen Zeit, hinterlässt dabei jeweils bizarre Knäuel blassgrüner Eier, die an den Stielen von Wasserpflanzen haften bleiben.
Ein großes Weibchen setzt bis zu 750 000 Eier ratenweise ab. Die nach fünf Tagen schlüpfende Brut hängt so lange an den Pflanzenstielen fest, bis der Dottersack aufgebraucht ist, sie dann auf Beutesuche ziehen muss. Die Schleie wächst langsam, erreicht nach drei Jahren erst 20 cm, unter Idealbedingungen zehnjährig bei 65 cm Länge um fünf Pfund. Man fängt diesen Fisch (meist) mit der Stippe bei Grundauflage mit Tauwurmhälften oder Mais. Da er ziemlich lange am Köder herumfummelt, darf der Anhieb nicht zu zeitig gesetzt werden, da man anderenfalls die bewussten Löcher in die Luft schlägt.

Autor: Horst E. Rudolph

Einen weiteren ausführlichen Bericht zur Schleie findet ihr in der Zeitschrift: ESOX (Nr. 4 – April 2006)

Tschau und viele Petri-Grüße!
 
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