Gewässerökologie -  Wie viel Pflanzenwuchs braucht ein gesundes Gewässer?

Seit einigen Jahren beobachte ich an meinen Hausgewässern, das die Wasserpflanzen quasi zum Feind des Anglers erklärt werden, und teils mit großem Aufwand entfernt werden.Ich meine Jetzt nicht Wasserpest und CO, sondern Schilf,Rohrkolben,Binsen,See-und Teichrosen sowie kleinere Ufergewächse wie Sumpfdotterblumen oder Brunnenkresse.
Oft kommt es dann im Zusammenhang mit dem Düngereintrag aus der Landwirtschaft und vielleicht auch falschem Besatz zum Wuchern von Freiwasserpflanzen, und Teilweise zur Unbeangelbarkeit ab ca. Mitte- Ende Mai.
Aber die Angelplätze sind super bequem freigeschnitten!

Mich würde interessieren,Wie ihr über Grünzeug im und am Angelgewässer denkt.
Auch was den gewässernahen Baumbewuchs z.b mit Erlen, Weiden und Birken betrifft.

Ich freue mich über eure Anregungen.
 
Na das ist doch auch noch von anderen Faktoren abhängig. Fischbesatz und Tiefe des Sees ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Aber der Reihe nach.
Biomasse die in den Teich kommt also durch Laub oder abgestorbene Pflanzen bieten Nährstoff für neue Wasserpflanzen. Düngereintrag erhöht Pflanzenvorkommen und Phytoplankton erheblich. Fische fressen Zooplnakton, welches seinerseits eigentlich das Phytoplankton begrenzen sollte. Also Verbuttete große Populationen an Brassen, aber auch zu viele Altkarpfen z.B. führen zu Gewässertrübungen und erhöhtem Vorkommen an Phytoplanktob.
Wenn nie Nährstoffe aus dem Wasser entnommen werden wird es zur eutrophierung kommen. Im Winter Sauerstoffmangel durch aerobe Zersetzung von Biomasse und dadurch Fischsterben.
Bei flachen Gewässern passiert das natürlich schneller als bei sehr tiefen Gewässern, welche meist sowieso eher oligotroph sind. Hängt ja auch mit der Wasserzirkulation zusammen, welche man bei Oligotrophen Seen eigfentlich nur im Frühjahr und Herbst findet (Sprungschicht, feste Bereiche mit Dauerhaft 4C°), während eutrophe flache Seen allein durch stärken Wind komplett durchwälzt werden wodruch man überall ca die gleiche Temperatur vorfindet.
Bei flachen Seen stellt also erhöhter Biomasseeintrag eine erhebliche Problematik dar.
Lösung sind aber keine Grasfische. Die sind wie Kühe fressen zwar viele Pflanzen, aber die Nährstoffe koten sie ja doch wieder aus. Das was wirklich was bringt ist Maat der Wasserpflanzen, ausdünnung von verbutteten Beständen oder von großen alten Karpfenbeständen.

mfg Steffen
 
Also ich mag viele Wasserpflanzen.

Eines meiner Hausgewässer ist ein See, der am Ufer einen breiten(3-5m) Pflazengürtel (Seerosen und Wasserpest) hat.
Im Sommer kommen an vielen Stellen mitten im See Krautbänge bis zur Oberfläche raus. Wirklich Krautfrei ist er nur an wenigen Stellen.

Der See hat einen tollen Bestand an Hechten, Weißfischen, Welsen, Sonnenbarschen. Und das hat der See meiner Meinung nach dem Kraut zu verdanken, besetzt wird er nämlich nicht.
In dem Kraut finden alle Fische ihr Rückzugsgebiet, Verstecke und können leichen.

Gitb es wirklich Seen mit zu viel Krautbewuchs?
 
Natürlich gibt es Gewässer mit zuviel Bewuchs eben eutrophe Seen die in den Verlandungsprozess übergehen. Die reicht man im Sommer meilenweit gegen den Wind weil die bestialisch stinken (siehe Dümmer). Und im Winter haste Fischsterben sobald Eis aufm See ist. Aber ich habe eben die Faktoren dafür geschrieben. (Evtl. nochmal lesen ;-) )
 
Na das ist doch auch noch von anderen Faktoren abhängig. Fischbesatz und Tiefe des Sees ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Aber der Reihe nach.
Biomasse die in den Teich kommt also durch Laub oder abgestorbene Pflanzen bieten Nährstoff für neue Wasserpflanzen. Düngereintrag erhöht Pflanzenvorkommen und Phytoplankton erheblich. Fische fressen Zooplnakton, welches seinerseits eigentlich das Phytoplankton begrenzen sollte. Also Verbuttete große Populationen an Brassen, aber auch zu viele Altkarpfen z.B. führen zu Gewässertrübungen und erhöhtem Vorkommen an Phytoplanktob.
Wenn nie Nährstoffe aus dem Wasser entnommen werden wird es zur eutrophierung kommen. Im Winter Sauerstoffmangel durch aerobe Zersetzung von Biomasse und dadurch Fischsterben.
Bei flachen Gewässern passiert das natürlich schneller als bei sehr tiefen Gewässern, welche meist sowieso eher oligotroph sind. Hängt ja auch mit der Wasserzirkulation zusammen, welche man bei Oligotrophen Seen eigfentlich nur im Frühjahr und Herbst findet (Sprungschicht, feste Bereiche mit Dauerhaft 4C°), während eutrophe flache Seen allein durch stärken Wind komplett durchwälzt werden wodruch man überall ca die gleiche Temperatur vorfindet.
Bei flachen Seen stellt also erhöhter Biomasseeintrag eine erhebliche Problematik dar.
Lösung sind aber keine Grasfische. Die sind wie Kühe fressen zwar viele Pflanzen, aber die Nährstoffe koten sie ja doch wieder aus. Das was wirklich was bringt ist Maat der Wasserpflanzen, ausdünnung von verbutteten Beständen oder von großen alten Karpfenbeständen.

mfg Steffen
Ja,Grundsätzlich ist das Prinzip ja klar.......bei uns in der Gegend sind die Gewässer meist alte Sand,Kies oder Lehmabbaulöcher und nach einigen Jahren daher doch eher von flacherem Charakter und meist liegen sie auch inmitten Landwirtschaftlicher Intensivflächen(Maisanbau für Biogas)
Wenn gedüngt wird(Kunstdünger oder Gülle)kannste mit nem Leitwertmessgerät zugucken,wie die Düngerkonzentration im Gewässer innerhalb von ca. einer Woche sprunghaft ansteigt.
Ich sehe aber kaum eine andere Möglichkeit die überflüssigen Nährstoffe herrauszubekommen, als über Pflanzen(optimalerweise würden die natürlich vor dem Winter geschnitten und ein Teil der Biomasse entfernt werden)
Nur wird den Pflanzen ja teilweise gar nicht die Möglichkeit gegeben, Nährstoffe umzuwandeln und zu binden(Selbst wenn die Pflanze später im Teich verrottet hat es eine positive Bilanz,weil Nährstoffe umgewandelt werden)
Sobald irgendwo Rohrkolben gesichtet wird wird er ausgerissen,um möglichst viele Angelplätze zu erhalten,und See oder Teichrosen werden entfernt,es könnte ja ein gehakter Fisch dahinein flüchten.
eine interessante Methode finde ich das Jährliche ausbaggern von 1 oder 2 Stellen im See(ist ja mit nem großen Bagger schnell gemacht)also wenn der Teich im schnitt 1,5m tief ist,baggere ich 2 löcher in ufernähe wo ich gut rankomme auf 3m aus....dors sammelt sich vermehrt biomasse die sich an der tiefsten stelle abstetzt,und im nächsten ja bekomme ich die leicht wieder mit dem Bagger raus.....kenne einen Privatsee,wo wir das jetzt versuchen,bin mal auf das Ergebnis in 3 oder 4 jahren gespannt.
 
Natürlich gibt es Gewässer mit zuviel Bewuchs eben eutrophe Seen die in den Verlandungsprozess übergehen. Die reicht man im Sommer meilenweit gegen den Wind weil die bestialisch stinken (siehe Dümmer). Und im Winter haste Fischsterben sobald Eis aufm See ist. Aber ich habe eben die Faktoren dafür geschrieben. (Evtl. nochmal lesen ;-) )
Dümmer ist ein gutes Beispiel aus unserer Region......vor allem was den Düngereintrag angeht
 
Also ich mag viele Wasserpflanzen.

Eines meiner Hausgewässer ist ein See, der am Ufer einen breiten(3-5m) Pflazengürtel (Seerosen und Wasserpest) hat.
Im Sommer kommen an vielen Stellen mitten im See Krautbänge bis zur Oberfläche raus. Wirklich Krautfrei ist er nur an wenigen Stellen.

Der See hat einen tollen Bestand an Hechten, Weißfischen, Welsen, Sonnenbarschen. Und das hat der See meiner Meinung nach dem Kraut zu verdanken, besetzt wird er nämlich nicht.
In dem Kraut finden alle Fische ihr Rückzugsgebiet, Verstecke und können leichen.

Gitb es wirklich Seen mit zu viel Krautbewuchs?
Oh ja,das heißt nicht umsonst Wasserpest(-:
Sonnenbarsche gibts bei uns zum glück noch nicht.
 
Ich denke man muss auch unterscheiden. Wasserpflanze ist nicht gleich Wasserpflanze. "Überwasserpflanzen" wie Seerosen z.B. beschatten mit Ihren grossen Schwimmblättern eigentlich nur die Gewässeroberfläche, und behindern den Lichteinfall, und damit Assimilation, genauso wie z.B. Wasserlinsen (="Entengrütze"). "Unterwasserpflanzen" dagegen, mit viel grün unter der Oberfläche, wie z.B. Tausendblatt oder Laichkraut, sind wichtige Sauerstofflieferanten, und bieten ausserdem jede Menge Oberfläche für Aufwuchs und Kleintiere, von denen sich wiederum Fische ernähren.

Gruss,
Peter
 
Ich gebe dir Recht,aber gerade Seerosen beschatten ja ein Gewässer,was eine übermäßige Erwärmung im Sommer vermindert......
Ich denke, es kommt auf ein gutes Gleichgewicht an.
 
...mal ganz davon abgesehen ist das eigenmächtige Entfernen von wasserpflanzen dem Angler! eh nicht gestattet.....
Bei uns wurden schon Gewässerabschnitte komplett gesperrt wegen solcher Vorfälle
 
Naja, natürlich kann man seinen Angelplatz freischneiden.

Und Wasserpflanzen wachsen eh wie Unkraut.
Ich sag mal so, wenn jemand weiß was er tut, und nich gerade geschützte Pflanzen rodet, sehe ich kein Problem.
 
"Ich sag mal so, wenn jemand weiß was er tut, und nich gerade geschützte Pflanzen rodet, sehe ich kein Problem."

genau da liegt das Problem.....ich behaupte mal das über 50% aller Angler NICHT wissen welche Pflanzen geschützt sind und welche nicht (mich nehme ich da nicht aus)

Und wenn ich als Angler NICHT der Besitzer des Gewässers bin darf ich auch keine Veränderungen durch freischneiden usw vornehmen...geschweige denn die entfernten Pflanzen dann einfach rumliegen lassen.
 
Hallo....
Das freischneiden eines Angelplatzes ist von den meisten Vereinen erlaubt,Wäre ja sonst auch ein Unding,wenn der Gewässerwart jeden einzelnen Angelplatz freihalten müsste.

Naja, ich hoffe mal, das die Quote von Anglern, die wenigstens grundsätzlich wissen, wie man sich in und mit der Natur verhalten sollte, doch besser als 50% ist.

Geschütze Pflanzen finden sich bei uns an den überdüngten Seen ja eher weniger, eher in moorigen oder nährstoffarmen Seen.

Das rumliegenlassen von Schnittgut finde ich jetzt persönlich nicht schlimm, da es ja im natürlichen Bio-Kreislauf verbleibt.
Natürlich kann man das dann auch irgendwo ins Gebüsch legen, um nicht mit dem Ordnungstrieb mancher Mitangler in Konflikt zu geraten, so viel zeit muss sein.

Angelplatz zum Angeln freischneiden heißt ja auch nicht, mit der Motorsense 30m Ufer plattzumachen, sondern nur das für das Angeln nötige.....
 
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