Fischbiologie -  Fischwachstum

Max_Power

Profi-Petrijünger
Hallo,

mich würde mal interessieren ob. bzw. wie Fische wachsen. Oft habe ich gehört dass das Wachstum stark von der Gewässergröße abhängt. D.h. dass Fische im Gartenteich auch relativ klein bleiben und im Bodensee sehr groß werden. Wie eine Pflanze, die in einem kleinen Topf nicht wirklich wachsen kann, in freier Natur aber quasi unendlich groß werden kann.

Meine Frage ist ob das überhaupt stimmt und ob dass auf alle Fischarten zutrifft. Bestätigen kann ich es bei Barschen, die werden in kleinen Gewässern wirklich nicht groß. Aber Hechte od. Karpfen können auch dort sehr gut gedeihen...
 
Ich würde sagen dass man das nicht so pauschal beantworten kann. Es hängt sicherlich neben der Gewässergröße von verschiedenen Faktoren ab wie z.B. Menge der Nahrung, Wasserqualität, Wassertemperatur, Menge der vorkommenden Fische der gleichen Art, usw.
Ich kenne Gewässer in denen die Barsche trotz kleiner Gewässergröße stattliche Größen erreichen, aber auch Gewässer ähnlicher Größe in denen die Barsche verbutten, da einfach viel zu wenig Nahrung für viel zu viele Barsche vorhanden ist.
 
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Hallo,

mich würde mal interessieren ob. bzw. wie Fische wachsen. Oft habe ich gehört dass das Wachstum stark von der Gewässergröße abhängt. D.h. dass Fische im Gartenteich auch relativ klein bleiben und im Bodensee sehr groß werden. Wie eine Pflanze, die in einem kleinen Topf nicht wirklich wachsen kann, in freier Natur aber quasi unendlich groß werden kann.

Meine Frage ist ob das überhaupt stimmt und ob dass auf alle Fischarten zutrifft. Bestätigen kann ich es bei Barschen, die werden in kleinen Gewässern wirklich nicht groß. Aber Hechte od. Karpfen können auch dort sehr gut gedeihen...

Das hängt sicher mehr vom Nahrungsangebot als von der Größe eines Gewässers ab. Natürlich kann man sagen großes gewässer= viel Nahrung , aber das muß nicht sein.
 
Das hängt sicher mehr vom Nahrungsangebot als von der Größe eines Gewässers ab. Natürlich kann man sagen großes gewässer= viel Nahrung , aber das muß nicht sein.


Genauso, denke auch Bewuchs, Schadstoffbelastung und Angeldruck spielen ne Rolle, wenn zb Hechte in der Kinderstube mit 50 braten gehen wie sollen die wachsen und lernen.

Wir haben zb nen Vereinsgewässer mit ca. 1,5ha, da wurden dieses Jahr schon 116 und 118er Hechte gelandet, Kleinfisch im Überfluss wie Rotaugen bis 30, Karpfen bis nen Meter, Schleihe und gute Zander die nicht beissen, nur die Barsche krüppeln, also kann mans nicht auf jede Fischart verallgemeinern.:)
 
Es gibt Fische die von Haus aus langsamwüchsig und welche schnellwüchsig sind .Prinzipiell wachsen Fische ein Leben lang,natürlich verlangsamt sich mit zunehmenden Alter das Wachstum.Schleien z.B. gelten als recht langsamwüchsig,Welse als schnellwüchsig.Abhängig ist das Wachstum von den Lebensbedingungen,Temperatur,Nahrungsangebot.So wächst ein Fisch in einem sich schnell erwärmenden Teich meist schneller als in einem kalten Alpengewässer.Dann gibt es noch das Phänomen der sogenannten "verbuttens",d.h. wenn mehr Fische einer Art in einen Gewässer sind als wie das Nahrungsangebot hergibt bleiben die Fische meist kleinwüchsig,von ein paar wenigen kapitalen Exemplaren abgesehen.Oft bei Weissfische und Barschen zu beobachten.Trotzdem sind auch die klein gebliebenen Fische fortpflanzungsfähig.
 
Die Wärme des Gewässers spielt die primäre Rolle. Alle anderen Faktoren ergeben sich daraus.

Das erklärt die Monsterhechte in unserem 1,5ha Tümpel, max 1,50 tief, viele Flachwasserzonen um 50cm und 2 Seitenarme mit max 1m, hier erwärmt sich das Wasser schnell und die Futterfische werden schneller aktiv und die Räuber somit auch, dazu kommt kaum Angeldruck, sehe oft die ganze Woche Niemanden , zur Zeit fast täglich am Angeln da Aquillessehnenriss.
 
re

danke für die Antworten bis her. Genau "verbutten" so heißt das.

Ja, wie gesagt, ich selbst habe es auch nur bei Barschen festgestellt. Karpfen u. Hechte gedeihen selbst im kleinsten Tümpel… und Forellen werden ja auch in Kleinstanlagen groß gezüchtet.

;

generell finde ich das Wachstum von Fischen aber interessant. Wie hier schon angemerkt wurde, wachsen Fische ihr Leben lang, ich glaube wie bei Reptilien. D.h. ja, je älter ein Fisch desto größer…


Rundum sind Fische wirklich sehr faszinierend und ich glaube es wurde noch gar nicht allzuviel erforscht.
 
Verbutten kann aber unterschiedlichste Ursachen haben: Hoher Angel/Fischereidruck alleine kann zu Kleinwuchs (geht mit früherer Geschlechtsreife einher) führen, ebenso viele Räuber, die den Bestand ständig gefährden, aber ebenso Futtermangel bzw. dabei auch zuviele eigene Artgenossen.

Barsche werden dort nicht groß, wo es zuviele von ihnen gibt, das geht mit derartigen Veränderungen einher, dass es sich sogar in den Genen niederschlägt. Daher gibt es Barschbestände, die grundsätzlich nur kleine Fische hervorbringen, bis irgendwann einmal die Bedingungen besser sind und sich im Genpool wieder Wachstum herausbildet.
Dabei kann man auch noch beachten, dass der Barsch nicht zwingend zum Räuber werden muss, das tut er vor allem dort, wo Fisch (der eigenen Art oder eben kleine Weißfische) die sicherste und bessere Nahrungsquelle ist.

Hinter der Verbuttung verbirgt sich aber heute auch oft falsches Denken der Angler: Dort wo kleine Barsche in Massen vorkommen, Große sehr selten sind, muss man die Kleinen eigentlich gezielt beangeln und auch entnehmen, nur dadurch haben mehr Einzelne aus dem Nachwuchs die Chance überhaupt deutlich größer zu werden.
Der Grund dafür: Barsche vermehren sich rasant, haben mitunter, bezogen auf ihr Gewicht, die höchste Laichproduktion der Süßwasserarten, wachsen aber eher sehr langsam. Ein 20cm Barsch kann z.B. schon 5-6 Jahre alt sein.


Karpfen fallen dabei etwas heraus, ab einer bestimmten Größe gibt's keine gefährlichen Räuber mehr, sie sind robust, werden deutlich älter wie andere Fischarten und sind zudem Allesfresser.

Hechte sind ebenso eine Sondernummer, Einzelgänger, fressen gerne eigene Artgenossen aber ebenso alles, was Totes und Lebendiges zu finden ist, gerne auch richtig Großes, von Ratten bis zu Vögeln.
 
@Tommy80.

Klingt logisch, ist es aber nicht.

Wenn das, was du da zur Verbuttung schreibst richtig ist,
haben alle Fischereibiologen das bisher falsch gesehen.
Fakt ist vielmehr, dass eine Verbuttung ausschließlich auf Nahrungsmangel zurück zu führen ist.

Es gibt zu viele Fische, die um eine bestimmte Nahrung konkurieren.
Dann bleibt für den Einzelnen nicht genug, was zu Wachstumsstörungen führt. Wenn ich aber verbuttete Brassen oder Barsche in ein Gewässer mit ausreichend Nahrung umsetze, wachsen sie normal weiter.
Eine Verbuttung schlägt sich auch keinesfalls in den Genen nieder, das ist Unfug.

Auch Karpfen und Hechte können verbutten. Beim Hecht wird das aber häufig untereinander geregelt. Nur wenn ich zu viele ff Hechte der gleichen Größe besetze, schalte ich diesen Mechanismus aus und auch ein Hechtbestand kann verbutten.

Es gibt auch eine genetische Anpassung der Grösse an die Umgebung des Fisches. Als Beispiel die Steinforellen in kleinsten Bächen.

Lebt eine Art permanent in Kleingewässern, kann es sinnvoll sein kleiner zu bleiben um nicht so viel Nahrung zu benötigen.

Das hat aber nichts mit Verbuttung zu tun.

Die Wärme des Gewässers spielt die primäre Rolle. Alle anderen Faktoren ergeben sich daraus.


Aus der Temperatur alleine ergibt sich gar nichts.

Die höhere Temperatur bewirkt doch nur, dass der Fisch schneller verdauen und damit wachsen kann. So ist das bei allen wechselwarmen Tieren.

Nun weiß aber jeder von uns, es reicht nicht Appetit zu haben, ich brauche auch was zum Essen. Es nutzt also gar nichts, wenn die Temperatur hoch ist, es aber nichts zu Beißen gibt.

Erst in Verbindung mit einem ausreichenden Nahrungsangebot bringt die Temperatur etwas.

Ein guter Indikatorwert für die Fruchtbarkeit eines Gewässers ist der SBV Wert. Bei einem SBV von über 2 kann man von einer guten Fruchtbarkeit sprechen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Alve,

Es gibt auch eine genetische Anpassung der Grösse an die Umgebung des Fisches. Als Beispiel die Steinforellen in kleinsten Bächen.

hier sollte man vielleicht nochmal über Ursache und Wirkung nachdenken.

Gruß Thorsten
 
Aus der Temperatur alleine ergibt sich gar nichts.

Die höhere Temperatur bewirkt doch nur, dass der Fisch schneller verdauen und damit wachsen kann. So ist das bei allen wechselwarmen Tieren.

Nun weiß aber jeder von uns, es reicht nicht Appetit zu haben, ich brauche auch was zum Essen. Es nutzt also gar nichts, wenn die Temperatur hoch ist, es aber nichts zu Beißen gibt.

Erst in Verbindung mit einem ausreichenden Nahrungsangebot bringt die Temperatur etwas.

Ein guter Indikatorwert für die Fruchtbarkeit eines Gewässers ist der SBV Wert. Bei einem SBV von über 2 kann man von einer guten Fruchtbarkeit sprechen.

Danke für Deinen SBV- Wert. Meine Logik umfasst allerdings das paralelle Wachstum der Futterfische. Durch die Temperatur. Vorausgesetzt die Futterfische sind auch wechselwarm...;)
Und Friedfische finden, wenn sie wegen der höheren Wassertemperatur ihre Winterruhe auslassen, allemal genug!
 
Danke für Deinen SBV- Wert. Meine Logik umfasst allerdings das paralelle Wachstum der Futterfische. Durch die Temperatur. Vorausgesetzt die Futterfische sind auch wechselwarm...;)
Und Friedfische finden, wenn sie wegen der höheren Wassertemperatur ihre Winterruhe auslassen, allemal genug!

Sei mir nicht böse, aber diese Aussage ergibt doch keinen Sinn.

Wenn das Gewässer nur über eine geringe Fruchtbarkeit verfügt, trifft das doch alle Stufen der Nahrungspyramide. Das beginnt ja schon bei den Insektenlarven und dem Plankton. Setzt sich fort über die Fried- zu den Raubfischen.

Solcher Nahrungsmangel trifft nicht nur eine Stufe isoliert.

Auch den Beutefischen nutzt ihr hochgefahrener Stoffwechsel nichts, wenn nichts da ist.

Wenn Friedfische die Winterruhe ausfallen lassen, schaufeln sie sich ihr eigenes Grab. Zum einen gibt es im Winter deutlich weniger Nahrung als im Sommer. Selbst wenn es Nahrung gäbe, könnten die Fische sie kaum nutzen, da aufgrund der Kälte ihre Verdauung da nicht mitspielt. Die sind ja wechselwarm.

Dass Fische in Winterruhe gehen ist eine Überlebensstrategie, die sich über lange Zeiten bewährt hat. Fische unterbrechen nur gelegentlich ihre Winterruhe. Das aber nur dann, wenn die Temperaturen kurzfristig ansteigen. Erst dann können sie die Nahrung nutzen, sonst ist es besser Energie zu sparen und nichts zu tun.

Also eine erhöhte Wassertemperatur führt grundsätzlich zu mehr Wachstum da die verfügbare Nahrung schneller verarbeitet wird und der Fisch in der gleichen Zeit mehr Nahrung nutzen kann.

Das bringt aber nur etwas, wenn diese Nahrung auch zur Verfügung stellt.
 
Also eine erhöhte Wassertemperatur führt grundsätzlich zu mehr Wachstum da die verfügbare Nahrung schneller verarbeitet wird und der Fisch in der gleichen Zeit mehr Nahrung nutzen kann.

Diese Aussage trifft so nicht zu. Bitte nicht verallgemeinern, denn es kommt schließlich auf die Fischart an! Entscheidend ist in erster Linie das Nahrungsangebot und nicht die Temperatur (von Extremen einmal abgesehen).

Nur bei wärmeliebenden Arten kann man diesen Zusammenhang sehen.

Gruß!
 
Genau deshalb steht dort das Wort "grundsätzlich".

Auf die Quappe z.B. trifft es nicht zu, weil diese sogar einen Sommerschlaf macht, wenn es ihr zu warm wird und sich dann von ihreren Reserven in der Leber ernährt. Aber auch eine Quappe kann bei 6 Grad schneller
verdauen als bei 4 Grad. Der Stoffwechsel wechselwarmer Tiere ist nun mal abhängig von der Temperatur.
Die Aussage, dass eine Erhöhung der Temperatur nur bei wärmeliebenden Arten zu mehr Wachstum führt ist nicht richtig.
Richtig ist vielmehr, dass ich hier eher die von dieser Art noch tolerierte Temperaturobergrenze überschreite.

Eine Äsche in 22 Grad warmen Wasser ist nicht gut genährt, sondern tot.

Ich würde den Lachs nicht gerade als wärmeliebende Art bezeichnen.
Dann schau dir einmal einen Smolt nach einem warmen Jahr und nach einem kalten im Vergleich an.
Ich habe im warmen Klärwerkswasser Parrs 0+ gefangen, die haben an Gewicht ihre 1+ Kollegen aus dem Vorjahr übertrumpft.

Jede Art hat spezielle Anforderungen an ihren Lebensraum, was die Wassertemperatur betrifft. Sobald ich diesen Bereich verlasse, ist der der Fisch gestresst ooder geht sogar ein.
Solange ich diesen Bereich nicht verlasse, ist der Fisch im wärmeren Wasser grundsätzlich dem im kalten Wasser gegenüber im Vorteil unter der Voraussetzung, dass ausreichend Nahrung vorhanden ist.

Die hohe Temperatur wird zum Nachteil, wenn ich die "Wohlfühltemperatur" der Art überschreite. Diese Schwelle iegt bei Kaltwasserarten niedriger.Das ändert aber nichts am Prinzip.
 
Alles klar, mein Junge. :frusty:

Ich denke mal, du diskutierst mit dir selber weiter, denn du hörst dich scheinbar auch am liebsten selber reden... :nein

Stellst Behauptungen auf und biegst dir das dann wieder zurecht.

Langsam wird´s auffällig.

Wenn man keine Argumente mehr hat, kann man das auch anders sagen. Ob dir wirklich alles klar ist glaube ich nicht. Dass ich nicht dein Junge bin, da bin ich mir aber ganz sicher.
Im übrigen bin ich für das verantwortlich was ich schreibe, nicht für das was du verstehst. Google einfach mal nach der Bedeutung der Wortes
"Grundsätzlich". Du wirst überrascht sein.
 
Wenn man keine Argumente mehr hat, kann man das auch anders sagen. Ob dir wirklich alles klar ist glaube ich nicht. Dass ich nicht dein Junge bin, da bin ich mir aber ganz sicher.
Im übrigen bin ich für das verantwortlich was ich schreibe, nicht für das was du verstehst. Google einfach mal nach der Bedeutung der Wortes
"Grundsätzlich". Du wirst überrascht sein.

Ich bin zur Schule gegangen und hatte Deutschunterricht, ich muss dazu nicht googeln, wie es heutzutage gang und gäbe ist. Wozu diskutiere ich mit dir über das "Grundsätzliche"?

Davon abgesehen hatte ich dir geschrieben, dass du verallgemeinerst und in deinem letzten Beitrag hast du dies auch schon wieder getan.

Zum Thema Quappe, Dorsch, Salmoniden könnten wir wohl ewig streiten, macht für mich aber keinen Sinn; mir mißfällt einfach deine Art der Diskussion, etwas oberlehrerhaft niederzuschreiben und andere zu berichtigen, dich dann plötzlich wieder selbst zu relativieren und es als absolut hinzustellen.

Das ist für mich keine Diskussionsgrundlage. Auch wenn du scheinbar beruflich mit der Materie zu tun hast, musst du nicht der Meinung sein, andere als unwissend hinzustellen.
 
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