Besatzmaßnahmen -  Fangreife Bachforellen als Besatz für Fließgewässern

icevega

Profi-Petrijünger
Hi alle,

an der Tauber werden jedes Jahr fangreife Forellen besetzt. Die kleinsten Fische haben ca. 25 cm Länge.

Können Fische diesen Alters noch lernen sich an natürliche Nahrung zu gewöhnen? Ich habe mit Anglern des Gewässers gesprochen und die meinten, dass innerhalb von 4 Wochen keine einzige der besetzten Forellen mehr im Wasser sein wird, weil ein Hecht oder ein Haken dazwischenkommt.

Ich frage mich nun nach dem Sinn solcher Aktionen. Zum Angeln von domestizierten Forellen ist der Forellensee da. Es wäre sinnvoller das Geld in Gewässerstrukturmaßnahmen zu stecken oder Forellenbrütlinge einzusetzen, die sich noch an natürliches Futter gewöhnen können.

Was meint ihr dazu?
Gibt es bei euren Vereinen auch solche Besatzmaßnahmen, die nach 4 Wochen abgehakt sind?
 
Hi alle,

an der Tauber werden jedes Jahr fangreife Forellen besetzt. Die kleinsten Fische haben ca. 25 cm Länge.

Können Fische diesen Alters noch lernen sich an natürliche Nahrung zu gewöhnen? Ich habe mit Anglern des Gewässers gesprochen und die meinten, dass innerhalb von 4 Wochen keine einzige der besetzten Forellen mehr im Wasser sein wird, weil ein Hecht oder ein Haken dazwischenkommt.

Ich frage mich nun nach dem Sinn solcher Aktionen. Zum Angeln von domestizierten Forellen ist der Forellensee da. Es wäre sinnvoller das Geld in Gewässerstrukturmaßnahmen zu stecken oder Forellenbrütlinge einzusetzen, die sich noch an natürliches Futter gewöhnen können.

Was meint ihr dazu?
Gibt es bei euren Vereinen auch solche Besatzmaßnahmen, die nach 4 Wochen abgehakt sind?

Hallo Christoph

Am Samstag hatten wir in Niklashausen Forelleneinsatz.
Nun ist die Tauber für 4Wochen bei uns gespeert.

Also bei uns werden nicht alle rausgefangen. Die Forelle lernt sich die Nahrung selber zu suchen. Obwohl noch genug Forellen springen, wird es nach ca. 8Wochen des Forelleneinsatzes immer schwieriger Forellen zu fangen.
 
Hi ivevega ,

in den Gewässern , die ich beangle , wird jährlich Mischbesatz ( 10-40cm) eingesetzt , anschließend ist rein von Gesetz her das Gewässer für das Angeln gesperrt , meist 2 Wochen .

Selbst bei größeren Fischen konnte eine natürliche Nahrungsaufnahme nach kurzer Zeit festgestellt werden .

Ohne Besatzmaßnahmen wäre die Bachforelle wahrscheinlich schon aus einigen Gewässern verschwunden , weshalb Besatzmaßnahmen dringend notwendig und unterstützend sind , da sie auch "frisches Blut" bringen können .

Besetzt wird ja nicht nur in Bächen , sondern auch in Seen/Teiche und Flüssen , die Menge des Besatzes ergibt sich aus den Fanglisten der Angler .

Ohne Besatz ginge heutzutage an manchen Gewässern kaum noch was oder einige Fischarten wären ohne Besatzmaßnahmne schon verschwunden .
Besatzmaßnahmen dienen der Arterhaltung und unterstützen die Bestände .

mfg Jacky1
 
Es wäre sinnvoller das Geld in Gewässerstrukturmaßnahmen zu stecken oder Forellenbrütlinge einzusetzen, die sich noch an natürliches Futter gewöhnen können.

Tät das reichen um genug Fisch für die zahlreichen Angler,die vermutlich jede Massige entnehmen,hervorzubringen? :confused::augen:

Wielange bräuchten die Brütlinge bis sie fangfähig sind?
Bei einbrechenden Fangzahlen täten wohl auch die Kartenverkäufe und damit Einnahmequellen einbrechen!?? :augen



Eine Lösung kenn ich nicht und ich weiß auch nicht was besser wäre...
Der jährliche Forellenbesatz an unserem Vereins(Schleien/Karpfen)Teich geht auch in die selbe Richtung: Die zahlende Masse zufriedenzustellen :augen
Da wäre ich persönlich auch eher dagegen!
 
Hi

Solche Aussagen hört man oft, den Fischen wird einfach unterstellt das sie zu blöde sind zu lernen was ein Haken oder ein Raubfisch ist.
Das einsetzen grösserer Fische ( verzichte mal auf den Begriff fangreif) geschieht auch vor allen deswegen, weil Angler jährlich welche entnehmen, um nun eine einigermassen vernünftige Alterstruktur zu gewährleisten müssen auch ältere Tiere neu besetzt werden.
In Gewässern die neu aufgebaut werden können das durchaus 45cm Fische sein.
Die Fische gewöhnen sich relativ schnell ein und verhalten sich vollkommen natürlich denn auch in Zuchtteichen sieht man Forellen nach Insekten steigen etc, es ist blödsinn zu sagen das diese Fische nach einer Eingewöhnungsphase einfacher zu fangen sind als andere, wieviele von uns haben sogar schon Schneidertage am Fopu erlebt.
Zuchtfisch heisst nicht zum Anbiss trainierter Fisch.

Gruss
Olli
 
@icevega
Selbstverständlich werden auch Forellen in der Größe nachgesetzt.
Sollten Ausschließlich nur diese Größen besetzt werden,würde mich das schon wundern.
Warum bei Euch keine Sperrzeit auferlegt wird,wundert mich schon mehr.
Und selbstverständlich gewöhnen sich diese Forellen an die natürliche Nahrung.
Wenn bei Euch,aber diese Besatzfische sofort wieder draußen sind,stellt sich die Frage warum Euer Verein,nicht dafür sorgt,das die Entnahme eingeschränkt wird.
Denn nur jedes Jahr besetzen,bringt ja auf Dauer nichts.Kostet nur Geld.
Ein BaFo Gewässer sollte eigentlich so bewirtschaftet werden,das sich der Bestand selbst trägt.
Im Zweifel muss ebend die Entnahmemenge jährlich angepasst werden oder auch mal das Befischen von Bereichen komplett ausgesetzt werden.
Bei uns wird das jährlich genau kontrolliert und danach dann gehandelt.
Natürlich sollte das oberste Anliegen sein,das Gewässer bestmöglich vorzubereiten,mit allem was dazu gehört um den Lebensraum der BaFo so natürlich wie nur möglich herzustellen.
Was nutzt mir Besatz wenn alles andere nicht passt,Gewässerstruktur,Laichplätze usw.
 
@ Torsten bei Iceveca wird wie auch bei uns (Icevega aht los 4.3 und ich 4.4 ) eine Größe der Foprellen eingesetzt. Da wir sehr mit den Wallern zu kämpfen haben.

Bei Iceveca und mir bzw an der gesamten Tauber gilt eine Speerzeit von 4 Wochen.

Auserdem gibt es eine Regelung.

3 Salmonieden pro Tag sind erlaubt.

Momentan kann man auch Erfolge im Bereich Fortpflanzung der Forellen entdecken.

Jedoch müssen wir große Forellen jedes Jahr einsetzten da Die Waller ziemlich alles wieder Kaputt macht.
Das Problem ist dass die Bachforelle standortreu ist. Wenn sie einen Waller entdeckt schwimmt sie nicht weg sondern bleibt ruhig stehen oder versucht sich zu verstecken. Zumindets konnten wir dies schon an der Tauber beobachten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi alex ,

und genau da liegt das Problem 3 SALMONIDEN PRO TAG , sind sie eingesetzt worden und ist die Schonfrist vorbei dann sieht man tagtäglich die Angler rumspringen , bis sie ihr Limit vollhaben und nach 2 Wochen wird gemeckert , daß nix mehr beißt .
Das ist eine rein rechnerische Folgerung , denn irgendwann sind die Besatzforellen rausgefangen und dann wird es für die meisten schon kompliziert oder schwieriger was zu fangen , denn man will sich ja nicht anstrengen , solche Leute sollen halt dann ins FoPu gehen , denn solche Gewässerkaraktere verlangen sie oder möchten sie haben .

mfg Jacky1
 
@Alex
Ist die Tauber denn im klassischen Sinne überhaupt ein Forellengewässer ?
Oder wurde Anglerinteressen entsprochen,nach dem Motto,Forelle geht immer.
Wenn ich lese Welse,Karpfen usw.
Und woher kommt Eure Annahme,das die Welse ausgerechnet Eure Forellengröße ( Besatz ) bevorzugen ?
Ich habe eher den Verdacht,das die Gewässerbedingungen nicht für BaFo`s geeignet sind.
 
@ Torsten1

In der Tauber leben Forellen, Hechte, Karpfen, Schleie, aale und vieles mehr.

Die Tauber hat teils eine recht schnelle strömung und hat klares Wasser. Ich denke nicht das es den BaFo´s nicht passt.

Zu den Wallern.

Das ist ein richtiges Problem geworden bei uns. Man sieht die Waller zwar ab und zu rauben aber fangen ist fast unmöglich.
Mein Vater hat vor 5 Jahre dort einen Wels mit 190 cm gefangen. Der hatte 2 Bachforellen drin.:(
 
Hi ,

den Waller dafür zu beschuldigen halte ich für fragwürdig , sicher wird er sich die eine oder andere holen , aber die meisten werden die Angler rausholen .

Es gibt auch noch mehrere Möglichkeiten , wie daß die Forellen (egal ob Regenbogner oder Bach) abwandern , flußaufwärts oder in Seitenbäche .
Wenn in der Tauber Waller vorkommen , wird es auch einen nicht geringen Bestand an Hecht und evtl Zander geben , die ebenso mitverantwortlich sein können/könnten .

Meines Erachtens findet der Besatz mit Forellen nur im Interesse der Angler statt und nicht im Sinne der Arterhaltung/Ansiedelung , denn dann wäre es Mischbesatz(Fische einiger Altersklassen ) !

@ Alex
In einem klassischen Forellengewässer kommen keine deiner gerade aufgezählten Fische vor , ausgenommen gelegentlich , wie Hecht , Döbel oder mal eine Barbe .
Dein Gewässerabschnitt dürfte somit in der Barbenregion liegen , dafür spricht die Artenvielfalt .


mfg Jacky1
 
Zuletzt bearbeitet:
Halo Jacky wie gesagt ist der Anglerdruck an der Tauber sehr sehr gering. Bei Iceveca´s Strecke haben gerade mal 5 Angler eine Jahreskarte. Und Tageskarten werden auch fast keine ausgegeben.

Der Hechtbestand ist gut. Denoch haben wir keine Zander.:mad:
 
Hi Alex ,

wenn der Hechtbestand gut ist , dann hat man ja schon den "Übeltäter" , der Hecht wird sich mehr Forellen einverleiben , wie es die Waller tun werden .

Dein Gewässer ist also kein typisches Forellengewässer im klassischen Sinne !!

Da wäre es Interessant mal Einblick in die Fanglisten zu bekommen , die sollten natürlich auch richtig ausgefüllt sein , wer weiß ob jeder Angler die gefangene Menge der Fische einträgt !

mfg Jacky1
 
Hi

Ja das ist leider ein Problem das sich auf die Besatzpolitik vor 1-2 Jahrzehnten zurückführen lässt.
Es war einfach schick Welse im Gewässer zu haben und so die Chance auf einen der Uriane.
Heute sieht es anders aus, vielerorts besteht eine Entnahmepflicht für Welse aller Grössen und die Schonzeitenaufhebungen werden auch immer mehr.
Trotzdem scheint es in vielen Gewässern so zu sein das man lernen muss mit der Population zu leben, denn es scheint sehr schwer zu sein die Bestände wieder aus dem Gewässer zu bekommen.

Das führen von Fanglisten auch von Gastanglern ist in solchen Fällen zwingend vorzuschreiben, nur so kann man sagen was rein und was rausgeht. Für alles was dazwischen liegt muss man eine Erklärung finden.
Elektroabfischungen in 6 mon. Abstand zur Erfasung der Räuber und verstärkte Schwarzanglersuche beides für ein Jahr können Aufschluss geben.

Kann allerdings auch ganz einfach sein das die Bafos in Nebenbäche und oder Flussauf abwandern. Zusammenarbeit mit Nachbarwereinen kann dies zeigen.
Gruss
Olli
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ihr ein Problem mit Wallern habt, dann nehme ich mal an, dass sich diese Population selbstständig in diesem Gewässer vermehrt. Der Waller braucht dafür Temperaturen um die 20 Grad. Das ist für Bafos schon viel zu warm, da bei hoher Temp u.a. der O² gehalt stark abnimmt, bei solchen Temperaturen fressen sie selbst kaum noch, auch die natürliche Reproduktionsfähigkeit wird dadurch stark eingeschränkt. Ergo würde auch ich meinen, dass die Forellen nicht in dieses Gewässer passen, weswegen sicherlich auch einige eigentlich standorttreue Bafo abwandern.
 
Die alte Leier.
Fangfähige Bachforellen aus einer Zuchtanlage in Fließgewässer einzusetzen halte ich und auch viele andere Sachkundige für einen Fehler.
Sicher, auch diese Fische werden sich nach einiger Zeit auf das natürliche Futter
umstellen.
Sie sind aber sehr leicht fangbar, gehen auf fast jeden Köder und haben keinerlei
Scheu vor Gefahren.
Weil sie sie nicht kennen.
Auch sind Teichforellen keineswegs Standorttreu so wie Wildfische.
Der größte Teil des Besatzes wird sich einfach von dannen machen.
Sehr zur Freude der Angler Fluß/Bachabwärts.
Auch nur fandfähig zu besetzen weil Waller vorkommen ist quatsch.
Waller nehmen auch eine 50er oder 60er problemlos.
Hauptgrund wird wieder einmal die Begehrlichkeit der Angler nach fetter
Beute sein.
Wirtschaftlich ist ein Besatz mit Brütlingen oder einsömmerigen Fischen.
Gewiss der Ausfall wird auch hier groß sein, jedoch sind diese durch den
Preis im Verhältnis zur Menge immer noch viel wirtschaftlicher als
der Kauf von großen Fischen.
Vor allen Dingen Brütlinge kommen im Grunde mit der neuen Situation
im Gewässer besser klar.
Sie sind, da sie ja nur Dottersackfutter kennen, viel schneller aufs natürliche
Futter eingeschossen.
Können sich leichter, weil kleiner, verstecken.
Und identifizieren sich auch besser zur Standorttreue.
Was bei Bachforellen ja entscheidend zum Erreichen eines gesunden Bestandes
ist.
Nebenbei gefragt.
Ist der Besatz mit fangreifen Fischen überhaupt überall legal?
Gruss Armin
 
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